SCHMIDT KUNSTAUKTIONEN DRESDEN AUKTION 72     18.06.2022
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203   Lyonel Feininger "Houses in Paris" (Pariser Häuser). 1918.

Holzschnitt auf hauchfeinem Kozo Japan. U.li. in Blei signiert "Lyonel Feininger", u.re. betitelt, u.Mi. mit der Werknummer des Künstlers "1861". In der u.re. Blattecke mit dem Nachlass-Stempel "FEININGER ESTATE" versehen sowie gestempelt nummeriert "G W 175". Verso in der Blattecke u.li. in Blei nummeriert "TR WO 69/66".
WVZ Prasse W 76.

Lyonel Feinigers grafisches Œuvre umfasst, neben zahlreichen Radierungen und Lithografien, über 300 Holzschnitte und repräsentiert einen wesentlichen Teil seines künstlerischen Schaffens. Sein Interesse an Druckgrafik wurde durch die Berliner Künstlerin Julia Berg gefördert, die Feininger 1905 kennenlernte und später heiratete. 1906 besuchte er sie in Weimar, wo sie an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule unter anderem Grafikkurse besuchte. Zusammen reisten sie nach Paris, dort wurde ihr gemeinsamer Sohn Andreas geboren und sie trafen Robert Delaunay und Henri Matisse.
Die meisten Holzschnitte Feiningers entstanden zwischen 1918 und 1920. Das vorliegende Werk zählt zu den ersten Holzschnitten, die Feininger anfertigte. Das verwendete Japan-Papier zeugt von Feiningers Vorliebe für feine, handgeschöpfte Papiere als Bildträger für Drucke. Das Motiv korrespondiert stilistisch mit seinen Gemälden. (Vgl. S. 34–39 in WVZ Prasse).

Ausgezeichneter, klarer Druck. Blatt insgesamt druck- und papierbedingt unscheinbar knitterspurig, ganz leicht lichtrandig. Eine unauffällige, senkrecht verlaufende Knickspur in der Blattmitte. Am o.re. Blattrand mit fachmännischer Anfaserung (L. ca. 24 cm). Die äußersten Blattränder teilweise mit gelblich-weißen Rückständen einer früheren Montierung. Im weißen Rand o.re. mit vereinzelten hellbräunlichen Fleckchen.

Stk. 33,2 x 38,7 cm, Bl. 43,5 x 59,5 cm.

Schätzpreis
6.000 €
Zuschlag
6.800 €