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Asiatika/Ethnika
Asiatika/Ethnika
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71. Kunstauktion | 26. März 2022
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AUKTIONSREKORDE
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118
Josef Hegenbarth "Hahn". Um 1948.
Josef Hegenbarth 1884 Böhmisch Kamnitz – 1962 Dresden-Loschwitz
Öl auf Malpappe. Signiert u.re. "Jos. Hegenbarth". Verso in Blei von fremder Hand künstlerbezeichnet und betitelt. In
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einer profilierten goldfarbenen Holzleiste mit Zierleiste gerahmt. WVZ Zesch (unpubliziert) A V 568.
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Ecken des Malträgers bestoßen, partiell leicht aufgefasert, teils werkimmanent. Malschicht leicht angeschmutzt, die Ränder teils berieben. Im Bereich des Schwanzgefieders Mi.li. ein ockerfarbener pastenartiger Farbfleck, die Malschicht darunter wohl intakt.
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49 x 40 cm, Ra. 59,3 x 50,3 cm. |
Aufruf
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5.500 € |
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Zuschlag |
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9.500 € |
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70. Kunstauktion | 04. Dezember 2021
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AUKTIONSREKORDE
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155
Hans Jüchser "Stilleben mit Kerzenhalter und grünem Krug". 1965.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf Malpappe. Signiert u.re. "Jüchser" und datiert. Verso mit dem Pinsel von fremder Hand betitelt und
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künstlerbezeichnet (evtl. durch Helga Jüchser). In einem weiß gefassten Kassettenrahmen des Künstlers. Nicht im WVZ Schmidt.
Vgl motivisch das Gemälde "Stilleben mit glasiertem Krug", 1970. In: Gisbert Porstmann, Linda Karohl (Hrsg.): "Hans Jüchser. Farbe als absolute Kraft". Dresden 2010. S. 104, Abb. 70.
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Bildträger im re. Bereich etwas verwölbt. Die Ränder teils etwas ungerade geschnitten, vom Künstler wohl leicht formatverändert. Die Randbereiche rahmungsbedingt partiell berieben. Verso in den Randbereichen li. und o. mit Wasserflecken. Mit einem späteren Firnis.
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41,3 x 51,5 cm, Ra. 59,3 x 70 cm. |
Aufruf
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3.500 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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70. Kunstauktion | 04. Dezember 2021
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AUKTIONSREKORDE
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180
Albert Wigand "Sedan-Fassade, H-VINS BAL BAR EL". 1965.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf grober Leinwand. Signiert u.li. "Wigand". Verso auf der Leinwand sowie o.re. auf dem Keilrahmen nochmals
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signiert "WIGAND", dort nochmals datiert. Verso mit altem, wohl von Künstlerhand mit Kugelschreiber bezeichnetem Etikett, mit Besitzervermerk sowie betitelt "Sedanfassade ´Vins´" und datiert. Im originalen, goldfarben gefassten Künstlerrahmen (?). WVZ Grüß-Wigand A-1965/4.
Vgl. Cornelia Briel: Albert Wigand. Leben und Werk. Versuch einer Rekonstruktion. Dissertation. Leipzig 1992. S. 284, Nr. 295.
Albert Wigand wurde im ersten Weltkrieg während des Frankreichfeldzugs als Sanitätssoldat eingezogen. Mit Feder und Pinsel fertigte er in seinen freien Stunden Zeichnungen der ihn umgebenden Ortschaften an. In dieser Zeit entstanden die ersten Ansichten der Fassaden in Sedan. Ab den 1950er Jahren griff Wigand das Thema der Sedan-Fassaden immer wieder auf, es bildet eine eigene Werkgruppe innerhalb seines Schaffens. In etwa 50 Gemälden variiert der Künstler das Thema der farbigen Häuserfronten mit Cafés, Restaurants und Bars, Bäckereien und Frisiersalons mit ihren bunten Fensterläden und Reklameschildern. Sie weisen in Wigands Arbeiten stets eine prägnante Gliederung von Horizontalen und Vertikalen auf, gleich farbigen Mosaiksteinen. Flächigkeit und rhytmische Struktur stehen hier im Vordergrund, auf perspektivische Raumbezüge verzichtet der Künstler weitgehend.
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44,5 x 35,5 cm, Ra. 48,5 x 38 cm. |
Aufruf
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8.000 € |
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Zuschlag |
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22.000 € |
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68. Kunstauktion | 19. Juni 2021
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AUKTIONSREKORDE
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185
Albert Wigand "Kartoffeln, Möhren, Rettich". 1945/1946.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Hartfaser. Signiert u.li. "Wigand" sowie verso in Blei nochmals signiert "Wigand", mit teils unleserlichem
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Adressvermerk "Bernhardstr. 115" und datiert. In Kugelschreiber von Künstlerhand (?) nummeriert "18" sowie betitelt. In einer breiten profilierten, goldbronzefarbenen und hellgrauen Holzleiste gerahmt. Die Arbeit wird in den Nachtrag zum WVZ Grüß-Wigand unter der Nr. A-1946/15 aufgenommen.
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Einige kleine Fehlstellen in der Malschicht an den Ecken, am Rand o.re. sowie eine kleine Fehlstelle innerhalb der Darstellung re.Mi. (ca. 5 x 5 mm). Pastositäten gepresst. Partiell maltechnikbedingt minimal frühschwundrissig. In den Randbereichen Farb- bzw. Druckspuren aufgrund der Rahmung, deutlicher o.re. Die Ecken leicht bestoßen.
