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AUCTION 79 | 15. Juni 2024 |
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Michel Fingesten
1884 Buczkowitz, Schlesien – 1943 Cerisano, Italien
Maler und Grafiker jüdischer Abstammung. Um 1900 Studium an der Kunstakademie in Wien, zeitgleich mit Oskar Kokoschka. 1902–06 Reise nach Amerika und Australien. 1907 Rückkehr nach Europa, Reise von Italien nach Triest. Anschließend hauptsächlich Aufenthalt in München, dort im Atelier von Franz von Stuck tätig. Später lebte er in Berlin und fokussierte sich auf die Technik der Radierung. 1914 Heirat und 1916 Geburt seines Sohnes, der spätere Bildhauer Peter Fingesten. 1935 Umzug nach Mailand, um der sich verschärfenden Rassenpolitik der Nationalsozialisten zu entgehen. Starker Fokus auf das Schaffen von Exlibris.1937 Beschlagnahmung "entarteter" Kunst. 1940 Verhaftung und Internierung in Konzentrationslagern bei Cosenza. Verlassen des Lagers erst nach der Befreiung Süditaliens durch die Alliierten, kurz darauf verstarb Fingesten an einer Infektion nach einem chirurgischen Eingriff.
241 Michel Fingesten "Die Trinker". Wohl 1919.
Michel Fingesten 1884 Buczkowitz, Schlesien – 1943 Cerisano, Italien
Watercolour über Federzeichnung in Tusche auf chamoisfarbenem Papier. U.Mi. in Blei signiert "Fingesten". Freigestellt im Passepartout montiert.
Vgl. dazu die nahezu motivgleiche Radierung "Die Trinker", 1919, abgebildet in: Norbert Nechwatal: Michel Fingesten. 1884–1943. Das graphische Werk. Coburg 1984. S. 31.
sowie
Die Künstlerselbsthilfe. Zeitschrift für Kunst und Literatur, 1927, 1. Jahrgang, 2. Heft, S. 42.
Wir danken Herrn Dr. Robert Nechwatal, Heidelberg, für freundliche Hinweise.
Unscheinbar lichtrandig. Technikbedingt an der li. und re. Blattkante leicht wellig. An der o. Blattkante mit einem winzigen Einriss (ca. 0,4 cm), an der re. Blattkante zwei ganz minimale Ausrisse. Verso partiell mit technikbedingter Verbräunung.
42,6 x 60,8 cm, Psp. 60 x 80 cm.