248 Christoph Andreas Schlüter "Gründlicher Unterricht von Hütte-Werken, …" aus der Bibliothek des Heinrich Graf von Brühl. 1738.
Christoph Andreas Schlüter 1668 Goslar – 1743 ebenda
Gerhard Justus Arenhold ? Hildesheim – 1775 Hannover
Graf Heinrich von Brühl 1700 Weißenfels – 1763 Dresden
Friedrich Ferdinand Butterweck (auch Botterwege) 1711 ? – 1790 ?
Georg Daniel Heumann 1691 Nürnberg – 1759 ebenda
Johann Georg Schmidt 1694 Augsburg – 1767 Braunschweig
"…, worin gezeiget wird, wie man Hütten-Werke auch alle dazu gehörige Gebäude und Oefen aus dem Fundament recht anlegen solle, auch wie sie am Hartz und andern Orten angeleget sind. Und wie darauf die Arbeit bey Gold- Silber- Kupfer- und Bley-Ertzen, auch Schwefel- Vitriol- und Aschen-Werken geführet werden müssen. Nebst einem vollständigen Probier-Buch, darin enthalten wie allerley Ertze auf alle Metalle zu probieren, die Silber auf unterschiedene Art fein zu brennen, Gold und Silber
...
mit Vortheil zu scheiden und alles, so dazu gehöret, zu verrichten".
Zwei Teile in einem Band. Mit gestochenem Frontispiz mit der allegorischen Ansicht der Stadt Goslar, zwei gestochenen Textvignetten und 58 (davon 57gefalteten) Kupferstich-Tafeln von G. D. Heumann und J. G. Schmidt nach Vorlagen von G. J. Arenhold und F. F. Butterweck, Kattunpapier-Vorsätze (Modeldruck). 10 Blatt, 612 Seiten, 34 Blatt, 198 Seiten, 13 Blatt. Erste Ausgabe. Verlag Friedrich Wilhelm Meyer, Braunschweig, 1738. In der u.li. Ecke des Vorsatzes die Übergabesignatur von 1768 "Nr. 402. Phys." in roter Tinte, auf dem fliegenden Blatt ein Preisvermerk über 6 Taler 14 Groschen in Blei, wohl aus der Dublettenauktion der kurfürstlichen Bibliothek Dresden von 1775–1777. Titelblatt mit Stempelung der "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke Hauptbücherei" und Nummerierung in Blei, nochmals auf der Rückseite der zweiten Tafel sowie auf dem hinteren Vorsatz.
Originaler, helbrauner Kalbsledereinband (Franzband) mit reicher Rückenvergoldung über acht Bünden, Vorder- und Rückdeckel mit dem goldgeprägtem Wappensupralibros des Heinrich Graf von Brühl.
Brüning 4323, Darmstaedter 105, Duveen 534f.
"Schlüter stand in englischen Diensten, arbeitete aber für das Herzogtum Braunschweig. In seinem Buch beschreibt er nicht nur deutsche Minen, sondern auch solche in Skandinavien, Süd-Ost-Europa, Schottland und England" (Brüning).
"Eines der schönsten Werke über Hüttenkunde und Probierkunst" (Darmstaedter).
"Most important mining book of the 18th century" (Duveen).
Exemplare aus der berühmten Brühlschen Bibliothek gelangen nur sehr selten in den Handel. Die Bibliothek, von Heinrich von Brühl seit Mitte der 1730er Jahre aufgebaut, umfasste bis zum Ausbruch des Siebenjährigen Krieges eine Sammlung von ca. 72.000 Bänden, vornehmlich Werke der französischen, spanischen, englischen und italienischen Literatur sowie der Mathematik und Physik. Sie war in einem 1747 von Johann Christoph Knöffel erbauten Gebäude an der nördlichen Wallanlage der befestigten Dresdner Altstadt untergebracht, welches sich östlich dem Palais Brühl anschloss. Während des Krieges erlitt sie 1760 starke Verluste. Nach dem Tode von Brühls wurden 1768 auf Geheiß des kurfürstlichen Regenten ca. 62.000 Bände von Brühls Erben verkauft und in die Kurfürstliche Bibliothek (heute Sächsische Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) überführt.
Zur Übergabesignatur vgl.: Frank Aurich, Jana Kocourek, Norman: Provenienzmerkmale aus dem Bestand der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Dresden, 2010. S.64f, Abb. 113.
Lit.: Torsten Sander: Die Auktion der Dubletten der kurfürstlichen Bibliothek Dresden 1775 bis 1777: ein Beitrag zur Geschichte des Buchauktionswesens. Schriftenreihe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Nr. 12.
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Insgesamt sehr guter Erhaltungszustand. Titelblatt mit kleiner Hinterlegung (3,6 x 3 cm) am re. Rand Mi. (hinter Probier=Buch), sehr vereinzelt ganz unscheinbar fleckig bzw. mit minimalen Quetsch- und Knickfalten. Das fliegende Blatt mit punktuellen Aufhellungen und wenigen Stockfleckchen, dort und auf dem Vorsatz mit Vermerken in Blei. Einband vereinzelt unscheinbar bestoßen und berieben, mit wenigen, leichten Feuchtigkeits- und Kratzspuren.
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35,3 x 21,5 cm.