SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 35     09.03.2013

035   Edward Harrison Compton "Letzter Schnee". Anfang 20. Jh.

Öl auf Leinwand. Signiert "E. Harrison Compton" u.li. Verso auf dem Keilrahmen mit einem Papieretikett versehen. Darauf bezeichnet "H. Compton- M 3967" und betitelt. Im goldfarbenen, profilierten Schmuckrahmen. Karnies als Sichtleiste, anschließend gezogene, ansteigende Hohlkehle, abschließend abgesetzte, hinterkehlte Wulst.

Wie sein Vater begeisterte sich auch Edward Harrison Compton für Gebirgslandschaften. Doch der Blick des Jüngeren war fasziniert vom Uneindeutigen. Herbstliche, oder wie hier, fühlingshafte Stimmungen an der Grenze von Wasser und Wald waren seine bevorzugten Motive. Das Zwielicht in Comptons Bild wirkt bemerkenswert vergeistigt und lässt gleich an Goethes Faust denken:
"[…] Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier […]."
Auszug aus: Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vor dem Tor.

70 x 95,3 cm, Ra. 85,5 x 112 cm.

Schätzpreis
2.400 €