170 Wilhelm Lachnit "Stilleben mit Maske". 1954.
Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Öltempera auf Hartfaser, auf einen Trägerleistenrahmen genagelt. Signiert "W. Lachnit" o.li. Verso betitelt, nochmals signiert "W. LACHNIT" und bezeichnet "DRESDEN". Im originalen, weiß und grau gefassten Plattenrahmen. Verso auf o. Rahmenleiste auf einem alten Etikett typografisch bezeichnet und betitelt.
Ausgestellt / abgebildet in:
Gemälde, Pastelle, Gouachen, Aquarelle. Ausstellung Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister. Dresden 1965. KatNr.
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71.
Friedegund Weidemann: Schönheit und Bedrohung im Werk Wilhelm Lachnits. Ausstellung zum 80.Geburtstag. Berlin, 1980. Ohne Seite.
Werner, Gabriele: Wilhelm Lachnit. Gemälde. Dresden 2000. KatNr. 34, dort betitelt "Stilleben mit Kater und Maske".
Refugium und Melancholie. Wilhelm Lachnit. Malerei. Dresden, Städtische Galerie. Dresden, 2012. S. 74, KatNr. 22, dort betitelt "Stilleben mit Kater und Maske".
"Ich möchte etwas schaffen, ganz gigantisch, ganz streng, ganz klassisch und doch voller Duft. Es soll die Menschen zeigen, wie sie hoffend leben und das ganz Schreckliche zugleich, das sie zerstört" (Zitat Wilhelm Lachnit 1962).
"Menschliche, kreatürliche und dingliche Schönheit, Heiterkeit und sinnliche Lebensfreude vereinen sich in vielen Arbeiten Lachnits auf eigentümliche Weise mit Melancholie, psychologischer Hintergründigkeit und Phantastik, Erlebnishaftes mit Kunstform und Sinnbild" (zitiert nach Friedegund Weidemann: Schönheit und Bedrohung im Werk Wilhelm Lachnits. S. 1).
Wilhelm Lachnit verknüpft in dem "Stilleben mit Maske" Alltäglich-Schönes wie die Fruchtschale auf dem drapierten Tuch mit grotesk-gespenstischen Attributen wie der Maske und der schwarzen Katze. Die Katze symbolisiert hier wohl nicht freiheitsliebende Sanftmütigkeit, sondern in ihrer Silhouettenhaftigkeit vielmehr das Dämonisch-Gespenstische. Der Maske, Sinnbild für Täuschung, kommt in den Stillleben des Spätwerks Wilhelm Lachnits besondere Bedeutung zu. Es ist überliefert, dass der Künstler wohl eine eigene kleine Masken-Sammlung besaß und diese auch spielerisch nutzte. Sie sind Bestandteil vieler seiner Gemälde, vgl. u.a. das ebenfalls 1954 entstandene Gemälde "Stilleben mit Masken".
Bemerkenswert ist die Farbigkeit in ihrer sehr eindrücklichen Wirkung – tiefe Blau- und Grüntöne werden von Rosa, Weiß und Rot überlagert und von einem satten Violett umschlossen.
Vgl.: Refugium und Melancholie. Wilhelm Lachnit. Malerei. Dresden, Städtische Galerie. Dresden, 2012. S. 17.
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Ecken des Bildträgers bestoßen. An den Bildkanten vereinzelte Malschicht-Fehlstellen und leichter Abrieb im Falzbereich. Nagelköpfe an den Bildrändern teils freiliegend. Malschicht im blauen Tuch re. und Mi. mit feinem Alterskrakelee, leicht aufstehenden Schollen sowie mit winzigem Farbverlust. Kratzspuren im o.li. Eckbereich. Minimale, punktuelle Retuschen im Bereich des blauen Tuchs unterhalb der Schale sowie im weißen Tuch unterhalb der u. Frucht. Vereinzelt bräunliche und weißliche Fleckchen und Laufspuren auf der Malschicht, am o. Rand maltechnikbedingt. Rahmen mit kleinen Läsionen und Farbverlusten.
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79,5 x 99,5 cm, Ra. 80 x 100 cm.