ONLINE-CATALOGUE
AUCTION 57 | 22. September 2018 |
more search options | |
Auction 57 | 1 result | |
Catalogue Archive | 1 result |
Johann Jacob Irminger
1635 (?) Zürich – 1724 Grimma
Goldschmied und Modellformer der Meißner Porzellanmanufaktur. Kam nach einer Messerstecherei mit tödlichem Ausgang als Flüchtling nach Dresden. Meldete sich 1681 in der Goldschmiedeinnung zur Meisterprüfung an. Erlangte 1682 die Meisterwürde, ab 1687 Hofjuwelier. Irmingers hochbarocker Gefäßstil wandelte sich nach der Jahrhundertwende zur klaren, klassizistischen Form. Irminger wurde 1710, vermutlich auf Anraten Böttgers, an die neugegründete Meissener Manufaktur berufen und war für die künstlerische Gestaltung sowie die Aufsicht über die technische Ausführung der meisten Geschirre des Böttgersteinzeugs zuständig. Hauptmerkmale seines Stils sind die straffen, oft kantig abgesetzten Formen nach dem Vorbild seiner Silbergefäße und antikisierende Reliefauflagen wie Akanthus, Lorbeerblätter, Masken u. a. Er fand für Geschirre einen neuen Stil und entwickelte Reliefschmuck, der entweder aus wenigen Verzierungen an glatten Vasen und Kannen oder dicht aufgelegten Blüten- und Blattschmuck, wie Weinlaubranken und vollplastischen Rosen bestand. Bis 1720 ist seine Tätigkeit für die Meissner Porzellanmanufaktur sicher belegt. 1723 Übersiedelung nach Grimma.
1023 Schale mit Blütenbelag nach Johann Jacob Irminger. Meissen. 1750.
Johann Jacob Irminger 1635 (?) Zürich – 1724 Grimma
Porcelain, glazed. Gemuldete Form mit geschweiftem Rand und dem Reliefzierat "Altozier". Ebenda mit plastischen Blütenbelegen, sogenannten "Irmingerschen Belegen" nach Johann Jacob Irminger (um 1635-1724). Unterseits mit der (später?) einfach geschliffenen Schwertermarke in Unterglasurblau.
Vgl. Pietsch, U.: Triumph der blauen Schwerter, 2010, S. 173.
Rand mit flachem Chip (2 x 1,3 mm). Blütenbelag teils bestoßen und partiell fehlend. Form einer Seite unregelmäßig. Glasur mit Kratzspuren und herstellungsbedingten Masse- und Glasurunebenheiten.
D. ca. 24,5 cm.