SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 61     21.09.2019

1022   Alfred Reichel "Hygieia". 1908.

Alabaster. Seitlich auf dem Sockel signiert "A. Reichel" und datiert. Auf einem vorder- und rückseitig gerundeten Sockel stehende weibliche Figur im Kontrapost mit Schlange und Schale in der rechten, Tuch in der linken Hand.

Wohl identisch mit der bei Brigitte Hüfler erwähnten Figur, vgl. dies.: Kurzbiographien Berliner Künstler, S. 538. Erschienen in: Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914. Berlin 1990.

Hygieia gilt in der griechischen Mythologie als eine der Töchter des Asklepios. Sie ist eine Göttin der Gesundheit sowie Schutzpatronin der Apotheker. Von ihr erhoffte man sich während des Tempelschlafes Heilung oder das Erteilen medizinischer Ratschläge in Form von Traumorakeln.
Ihr Name wird am Anfang des Eids des Hippokrates angerufen: "Ich schwöre bei Apollon, dem Arzt, und Asklepios, Hygieia, Panakeia, sowie alle Götter und Göttinnen als Zeugen anrufend …".

Dargestellt wird Hygieia zumeist mit einer aus einer Schale trinkenden Schlange. Bei der hier angebotenen Skulptur windet sich die Schlange um den rechten Arm der unbekleideten Figur, ihr Kopf ruht über der leicht gemuldeten Schale in der rechten Hand. In der linken Hand hält Hygieia ein Tuch, welches in langen, schmalen Falten bis zum Boden reicht und dort sanft gebauscht auf dem Sockel lagert, sogar etwas über diesen herausragt.

Kopf fehlend. Restaurierter Bruch am re. Oberarm und am re. Handgelenk. Mehrere kleine Bestoßungen und Fehlstellen an den Falten des Tuchs und an den Sockelkanten. Oberfläche partiell leicht angeschmutzt und etwas gedunkelt.

H. 72 cm, B. 30 cm.

Schätzpreis
950 €
Zuschlag
700 €