812 "Katharina II. zu Pferde". Johann Joachim Kändler für Meissen. 1770.
Johann Joachim Kaendler 1706 Fischbach/Dresden – 1775 Meißen
Katharina II. 1729 Stettin – 1796 Sankt Petersburg
Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 Meißen
Porcelain, glazed, in polychromen Aufglasurfarben und Gold staffiert. Unterseits die geschliffene Knaufschwertermarke in Unterglasurblau, die geritzte Form-Nr. "C 92" sowie die Prägeziffer "33".
Ausformung: 1860–1924.
In Kändlers Arbeitsbericht vom Juni 1770, Bl. 215 r – 216 r, heißt es: "Das Bildniß der itzo regierenden Rußischen Kayserin Zu Pferde in feiner Größe modelliret, es ist selbige auf Verlangen in einem Jagd Habit mit einem Ordentlichen Huth auf dem Kopff habend
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welcher mit einem Feder Pusch mit goldener Treße und weiß und grüner Band Schleiffe versehen vorgestellet führet einen Degen in ihrer rechten Hand, hat lang herunter hangende fliegende mit einem Bande gebundene Haare, wie auch mit Stiefeln und Spornen Versehen, hat den Rußischen Orden von der rechten Achsel auf die eine Hüffte herab hangen. Das Pferd welches mit sehr kostbaren mit Gold gestickten Sattel und Reitzeug auch mit Pistolen Holfftern, und Gewehr versehen Corbettiret aufs beste, ruhet auf einem sehr Zierlichen Postament auf Felßen worauf Palmen und Loorber Zweige zu sehen, welches sehr mühsame Stück auch Zerschnitten und Zum abformen befördert habe.".
Nach weiterer Bearbeitung notiert Kändler im September 1770, Bl. 412 r – 413 r: "Das Hohe Bildniß die Russische Kayßerin zu Pferde wie solche aus geformet und Verpuzet worden in die Porcellain Maßa so wohl wegen ähnlichkeit als anderweit halber Corrigiret." (Vgl. Johann Joachim Kändler, Ulrich Pietsch: Die Arbeitsberichte des Meissener Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kaendler : 1706 – 1775. Leipzig 2002. S. 187 und 189).
Lit.: Pietsch, Ulrich (Hrsg.): Meissen für die Zaren. Porzellan als Mittel sächsisch-russischer Politik im 18. Jahrhundert. München 2004. S. 101, Kat.-Nr. 165f. Dort auf dem Einband abgebildet.
Sabine und Thomas Bergmann: Band II: Meissener Figuren, Modellnummern A1–Z99. S. 257, Kat.-Nr. 509.
Als Vorlage diente Kändler das 1762 entstandene Gemälde "Reiterportrait Katharinas II. in Uniform" von Vigilius Eriksen, heute bewahrt im Staatlichen Museum und Garten Oranienbaum, InvNr. Sch. KDM (kyrillisch) 125, 1926 aus dem Staatlichen Russischen Museum übernommen.
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The uppermost leaf bundle and the left foreleg with a fine, attached break. The right foreleg and the sword with expert restoration. The lowest point of the scabbard with retouching. The base on the underside with a closed firing crack (approx. 5 cm). The paintwork and gilding very occasionally inconspicuously rubbed or with tiny losses of colour.
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H. 25 cm.