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19,8 x 29,8 cm, Ra. 26,2 x 36,4 cm. |
Aufruf
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2.500 € |
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Zuschlag |
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6.500 € |
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67. Kunstauktion | 20. März 2021
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AUKTIONSREKORDE
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110
Bernhard Heisig "Misthaufen". 1987.
Bernhard Heisig 1925 Breslau – 2011 Strodehne
Öl auf Leinwand. Signiert u.re. "Heisig". Verso auf der Leinwand in Blei nochmals signiert "Bernhard Heisig", datiert
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und betitelt. In einer schwarz lackierten profilierten Holzleiste gerahmt.
Das vorliegende Gemälde zeigt die Aussicht aus dem Atelierfenster des Künstlers hinaus auf eine Wiese mit einem von Hühnern bevölkerten Misthaufen. Auf den Betrachter wirkt zunächst die starke Farbigkeit sowie die Bewegtheit des malerischen Duktus, bevor er der im Vordergrund auf dem Fensterbrett abgelegten Gegenstände gewahr wird: eine kaputte Puppe, eine Trompete, ein Totenschädel sowie eine Nachtwächterlampe. Diese Gegenstände bewahrte Heisig tatsächlich in seinem Atelier auf (vgl. Roters S. 90). Als konstante Topoi finden sich einige dieser Requisiten in anderen Gemälden des Künstlers wieder und lassen sich nur im biografischen und künstlerisch-intentionalen Kontext entschlüsseln: Die Zerstörung seiner Heimatstadt Breslau im Zweiten Weltkrieg erlebte Heisig als junger Mann, was als tiefes, persönlichkeitsbestimmendes Erlebnis sein künstlerisches Werk prägte und zu seinem "Lebensmotiv" wurde (Roters S. 82). Seit Mitte der 1960er Jahre verarbeitete der Künstler in seinen Bildern eigene Kriegserlebnisse, seit den 1970er Jahren verband er sie mit der Geschichte Schlesiens der ferneren Vergangenheit, der Usurpation durch Preußen im 18. Jh. unter Friedrich II. und den darauffolgenden Schlesischen Kriegen im fortwährenden Widerspruch zwischen Schlesien und Preußen. Die künstlerische Synthese der politischen Vergangenheit seiner Heimat Schlesien mit eigenen Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg machen Heisigs Bilder zu wichtigen politischen "Abrechnungen, Bekenntnissen, Mahnungen. Er holt die Geschichte in seine Werke hinein, formt aus Figuren und Objekten Metaphern, baut Kompositionen, in denen Gegenwärtiges und Vergangenes vereint ist: viele Bilder geraten derart zu einem "Welttheater, zu einer totalen Sicht" (Lang S. 7). Es sind "Erinnerungsbilder" für die Zukunft, woraus sie ihre Aktualität für die Gegenwart beziehen (Roters S. 83). In den "Preußischen Stilleben" malt der Künstler in den 1980er Jahren Arrangements von Trompete, Pickelhaube und Totenschädel bzw. Gliederpuppe. 1987 entstehen mit entsprechenden Requisiten die Bilder "Ja wir sind die Garde" und "Beschäftigung mit Fritz und Friedrich", Requisiten und Insignien des Militarismus sind in den den Bildern "Preußischer Soldatentanz" von 1978/79 zu makabren Stillleben arrangiert. Die im vorliegenden Bild dargestellte kaputte Puppe sowie der Totenschädel sind unheimliche Dinge, die Zerstörung indizieren sowie gewissermaßen einen "Sog des Todes" ausüben (Roters S. 90). Dazu verbinden sich die Trompete als preußisch-militaristisches Lärminstrument und die blutrot gefärbte Nachtwächterlampe zu einem Ensemble, das sich semantisch in Heises geschichtsreflektierende Bildwelten einfügt. Die Aussicht auf einen "Misthaufen" mit gackernden Hühnern, so alltäglich und vordergründig idyllisch das Motiv auch aufgefasst werden mag, kann im entstehungszeitlichen Kontext der sozialpolitischen Situation in der DDR wohl als ironisch-sarkastische Reminiszenz gedeutet werden. Lit.: Lothar Lang: "Stichworte zu Bernhard Heisig". In: "Bernhard Heisig. Gemälde und Druckgrafik". Hrsg. vom Staatl. Museum Schloß Burgk, Neue Galerie zur Ausst. vom 15.6. bis 30.8.1981. Schleiz 1981. Eberhard Roters: "Schlesisches Himmelreich-Preußische Hölle oder: Die Tiefe der Erinnerung". In: Jörn Merkert und Peter Pachnicke (Hrsg.): "Bernhard Heisig. Retrospektive". S.82–93.
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Bildträger mit leichten Deformationen am li. Bildrand Mi. Kleine Retuschen o.li. sowie vier weitere kleine am re. Bildrand. Partiell maltechnikbedingt unterschiedlicher Oberflächenglanz. Bildträger verso fleckig, die Spannkannten umlaufend mit kreisrunden, braunen Spuren einer ehemaligen Nagelung.
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81,5 x 60,2 cm, Ra. 93,5 x 73,5 cm. |
Aufruf
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19.000 € |
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Zuschlag |
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19.000 € |
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67. Kunstauktion | 20. März 2021
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AUKTIONSREKORDE
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159
Michael Triegel "Pontormo". 2001.
