013   Guillermo Gómez y Gil, Bayona im Mondschein. Wohl 1897.

Guillermo Gómez y Gil 1862 Málaga – 1942 Cádiz

Öl auf Leinwand. In Rot signiert u.li. "G. Gomez Gil", undeutlich geritzt betitelt u.re. In goldfarbener Hohlkehlenleiste mit Schmuckprofilen gerahmt.
Malschicht leicht angeschmutzt und stellenweise mit kleineren Farbausplatzungen. Gesamtflächig punktuelle Retuschen; vereinzelt größere. Drei verso hinterlegte Verletzungen des Malträgers mit z.T. sichtbaren Retuschen recto. Keilrahmen mit stärkerem Anobienbefall, partiell in den Randbereichen auf Leinwand übergreifend. Durch ...
Wurmfraßschäden vereinzelt leichte Verformung des Malträgers. Rahmen mit Beeinträchtigungen.

Die Marinestücke des spanischen Künstlers und Akademieprofessors Gómez y Gil erfreuten sich aufgrund ihrer differenzierten Darstellung reflektierenden Lichtes stets großer Beliebtheit, so daß es nicht verwundert, daß manche Kompositionen in mehreren Versionen ausgeführt wurden. So auch diese Szene des nächtlichen Hafens vor dem Kastell im baskischen Bayona (Bayonne), von der eine weitere Ausführung in der Sammlung des Museo Nacional de San Carlos in Mexiko Stadt bekannt ist. > Mehr lesen

100 x 163 cm, Ra. 115,5 x 177 cm.

045   Pol Cassel "Herbst" (Constantin träumt). 1932.

Pol Cassel 1892 München – 1945 Kischinau, UdSSR

Öl auf Leinwand. U.re. signiert "Cassel" und datiert, verso oben auf dem Keilrahmen nochmals signiert "P. Cassel", betitelt und von fremder Hand bezeichnet. In einer schwarzen Künstlerleiste gerahmt.
Leinwand partiell etwas wellig. Malschicht im Bereich des Himmels etwas angeschmutzt sowie mit feinen, horizontal verlaufenden Brüchen unterhalb des rechten Knies und am unteren rechten Bildrand. Drei kleinere Löchlein im rechten, unteren Eckbereich. Drei minimale Farbabplatzungen unterhalb ...
des Raben.

Das Gemälde ist in dem von Franz-Carl Diegelmann, Zürich, geführten Werkverzeichnis registriert.

Provenienz: Dresdner Privatbesitz; Kunstausstellung Kühl, Pol Cassel - Ausstellung 1992.

Innerhalb der umfangreichen Werkgruppe der Kinderbildnisse muß diesem Portrait von Cassels jüngerem Sohn Constantin wohl besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. In der lodernden, stark kontrastierenden Farbigkeit seiner Malerei der späten 1920er bis frühen 1940er Jahre gehalten, wird die portraithafte Darstellung des Knaben um eine stark allegorische Ebene erweitert. Die Angst und der Alb, die sich dem erschrockenen Kind in Form eines Raben nähern, verbinden sich metaphorisch mit der heraufziehenden Dunkelheit des Herbstes, dem Sterben der Natur, den peitschend heraufziehenden Stürmen und den langen, nicht endenwollenden, düsteren Abendstunden. Hinsichtlich des Entstehungszeitpunktes könnte darüberhinaus eine zeitgeschichtliche Aussage unterstellt werden, die sich jedoch nicht in den Vordergrund drängt. > Mehr lesen

74,5 x 85,7 cm, Ra. 77,5 x 90 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

063   Hermann Glöckner "Profil nach rechts, das Haar aufgeschnitten". 1950.

Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)

Tempera, Leimfarben und Gouache über Graphit sowie Collage auf konisch zulaufender Pappe. Verso in Graphit u.Mi. signiert "Glöckner", geritzt datiert "6.5.1950" ebenda. Mehrfachdatierungen in farblich abgestuften Flächen darüber. U.re. mit der Nachlaßnummer "2700" in Blei versehen.

Plastisch ausgreifendes Profil, dessen Räumlichkeit nicht allein durch die (de)formierende Bearbeitung des Kopfes, sondern auch durch die palimpsestartige farbliche Fassung evoziert wird.

Max. 30,5 x 15,1 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

064   Josef Hegenbarth, Die Hühnerschlachterin. Um 1921.

Josef Hegenbarth 1884 Böhmisch Kamnitz – 1962 Dresden-Loschwitz

Öl auf Leinwand. U.li. signiert „Hegenbarth“. Verso auf dem Spannrahmen mit einem alten Klebeetikett versehen. In einer schwarzen, profilierten Holzleiste gerahmt. Malschicht am unteren Rand mit einigen kleineren, sowie einer etwas größeren Fehlstelle.
Vgl. motivisch dazu die beiden Arbeiten: Hühnerschlachten, Aquarell und Leimfarbe. Um 1921. Nationalgalerie Prag, Inv. Nr. K 17473 sowie Inv. Nr. K 37628 (WVZ Zesch C II 509 sowie C II 511).

