SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 42     06.12.2014

662   Peter Makolies, Ohne Titel (Torso). 1989.

Marmor, partiell poliert. An der Rückseite u. monogrammiert "PM" und datiert. Auf eine flache Marmorplinthe montiert.

Siehe dazu vergleichbare Arbeiten in: Peter Makolies. Skulpturen. Ausstellungskatalog des Leonhardi-Museum Dresden und der Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus. Dresden, 1995.

Der menschliche Körper steht im Zentrum von Peter Makolies' bildnerischem Schaffen. In den letzten Jahren schuf der Künstler vor allem Gesichter und Köpfe, die er beispielweise aus gefundenen Feldsteinen herausarbeitete. Der hier angebotene Marmor-Torso stammt aus einer früheren Werkphase, in welcher sich Makolies intensiv mit dem weiblichen Körper auseinandersetzte.
Seit 1978 suchte er nach einer - so schreibt er selbst - "konsequenten Form (Formel) für den weiblichen Torso" (vgl. biogr. Anhang, in: Peter Makolies Skulpturen, Dresden 1995). In den 1980er Jahren entstanden außerdem zahlreiche Frauenfiguren, einzelne Köpfe und Frauentorsi, die nicht selten eine stark überlängte Statur aufweisen. Mythologische oder biblische Figuren wechseln sich dabei mit namenlosen Schwangeren und stark abstrahierend gearbeiteten weiblichen Körpern ab.
Ebenfalls in dieser Zeit entstand der "Torso o.T." aus weißem Carrara-Marmor. Das italienische Bildhauer-Mekka übte auf Makolies eine große Anziehungskraft aus - dreimal war er in den 1980er Jahren dort, um mit dem berühmten Stein zu arbeiten. Der Künstler entlockte dem Material eine gewisse sinnliche Schroffheit im Wechselspiel von rauer und polierter Oberfläche. Verletzlichkeit der Figur und Härte des Materials ergänzen sich im Verbergen des Kopfes. So deutet sich vielleicht schon an, welche wichtige Stellung dieser Teil des Körpers im späteren Schaffen des Künstlers einnehmen sollte.

H. 90,5 cm (ohne Plinthe), B. 14,3 cm, T. 15 cm.

Schätzpreis
3.600 €
Zuschlag
5.500 €