Michael Triegel 1968 Erfurt – lebt in Leipzig
Acryl und Öl auf Hartfaser. Monogrammiert u.re. "T". Verso in Faserstift bezeichnet. In einem historischen schwarz
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lackierten Schmuckrahmen mit goldener Sichtleiste, dieser eingesetzt in einen schwarzen Kastenrahmen. WVZ Schwind G 160, Abb.Nr. 80.
Als Vorlage für das vorliegende Bildnis des Malers Jacopo da Pontormo (1494 Empoli – 1557 Florenz), einem Hauptvertreter des Florentiner Manierismus, diente ein Selbstporträt des Künstlers: In dem 1525 bis 1528 entstandenen Altargemälde der Capponi-Kapelle in Santa Felicita in Florenz malte Pontormo die "Kreuzabnahme Christi". Als Trauernder hat er sich selbst am rechten Rand ins Bild gesetzt. Der Ausdruck des nach rechts zum Betrachter gewandten, leicht schräg geneigten jugendlichen Antlitzes mit den großen traurig anmutenden Augen und den vollen Lippen zeugt, im Original sowie in Triegels Bild, von sensibler, innererer Bewegtheit. Michael Triegel unternimmt in seinen Werken den Versuch, über Rückbesinnung auf Bildformen der Renaissance und des Manierismus an die Ideenwelt des Neuplatonismus anzuknüpfen und somit den ideellen Rahmen für eine Wiederbelebung der christlichen Mythologie in Schönheit und Bedeutung zur eigenen Identitätsstiftung für die Gegenwart zu schaffen. Dabei kombiniert er synkretistisch Christliches und Heidnisches, Biblisches und Humanistisches, Akademisches und Zeitgenössisches. Der Künstler selbst posiert dabei in den Bildern bisweilen als Christus-, Hermes und Sebastianfigur, er identifiziert seine Selbstbildnisse mit Portäts von Pontormo, Bronzino oder Mabuse. Durch eine spielerische Ironie wiederum mildert Triegel das Pathos seiner Bilder, die in ihrer perfekten handwerklichen Ausführung die Möglichkeit einer künstlerischen Erneuerung in seinem Sinne glaubhaft machen. In Bezug auf eine historische Analogie zwischen unserer modernen Gegenwart und der Zeit des Manierismus äußert sich Triegel wie folgt: "Ich glaube, daß die Epoche des Manierismus der unseren in vielem entspricht. Nach der ersten Euphorie, den wissenschaftlichen, künstlerischen, geographischen Entdeckungen der Renaissance, tauchen Zweifel auf, der Überblick geht verloren. Die zentrierten Räume der Malerei, in denen der Mensch agiert, verändern sich, werden überdehnt, verkleinert, vergrößert oder ganz und gar negiert wie bei Parmigianino, Pontormo oder Tintoretto (…) Pontormo ist mir übrigens einer der allerliebsten – wie er Körper überzeichnet, um seelische Qual auszudrücken, die eben immer seine eigene war, seine überwirklichen Farben." (Damm / Triegel S. 104).
Lit.: Eduard Beaucamp: "Bilder der Sehnsucht". In: Karl Schwind (Hrsg.): "Michael Triegel. Im Spiegel die Welt". Köln 2003. S. 7–11. Heiko Damm / Michael Triegel: "Der zweite Blick. Ein Gespräch". In: Karl Schwind (Hrsg.): "Michael Triegel. Im Spiegel die Welt". Köln 2003. S.100–108.
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25,5 x 18 cm, Ra. 37 x 28,5 cm. |
Aufruf
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14.000 € |
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Zuschlag |
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22.000 € |
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67. Kunstauktion | 20. März 2021
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AUKTIONSREKORDE
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177
Heinz Zander "Liederliche Gesellschaft". 1987.
Heinz Zander 1939 Wolfen – lebt in Leipzig
Öl auf Hartfaser (Rückseite einer dünnen Sprelacartplatte). Monogrammiert "HZ" und datiert u.re. In einer
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schwarzbraunen Holzleiste gerahmt.
Das Sujet der "liederlichen Gesellschaft" bearbeitete Heinz Zander mehrfach. Neben dem vorliegenden Gemälde existiert noch eine weitere Arbeit aus demselben Jahr: Das dargestellte Personal skurriler Gestalten, Tiere und Fabelwesen ist in einer Landschaft situiert, im Mittelpunkt ein in einer Art Ruine lasziv thronender Mann, in dem sich der Künstler hier selbst porträtiert hat. Im Jahr 1994 greift Zander die Selbstdarstellung in entsprechendem Kontext noch einmal auf im Gemälde "Selbst in liederlicher Gesellschaft". Der Titel referiert wohl auf das Presto I aus dem Werk "Battaglia" des Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644 – 1704) "Die liederliche Gesellschaft von allerley Humor".
Zum Motiv vgl. "Eine liederliche Gesellschaft in Erwartung des großen Jongleurs".1987. Öl auf Hartfaser, in: "Heinz Zander. Malerei und Zeichnungen." Ausst.Kat. hrsg. v. d. Galerie am Sachsenplatz. Dresden 1989. Kat.Nr. 15, Abb. S. 22; "Selbst in liederlicher Gesellschaft".1994. Öl auf Holz, in: Heinz Zander. Hortus conclusus". Ausst.Kat. hrsg. v. Gerd Lindner. Leipzig 1995. Kat.Nr. 45, Abb. S. 84.
