SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 33     15.09.2012

974   Schale mit Fuß. Fritz Kühn, Berlin. 1944.

Stahl, geschmiedet, geschwärzt und partiell vergoldet. Das Fußteil genietet. Runde, weit ausladende Form auf vier Tatzenfüßen. Im Spiegel eine von vier Nieten eingefaßte, zentral gemuldete Aufwölbung mit geritztem, strahlenförmigen Liniendekor. Konzentrisch um die Aufwölbung flächig ein regelmäßig angeordnetes, geritztes Stern- und Blütendekor. Am Boden signiert und datiert "KÜHN 1944".

"Die Vollendung der schlichten Form" – eine Maxime, welche Fritz Kühn für seine, in ihrer Einfachheit höchst ausdrucksstarken Metallarbeiten zugrunde legte. Er nutzte die klare Formensprache der Natur als Inspirationsquelle sowie Ausgangspunkt seines künstlerischen Verständnisses und veranschaulichte dies seinem Buch „Sehen und Gestalten“ auf eindrucksvolle Weise, indem er einem jungen Schmied seine Herangehensweise sowie die Bedeutsamkeit der genauen Naturbeobachtung erläutert: „Erfassen Sie aber nur das Wesentliche der Naturform und übersetzen Sie dann das Geschaute in die Sprache des Eisens […].“

Kühn, Fritz, Sehen und Gestalten – Natur und Menschenwerk, Leipzig, 1952, S. 10 sowie vgl. Abb. S. 52/53.

Partiell unscheinbar korrosionsspurig. Auf der Unterseite der Schale Reste eines Klebeetiketts, die Füße mit Filzgleitern unterlegt.

H. 11,5 cm, D. 45 cm.

Schätzpreis
960 €
Zuschlag
1.700 €