SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 32     09.06.2012
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043   Richard Birnstengel, Blick vom Pieschener Elbufer auf die Dresdner Altstadt. 1913 oder 1918.

Öl auf Leinwand. Signiert "R. Birnstengel" und undeutlich datiert u.re. Im goldgefaßten Schmuckrahmen mit Blütenfestons gerahmt.
Malschicht partiell leicht angeschmutzt und mit feinem Vertikalkrakelee. An den Außenkanten mit Druckspuren der Keilrahmung. Mi.li. größere fachgerechte Retusche über verso hinterlegtem Leinwandschaden.

Als Schüler Gotthardt Kuehls erfuhr Birnstengel eine deutliche Sensibilisierung für die Pleinair-Malerei und das Sujet der Stadtlandschaft. Durch den entrückten Standpunkt und der Beschreibung der Dresdner Stadtsilhouette als Horizontlinie entzieht sich jedoch der Künstler gleichsam der Aufforderung nach einer abbildenden Darstellung, sondern bringt vielmehr einen erzählerischen Tenor zum Klingen, in dem die Stadtlinie nunmehr eine illustrative Funktion übernimmt. Malerisch löste sich Birnstengel von der stilistischen Starre der postimpressionistischen Auffassung seines Lehrers und entwickelte eine befreite, luzide und auf Farbwirkung ausgerichtete Pinselführung, die sich auch in den Stadtansichten des eine Dekade jüngeren Bernhard Kretzschmars wiederfindet. (Vgl. hierzu das Gemälde "Brühlsche Terrasse in Dresden" von Bernhard Kretzschmar, 1951, Öl auf Sperrholz, Sitftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlungen (E 15).

74 x 100,5 cm, Ra. 96 x 122 cm.

Schätzpreis
2.400 €
Zuschlag
2.000 €