> Mehr lesen
Vereinzelt mit Frühschwundkrakelee in den dunkelbraunen Bereichen der u. Bildhälfte sowie in der Bildmitte im Bereich des Baumes. Punktuelle Retuschen an zwei Stellen in der Vegetation Mi. Malschicht und Firnis umlaufend im Bereich der Rahmenabdeckung etwas gegilbt. Die Randbereiche mit leichtem Abrieb sowie dunklen Farbabdrücken durch Einrahmung, eine kleine Fehlstelle des Bildträgers am li. Bildrand u., wohl werkimmanent. Falzbereich mit leichtem Lichtrand.
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118,5 x 54 cm, Ra. 125,5 x 60,8 cm. |
Aufruf
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10.000 € |
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Zuschlag |
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11.000 € |
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66. Kunstauktion | 05. Dezember 2020
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AUKTIONSREKORDE
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107
Hermann Glöckner "Fest verbunden". 1979.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera über Bleistiftzeichnung und Faltung auf Papier. Verso in Blei signiert "Glöckner", ausführlich datiert "1979
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April" sowie nummeriert "6/10" u.li., betitelt u.Mi. und technikbezeichnet "Faltgrafik" u.re., o.li. in Blei wohl von fremder Hand bezeichnet "Fo Blu" sowie datiert "29.5.81".
Abgebildet in: Erpenbeck, John (Hrsg.): Hermann Glöckner. Ein Patriarch der Moderne. Berlin, 1983. S. 28, betitelt "Weißes und schwarzes Quadrat, verklammert" (irrtümlich als Hochformat abgebildet).
Vgl. ähnliche Arbeiten in: von Bersordt-Wallrabe, Kornelia; Mayer, Rudolf (Hrsg.): Hermann Glöckner. Faltungen. Arbeiten aus fünf Jahrzehnten. Ausstellungskatalog Staatliches Museum Schwerin, Gotha, 1996, S. 62, Kat.-Nr. 58 "Durchdringung von zwei Quadraten auf Rot", 1977, Faltung, Tempera.
Güse, Ernst-Gerhard (Hrsg.): Hermann Glöckner. Werke 1909–1985, Stuttgart, 1993, S. 100, Kat.-Nr. 67 "Durchdringung zweier Quatrate: schwarz und weiß", 1977, Faltung, Tempera.
Schon früh zeigte sich bei Hermann Glöckner eine Vorliebe für Geometrie. Wie der Künstler selbst in seinem Lebensbericht schrieb, waren es Projektionslehre und Darstellende Geometrie, welche ihn 1903/04 an der Gewerbeschule in Leipzig besonders interessierten. Um 1919/20 entstanden die ersten radikal vereinfachten geometrischen Kompositionen. In den 1920er Jahren setzte Glöckner seine Ansätze jedoch zunächst nicht konsequent fort. Aus finanziellen Gründen arbeitete er nach dem Krieg in Dresden als Modezeichner und verdiente zugleich Geld mit dem Anfertigen von Kopien der alten Meister. Eine Rückkehr zur Gegenständlichkeit war dabei unumgänglich. Doch um 1930 fand der Künstler zu konstruktivistisch-abstrakten Arbeiten zurück. In der Auseinandersetzung mit älteren Bildern entdeckte Glöckner bestimmte Maßverhältnisse, die ihn dazu veranlassten, "die konstruktiven, geometrischen Grundlagen [seiner] Malerei zu untersuchen, ihre elementaren und komplexen Zusammenhänge zu finden". In der Folge entstanden die ersten "Tafeln", in denen er sich der Problematik von Zwei- und Dreidimensionalität, von Flächigkeit und Körperlichkeit näherte. Glöckner experimentierte mit verschiedenen Materialien und Techniken, neben Monotypien entstanden u. a. Collagen und Faltungen. Sie alle verbindet das Geometrische ebenso wie das Zufällige. Letzteres ergab sich für den Künstler aus äußeren Eindrucken, die es zu erfassen galt. (Vgl. Ernst-Gerhard Güse: "Hermann Glöckner. Werke 1909–1985". Saarbrücken / Stuttgart 1993. S. 13–29). Der Vorgang des Faltens ist ein dreidimensionaler Prozess, wobei jedoch die dritte Dimension im künstlerischen Arbeitsprozess von Hermann Glöckner "flach gepresst" wird, so auch in der vorliegenden Arbeit. Dennoch erzeugte der Künstler durch die farbige Gestaltung Räumlichkeit. (Vgl. Kornelia von Berswordt-Wallrabe u. Rudolf Mayer: "Faltungen. Arbeiten aus fünf Jahrzehnten". Schwerin 1996. S. 17).
> Mehr lesen
Mit werkimmanenten diagonalen Knickfalzen und Reißzwecklöchlein in den Ecken. Papier technikbedingt partiell leicht aufgefasert bzw. mit leichtem Abrieb an den Falzen mit minimalem Farbverlust (im Schwarz) und vereinzelt Stauchungen im Papier. Anhaftende pudrige Kreidepigmente u.Mi. im Rot. Kreidige Wischspur im Schwarz Mi., wohl werkimmanent. In den Randbereichen technikbedingt leicht gewellt. Ein winziges unscheinbares Fleckchen u.li. Verso atelierspurig.
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50,1 x 72,2 cm. |
Aufruf
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5.000 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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66. Kunstauktion | 05. Dezember 2020
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AUKTIONSREKORDE
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129
Werner Juza, An der Friedhofsmauer. 1981.
Werner Juza 1924 Wachau
Öl auf Pressspanplatte. Signiert u.re. "W. Juza" und datiert. Im schmalen Künstlerrahmen fest klebemontiert.
