119 Giovanni Battista Piranesi "Parte di ampio magnifico Porto all'uso degli antichi Romani...". 1749/1750.
Giovanni Battista Piranesi 1720 wohl Mogliano – 1778 Rom
Radierung, Kupferstich und Kaltnadel auf kräftigem Büttenkarton (ohne Wasserzeichen). Unsigniert. Unterhalb der Darstellung, von gesonderter Platte gedruckt, ausführlich bezeichnet. Aus der Folge: Opere Varie di Architettura, prospettive, grotteschi, antichità, inventate, ed incise da Giambattista Piranesi Architetto Veneziano. Exemplar der zweiten Auflage, erste Ausgabe, 1750–1760. In den u. Blattecken Annotationen in Blei von fremder Hand. Im Passepartout.
WVZ Robison 26 III (von
...
VIII), Wilton-Ely 45, Ficacci 127.
Giovanni Battista Piranesi gilt als einer der einflussreichsten und innovativsten Kupferstecher des 18. Jahrhunderts. In diesem Capriccio zeigt uns der venezianische Architekt und Künstler eine seiner visionärsten imaginären
Architekturen, in dem er sich von der Grandiosität des antiken Roms inspirieren lässt.
Dabei porträtiert er nicht nur akribisch die "parlanti ruine” (sprechende Ruinen) der Antike, sondern erweckt sie in ihrer ganzen Pracht in einem traumhaften Licht wieder zum Leben, wobei die architektonische Kohärenz der Phantasie des fachkundigen Graveurs und seinem archäologischen Traum, den Ruinen der Antike neuen Glanz zu verleihen, erliegt.
Im Text unter der Darstellung liefert Piranesi uns eine detaillierte Beschreibung seiner unmöglichen Architektur mit ihren eigenartigsten Merkmalen sowie dem andauernden Geruch des Neptuntempels und dessen speienden Löwenmasken, welche, wie wir vom Künstler erfahren, die Mündung des Abwassersystems seiner urbanistischen Fantasie sind.
Piranesis geschickte Hand lässt in dieser Ansicht, mittels dekorativer Rokoko-Elemente, seine tiefe neoklassische Sensibilität mit der räumlichen Komplexität seiner surrealen architektonischen Visionen verschmelzen. Letztere werden in den folgenden Jahren eine Quelle der Inspiration fur viele Künstler, von der Romantik über die Neugotik bis hin zu den surrealistischen Werken von M.C. Escher.
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Sehr schöner, brillanter Abzug mit breitem Rand. Fachmännisch gereinigter Zustand, mit ganz minimalem Lichtrand. Mit dem üblichen, vertikalen Mittelfalz. Die Blattränder partiell leicht wellig, mit wenigen Knickspuren, etwas angestaubt und unscheinbar stockfleckig. Der u. Blattrand mittig mit zwei winzigen Einrissen am Falz und li. daneben, am o. Blattrand ein Einriss Mi.li. (ca. 2 cm). Im weißen Rand vereinzelt mit hellen Flecken, Mi.li. und u.re. Druckstellen bzw. Kratzspuren, u.Mi. im Bereich des Falzes zwei kleine Löchlein. Verso am o. und u. Rand mit Resten einer Montierung und mit wenigen roten Farbspritzern, etwas angestaubt.
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Pl. (Darst.) 40 x 55 cm, Pl. (gesamt) 44 x 55,2 cm, Bl. 52,5 x 74,5 cm, Psp. 66 x 75 cm.