005 Johann Christian Vollerdt, Italienisierende Landschaft mit Reitergruppe. 1740er/1750er Jahre.
Johann Christian Vollerdt 1708 Leipzig – 1769 Dresden
Jan Griffier d.Ä. 1645 /56 ? – 1718 London
Öl auf Holz. Signiert "Vollerdt pinx." u.li. Verso auf dem Bildträger o.li. schwach lesbar nummeriert in Rot "8" sowie o.Mi. Reste eines Papieretiketts und roter Siegellack. In einer neuen, schwarz lackierten Hohlkehlleiste mit wellenförmigem Zierband auf dem äußeren Halbrundstab gerahmt.
Der Dresdner Landschafts- und Supraportenmaler Johann Christian Vollerdt, dessen malerisches und zeichnerisches Oeuvre noch auf umfängliche kunsthistorische Bearbeitung wartet, schulte sich
...
inbesondere an den vorzüglichen Landschaftsgemälden Jan Griffiers d. Ä., dessen Werke er in der kurfürstlichen Galerie studieren konnte. Die in die Höhe komponierten Landschaften mit Felspartien, Burgen, Schlössern und Berghängen des Niederländers beeinflussten Vollerdt nachhaltig, die Tiefenerstreckung erinnert an Pieter Brueghel d. Ä., die Tierdarstellungen an Johann Heinrich Roos. Vollerdt, der nach heutigem Kenntnisstand ausschließlich in Dresden wirkte, malte mit besonderer Vorliebe Landschaften, die von einem Fluß durchzogen sind. Seine Werke fanden zu Lebzeiten große Beachtung, allein in der Sammlung des Gründers der Dresdner Kunstakademie Christian Ludwig von Hagedorn befanden sich 11 seiner Arbeiten. "Eine lebhafte, noble Farbigkeit, Detailreichtum in bewegten, kühn komponierten Landschaften, die Spannung zwischen nahen und entfernten Bildgegenständen, das Aufeinandertreffen harter, fokussiert wirkender Details und weicher athmosphärischer Elemente, die Schilderung malerischer Burgen, Kapellen und Gehöfte und mannigfacher menschlicher Tätigkeiten machen die Qualität seiner Gemälde aus." (zitiert nach Anke Fröhlich: Johann Christian Vollerdt. Spätbarocke Flußlandschaften eines Dresdner Malers. In: Weltkunst 72, Heft 2, Februar 2002. S. 165).
> Mehr lesen
Bildträger mit leichtem Materialabrieb in den Ecken sowie feinteilige Malschicht-Verluste im Eckbereich u.li. und u.re. Malschicht mit kleinen Retuschen im Blattwerk der Bäume sowie lasurhafte Retuschen im Himmel. Randbereiche rahmungsbedingt etwas berieben. Maltechnikbedingte feine Frühschwundrisse in den hellen Farbbereichen. Firnis im Bereich des Himmels gedünnt.
< Weniger lesen
20,5 x 30,6 cm, Ra. 27,7 x 37,7 cm.