Werkimmanent unscheinbare, feine Bläschen im Firnis. Ra. mit kleinen Fehlstellen der Fassung.
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20,5 x 26,5 cm, Ra. 21 x 27 cm. |
Aufruf
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400 € |
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Zuschlag |
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1.200 € |
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66. Kunstauktion | 05. Dezember 2020
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AUKTIONSREKORDE
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170
Heinz Zander "Primavera". 1987.
Heinz Zander 1939 Wolfen – lebt in Leipzig
Öl auf Hartfaser. Monogrammiert "HZ" und datiert u.li. Verso auf einem Papieretikett des Künstlers in Kugelschreiber
...
nochmals signiert "Zander", betitelt, datiert und mit Maßangaben versehen. In einer schwarzen Holzleiste gerahmt.
Die bildnerischen Arbeiten des Künstlers Heinz Zander gleichen "Inszenierungen, denen der Formenreichtum des Welttheaters, der Kunst- und Literaturgeschichte, der Mythologie, Sagen- und Märchenwelt zugrundeliegt" (Hammer 1995). Als phantasievoller Experimentator zitiert Zander in seinen Arbeiten in vielfältiger Weise tradierte Bildformeln der Kunstgeschichte und verarbeitet sie zu neuen Bildfindungen. Bei dem vorliegenden Gemälde ist schon der ikonische Titel "Primavera" eine Allusion auf Botticellis Meisterwerk. In seiner künstlerischen Staffage stellt es eine surreal-neuzeitliche Vision der komplexen Liebes- und Fruchtbarkeitsikonografie des Renaissancebildes dar und bringt sie in einen neuen strukturellen und rätselhaften Zusammenhang. Das Grotesk-Komische, das Ironische und auch das Grausige erzeugen hier in malerischer Detailschärfe die eigenartige Faszination des Bildes. Lit.: Klaus Hammer: "Großes Welttheater, Phantastischer Orbis pictus oder kurioses Raritätenkabinett?". In: Gerd Lindner (Hrsg.): "Heinz Zander. Hortus conclusus". Ausst.-Kat. Leipzig 1995.
> Mehr lesen
Sehr feines, unscheinbares, alterungsbedingtes Krakelee in weißen Farbbereichen. Mehrere kleine, fachgerechte Retuschen in den Randbereichen im Hintergrund. Falzbereich mit Lichtrand (Malschicht und Firnis umlaufend im Bereich der Rahmenabdeckung etwas gegilbt).
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102,5 x 70,5 cm, Ra. 109 x 77,5 cm. |
Aufruf
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10.000 € |
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Zuschlag |
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17.000 € |
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65. Kunstauktion | 19. September 2020
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AUKTIONSREKORDE
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109
Hans Jüchser "Landschaft mit Baum, Haus und Sonne". 1972.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf Malpappe. Signiert "Jüchser" und datiert u.re. Verso auf der Malpappe in blauem Farbstift nochmals signiert
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"Jüchser", betitelt "Landschaft m. Baum, Haus u. Sonne", datiert und maßbezeichnet sowie mit verschiedenen, kleineren Skizzen in Blei und Farbstift. Im originalen, breiten Künstlerrahmen, grau und weiß gefasst. Verso auf dem Rahmen in Kugelschreiber nochmals künstlerbezeichnet.
Ausgestellt in: Hans Jüchser. Malerei, Graphik. Kunstsammlungen zu Weimar / Kunsthalle am Theaterplatz, 2. Juni – 17. Juli 1977, Kat.Nr. G 94.
> Mehr lesen
Malpappe sehr geringfügig gewölbt. Sieben Nagellöchlein in den Ecken (werkimmanent). In den Randbereichen vereinzelte Spuren der Farbfassung des Rahmens sowie sehr kleine Malschicht-Fehlstellen durch Einrahmung (li.Mi. sowie u.li.). Rand- und Eckbereiche teils minimal bestoßen. Rahmen mit Lockerungen und Fehlstellen der Fassung.
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30,5 x 44 cm, Ra. 45,5 x 59 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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7.500 € |
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64. Kunstauktion | 20. Juni 2020
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AUKTIONSREKORDE
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105
Hermann Glöckner "Profil nach rechts und nach links, übereinander vor blauem Grund". 1952.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera auf der Rückseite eines Werbeplakates von 1949. Unsigniert. Verso in Blei datiert "25.1.52" , nummeriert "I"
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und bezeichnet "17:00" sowie bezeichnet "F ist ki Rund (?) 20 Reise (?) auf Beitrag". Verso in Blei von fremder Hand mit der Nachlass-Nr. "2423" versehen. Hinter Glas in weißer Grafikleiste gerahmt.
Hermann Glöckner hinterließ mehrere Mappen, deren Vorderseiten mit dem Titel "Profile" beschriftet waren. Sie beinhalteten viele Porträts, vor allem in der Seitenansicht ausgerichtet und in der Prozessfindung varriierend. Aus zufälligen Schwüngen entstanden oder in geplanter, sukzessiver Reduktion mit wiederkehrenden Kompositionen ausgeführt, enthielten die Mappen eine über Jahrzehnte gewachsene Sammlung an "Profilen". Im Kontext dieser Bildniskonvolute wurde das vorliegende Blatt im Jahr 1991 in der Galerie Beatrix Wilhelms in Stuttgart ausgestellt.
Lit.: Christian Dittrich, "Hermann Glöckner. Profile 1922–1983.", Ausstellungskatalog Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart 1991. Kat.-Nr. 33, Abb. S. 28.
