957 Drei Besteckteile aus dem "Dresdner Ratssilber". Karl Groß, Dresden / Ausführung: Bruckmann & Söhne, 1909.
Karl Groß 1869 Fürstenfeldbruck – 1934 Dresden
Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne 1805 Heilbronn – 1973 ebenda
800er Silber. Auf dem Messer mit der
Marke von Karl Groß und Monogramm "KG". Jeweils punziert, Krone und Halbmond, "Goldschmiedeinnung Dresden" und "800" sowie mit ligiertem Monogramm "VSJ".
Vgl.: Gisela Haase (Hrsg.): Jugendstil in Dresden. Aufbruch in die Moderne. Dresden 1999. S. 318, KatNr. 374.
"Im Zusammenhang mit dem Bau des Neuen Rathauses (1905–10) beschloss der Rat der Stadt die Anfertigung eines umfangreichen Tafelsilbers. Dresden gehört damit zu den wenigen
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deutschen Städten, die sich der in der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts aus der Mode gekommenen Idee der Anschaffung eines Ratssilbers verpflichtete. Den Auftrag für das 300 Gedecke umfassende Ratssilber sowie mehrere Innungspokale und den städtischen Tafelaufsatz erhielt Karl Groß. Gestiftet wurde das Tafelsilber hauptsächlich von der Ortsgruppe Dresden des Verbandes Sächsischer Industrieller (s. Monogramm »VSJ«). Ungeachtet zahlreicher Einwände örtlicher Silberschmiede, die an dem umfangreichen Auftrag beteiligt werden wollten, wurde das Besteck von der Heilbronner Firma P Bruckmann & Söhne ausgeführt. Als Resultat der Herstellung des Dresdener Ratsbestecks ergab sich zwischen dem entwerfenden Künstler Karl Groß und Bruckmann eine mehrjährige Zusammenarbeit, in der Groß verschiedene Bestecke für das Unternehmen entwarf (vgl. Kat.-Nr. 375 und 376). Gemäß dem Verwendungszweck als Ratssilber gestaltete Groß den Besteckstiel mit seiner Profilierung und dem aufgelegtem Dresdener Stadtwappen mit Helmzier altertümlich. Wenngleich die Laffe mit ihrer breiten Ovalform im Vergleich zum Stiel modern anmutet, wurde diese dem Standardprogramm der Firma Bruckmann entnommen und in dieser Form auch schon im 19. Jahrhundert vertrieben (Hinweis Dr. Sänger). Die Tätigkeit Groß' erstreckte sich also lediglich auf die künstlerische Gestaltung der Besteckstiele. Rechtzeitig zur Einweihung des Neuen Rathauses am 1. Oktober 1910 war das Tafelsilber fertiggestellt. In mit blaugrauem Damast ausgekleideten, verglasten Säulenschränken aus Birnbaumholz war das gesamte Ratssilber im Empfangssaal des 2. Obergeschosses, der rechts zum Festsaal, links zum Sitzungsaal der Stadtverordneten führte, ausgestellt." (zitiert nach: Petra Klara Gamke, ebenda, S. 318).
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Deutliche Kratzspuren am Griff des Messers sowie Gebrauchsspuren an der Klinge. Gabel und Messer verputzt. Kuchengabel gebrauchsspurig und leicht verformt.
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Messer L. 26,5 cm, Gabel L. 20,5 cm, Kuchengabel L. 18,5 cm. Gew. (ohne Messer) 157,9 g.