Mit dem satirisch geschärften Blick ...
des geübten Illustrators zeichnet Hegenbarth hier die skurrile Groteske einer Bäuerin, welche sich, nicht ohne eine gewisse Spur von hämischer Freude im Gesicht, dem Schlachten zweier Hühner widmet. Während das eine Tier noch aufgeregt schreiend seinem Ende entgegensieht, hat das Messer der Schlachterin die Kehle des anderen Tieres bereits erreicht. In erdwarmen, wässrigen Farben wird der Boden des Raumes nur angedeutet - im Hintergrund schimmern die Drahtkäfige des Federviehs als stille Zeugen des drohenden Unheils hervor. Das Verhältnis von Mensch und Tier kritisch hinterleuchtend, zeigt sich in dieser großformatigen und motivisch einzigartigen Arbeit der enge Zusammenklang von Malerei und Zeichnung im Werk Hegenbarths. Dem Künstler gelingt hier auf bemerkenswerte Weise eine singuläre Verschmelzung des für seine Malerei verhaltenen Kolorits mit dem luziden Farbauftrag eines Aquarells und der umrißhaften Linienführung einer Zeichnung. > Mehr lesen

80 x 61 cm, Ra. 90 x 70,2 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

084   Willy Kriegel "Der unzüchtige Mönch". Um 1925.

Willy Kriegel 1901 Dresden – 1966 Starnberg

Öl auf Sperrholz. Monogrammiert "K." u.re. Verso in Blei betitelt o.Mi. In profilierter Holzleiste gerahmt.
Malschicht leicht berieben, vereinzelt mit kleineren Bestoßungen. Leichte Kratzspur im Dekolleté der linken Dame. Malträger minimal verwellt, verso feuchtigkeitsspurig.

Auch wenn für das Schaffen Willy Kriegels eher untypisch, gehören Freudenhausszenen zum motivischen Stammrepertoire nicht nur der Dresdner Malerei der 1920er und beginnenden 1930er Jahre. Stellen die ...
bekannten Dix-Dirnen in karikaturesk überspitzten, grotesken Szenen den moralischen Abstieg und die durch Inflation und wirtschaftlichen Zusammenbruch evozierte, gesteigerte Vergnügungssucht einer ziellosen Gesellschaft auf den Prüfstand, sind die Bordellszenen und Darstellungen käuflicher Liebe der Schülergeneration etwas milder in der Kritik. Kriegel treibt in seinem "Mönch" (und hierin u.a. verwandt mit Rudolf Berganders "Bordellszene") das satirische Element nicht mit der selben, teils schauerlichen, Vehemenz wie Dix voran - obgleich seine Protagonisten ebenfalls dem belächelnden Auge des Kritikers unterworfen sind, ist der Tenor dieser bislang im Werk Kriegels einzigartigen Arbeit ein humoristisch-ironischer, der auf die bissige Schärfe des abgrundtief Absurden verzichtet.

Weiterführend vgl: Dalbajewa, Birgit (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden (Ausstellungskatalog Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister), Dresden 2011. > Mehr lesen

36 x 28,9 cm, Ra. 47,2 x 40,7 cm.

097   Wilhelm Müller, Mein Paradiesgarten. 1960/ 1967.

Wilhelm Müller 1928 Harzgerode – 1999 Dresden

Mischtechnik auf Malpappe. O.li. ligiert monogrammiert "WM" und datiert. Verso nochmals signiert und datiert, sowie mit Widmung versehen. In einer grauen Holzleiste gerahmt.
Malschicht vor allem in der Bildmitte mit Krakelee. Die Ecken leicht bestoßen, Randbereiche mit minimalen Farbverlusten.

Anders als Müllers Werke ab Ende der 1960er Jahre, die geprägt waren durch seinen Lehrer Hermann Glöckner, wird jene Arbeit bestimmt durch ihren informellen Charakter. Ein irisierendes Blau, ...
das aus jedem Blickwinkel anders erscheint, unterstützt dabei die Unfassbarkeit der Oberfläche, welche in ihrer reduzierten Ordnung durchaus einen emotionalen Moment verbirgt. > Mehr lesen

29,5 x 39,7 cm, Ra. 36 x 46 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

098   Wilhelm Müller, Ohne Titel. 1965.

Wilhelm Müller 1928 Harzgerode – 1999 Dresden

Mischtechnik (Gips, Lack und Tusche) auf Malpappe. Verso signiert "Wilhelm Müller", sowie ligiert monogrammiert "WM" und datiert. Auf einer grauen Holzplatte montiert.
Malschicht vereinzelt mit kleineren Rissen und unscheinbaren Abplatzungen.

20 x 31,5 cm, Pl. 24,7 x 36,8 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

105   Theodor Rosenhauer "Stilleben mit Brot, blauem Krug und Tasse". 1987.

Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin

Öl auf Leinwand. U.re. signiert "Th. Rosenhauer" und datiert, verso auf dem vom Künstler eigenhändig umgeschlagenen unteren Randbereich nochmals signiert sowie mit einem originalen Klebetikett des Künstlers versehen. In einer kräftig profilierten, dunkelbraun gebeizten und polierten Leiste gerahmt.
Malschicht im oberen re. Bildbereich mit feinen, horizontalen Brüchen. Der Malträger Mi.li. mit einer Druckstelle und einer feinen, vertikalen Bruchlinie. Unterer Falzbereich mit ...
rahmungsbedingten, horizontalen Farbverlusten.
WVZ Werner (1997) 516 / (1994) 504 (hier jeweils mit abweichenden Maßangaben).