> Mehr lesen
Technikbedingt minimal wellig. Insgesamt mit winzigen Randläsionen, kleine Fehlstelle am Rand re.Mi. Ein hinterlegter Einriss (ca. 1,1 cm) re.Mi. Ränder ungerade geschnitten. Partiell winzige Malschicht-Hebungen und wenige, sehr kleine, unscheinbare Fehlstellen in o. Farbschicht (u.Mi.; im Bereich der Nase des roten Profilkopfs, o.li.). Bleistift-Strichlein o.re. Verso mit Japanpapier-Resten einer ehemaligen Montierung.
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42,8 x 30,3 cm, Ra. 63 x 48,5 cm. |
Aufruf
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3.800 € |
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Zuschlag |
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5.000 € |
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64. Kunstauktion | 20. Juni 2020
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AUKTIONSREKORDE
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136
Wilhelm Müller "Weiß auf Weiß". 1986.
Wilhelm Müller 1928 Harzgerode – 1999 Dresden
Mischtechnik (Acryl oder Öl) über Draht auf Hartfaser. Verso auf der Hartfaserplatte in schwarzem Faserstift signiert
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"Wilhelm Müller", betitelt und datiert o.re. Auf der Mittelleiste signiert "Wilhelm Müller", betitelt und datiert, sowie auf der Innenseite der u. Leiste abermals signiert "Wilhelm Müller" und datiert "1986/94". Im Künstlerrahmen, zusammengesetzt aus aufgeschraubten Aluminium-Winkelleisten.
> Mehr lesen
Malschicht mit vereinzelten leichten Anschmutzungen, insbes. im Randbereich. Verso atelierspurig.
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70,5 x 90,5 cm. |
Aufruf
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2.400 € |
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Zuschlag |
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5.500 € |
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60. Kunstauktion | 15. Juni 2019
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AUKTIONSREKORDE
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083
Joachim Heuer "Stilleben mit Quitten". 1982.
Joachim Heuer 1900 Dresden – 1994 ebenda
Öl auf Hartfaser, im orangefarbenen Bereich Mi.li. neben den Quitten mit einer partiellen Papierunterklebung.
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Monogrammiert "h" u.re. Verso in schwarzer Farbe o.re. datiert. Verso an den Rändern umlaufend aufgeleimte Holzleisten. Mit einem Brief des Künstlers an den ehemaligen Besitzer.
Provenienz: Geschenk des Künstlers anlässlich der Ausstellung zum 90. Geburtstag an Dr. Joachim Menzhausen, Dresden, welcher die Ausstellung kuratierte.
Abgebildet in: Ausstellungskatalog der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Joachim Heuer zum 90. Geburtstag., Dresden 1990, S. 24, Nr. 46.
> Mehr lesen
Malschicht mit Pentimenti-Untermalung der Vase. Papierkaschierung Mi. geringfügig von der Hartfaser gelöst. Malschicht vorwiegend in den weißen Farbbereichen unscheinbar frühschwundrissig. Verso Hartfaser mit Fettfarbspuren und zwei leichten kreuzförmigen Rissen.
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101 x 90 cm. |
Aufruf
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5.500 € |
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Zuschlag |
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6.500 € |
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60. Kunstauktion | 15. Juni 2019
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AUKTIONSREKORDE
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437
Hermann Glöckner "Durchdringung". 1981.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera und Faltung auf Papier. Verso in Grafit mittig signiert "Glöckner", bezeichnet "Faltung", betitelt, datiert, mit Maßangaben versehen sowie technikbezeichnet.
Technikbedingt leicht wellig. Leichte Griffknicke sowie zwei papierimmanente unscheinbare Quetschfalten. Blattecke u.re. mit leichten Knickspuren. Verso am o. Rand mit Ableger in einer schwarzen Farbfläche sowie mit kleinen roten Farbspritzern.
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70 x 50 cm. |
Aufruf
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3.500 € |
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Zuschlag |
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7.000 € |
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56. Kunstauktion | 16. Juni 2018
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AUKTIONSREKORDE
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698
Theodor Rosenhauer, Kapelle des Hl. Rochus in Tavira (Portugal). 1981.
Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin
Öl auf Leinwand. Signiert "Th. Rosenhauer" u.re. Verso auf der unteren Keilrahmenleiste von fremder Hand in Faserstift
...
ortsbezeichnet und datiert "ROSARIO, TAVIRA, 81" sowie "PORTUGAL 81". In einer profilierten, matt-schwarz gefassten Holzleiste mit goldfarbener Sichtleiste gerahmt. Nicht im WVZ Werner, das Gemälde wird in den Nachtrag zum WVZ Werner aufgenommen.
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Partiell unscheinbare Abdrücke von Leinwand in den Pastositäten, entstanden wohl kurz nach Abschluss des Malprozesses in die noch frische Farbe. Vereinzelt sehr kleine Malschicht-Fehlstellen im Bereich des Rahmenfalzes, kleiner Kratzer am Rand u.Mi. (jeweils im gerahmten Zustand nicht sichtbar).
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58,3 x 78,2 cm, Ra. 76 x 95,7 cm. |
Aufruf
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16.000 € |
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Zuschlag |
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16.000 € |
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54. Kunstauktion | 09. Dezember 2017
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AUKTIONSREKORDE
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046
Johannes Beutner "Susanna im Bade". 1947.
Johannes Beutner 1890 Cunnersdorf/Sächs. Schweiz – 1960 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Joh. Beutner" und datiert u.re. Verso auf dem Keilrahmen auf einem Papieretikett neueren
...
