047 Pol Cassel "Sommer mit schlafendem Ra". Wohl 1926.
Pol Cassel 1892 München – 1945 Kischinau, UdSSR
Oil painting und Tempera über Grafit auf grober Leinwand. Unsigniert. Verso auf der u. Keilrahmenleiste zweifach mit dem Nachlass-Stempel "P. Cassel" sowie der handschriftlichen Bestätigung des Sohnes Constantin Cassel in Kugelschreiber "Arbeit meines Vater [sic!]! Pol Cassel / Cassel" versehen. In einer silberfarbenen Leiste gerahmt.
Die Arbeit ist in dem in Vorbereitung befindlichen WVZ Diegelmann registriert.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung; Kunstausstellung Kühl, Dresden;
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Nachlass des Künstlers.
Ausgestellt in:
Pol Cassel. 1892 – 1945; Malerei, Grafik. Ausstellung Kunstausstellung Kühl, 15.3. – 25.4.1992. Dresden, 1992.
Abgebildet im Hintergrund der Fotografie von Franz Fiedler "Susanna Cassel mit Ra im Atelier", 1926, in: Pol Cassel. Ein Dresdner Maler der Klassischen Moderne. Ausstellungskatalog. Pirna, Altenburg. 2005. S. 24, sowie auf einer weiteren Fotografie von Franz Fiedler aus dem Jahr 1926, mit dem Porträt Susanna Cassels, welches im Steinbruchhaus entstand.
Wir danken Franz-Carl Diegelmann, Zürich, für freundliche Hinweise sowie die zur Verfügung gestellten Fotografien.
Pol Cassel zeichnet sich insbesondere durch seinen naiven Malstil aus, der über starke Lokalfarbigkeit und kindliche Direktheit wirkt. Verbunden mit diesem Stil, dem sich im beginnenden 20. Jahrhundert viele Künstler widmeten, war der Wunsch nach Natürlichem und Einfachem. Das vorliegenden Gemälde zeigt Cassels schlafenden Sohn Ra vor einem strahlend blauen Himmel und einem Strauß Blumen, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit suggerieren.
"Sowohl Cassels Betonung des subjektiven Erlebens als auch in seinem naturnahen Lebensstil im Steinbruch bei Wehlen liegt jene Suche nach Ursprünglichkeit zugrunde, die auch den Malern der "Brücke" Antrieb war. Kunst und Leben sind in einem utopistischen, zivilisationskritischen Sinne als Einheit begriffen. Cassels Zeitgenossen hat die Schlüssigkeit der Widerspiegelung seines Lebensalltags in seiner Kunstproduktion ganz direkt beeindruckt, ohne dass sie darin eine inszenierte Naivität sahen." (zitiert nach Birgit Dalbajewa: "Der eigenwillige Paul Cassel". Eine Betrachtung von drei Gemälden, in: Pol Cassel. 1892–1945. Ein Dresdner Maler der Klassischen Moderne, Ausstellungskatalog Stadtmuseum Pirna, 29. Januar – 29. März 2005 / Lindenau-Museum Altenberg 18. Juni – 28. August 2005, S. 58.).
Abb.:
Franz Fiedler, Susanna Cassel im Steinbruchhaus, 1926.
Leni Junghans, Ra im Garten des Steinbruchhauses, 1925.
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Bildträger von Künstlerhand etwas formatverkleinert (Spannränder bemalt. Malschicht partiell mit Krakelee, im Himmel etwas deutlicher, mit vereinzelten, minimalen Farbverlusten im Bereich der braunen Decke. Eine schräg verlaufende Druckspur mit partiell leicht aufstehender Malschicht im Bereich des Haars. Unscheinbare Druckstelle mit krakelierter Malschicht Mi. Falzbereiche und Umschlagkanten mit zum Teil deutlicheren Farbverlusten und Lockerungen. Aufstehende Scholle in der roten Blume re. Weißlicher Belag auf hellvioletten Farbbereichen. Vereinzelte kleine Glanz- und Laufspuren eines partiellen, wohl werkimmanenten Überzugs.
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58 x 100 cm, Ra. 65 x 107,5 cm.