Über einen Schaffenszeitraum von fast 70 Jahren finden sich im Werk Rosenhauers über 50 Brotstilleben, der Großteil davon in den 1980er Jahren entstanden. Das Brot war Rosenhauer mehr als nur bloßes Motiv - die Auswahl der Vorlage wurde mit derartiger Sorgfalt und hohem Anspruch getroffen, daß man unterstellen möchte, der Künstler habe in jedem dieser Laiber ein Individuum gesehen, dessen natürliche Kurzlebigkeit auf der Leinwand verlängert werden sollte. "Ich gebe zu, daß es wie zumeist bei meinen Motiven, das im Leben zu kurz Gekommene, jedenfalls das selbst hier nicht Gefragte oder Mißratene ist, das mich reizte und immer wieder gefangen nimmt, sei's ein trauriger Ausdruck, sei's etwas Verbrauchtes." (Stefan Bongers-Rosenhauer / Klaus Hebecker (Hrsg.), Theodor Rosenhauer, Erfurt 2010, S. 211) Neben der für die Malerei Rosenhauers signifikanten sinnlichen Erfahrung des gemalten Brotes liegt der Motivwahl eine tiefempfundene Dankbarkeit und christliche Demut zugrunde, die in aller Schlichtheit und Bescheidenheit ihren Weg auf die Leinwand findet. > Mehr lesen

43 x 60,4 cm, Ra. 57,5 x 74,5 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

108   Robert Sterl "Christus in Gethsemane". 1906.

Robert Hermann Sterl 1867 Großdobritz – 1932 Naundorf/Sächs. Schweiz

Öl auf Leinwand. U.re. signiert "R. Sterl". In einer breiten, profilierten Holzleiste gerahmt. Malschicht am mittleren linken Rand mit zwei und am rechten oberen Rand mit einer größeren Retusche, diese hinterlegt. Partiell mit feinen Frühschwundrissen. Rahmen mit kleineren Abplatzungen.
WVZ Popova 655, WVZ Zimmermann 574.

Provenienz: Deutscher Privatbesitz; Nachlaß Karl Horstmannshoff, Werther; um 1941-49 durch Vermittlung von P. A. Böckstiegel aus dem Nachlaß von R. Sterl ...
erworben.

Vgl. Ausstellung Bielefeld 1952, Kat.Nr. 44.

Von den verschiedenen Werkgruppen, die Sterl im Laufe seines Schaffens fertigte, zeugen die wenigen Christusdarstellungen und insbesondere diese Arbeit von einer außerordentlich emotionalen Intensität. In zarten Grün-Nuancen fließt das Mondlicht durch das dichte Blätterdach des kleinen Olivenhains in Gethsemane, wobei der expressive Pinselduktus die aufgewühlte Seele des Erlösers widerspiegelt, welcher in ein flehentliches Gebet versunken auf dem erdigen Boden kauert und den Blick gen Himmel richtet. > Mehr lesen

66 x 48,2 cm, Ra. 86 x 67,5 cm.

109   Robert Sterl "Steinmetz mit Messlatte am Block hockend". Um 1907.

Robert Hermann Sterl 1867 Großdobritz – 1932 Naundorf/Sächs. Schweiz

Öl auf Malpappe und nochmals auf Malpappe kaschiert. U.re. monogrammiert "R. St.", verso mit dem runden Klebetikett "Nachlass Rob. Sterl A 18" versehen. In einer breiten, profilierten Holzleiste gerahmt. Eckbereich, sowie o.Mi. und u.Mi. jeweils ein kleines Reißzwecklöchlein. Malschicht leicht angeschmutzt, Randbereiche mit minimalen Abplatzungen. Rahmen mit Abplatzungen.
WVZ Popova 697, WVZ Zimmermann 608.

Provenienz: Deutscher Privatbesitz; Nachlass Karl Horstmannshoff, Werther; ...
um 1941-49 durch Vermittlung von P. A. Böckstiegel aus dem Nachlass von R. Sterl erworben.

Vgl. Ausstellung Bielefeld 1952, Kat.Nr. 33 (Steinbrucharbeiter an der Elbe).

Kleinformatiges Gemälde aus der Werkgruppe der Steinbruchbilder, welche, anders als zum Beispiel Sterls hessische Landschaften, oftmals horizontlose Ausschnitte vom Menschen geschaffener Räume bilden. Sterl stellt hier die menschlichen Kräfte denen der Natur gegenüber und hüllt jenes Szenarium in ein impressionistisches Spiel aus Farben und Licht, welches sich nuancenreich auf den Materialien und Oberflächen bricht. > Mehr lesen

32 x 24 cm, Ra. 50 x 42 cm.

117   Paul Wilhelm, Bildnis Marion mit schwarzem Hut und Silberfuchs. Um 1925- 1930.

Paul Wilhelm 1886 Greiz – 1965 Radebeul

Öl auf Leinwand. Signiert u.re "P. Wilhelm".
Malschicht vereinzelt mit feinen Rissen, in pastoseren Partien partiell Tendenz zur Krakeleebildung. Malträger neu gespannt.

