029 Carl Robert Kummer "Golf von Palermo mit dem Monte Pellegrino". 1833.
Carl Robert Kummer 1810 Dresden – 1889 ebenda
Johann Theodor Goldstein 1798 Warschau – 1871 Dresden
Johann Nepumuk Ott 1804 München – 1870 ebenda
Öl auf kräftigem Papier, vollflächig auf eine 1 cm starke Sperrholzplatte kaschiert, verso mit Pappkaschierung. Unsiginert. Mit Einfassungslinien in Blei von Künstlerhand. Verso mit einem Papieretikett mit Angaben zum Künstler und Werk sowie mit der WVZ-Nr versehen. In einer Berliner Leiste gerahmt.
WVZ Nüdling 232.
Provenienz: Kunsthandlung Funcke (Heinz Miech), Dresden, 1973.
Ausgestellt in:
Carl Robert Kummer zum 200. Geburtstag. Schaukabinett der Galerie Neue
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Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 2010 (ohne Katalog).
Im Frühjahr 1832 brach Robert Kummer zu seiner ersten Italienreise auf, die ihn über den Gardasee, Verona, Venedig, Bologna und Florenz zunächst nach Rom führte. Im Januar 1833 reiste er weiter und besuchte Neapel und Capri. Über Stromboli führte seine Route nach Sizilien. Reisen deutscher Maler auf die größte Mittelmeerinsel waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch selten und wurden erst mit der 1817 erschienenen Reisebeschreibung der "Italienischen Reise" Johann Wolfgang von Goethes populärer.
Robert Kummer wählte nicht die übliche Route per Schiff nach Palermo, in seinem Lebensbericht notierte er: "In einem Spirinari segelte ich mit Landschaftsmaler Ott aus München von Neapel ab, das herrlichste Wetter begleitete uns; in Strompoli [sic!] legten wir an, die ganze Nacht leuchtete der Vulkan und bot uns einen schönen Anblick.". Über den Kanal von Messina erreichten Kummer und Ott Taormina, von wo sie entlang der Küste zunächst nach Catania und weiter nach Palermo wanderten. Über die strapaziöse Reise schrieb Kummer: "Die Hitze war fürchterlich, ich hatte jeden Tag 3 bis 4 mal Nasenbluten; endlich erreichten wir das Ziel [Palermo]. Goldstein aus Dresden traf ich daselbst, welcher für den König Friedrich August von Sachsen Skizzen zu Bildern suchte".
Die Ankunft Kummers in Palermo ist für den 9. Juli 1833 belegt. Er war fasziniert von der sich ihm darbietenden Landschaft, insbesondere von der Ansicht des Monte Pellegrino, dem "Pilgerberg", der sich etwa vier Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Palermo in 606 Meter Höhe erhebt und von Goethe in seiner "Italienischen Reise" als "das schönste Vorgebirge der Welt" beschrieben wurde. Neben dem vorliegenden Gemälde entstand noch eine Zeichnung mit dem Blick von einer bewaldeten Anhöhe auf die Bucht und den Berg (WVZ Nüdling 231). Vgl. Elisabeth Nüdling: Carl Robert Kummer – Ein Dresdner Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus. Petersberg 2008. S. 38 – 48.
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Bildträger am o. Rand mit Reißzwecklöchlein aus dem Werkprozess, eines mit Einriss (ca. 1,5 cm) o.li. Am u. Rand ehemalige, restaurierte Einrisse und Knickspuren (max. 4 cm). Zwei unscheinbare, leicht erhabene Knickspuren im Himmel li. Materialverlust im Papier an Ecke u.li. sowie weitere kleine an den re. Ecken sowie am o. und u. Rand außerhalb der Darstellung. Winzige Retusche im Himmel o.li. Firnis leicht gegilbt. Rahmen mit unscheinbaren Fehlstellen.
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23,4 x 49,4 cm, Ra. 28,5 x 54,9 cm.