Datums o.li. in Kugelschreiber bezeichnet, betitelt, bemaßt und technikbezeichnet sowie o.re. in schwarzer Kreide bemaßt.
Anders als viele seiner Dresdener Malerkollegen, widmete sich Johannes Beutner nach 1945 zunächst nicht der Darstellung der in Trümmer liegenden Elbstadt. Doch die Zerstörung der Stadt - Beutner verlor sein Atelier und mit ihm zahlreiche Arbeiten seines bisherigen Schaffens - beeinflusste auch sein Werk maßgeblich. Die Gemälde nach 1945 gewinnen an Ausdruckskraft und Klarheit. Vom Frohsinn geleitet, Frau und Kinder nicht im Krieg verloren zu haben, wird die Farbigkeit seiner Bilder leuchtender und intensiver. Die Aktdarstellungen dieser Jahre bezeichnete Fritz Löffler als "einmalig und beispielhaft" (Vgl. Lademann 2009, S. 35). Der Frauenakt steht hier nicht nur für sich allein, sondern verweist auf das biblische Motiv der "Susanna im Bade" aus dem Buch Daniel. Die zwei Richter, welche Susanna in der biblischen Geschichte auflauern und in Folge bedrängen, stellte Beutner kürzelhaft, fast versteckt im Hintergrund dar, indem er ihre gesichtslosen Köpfe sowie ein Arm über eine hohe Mauer rechts im Bild ragen lässt. Die hier Dargestellte trägt das Antlitz seiner Frau Hilda Beutner, geb. Franke, die ihn viele Jahre lang, seit den 1920er Jahren, als Muse und Modell begleitete. Die Dargestellte füllt das Bildformat fast gänzlich aus und befindet sich in zentraler Position des Gemäldes. In nach rechts gedrehter Haltung, sitzt die Dargestellte auf einem Tuch und hat ihren erhobenen rechten Arm auf ihrem Kopf abgelegt. Attribute, wie beispielsweise das rote Tuch, gleichsam als Farbakzent fungierend, setzte der Künstler sparsam, zugunsten einer klaren Gesamtkomposition, ein. Die einzelnen Bildelemente sind in ihrer Tonalität farblich fein nuanciert. Die Hell-Dunkelkontraste dominieren das Gemälde nicht, sondern gehen auf die sensibel abgestufte Farbigkeit zurück, aus welcher der Künstler Formen und Körperlichkeit modellierte. Vereinzelt eingesetzte Konturierungen in verschiedenen Brauntönen unterstützen die Gliederung des Bildes und betonen die einzelnen Bildflächen.
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Geringfügiger Malschicht-Abrieb am unteren Bildrand, o.re. und minimal im Gesicht.
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115 x 90,2 cm. |
Aufruf
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12.000 € |
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Zuschlag |
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12.000 € |
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53. Kunstauktion | 23. September 2017
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AUKTIONSREKORDE
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184
Albert Wigand "Obstteller mit Glas". Um 1964.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Malpappe. In Kugelschreiber signiert "Wigand" o.li. im rosafarbenen Feld. Malpappe verso mit ganzflächigem,
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blauen Anstrich versehen. Im profilierten, grau gefassten Künstlerrahmen mit goldfarbener Abschlusskante. WVZ Grüß-Wigand Supplement A-1964/5.
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Malpappe leicht gewölbt, Ecken leicht aufgefasert und mit kleinen Malschicht-Fehlstellen. Weitere geringfügige Fehlstellen und unscheinbare Abdrücke des Rahmenfalzes an den Bildrändern umlaufend. Ein unscheinbarer Kratzer in der obersten Malschicht u.Mi. Bildträger verso kratzspurig und geringfügig fleckig.
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24,9 x 34,7 cm, Ra. 29,9 x 38,9 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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52. Kunstauktion | 17. Juni 2017
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AUKTIONSREKORDE
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061
Hermann Glöckner "Vier Profile". Um 1950 -1953.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Öl auf sehr kräftiger, rauer Holztafel, lackiert. Unsigniert. Verso nochmals mit der Darstellung dreier Profile, Öl,
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lackiert. Mit der originalen Aufhängung des Künstlers am oberen und unteren Bildträgerrand.
Eine schriftliche Authentizitätsbestätigung des Hermann Glöckner Archivs liegt vor.
Wie bei vielen Themen, die Glöckner während seiner künstlerisch äußerst produktiven Jahre bearbeitete, näherte er sich auch dem der "Profile" immer wieder aus verschiedenen Perspektiven. Die ersten Arbeiten dieser zu Lebzeiten des Künstlers in Ausstellungen oft vernachlässigten Werkgruppe entstanden 1937, bis in die 1980er Jahre hielt er an der charakeristischen Erscheinung des Kopfes fest. In dem vorliegenden Gemälde beschreibt er mit kräftigen Farben und dunklen Konturen mehrfach Umrisse und einzelne Details eines markanten Gesichtszugs - vielleicht sogar seines eigenen - und scheint dabei die Spannweite eines Charakters auszuloten. In Farbauftrag und Ausarbeitung erinnert insbesondere das vorderste Profil an die frühe Arbeit "Kopf und Dächer (Profil vor weißen Häusern)" aus dem Jahr 1935 (WVZ Dittrich G 121) und verdeutlicht einmal mehr die Kontinuität, welche dem über die Jahrzehnte einem stilistischen Wandel unterworfenen Werk im Gesamtschaffen des Künstlers innewohnt.