Im Dezember des Jahres 1919 heiratete Paul Wilhelm die in Amerika geborene Marion Eleonore Lane, die, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt erst 31 Jahre alt war, bereits auf eine Ehe mit dem Bildhauer Arthur Lange zurückblicken konnte. Abweichend von Wilhelms leicht diffusen, farbintensiven Werken der 1920er Jahre, ...
wird seine junge Frau hier in nahezu neusachlicher Klarheit geschildert. Das feine Lichtspiel auf dem glänzenden Stoff, die altmeisterliche Wiedergabe des Pelzes und die bestimmten Konturlinien erinnern an Portraits von Christian Schad oder die Stilleben eines Rudolf Nehmers. Einmal mehr zeigt sich in diesem außergewöhnlichen Portrait die Vielfältigkeit und hohe malerische Leistung eines Künstlers, der vor allem aufgrund seiner Blumenstilleben und stimmungsvollen Landschaften einen großen Sammlerkreis für sich einnehmen kann.

Vgl. Literatur: Paul Wilhelm zum 100. Geburtstag. Gemälde, Aquarell, Zeichnungen und Graphik bearbeitet von Werner Schmidt, Dresden 1987, S. 62ff. > Mehr lesen

96,5 x 77 cm.

163   Johann Alexander Thiele "Prospect der Chur: Sächsischen Berg Vestung Königstein gegen Morgen". 1726.

Johann Alexander Thiele 1685 Erfurt – 1752 Dresden

Radierung auf Bütten mit Wasserzeichen. In der Platte unterhalb der Darstellung re. signiert und datiert, u.li. bezeichnet "avec Privelege de Sa Maj. le Roj. de Pol. Elct. de Saxe.", in Deutsch und Französisch betitelt sowie u.Mi. nummeriert "N. 3". Vollrandig im Passepartout montiert und hinter Glas gerahmt.
Blatt mit vertikaler Mittelfalz und vereinzelt stärkere Stockflecken. Unscheinbares Löchlein im Bereich des Himmels o.re.

Pl. 36,7 x 54,6 cm, Bl. 41,7 x 58,5 cm, Ra. 53,5 x 71,5 cm.

164   Johann Alexander Thiele "Prospect der Chur Sächsischen Berg : Vestung Königstein und der umliegenden Gegend, von der Abend Seite". 1726.

Johann Alexander Thiele 1685 Erfurt – 1752 Dresden

Radierung auf Bütten mit Wasserzeichen. In der Platte unterhalb der Darstellung re. signiert und datiert, u.li. bezeichnet "avec Privelege de Sa Maj. le Roj. de Pol. Elct. de Saxe.", in Deutsch und Französisch betitelt sowie u.Mi. nummeriert "N. 2". Vollrandig im Passepartout montiert und hinter Glas in einer goldfarbenen, profilierten Holzleiste gerahmt.
Blatt mit vertikaler Mittelfalz und besonders in den Randbereichen vereinzelt, stärker hervortretenden Stockflecken.
...

Exzellent erfasst Thiele hier das atmosphärische Spiel der sich über den Zinnen der Festung Königstein erhebenden Wolken. Indem er den Betrachterstandpunkt hinter den zeichnenden Künstler im Vordergrund verlegt, wird der Betrachter selbst zum Maler und damit Teil jener beeindruckenden Naturerfahrung, die sich in der Distanz erhebt. > Mehr lesen

Pl. 35,7 x 55,2 cm, Bl. 41,5 x 60 cm, Ra. 53,5 x 71,5 cm.

310   Ludwig Meidner "Verzweiflung (III)". 1914.

Ludwig Meidner 1884 Bernstadt/Schlesien – 1966 Darmstadt

Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier. U.re. in Blei signiert "Meidner" und datiert, u.li. nummeriert "50/60". Im Passepartout hinter Glas in einer schmalen Holzleiste gerahmt.
Die Randbereiche des Blattes etwas angeschmutzt. Minimale Stockflecken o.re. und u.li. Leichte Druckspuren in den Randbereichen; Ecken leicht gestaucht.
WVZ Flammann 11.

Auf tragische Weise ringen drei Figuren in einer sturmgepeitschten Landschaft, in welcher sich der apokalyptische Schrecken des ...
beginnenden Krieges widerspiegelt. Ludwig Meidner wandte sich jenen düsteren Motiven bereits seit 1912 zu und erfasste damit vorausschauend die Dramatik der kommenden Jahre. > Mehr lesen

Pl. 11,7 x 14,8 cm, Bl. 22,5 x 29,7 cm, Ra. 32 x 42 cm.

311   Richard Müller "Schnitter". 1898.

Richard Müller 1874 Tschirnitz/Böhmen – 1954 Dresden-Loschwitz

Radierung und Mezzotinto in Schwarzbraun auf kräftigem Kupferdruckpapier. In der Platte u.re. monogrammiert "RM" und datiert. Re. unterhalb der Darstellung nochmals in Blei signiert "R. Müller", datiert "30. Juli 99", bezeichnet "II Zustand I Abzug" und "Platte vernichtet" sowie in der u.re. Ecke nummeriert "II".
Das Blatt insgesamt leicht angeschmutzt, die Randbereiche etwas stockfleckig. Die Ecken etwas bestoßen und vereinzelt mit kleinen Reißzwecklöchlein, u.re. ein größerer ...
Wasserfleck.
WVZ Günther 147.

