156 Albert Wigand "Stilleben mit Korb". 1943/ 1952.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Oil on cardboard. Signiert o.re. "Wigand". Verso mit Figurenskizze in Blei, nochmals signiert "A. Wigand", adressbezeichnet "Dresden A, Bernhardstr. 115" und betitelt sowie mit dem Adress-Stempel des Künstlers versehen. Von fremder Hand mit Angaben zur Provenienz und Entstehung "[…] Das Bild wurde 1943 von Wigand gemalt und wie er angab, mehrfach überarbeitet. Er schätzt das Bild persönlich als eine gute Arbeit" sowie auf einem Papieretikett mit Angaben zum Künstler versehen. In einer
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breiten Berliner Leiste gerahmt, darauf ein Etikett mit handschriftlichen Angaben zu Werk und Provenienz.
WVZ Grüß-Wigand A-1952/2.
Provenienz: Kunstausstellung Kühl, Dresden, 1965.
Ausgestellt in:
"Albert Wigand Ölgemälde", Städtische Kunstsammlungen, Görlitz 1952.
"Albert Wigand Gemälde und Collagen", Kunstausstellung Kühl, Dresden 1965.
Veröffentlicht in:
Fritz Löffler: Sonderausstellung Albert Wigand: Ölgemälde. Städtische Kunstsammlungen Görlitz, 7.10. – 16.11.1952. Görlitz 1952. KatNr. 21.
Cornelia Briel: Albert Wigand – Leben und Werk: Versuch einer Rekonstruktion. 1992. KatNr. 240.
"Albert Wigand bekannte sich immer zu den naheliegenden 'Dingen: zu Straße, Haus, Stuhl, Tisch, Lampe, Topf; zu Früchten (Stilleben...)' […] Im erfühlenden Schauen kam der erste Impuls vom Gegenständlichen her, Wigand hielt es dabei mit Goethes Lebensmaxime: 'Gehe aus vom Häuslichen und verbreite Dich, so Du kannst, über die Welt'. Er wusste, dass das Sichtbare bloße Staffage ist und das Bild in seiner Eigenart erst erobert werden muss. Seine Motivwelt der Nähe fand er bei den großen Malern im 20. Jahrhundert, denen er sich als Wahlverwandter im Geiste zugehörig fühlte: 'Liebe Utrillos Straßen – Mackes Hutläden Morandis Flaschen…'. Albert Wigand teilte mit ihnen das Ergriffen-Sein vom Motiv, die Andacht vor dem Alltäglichen.
Der Maler Wigand hat sich in seine Gegenstände 'hineingeträumt, der Traum ist doch eigentlich das Beste, herrlicher als die Wirklichkeit.' […] In den rissigen Stillleben Theodor Rosenhauers bleibt das gemalte Brot ein köstliches Krustenbrot, nostalgisches Sinnbild der armen Nachkriegsjahre, für Wigand hingegen ist ein Apfel das kostbare Zeichen für einen Apfel, jedem Rest von Naturalismus hat er mit seinem autonomen Bildbegriff den Kampf angesagt.[…] Bei Wigand überzeugt der kompositorische Reichtum an Varianten, die Spannweite reicht vom einzelnen Gegenstand über das Dialogische der statischen und rotierenden Dinge bis zur rhythmischen Klammer und Übereinanderstaffelung mehrerer Motive in seinen Stillleben. Sie sind so auch Raum-Architekturen und die Bausteine für Wigands Gesamtwerk in all seinen Gattungsbezügen geworden.[…]" (zitiert nach Roland März: Wege zur Peinture. Der Maler Wigand. In: Bernd Heise, Roland März (Hrsg.): Albert Wigand. Ausstellungskatalog Leonhardi-Museum Dresden. Nürnberg 2008. S. 24f).
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Bildträger an den Ecken mit leichten Stauchungen und Malschicht-Verlusten. Am li. Rand geringfügig ungerade geschnitten (wohl vor dem Malprozess). Mehrere kleine Einkerbungen entlang der Kanten der Malpappe. Malschicht an den Rändern unscheinbar berieben. Die Höhen der Pastositäten vereinzelt mit dunklen Fleckchen sowie u.re. leicht gepresst. Rahmen berieben und mit leicht geöffneten Gehrungsfugen.
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28,1 x 40,6 cm, Ra. 37,2 x 49,5 cm.