011 Maler des Klassizismus, Bathseba im Bade. 1st quarter 19th cent.
Michelangelo Buonarotti 1475 Caprese – 1564 Rom
Benvenuto Cellini 1500 Florenz – 1571 ebenda
Johann Heinrich Dannecker 1758 Stuttgart – 1841 ebenda
Georg Raphael Donner 1693 Essling – 1741 Wien
Joseph Anton Koch 1768 Obergibeln (Tirol) – 1839 Rom
Oil on canvas. Unsigniert. Verso auf linker Keilrahmenleiste ein altes Klebeetikett, darauf in Feder nummeriert "25552 8 T" und ein weiteres unleserlich beschriftetes Etikett. Im profilierten, masseverzierten Holzrahmen mit aufwendigem Karnies, mit goldbronzefarbener Schlagmetallauflage.
Ihrem nordischen Äußeren zum Trotz, ist die elegante Liegepose der Bathseba streng nach antiken bzw. antikisierenden Vorbildern gestaltet. Vergleichbare Darstellungen von Wassernymphen sind nicht nur
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von Gemmen her bekannt, sondern passenderweise auch von Flussgöttern (z.B. die Tiberstatuten vor dem Senatorenpalast, Rom). Cellini verwendete das erotische Motiv für seine Nymphe von Fontainebleau (1543). Bei Georg Raphael Donner tauchen ähnliche Figuren im bekannten Providentiabrunnen (1737–39) auf, die als Kleinbronzen verbreitet wurden (Harvard Art Museum, InvNr. Br.64.7).
Im Klassizismus ist der Typus bei Johann Heinrich Dannecker prominent als "Wasser- und Wiesennymphe" (1810–1815) (Gipsmodell in der Staatsgalerie Stuttgart bewahrt, InvNr. P 707) vertreten.
Mit ihrer weichen, aber sehr differenzierten Körperbildung zitiert die Bathseba außerdem Michelangelos "Nacht" (bis 1534). Eine gewisse Orientierung an Michelangelo ist wohl auch der knienden Dienerin nicht abzusprechen.
Wegen des Interesse für die Hochrenaissance – parallel zur Antike – und der warmen Farbigkeit erinnert das Gemälde an die klassizistischen Deutschrömer um Joseph Anton Koch.
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Verklebter Riss in der Leinwand oberhalb des re. Ellenbogens der Liegenden und Flickenhinterlegung unterhalb ihres linken Knies in den Falten des weißen Tuchs, recto retuschiert. Partiell oberflächlicher Malschicht-Abrieb und vereinzelte Fehlstellen im Randbereich. Kleine Retuschen auf der Bildfläche verteilt, teils etwas gedunkelt und matt stehend. Malerische Retuschen u.Mi. im Wasser. Offene Löchlein durch ehem. Anobienbefall an Keilrahmen und Rahmen, dieser stärker fraßgeschädigt und mit Bestoßungen.
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74 x 99,5 cm, Ra. 91,6 x 117 cm.