Müller, der sich 1897 erstmals dem Radieren zuwandte, bewies bereits zwei Jahre später virtuoses Können in dieser Technik. Motivisch und kompositorisch rückt die beeindruckende Arbeit in die Nähe des 1877 entstandenen Gemäldes "Heuernte" von Jules Bastien-Lepage, welches richtungsweisend in der französischen Freilichtmalerei war. > Mehr lesen

Pl. 47,6 x 59,4 cm, Bl. 51,5 x 65 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

461   Joachim Heuer, Bildnis eines Knaben im Hemd mit Matrosenkragen. 1929.

Joachim Heuer 1900 Dresden – 1994 ebenda

Aquarell über Graphit auf faserigem, ockerfarbenen Papier. In Blei o.re. ligiert monogrammiert "JH" sowie in Kugelschreiber nachträglich datiert.
Das Blatt mit horizontaler Mittelfalz und leicht gebräunt. Randbereiche etwas knickspurig sowie mit vereinzelten Reißzwecklöchlein versehen. Die Blattkanten ungerade geschnitten.

Jene frühe Arbeit Joachim Heuers besticht durch einen sanften Kolorismus, der die weichen Züge des Knaben und dessen träumerischen, aber ziellosen Blick ...
betont. Auf sachliche Weise vermag es der Künstler hier, die Zeichnung mit der Malerei zu verbinden und dabei den resignierenden Gefühlen einer wirtschaftlich, politisch und sozial unruhigen Zeit Ausdruck zu verleihen. > Mehr lesen

37,5 x 30,3 cm.

497   Wilhelm Lachnit, Der blaue Junge. 1950er Jahre.

Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden

Farbige Pastellkreide auf Papier. Unsigniert. Im Passepartout hinter Glas gerahmt.
Blatt mit einer kleineren, unscheinbaren Knickspur u.re. sowie am rechten Blattrand. Malschicht mit minimalen Farbverlusten u.Mi., u.re. und o.re.

Vgl. Aust.Kat. Wilhelm Lachnit. Gedächtnisausstellung. Gemälde. Pastelle. Gouachen. Aquarelle, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister 1955/65, Pastelle Kat.-Nr. 17.

In dem kleinen, intensiven Bildformat mit einem ...
zerschnittenen, splitterartig anmutenden Raumgefüge zeigt Lachnit eine bizarre, ausschnitthafte Welt. Der sich zu der drohenden Gefahr in Form einer grotesken Maske zurückwendende Knabe - der Gefahr nur durch die weit aufgerissenen Augen Tribut zollend - hält den Kopf eines Pferdes als Sinnbild von Kraft und Vitalität mit beiden Händen fest. In der maskenhaften Darstellung der Gesichtszüge des Jungen an Carl Hofer erinnernd, rückt der Künstler mittels dominierender kristalliner Blau- und warmer Rottöne (Rotbraun) die Frage nach der Rolle der Jugend in der Gesellschaft in den Mittelpunkt. > Mehr lesen

45,2 x 37 cm, Ra. 72 x 61 cm.

557   Curt Querner, Sitzende Bäuerin im Hemd und grünen Rock. 1956.

Curt Querner 1904 Börnchen – 1976 Kreischa

Aquarell über Graphit auf kräftigem "MONOPOL"- Bütten. U.re. in Blei monogrammiert "Qu." und datiert "4.2.56.", verso in Graphit undeutlich betitelt sowie bezeichnet "XX".
Ecken jeweils mit kleinen Reißzwecklöchlein. Blatt insgesamt unscheinbar angeschmutzt und leicht knickspurig.
Nicht im WVZ Dittrich.

Mit außergewöhnlicher Zartheit, betont durch wenige konturierende Graphitstriche, portraitiert Querner hier den kraftvollen Körper seines Modells Herta Mikan, deren gerötetes Gesicht und gebräunte Unterarme auf einen arbeitsreichen Bauernalltag hinweisen.

64,7 x 49,8 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

558   Curt Querner, Norwegische Winterlandschaft mit roter Scheune. 1943/ 1944.

Curt Querner 1904 Börnchen – 1976 Kreischa

Aquarell. Unsigniert. Im Passepartout hinter Glas in schmaler Holzleiste gerahmt.
Blatt leicht lichtrandig und punktuell minimal stockfleckig. Verso leicht stockfleckig.
Nicht im WVZ Dittrich, vgl. jedoch WVZ Dittrich B232.

Aus der Zeit des Luftwaffeneinsatzes in Norwegen in den Jahren 1943/44 sind nicht viele Arbeiten Querners überliefert. Auf oftmals sehr kleinen, langgestreckten Formaten wurde verstärkt das ländliche Norwegen mit seinen Scheunen und Bauernhäusern ...
eingefangen, die touristisch interessanteren Fjorde und Küstenlinien sucht man auf diesen Arbeiten vergebens. Jedoch finden sich auch in diesen Aquarellen die typischen Antipoden der Querner-Palette: das tiefe, unergründliche Blau und das warme, satte Rot. > Mehr lesen

10,2 x 24 cm, Ra. 21 x 34 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

623   Albert Wigand, Ohne Titel. 1968.

Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig

Collage (farbige Papiere und Folien) auf Packpapierrolle. Verso signiert "Wigand", datiert und bezeichnet. Auf Untersatzkarton montiert und hinter Glas gerahmt.
Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche WVZ Grüß-Wigand unter der Nr. C-1968/59 aufgenommen.

