SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 60     15.06.2019

1224   Lade der Töpferinnung. Wohl Radeberg. 1664.

Eiche, gesägt und geschnitzt, dunkelbraun gebeizt und partiell schwarz gefasst. Profilierte Teile zum Teil in anderen Laubhölzern ausgeführt. Eisen, geschmiedet. Querrechteckiger Korpus mit architektonisch gegliederter Front. Verkröpfte, profilierte Sockelzone, das zentrale Feld mit einem intarsierten, bekrönten Zunftwappen, flankiert von je einem Löwen. An den Seiten jeweils ein Säulenpaar, intarsierte und brandschattierte Figurenstaffage in Form einer Ädikula umrahmend.
Oberhalb der Säulen die Datierung "16" und "64". Die Seitenwangen mit Kassettenfeldern, darin die Darstellung von Töpfern bei der Arbeit sowie schmiedeeiserne Ringhandhaben. Umrahmung der Kassetten mittels Wellenleistendekor. Ein Seitenfeld herauszuziehen, unterhalb eine flache Schublade mit floral beschnitzter Front und Ringhandhabe. Verso adäquat zur Vorderseite das intarsierte Zunftwappen, flankierend ein Blattrankendekor. Oberhalb graviert bezeichnet "DLHWDT" und unterhalb datiert "1664". Der Deckel flach und mit einem abschließenden, rechteckigen Pyramidenstumpf. Darin eine eingeschobene Tafel mit dem Datum der Restaurierung "Repariert d 31 Decbr 1849.". Befestigung des Deckels verso am äußeren Korpus sowie innen am Deckel mittels zweier Schmiedebänder. Zentral auf der Deckelinnenseite ein dekorativ geschmiedetes Schnappschloss. Innen ein schmales, reliefiert beschnitzes Fach. Zwei Schlüssel ergänzt.

Mehrere Profilleisten fehlend, teils Ergänzungen. Die Profilleisten zum Teil mit inaktivem Holzschädlingbefall. Schloss lose vorhanden. Vordere Wand verformt. Trockenrisse. Intarsiendekor überwiegend restauriert, teils mit Aufwölbungen. Schlüssel ergänzt, für das Schließblech nicht passend. Deckel wohl umgebaut.

H. 43,5 cm, B. 58,5 cm, T. 44 cm.

Schätzpreis
2.200 €
Zuschlag
1.800 €