Wilhelm Lachnit
1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Nach einer Lehre als Schriftmaler und Lackierer war Lachnit ab 1918 zunächst als Dekorationsmaler tätig und besuchte parallel bereits erste Kurse an der Dresdner Kunstgewerbeschule u.a. bei R. Guhr und G. Oehme, bevor er ab 1921 sein Studium an der Kunstakademie ebenda bei F. Dreher aufnahm. Ab 1923 war er als freischaffender Künstler tätig. Gemeinsam mit H. Grundig, O. Griebel und F. Skade gründete er 1928 die "Neue Gruppe". 1929 war er Mitbegründer der ASSO, 1930 der Dresdner Gruppe "Aktion" und 1932 trat er als Mitglied der "Neuen Dresdner Sezession 1932" in Erscheinung. Während des nationalsozialistischen Regimes wurde Lachnit massiv denunziert und konnte nur noch eingeschränkt arbeiten. 1947 erhielt er die Professur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, der ab 1954 die freischaffende Tätigkeit folgte.
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070
Wilhelm Lachnit, Bildnis eines jungen Mannes. 1938.
Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Öl auf Hartfaser. Signiert "W. Lachnit" und datiert o.re. Verso mit dem Nachlaßstempel versehen und von fremder Hand in Blei bezeichnet "Lachnit Herrenbildnis". In einer profilierten Leiste gerahmt. Die Malschicht etwas angeschmutzt, unscheinbar berieben und mit vereinzelten Retuschen. Im Hintergrund mit minimalem Krakelee. Ausgestellt in: Wilhelm Lachnit. Ausstellungskatalog Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1966. Nr. 25.
Aufgrund des 1933 durch die
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Nationalsozialisten verhängten Arbeits- und Ausstellungsverbots wurde das Atelier für Lachnit nicht nur ein Ort des geistigen Widerstandes, sondern auch zur Spiegelkammer des inneren Exils. In Opposition zur politischen Realität der Außenwelt dominieren nunmehr allegorische Darstellungen das Werk des Künstlers; die wenigen überlieferten Portraits dieser Zeit knüpfen an Lachnits geheimnisvoll taktilen, nahezu altmeisterlich kontrastierenden, Stil der späten Zwanziger Jahre an. Lachnits innerer Rückzug zeigt sich deutlich in den Darstellungen der Portraitierten; in deren abwesendem Blick und der zurückgezogenen Haltung. Der Tenor dieser Gemälde ist nicht von widerständischer Aktion bestimmt, sondern vielmehr von der zermürbenden und quälenden Anstrengung des Überdauerns.
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74,5 x 60 cm, Ra. 82 x 66 cm. |
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3.800 € |
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355
Wilhelm Lachnit "Mutter und Kind I". Um 1950.
Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Holzschnitt. Nachlaßdruck. In Kugelschreiber von der Witwe des Künstlers Helene Lachnit signiert u.re. und nummeriert "6/50" u.li. Vgl. Ausstellungskatalog Neue Dresdener Galerie 9, 1982, Wilhelm Lachnit, S. 6.
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Stk. 19 x 25,8 cm, Bl. 44 x 37,5 cm. |
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120 € |
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Wilhelm Lachnit, Uferlandschaft mit Ruderern. 1919.
Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Graphitzeichnung auf dünnem Papier, auf Karton aufgezogen. In Blei signiert "W. Lachnit" und datiert u.re. Im Passepartout. Stärker stockfleckig.
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