SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 71     26.03.2022

954   Seltene, sehr große Schnitzlack-Vase in Hu-Form mit Sockel. China. Späte Qing-Dynastie / Republik-Zeit, 1912– 1949.

Roter Lack auf Masseträger, geschnitzt, poliert, die Innenwandung und unterseitig schwarz lackgefasst. Figürliche Handhaben in Form von Qilin-Köpfen, Holz, geschnitzt und lackgefasst. Die Wandung mit der Darstellung von neun fünfklauigen Drachen und drei flammenden Perlen zwischen Wolkenbändern auf einem Wellen-Grund, der Mündungsrand umlaufend mit einem Blattfries, am Stand umlaufend ein ruyi-Zepter-Band. Auf einem fünffüßigen Sockel mit geschweifter Zarge und geschweiften Stegen. Zargen und Füße mit Päonien-Blatt-Dekor unter einem Mäander-Fries und ruyi-Zepter-Fries.

Provenienz: Familienbesitz seit 1954, Diplomatengeschenk der chinesischen Staatsregierung.

Das Fabeltier Qilin, auch als chinesisches Einhorn bezeichnet, gehört neben Lóng (Drachen), Fènghuáng (Phönix) und Gui (Schildkröte) zu den "vier Wundertieren", auch als Zauberwesen bezeichnet. Es ist von friedlicher Natur und verkörpert die Liebe in Form von Frieden, Mitmenschlichkeit und Güte. Die Chinesen kennen ihn als Ruìshòu, ein "Tier, das Gutes verheißt".

Die rahmende Kartusche einer Handhabe mit Bruch o.re. Mündungsrand mit restauriertem, oberflächlichen Ausbruch (3 x 5,5 cm). Ansatz des Bodens mit partieller Rissbildung. Zwei Abplatzungen an Wandung (0,8 cm), Bartspitzen und Rückendornen der Drachen sowie eine Wolke und eine Welle mit sehr vereinzelten, minimalen Bestoßungen, im Gesamtbild unscheinbar. Standring mit leichten Lackverlusten, Lackierung des Bodens krakeliert, mit Schollenbildung und Verlusten. Partiell Nikotinablagerungen.
Ein Steg des Sockels mit vierfachem, restaurierten Bruch.

H. 47,5 cm, H. mit Stand 61 cm.

Schätzpreis
15.000-18.000 €
Zuschlag
16.000 €