127 Robert Hermann Sterl "Vesper in der alten Kreuzkirche". 1887.
Robert Hermann Sterl 1867 Großdobritz – 1932 Naundorf/Sächs. Schweiz
Richard Lindemann 1849 Chemnitz – 1917 Dresden
Oil on canvas. Signiert und datiert "Rob. H. Sterl 87" u.re. Verso auf der o. Keilrahmenleiste bezeichnet "Inv.Nr. 1610". Im originalen, ebonisierten Profilrahmen mit goldfarbener Sichtleiste gerahmt.
WVZ Popova 42.
Provenienz: Privatsammlung Dresden; Sammlung Düsseldorf; Sammlung Frankfurt a. M.; Sammlung Richard Lindemann, Dresden, bis 1917.
Ausgestellt in:
Studienarbeiten der Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Dresden, Sächsischer Kunstverein zu Dresden.
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Dresden, 1888. KatNr. 357, dort betitelt "In der Kreuzkirche".
Lit.: Hans Posse: Robert Sterl. Neue Kunst in Sachsen. Bd. 2. 1929. S. 59 mit Abb., dort betitelt "Vesper in der Kreuzkirche".
"Die 'Vesper' (in der (alten) Kreuzkirche) erinnert in der Eindringlichkeit scharfer psychologischer Beobachtung an Menzel. In der Schilderung der Zuhörer wird zum ersten Mal das später für Sterl charakteristische musikalische Motiv aufgenommen." (zitiert nach: Hans Posse, S. 17).
Robert Sterl schuf das vorliegende Gemälde im Alter von 20 Jahren, im fünften Jahr seines Studiums an der Dresdner Akademie und im zweiten Meisterschülerjahr bei Ferdinand Pauwels. Es existieren zu diesem Hauptwerk mehrere Vorarbeiten in Öl , u.a. "Sitzendes Mädchen in Schwarz", um 1886, Öl auf Leinwand auf Malpappe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, Gal.-Nr. 3369 (WVZ Popova 39), "Figurenstudie zum Kirchenbild", um 1886, Öl auf Leinwand, Robert-Sterl-Haus Naundorf, InvNr. G 197 (WVZ Popova 40) und "Kirchenschiffstudie", um 1886, Öl auf Leinwand auf Hartfaser, Rheinischer Privatbesitz (WVZ Popova 41). Das Robert-Sterl-Haus Naundorf bewahrt zudem mehrere Vorzeichnungen zu diesem Gemälde.
Sterl malte das noch spätbarocke Innere der Dresdner Kreuzkirche mit Blick auf den westlichen Eingang zehn Jahre vor dem Brand am 16. Februar 1897, bei dem die gesamte Innenausstattung verloren ging. Der Künstler hatte zur Dresdner Kreuzkirche eine besondere Bindung. Sie besuchte er oft mit seinem bereits früh verstorbenen Vater, der seinen Sohn, anders als Sterls Mutter, gut verstand.
Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den porträtierten Personen um Menschen aus Robert Sterls Umfeld. Der junge Mann am linken Bildrand stellt Sterls engsten Jugendfreund Robert Göhre dar, den der Künstler im Vorjahr porträtierte (WVZ Popova 33) und der, wohl krankheitsbedingt, jung verstarb.
Wir danken Frau Juliane Gatomski, Robert Sterl Haus, Naundorf, für freundliche Hinweise.
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Fachmännisch restaurierter Zustand. Leichte Klimakante an der o. und mittleren Keilrahmenleiste. Malschicht mit wenigen kleinen Retuschen in der Bildfläche sowie im Falzbereich. Unscheinbares Alterskrakelee sowie vereinzelt Frühschwundkrakelee.
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100 x 72 cm, Ra. 124,5 x 98,5 cm.