110   Max Schwimmer, Stilleben mit Kelchglas. Wohl um 1925.

Öl auf kräftigem Bütten. Signiert u.li. "Max Schwimmer". In schmaler Holzleiste hinter Glas gerahmt.
Malschicht leicht angeschmutzt; pastose Partien minimal gedrückt. Verso atelierspurig.

Die in diesem, für das Oeuvre Max Schwimmers ungewöhnlichen, Stilleben vordergründige Bewegtheit des Malstrichs und die beinah auf Farbflächen reduzierte Komposition wurde bereits 1927 durch den Kunstkritiker Egbert Delpy gelobt: "Der Formzertrümmerer von einst hat den Zauber der natürlichen Form entdeckt. Krause Formeln krampfiger Primitivität hat er kurzentschlossen über Bord geworfen und malt jetzt mit wahrer Lust und Leidenschaft, was ihm das befreite Auge zeigt. Landschaften, Stilleben, Porträts und Akte, wie man sie nie bisher bei Schwimmer sah, natur- und lebensnah in der kraftvollen Selbstverständlichkeit gemäßigter Form, farbig blühend, koloristisch differenziert, nirgends glatt oder oberflächlich, dabei vibrierend vor persönlicher Energie und nervösem Gefühl, stehen dichtgedrängt nebeneinander." (Leipziger Neueste Nachrichten, 17. Februar 1927; in: Inge Stuhr, Max Schwimmer. Eine Biographie, Leipzig 2010, S. 83, FN 199.).

31,5 x 44 cm, Ra. 47,5 x 65,5 cm.