Seit etwa 1957 fügte Wigand einfache objets trouvés zu kleinen Alltagsgeschichten zusammen. Geometrie und Symmetrie spielten dabei stets eine Rolle und lassen auch in dieser Collage ein konstruiertes Spiel aus Materialen und Formen zu Tage treten.

24 x 14,5 cm, Ra. 44,5 x 34,5 cm.

* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.

670   Ernst Moritz Geyger "Bogenschütze". Um 1902.

Ernst Moritz Geyger 1861 Rixdorf – 1941 Marignolle b. Florenz

Bronze, gegossen, schwarz patiniert. Auf der naturalistischen Plinthe signiert "E.M.GEYGER fec.". An der Plinthe rückseitig mit der Gießereibezeichnung "AKT. GES. vorm. H. GLADENBECK u. SOHN BERLIN- FRIEDRICHSHAGEN."
Patinierung an Oberkörper und Helm, sowie an Bogen und Pfeil deutlich berieben. Sehne des Bogens fehlt. Bogen und Pfeil restauratorisch gesichert.

Kleinere Ausführung des Hauptwerks von Ernst Moritz Geyger von 1902, hier in der seltenen Variation mit aufgesetztem ...
Feigenblatt. Übermannsgroße Abgüsse fanden u.a. am Dresdner Elbufer und im Schloßpark Sanssouci in Potsdam Aufstellung. > Mehr lesen

H. 58,5 cm.

692   Tête-à-Tête mit Kauffahrtei- und Landschaftsszenen. Meissen. 1765- 1780.

Porzellan, glasiert. 7-teilig, bestehend aus Tablett, Mokkakanne, Teekanne, Milchkännchen, Zuckerdose sowie zwei Tassen mit Untertassen. Aus dem Service "Neuer Ausschnitt". Flaches Tablett mit geschweiftem Rand, Mokkakanne und Milchkännchen mit birnenförmig gebauchten Korpi, das Milchkännchen auf drei Füßchen. Teekännchen und Zuckerdose gebaucht; mit leichter Einziehung des Korpus unter der Wandungsmitte. Tassen mit zylindrischen Korpi auf kleinem, eingezogenen Stand, die Untertassen ...
leicht gemuldet. Palmettenhenkel; Deckelknäufe in Form von Blattrosetten. Die Wandungen, Spiegel und Deckel mit äußerst filigranen Kauffahrtei- und Landschaftsszenen mit Figurenstaffage in polychromer Aufglasurmalerei. Die Fahne des Tabletts mit klassizistischen Blütenfestons und Bandschleifendekor; durch eine Galeriekante zum Spiegel abgetrennt. Vereinzelt Streublumendekor. Ränder mit goldradierter Bordüre. Böden mit Schwertermarken in Unterglasurblau, verschiedene Präge- sowie Beizeichen in Unterglasurblau.
Partiell minimaler Ascheanflug; vereinzelt unscheinbare Glasurunregelmäßigkeiten und Brandrisse; Goldstaffierungen partiell minimal berieben. Teekännchen mit kleineren Chips am geschliffenen Ausguß, Tüllenansatz mit unscheinbaren Verfärbungen; Rosettenknauf und Rand des Deckels unscheinbar bestoßen. Mokkakännchen mit minimalem Chip an der Schneppe.

Prov.: Sammlung Gisela und Hans-Peter Schulz, Leipzig; Sammlung Tauchnitz, Leipzig, vormals Sammlung Levin, Leipzig.

Mit dem Tod Augusts des Starken im Jahr 1733, traten neben den bisher favorisierten ostasiatischen Dekoren immer stärker europäische Landschafts-, Architektur- und Kauffahrteiszenen in den Vordergrund. Als Vorlagen für diese äußerst detailreichen Malereien dienten motivisch entsprechende Stiche namhafter Künstler. "Ein neues, sentimental gestimmtes Naturgefühl verlangte nach idealisierten Landschaften [...]. Romantische Burgen und Ruinen auf Berggipfeln sowie Bauern und Hirten bei Ihrem Vieh boten vielfältige Möglichkeiten der Animation naturschwärmerischer Begeisterung." (Ulrich Pietsch, 2000).
Die sorgfältig ausgeführten Malereien, stimmungsvollen Szenerien sowie die stark tiefenräumlichen Kompositionen sind charakteristisch für eine Ausführung in der Tradition Christian Friedrich Herolds. Aufwendige, umrahmende Goldspitzenkartuschen werden von dezenteren Einfassungen ab Mitte der 1760er Jahre abgelöst. Der aufmerksame Betrachter erkennt, dass die Dekore von mehreren Malern ausgeführt wurden.

Lit.: Pietsch, U., Carabelli, H.: Frühes Meißener Porzellan, Sammlung Carabelli, München, 200. S. 14ff.
Pazaurek, G.E.: Meißner Porzellanmalerei des 18. Jahrhunderts. Stuttgart, 1929. > Mehr lesen

Verschiedene Maße.

