190 Adrian Ludwig Richter "Ritt durch den Wald" (Im Walde). 1864.
Adrian Ludwig Richter 1803 Dresden – 1884 ebenda
Paul Kaufmann Erste Erw. 1910 Berlin
Lionel von Donop 1844 Detmold – 1912 Berlin
Federzeichnung in graubrauner Tusche und Aquarell über Bleistiftzeichnung, partiell weiß gehöht, auf braunem "E CANSON"-Papier, vollflächig auf sehr kräftigen Untersatzkarton montiert. Signiert und datiert "L. Richter. 1864." u.li. sowie monogrammiert "LR" auf dem Sack. Im Passepartout montiert, darauf verso von fremder Hand mit Angaben zum Künstler und zur Provenienz versehen "Zeichnung von Ludwig Richter, gekauft Weihnachten 1902 für […] Mark von dem Direktor der Abtheilung für
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Handzeichnungen in der Kgl. Nationalgallerie [sic!] zu Berlin, Professor L. v. Donop, der die Echtheit des aus dem Nachlasse Richter's erworbenen Blattes verbürgte. Paul Kaufmann 27 / 5 [?] 1903". Fest im Passepartout klebemontiert und hinter Glas in einem vergoldeten Rahmen.
Provenienz: Süddeutscher Besitz; vormals Sammlung Lionel von Donop, Berlin, ab 1903; vormals Sammlung Paul Kaufmann, Berlin; Nachlass des Künstlers.
Vgl. drei motivgleiche Gemälde:
Adrian Ludwig Richter "Ritt durch den Wald", 1860/65, Öl auf Malpappe, 15,2 x 22,8 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt am Main, InvNr. MGS 4699.
sowie zwei frühere Fassungen: 1856, ehemals in Dresdner Privatbesitz, heute verschollen. 1860/65, in Privatbesitz. Jeweils abgebildet in: Gerd Spitzer: Ludwig Richter – Der Maler. Ausstellung zum 200. Geburtstag. SKD Dresden. GNM. Bayerische Staatsgemäldesammlungen. Neue Pinakothek. München 2004, 252f.
"Den Angaben seines Schülers Victor Paul Mohn und dem Werkverzeichnis von Karl Josef Friedrich zufolge hat Richter nach Aufgabe der Tafelmalerei um 1860 nur noch einige kleine Bildchen in Öl ausgeführt, die nicht für die Öffentlichkeit, sondern für den engsten Kreis der Familie wie auch für die nächststehenden Schüler bestimmt waren. Dazu gehört der 'Ritt durch den Wald […]" (zitiert nach Spitzer 2004, S. 252).
Diese Komposition griff Richter in den Jahren 1864 bis 1866 wiederholt auch als Zeichnung und Entwurf für Holzschnitte auf (Friedrich 1937, S. 71, Nr. 78). In der ersten gemalten Fassung ist der Sack, den das junge Paar bei sich trägt, mit den Initialen von Richters Schwiegersohn versehen. In ganz ähnlicher Art sind auf dem uns vorliegenden Blatt, das sich motivisch nur durch in der Position des Hundes von den Gemälden unterscheidet, Ludwig Richters eigene Initialen zu finden. Friedrich erwähnt eine weitere Federzeichnung, die bereits vier Jahre zuvor datiert und ebenfalls auf dem Sack die Initialen des Künstlers trägt.
Lit.:
Gerd Spitzer: Ludwig Richter – Der Maler. Ausstellung zum 200. Geburtstag. SKD Dresden. GNM. Bayrische Staatsgemäldesammlung. Neue Pinakothek. München 2004, 252f., KatNr. 40.
Karl Josef Friedrich: Die Gemälde Ludwig Richters. Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte Bd. 24. Berlin 1937. Nr. 38.
Wir danken Winfried Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Papier leicht unregelmäßig gebräunt. An der o. Blattkante eine horizontal über das gesamte Blatt laufende, unscheinbare Druckspur.
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BA. 11 x 15,3 cm, Psp. 20 x 23,3 cm, Ra. 25,2 x 29,8 cm.