100 Robert Hermann Sterl "Drei Steinbrecher beim Abdrücken des Blocks". Um 1909.
Robert Hermann Sterl 1867 Großdobritz – 1932 Naundorf/Sächs. Schweiz
Oil on canvas , partiell mit werkimmanenten Ritz- und Spachtelspuren. Signiert "Rob. Sterl" u.re. In einer breiten, kassettierten Leiste mit goldfarbener Schlagmetallauflage gerahmt. Verso auf der o. Rahmenleiste mit dem Ausstellungsetikett des Städtischen Kunstmuseums Reutlingen.
WVZ Popova 743; WVZ Zimmermann 655.
Provenienz: Privatsammlung Lohmen, Sächsische Schweiz.
Ausgestellt in:
Robert Sterl (1867–1932). Bilder der Arbeit. Kunsthalle Rostock, 1974.
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Robert Sterl 1867–1932. Das Werk des Malers. Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, 1983/84. KatNr. 87, Abb. 48.
Robert Sterl (1867–1932). Malerei, Zeichnungen. Städtische Kunstsammlung Freital im Haus der Heimat, 1992.
Robert Sterl – Gemälde, Zeichnungen, Lithographien. Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, 1992/193.
Abgebildet in:
Heinz Rodewald: Robert Sterl 1867 – 1932: das Werk des Malers; eine Ausstellung der Nationalgalerie Berlin 1983/84. Berlin 1983. KatNr. 87, Abb. 48.
Natalia Kardinar: Robert Sterl: 1867 bis 1932; Gemälde, Zeichnungen, Lithographien. Reutlingen 1992. KatNr. 9.
"Ein Illustrationsauftrag war der Ausgangspunkt für Sterls lebenslange Beschäftigung mit den Arbeitern in der Felslandschaft der Steinbrüche und ihrer Arbeit unter freiem Himmel. Der Verleger Alfred Hauschild vom Verlag Universum beauftragte Sterl 1893, den Artikel "Aus den Elbsandsteinbrüchen" von Theodor Gampe illustrativ zu begleiten. Der Auftrag zwang Sterl, sich mit Gampes von großer Sachkenntnis geprägten Recherchen über die geologische, historische und technische Seite des Abbaus von Sandstein, aber auch mit dessen gesellschaftskritischen und sozialen Aspekten auseinanderzusetzen […]. Er skizzierte im September 1893 in den Steinbrüchen bei Schmilka alle im Artikel angesprochenen Steinbrucharbeiten mit großer Sachlichkeit, ohne jedoch die sozialen Probleme aufzugreifen. Er konzentrierte sich auf die unterschiedlichen Arbeitsgebiete in den Brüchen und beobachtete sehr genau die für die einzelnen Tätigkeiten typische Körpersprache. […]. Als er 1904 die Studien in den Elbsandsteinbrüchen wieder aufnahm, beschäftigten ihn vor allem Steinmetze bei der Arbeit an den gelegten Steinblöcken und Einblicke in sonnige Steinbruchlandschaften. Zeitgleich beobachtete er Arbeiter beim Baggern auf der Elbe, und merkwürdigerweise entdeckte er hier eine erstaunliche Parallelität als ein Kompositionsprinzip, das aus der Arbeitsweise der Baggerer entsteht, die langen Stangen parallel zueinander in einem abgestimmten Rhythmus zu ziehen oder zu drücken. […]. Diesen totalen Körpereinsatz beim Arbeiten beobachtete Sterl auch bei den Steinbrucharbeitern. […]. Jahre später beschäftigten Sterl Steinbrecher, die im wahren Wortsinn Steinblöcke vom Fels abrechen, und dies genauso tun wie die Baggerer, indem sie ihre Brechstangen in vorbereitete Bohrlöcher stecken und unter Ausnutzung der Hebelgesetze in gemeinsamer Aktion den Block von der Wand zu trennen und zu legen suchen. […]. In beeindruckender Intensität umkreiste Sterl neben den Steinhebern und Transporteuren gerade diese Steinbrecher, um ihre nur bei größter Kraftanstrengung gemeinsamen Handelns erfolgreiche Arbeit künstlerisch überzeugend umzusetzen. […]." (zitiert nach Horst Zimmermann in: Kristina Popova: Robert Sterl. Werkverzeichnis der Gemälde und Ölskizzen. Dresden 2011. S. 63–65).
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Bildträger an der o. und li. Umschlagkante von Künstlerhand im Werkprozess formatverkleinert. Sehr kleine Malschicht-Abplatzungen in oberer Malschicht u.Mi. Minimale Deformation an o.li. Ecke. Vereinzelter Malschicht-Abrieb an den Bildkanten. Die li. Rahmenleiste mit einem kleinen Materialverlust im Bereich des äußeren Wellenbands Mi., eine Gehrungsfuge leicht geöffnet.
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60 x 74,3 cm, Ra. 78 x 91 cm.