165 Philipp Johann Veith, Dresden, vom Waldschlößchen gesehen. 1788.
Johann Philipp Veith 1768 Dresden – 1837 ebenda
Federzeichnung in Tusche, laviert, auf kräftigem Bütten. Signiert "Veith" und datiert in der Viertelmeilensäule
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u.li. Verso in Blei von unbekannter Hand bezeichnet u.li. "No. 2 Vue de Dresde dessiné d'après Nature par W[!]eith", u.re. unlesbar bezeichnet, o.li. in Tusche nummeriert "1344", u.re. mit einem nummerierten Klebeetikett "155" versehen.
Ganz in der Manier seines Lehrers Adrian Zingg zeichnet Veith dem Betrachter ein distanziertes und doch präzise beobachtetes, detailreiches Panorama der sächsischen Residenzstadt an der Elbe. Vom geschützten Standpunkt des Zeichners an der Viertelmeilensäule beim Waldschlößchen aus wird der Blick über die Wegrandvegetation und die von einem Pferdefuhrwerk befahrene Straße auf den sich nahezu unbewegt ausbreitenden Elbbogen gelenkt, der einem Tablett gleich die turmreiche Silhouette der Stadt präsentiert. Daß
diesem meisterlich lavierten, in seiner empfindsamen Auffassung klangvoll poetischen Blatt bereits zur Entstehungszeit besondere Beachtung entgegen gebracht wurde, belegt der Umstand, daß in den Jahren um 1800 im Verlag Heinrich Rittner in Dresden eine motivgleiche Umrißradierung, gestochen von Friedrich Wizani, herausgegeben wurde, die weithin Verbreitung fand. Zeithistorisch interessant erscheint eine winzige inhaltliche Abweichung in der Ausführung der Radierung gegenüber der Vorlage: der nach den Zerstörungen durch den Siebenjährigen Krieg wiedererrichtete Turm der Kreuzkirche steht in der Zeichnung Veiths noch in Gerüsten, in der Radierung ist er bereits vollendet.
Vgl:
Stadtansicht von Dresden, Blick von der Bautzner Landstraße an der Viertelmeilensäule in der Nähe des heutigen Waldschlösschens nach Westen über die Elbe auf Altstadt und Neustadt, links Antons, im Vordergrund ein Fuhrwerk
Wizani, Friedrich (Hersteller)
Veith, Johann Philipp (Inventor)
Rittner, Heinrich (Verlag)
um 1810
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. A 1995-2461.
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Vereinzelt leicht stockfleckig und unscheinbar wellig bzw. knickspurig. Rechter und linker Blattrand unscheinbar gebräunt. Spuren einer Flüssigkeitsverschmutzung an der rechten äußersten Blattkante. Die äußersten Randbereiche umlaufend partiell berieben und mit minimalen Läsionen, teilweise mit minimalem Farbverlust . Die Blattecken mit Reißzwecklöchlein, vereinzelt knickspurig, u.re. mit kleinem Materialverlust.
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47,6 x 64,2 cm.