990 Kugelspielerin. Walter Schott für Meissen. 1898-1923.
Walter Schott 1861 Ilsenburg – 1938 Berlin
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben in feinster Außerhausmalerei von einem Maler der Porzellanmanufaktur Meissen staffiert, die originale Kugel goldfarben gefasst. Rundsockel mit Reliefdekorband. Unterseits mit den einfach geschliffenen Knaufschwertern in Unterglasurblau, Des Weiteren die geritzte Modellnummer "Q180", die geprägte Bossierernummer sowie die Malermarke "32".
Entwurfsjahr: 1897.
Vgl. Thomas Bergmann (Hg.), Meissner Künstler-Figuren, Erlangen 2010,
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Kat.Nr. 281.
Aus den Memoiren Walter Schotts ist die Nachwelt über die Entstehungsgeschichte der Figur gut informiert. Durch murmelspielende Kinder inspiriert, fertigte der Bildhauer zunächst 30 bis 40 Skizzen an, fand aber die meisten "so wenig graziös". Schwierigkeiten bereitete Schott wohl insbesondere der das Gewand haltende Arm. Die Haltung der fertigen Version entstand durch eine impulsive Bewegung des Modells ,"ein sehr reizendes Geschöpfchen", welches, vom Künstler angeschrien, sich sehr erschreckte.
Schott entwarf eine bekleidete Version sowie eine unbekleidete. Beide Ausführungen waren auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1897 als Marmorskulpturen gemeldet. Die Porzellanmanufaktur Meissen sicherte sich frühzeitig die Rechte zur Herstellung verkleinerter Versionen und die Bronzegießerei Gladenbeck schloß sich mit Repliken in drei verschiedenen Größen an.
Einst von Reinhold Begas hoch gelobt, gilt die "Kugelspielerin" als das Hauptwerk Schotts, das eine Mittelstellung zwischen dem Begasschen Neubarock und dem Neoklassizismus Adolf von Hildebrands einnimmt.
Zitiert nach: Bloch, Peter; Einholz, Sibylle, von Simson, Jutta (Hrsg.): Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914. Bd. 1. Berlin, 1990. S. 291f.
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Partiell unregelmäßiger Glasurauftrag, drei Blätter am Sockel mit Chips. Vereinzelt Brandfleckchen. Re. großer Zeh, Gewandfalte vorn und verso u. mit je einem unscheinbaren Brandriss. Handgelenk li. mit durchlaufendem Brandriss unter der Glasur, aus dem Herstellungsprozesses. Hand an der Öffnung für Kugelhalterung mit ganz minimalem Chip. Sockel in der Kehle mit kleinem, geöffneten Materialbläschen.
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H. 35,0 cm.