693   Koppchen mit Untertasse. Meissen. Um 1750.

Porzellan, glasiert. Glockenförmiger Korpus auf kleinem Standring, leicht gemuldete Untertasse. Wandung und Untertasse mit reliefierten Blütenzweigen. Auf Wandung sowie Unterschale Landschafts- und Architekturszenen mit Figurenstaffage in polychromer Aufglasurmalerei. Die Ränder mit reicher, radierter Goldspitzenbordüre. Hausmalerei wohl von Franz Ferdinand Mayer-Preßnitz oder Werkstatt. Die Böden mit der Schwertermarke in Unterglasurblau, Prägemarken.
Malereien des Koppchens und der ...
Untertasse leichter kratzspurig, Goldstaffierung unscheinbar berieben; unscheinbare Masse- und Glasurunregelmäßigkeiten.

Prov.: Sammlung Gisela und Hans-Peter Schulz, Leipzig; Sammlung Tauchnitz, Leipzig, vormals Sammlung Levin, Leipzig.

Lit.: Pazaurek, G.E.: Deutsche Fayence- und Porzellanhausmaler. Bd. 2, Leipzig, 1925, S. 277ff. > Mehr lesen

Koppchen H. 4,5 cm, Untertasse D. 13,3 cm.

694   Crèmetopf. Meissen. Mitte 18. Jh.

Porzellan, glasiert. Gebauchter Korpus mit ausgestelltem Mündungsrand auf drei astförmig gearbeiteten Füßchen; Volutenhenkel. Flacher, eingelassener Deckel mit vollplastischer, äußerst filigran gearbeiteter Blüte. Die Wandung - von den Füßchen bzw. dem Henkel ausgehend - mit feinem plastischen, in polychromen Unterglasurfarben staffiertem Blütendekor versehen. Dazwischen Blumenbuketts und Einzelblüten in polychromer Aufglasurmalerei. Ränder und Henkel goldstaffiert. Am Boden ...
Schwertermarke in Unterglasurblau, Beizeichen "Ti 83" in Aufglasurpurpur auf der Unterseite eines Füßchens.
Gefäß mit regelmäßigem, feinen Ascheanflug. Henkel an zwei Stellen bestoßen und mit leichtem Masseverlust, teilweise restauriert. Plastische Verbindung zwischen Henkel und Blütendekor angebrochen, mit Materialverlust. Goldstaffierung unscheinbar berieben, minimale Glasurunregelmäßigkeiten und Fehlstellen der Malerei. Die Staffierung eventuell in der 2. H. 20. Jh. ausgeführt.

Prov.: Sammlung Gisela und Hans-Peter Schulz, Leipzig; Sammlung Tauchnitz, Leipzig, vormals Sammlung Levin, Leipzig. > Mehr lesen

H. 12 cm.

819   Teile eines Tee- und Mokkaservices. Moritz Elimeyer, Dresden. Um 1900.

Moritz Elimeyer 1810 Dresden – 1871 ebenda

900er Silber, getrieben, punziert und vergoldet. 4-teilig, bestehend aus zwei Mokkakännchen sowie dem Teeservice zugehörigem Zuckerkörbchen mit Sahnegießer. Die Kannen mit zylindrischen Korpi, eingelassenen Deckeln und Bügelhenkeln. Innenvergoldung, Isolatoren aus Elfenbein. Sahnegießer und Zuckerkörbchen mit gedrückt kugeligen Korpi auf drei Halbrundfüßchen. Weite Mündungsöffnungen, Sahnegießer mit flachem Dreiecksausguß sowie einer geschwungenen Handhabe, in einem Maskaron ...
endend. Zuckergefäß mit Bügelgriff. Wandungen der Kännchen mit reichem, stilisierten Floral- und Vogeldekor. Wandung von Sahnegießer und Zuckerkörbchen durch eine umlaufende Wulst geteilt; der obere Teil mit fantasievollem Reptiliendekor. Gefäße innen vergoldet. Die Kännchen am Boden; Zuckergefäß und Sahnegießer auf der Wandung gepunzt "Elimeyer 900", Halbmond, Krone sowie eine nicht aufgelöste Punze (zwei gekreuzte Hammer über S).
Partiell unscheinbare Oberflächenpatina. Vergoldung von Sahnegießer und Zuckergefäß minimal berieben. Elfenbeinisolatoren im Henkelbereich minimal gebrauchsspurig. Die halbkugelförmige Abdeckung einer Verschraubung am Henkel eines Kännchens fehlt.
Gesamtgewicht ca. 920g. > Mehr lesen

Kännchen H. 18,5 cm bzw. H. 14,5 cm, Sahnegießer H. 11,5 cm, Zuckerkörbchen H. 12 cm.

890   Kopf eines Bodhisattva Avalokiteshvara. Khmer, Kambodscha. 12. Jh.

Grau-gelblicher Sandstein, patiniert. Schauseitig vollplastisch ausgearbeiteter Kopf mit Halsansatz. Verso abgeflacht. Darstellung mit langen Ohrläppchen, dem Zeichen der Weltentsagung. In sich ruhende, breite Gesichtszüge mit geschlossenen Augen. Die schmalen Augenbrauen zur Nasenwurzel abfallend, die feingliedrige Nase zur Nasenspitze leicht abgeflacht. Gerade verlaufende, voller Lippen, die Mundwinkel mit einem feinen Lächeln. Bekrönung mit Jata Mukuta, einer zylindrisch geformten ...
Haartracht, welche schauseitig mit einem reliefierten Amithaba Buddha sowie mit einem umlaufenden Kugelband versehen ist. Das Haar ist durch ein feines Rillenrelief gekennzeichnet.
Die Haartracht oberseitig mit sehr vereinzelten Bestoßungen. Partiell farbspurig.

Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung.

Fotogutachten von Herbert Cresnik, vereidigter
Sachverständiger für Asiatika, liegt vor.

Vgl. Münsterbert, Hugo: Der indische Raum. München, Ohne Jahr. S. 250f. > Mehr lesen

H. ca. 27 cm , B. ca. 12 cm, T. ca. 11,5 cm (Angaben ohne Sockel).

907   Barockes Spielbrett. Wohl Sachsen. 2. H. 18. Jh.

Nussbaum auf Nadelholz (?) furniert, Messing. Quadratischer Korpus mit bündig schließendem Scharnierdeckel. Außen die Spielfelder für Schach und Mühle, innen für Backgammon. Die äußeren Spielfelder leicht vertieft gearbeitet, die inneren stärker vertieft und zum Spielfeldrand konkav ansteigend. Die Spielfelder sowie die Umrahmungen mit äußerst feiner Marketerie in Nussbaum, Pflaume und exotischen Hölzern, u.a. vermutlich Amaranth; partiell Maserholz. Fadenintarsien wohl Ahorn. In ...
den Zwickeln des rechtwinklig zum Korpus liegenden Mühlefeldes volutenförmige, florale Intarsien, im Zentrum des Feldes ein Faltstern. Die Spielfeldumrahmungen der äußeren Wandungen mittig mit längsovalen Kartuschen, darin jeweils mit einem rechtwinklig zum Korpus eingesetzten Quadrat. Die Ovalkartuschen sowie die Ecken der inneren Umrahmungen mit volutenförmiger Floralmarketerie. Schauseitige geschweifte Messingbeschläge mit Scharnierschiebeschließe.
Furnier partiell mit unscheinbaren Fehlstellen, Druckspuren und Trocknungsrissen. Minimal berieben. Die Außenseiten mit leichteren Lichteinwirkungen. Das Schloß umgesetzt, alt restauriert und furniert. Messingbeschläge eventuell erneuert (?). Die Scharniere ergänzt und ebenfalls umgesetzt.

Lit.: Kreisel H.: Die Kunst des deutschen
Möbels, Bd. 2, München, 1970, Lfde. Nr. 201. > Mehr lesen

13 x 45,5 x 45,5 cm.

945   Klassizistischer Aufsatzsekretär. Sachsen oder Berlin. Um 1805.

Mahagoni auf Nadelholz furniert, partiell gebeizt. Dreiteiliger, aus Unterbau, Zylinder und Aufsatz zusammengesetzter, hochrechteckiger Aufbau auf konischen Vierkantbeinen. Dreischübiger Kommodenunterbau. Jeder Schub mit zwei Messingknäufen und mittig einem Schloß mit wappenförmigen Schlüsselschildern aus Perlmutt. Der Zylinder mit zwei Knäufen. Das Eingerichte bestehend aus einer ausziehbaren, materialbespannten Schreibplatte sowie einer zentralen Ablage mit Rouleau, flankiert von je ...
drei Schüben mit gedrechselten Beinknäufen. Die Front der Schübe mit Nußbaum(?)fond, darin durch Fadenintarsien abgesetzte querrechteckige Kartusche mit hellem, gemaserten Furnier. Das Rouleau mit farbig alternierender Marketerie. Über dem Zylinder ein Schub mit einem eingearbeiteten, materialbespannten Scharnierdeckelkästchen. Das Schloß des Schubes ausgebaut, separat vorhanden; das Schlüsselschild aus Bein.
Über dem Zylinder ein zweitüriger Aufsatz, flankiert von eingestellten, gebeizten Halbsäulen mit montierten Kapitellen und Basen aus Messing. Unterhalb profilierte Ecksockel, durch Maserholzmarketerie akzentuiert. Das Eingerichte des Aufsatzes mit zwei kleineren Schüben, eine davon verschließbar, die zweite mit einem Scheinschlüsselschild. Die Fronten der Schubladen der Marketerie der Zylinderschübe entsprechend. Oberhalb zwei Ablagefächer. Der profilierte Dreiecksgiebel mit umlaufender Zahnschnittmarketerie. Mittig im Giebelfeld eine runde Öffnung mit Resten von Messingmontierungen und -stiften, ursprünglich eine Uhr beherbergend. Giebelfeld und Rundöffnung von Fadenintarsien und Ahorn (?)marketerie umrahmt. Die Pendelöffnung mit einer Metallplatte verschlossen. Eine zusätzliche, scharnierte Öffnung mit Hakenschließe seitlich am Giebel. Vier Schlüssel vorhanden.

Die Giebelöffnungen sowie die Schlösser der Aufsatztüren alt umgebaut. Die Aufsatztüren mit Trocknungsrissen und unscheinbar verzogen. Das Furnier partiell rissig. Unscheinbar druckspurig im Anschlagsbereich der Zylinderknäufe. Giebelmarketerie löst sich minimal. Eine Seitenwange des Aufsatzes partiell leichter gewellt. An den Kanten der Füße minimal bestoßen. Drei Schubladenknäufe ersetzt. Knauf des Rouleaus locker. Rückseitig minimal wurmstichig. > Mehr lesen

H. 209,5cm, B. 109 cm, T. 65 cm.