SCHMIDT FINE ART AUCTIONS AUCTION 48     04.06.2016
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464   Wolfgang Mattheuer "Abschied". 1966.

Crayons in colours und Gouache über Bleistift auf Velin. In Blei signiert "W. Mattheuer" und datiert u.re. Freigestellt im Passepartout montiert.

Vgl. dazu motivisch ähnlichen Arbeiten WVZ Koch/Gleisberg/Seyde 133 und 137 bzw. WVZ Koch/Grimm 174 und 175.

Im Entstehungsjahr dieser Arbeit hielt sich Mattheuer für mehrere Wochen in der ehemaligen Sowjetunion auf. Es ist nicht klar, ob er in diesem Bild den Abschied aus der DDR - den Aufbruch nach Russland also, oder den Abschied vor dort bei der Rückkehr nach Hause darstellt. In verdichteter Form zeigt er, was die spezifische Kommunikationssituation "Abschied" auszeichnet: Einen Ort auf der Welt, von dem man Abschied nimmt - hier symbolisiert durch einen beliebigen Abschnitt der gewölbten Erdoberfläche; den Anlass zum Abschiednehmen, die Reise, deren Verlauf der Zeichner mit den im Vordergrund verlaufenden Bahnschienen andeutet. Und zu guter Letzt, den Abschied nehmenden und die Verabschiedeten, für deren innere Verbundenheit Mattheuer ein besonders einfühlsames Bild gefunden hat: Die heute aus der Mode gekommene Geste, sich mit einem weißen Taschentuch zuzuwinken, baut er aus zu einer Umarmung der Dagebliebenen durch den Arm, die Hand und das Taschentuch des Reisenden. So schuf er eine geradezu emblematische moderne Vedute, die die romantische Idee des Abschieds als solchem transportiert.

Vereinzelt kleinste Fehlstellen an den weißen Linien der Gleise.Verso mit oberflächlichen Papierbereibungen am Blattrand u.

41,8 x 59,3 cm, Psp. 60 x 80 cm.

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