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Bildträger leicht konkav verwölbt, verso mit zwei oberflächlichen Trocknungsrissen, bereits vor dem Malprozess vorhanden. Malschicht in den pastosen Bereichen ganz vereinzelt unscheinbar krakeliert, mit kleinen Fehlstellen am Bildrand li. und o.re.
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43,8 x 18,6 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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6.500 € |
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52. Kunstauktion | 17. Juni 2017
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AUKTIONSREKORDE
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063
Hermann Glöckner "Vier vertikale Formen (Schornsteine)". 1971.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera und Faltung auf kräftigem wolkigen Japan. Verso in Grafit signiert "Glöckner", datiert und mit einer Widmung
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versehen u.li., nochmals ausführlich datiert "30 07 71" u.re.
Vgl. Erpenbeck, John (Hrsg.): Hermann Glöckner. Ein Patriarch der Moderne. Berlin, 1983. Tafel 27 mit Abb.
Zu diesem Motiv entstand 1976 eine farblich variierte Serigrafie, vgl. WVZ Ziller S 12.
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Leicht knickspurig. Am unteren Blattrand mittig sowie in den Ecken etwas gestaucht. In den Blattecken je ein Reißzwecklöchlein.
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61,5 x 44,5 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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8.000 € |
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51. Kunstauktion | 25. März 2017
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AUKTIONSREKORDE
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093
Manfred Kastner (Beerkast), Stadtlandschaft (Hommage à Giorgio de Chirico). 1971.
Manfred Kastner (Beerkast) 1943 Gießhübel/Nordböhmen – 1988 Juliusruh auf Rügen
Öl auf textilem Bildträger. Signiert "Beerkast" und datiert u.re. In einem weißen, profilierten Rahmen.
Bildträger von Künstlerhand auf Spannrahmen klebemontiert, beginnende Klimakante. Malschicht partiell frühschwundrissig und ganz vereinzelt mit kleinsten Fehlstellen. Im Falzbereich re. und li. Fehlstellen. Am Bildrand u. und re. kleine Druckspuren, teils mit minimalem Verlust.
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48,2 x 60,5 cm, Ra. 56,5 x 68,5 cm. |
Aufruf
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1.500 € |
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Zuschlag |
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4.800 € |
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51. Kunstauktion | 25. März 2017
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AUKTIONSREKORDE
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136
Theodor Rosenhauer, Stillleben mit Malven in blauweiß gemustertem Krug. Wohl 1970er Jahre.
Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin
Öl auf Leinwand. Signiert "Th. Rosenhauer" u.re. Bildträger verso weiß grundiert und mit einer Skizze in Kohle. Im
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originalen Künstlerrahmen. Das Gemälde wird in den Nachtrag zum WVZ Werner aufgenommen.
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
Provenienz: Dresdner Privatbesitz, Geschenk des Künstlers.
Die Motivwahl in Theodor Rosenhauers Oeuvre umfasst drei klassische Gattungen der Malerei: Bildnisse, Landschaften und Stillleben. Alle scheinen in ihrer Bildaussage miteinander verwandt. Sie strahlen eine warme, würdevolle Ruhe aus. Das mag an der Reduzierung der dargestellten Gegenstände liegen, die oftmals autonom und mit geringer Verbindung nach außen ins Bild gesetzt wurden oder auch am vielmals gelobten Einsatz facettenreicher grauer Valeurs. Rosenhauers Gemälde kommen jedoch in jedem Fall gänzlich ohne Effekthascherei oder komplizierte Kompositionen aus. Ihre offenbar zeitlose Gültigkeit beziehen sie aus klaren Strukturen und dem oftmals zentral komponierten Bildaufbau. Die Hektik des Alltags und die damit häufig verbundene Ignoranz gegenüber kleinen, kostbaren Momenten scheint in ihnen zu verblassen. Auch das vorliegende Stillleben lädt zum Innehalten ein. Das Werk weist einen dunklen, monochromen Hintergrund mit vergleichsweise flachem Farbauftrag auf, während die zarten Malvenblüten und das Gefäß in lichten und frisch wirkenden Farben plastisch herausmodelliert wurden. Das stille, zurückhaltende Motiv bringt dem Betrachter in seiner Einfachheit die Schönheit der Natur nahe. Rosenhauer, der selbst nie als Hochschullehrer tätig war, wurde für viele Dresdner Künstler zum Vorbild und stillen Lehrmeister. 1986 fand aus Anlass seines 85. Geburtstages eine erste Retrospektive zum Werk Rosenhauers in Berlin statt. Siegfried Klotz äußerte über den Künstler: "Bei Rosenhauer fasziniert mich immer wieder sein Staunen vor der Natur, seine Achtung und neuen Sichten zu scheinbar einfachen Dingen des Alltags. Trotz seines 'schlichten' Bildgegenstands erreicht er einen hohen philosophischen Gehalt seiner Bildaussage. Die Differenziertheit und Sensibilität seiner Farbigkeit sowie der straffe Bildaufbau lassen seine Bilder auf mich expressiv und zugleich still und poetisch, geheimnisvoll wirken, hinter denen sich eine hohe künstlerische Meisterschaft und die Freude am Machen verbergen". Lit.: Akademie der Künste der DDR (Hrg.): Theodor Rosenhauer. Berlin 1986, S. 38.
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Bildträger leicht konkav verwölbt. Am Bildrand re. drei kleine, unscheinbare Fehlstellen.
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66 x 40 cm, Ra. 86 x 60,5 cm. |
Aufruf
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15.000 € |
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Zuschlag |
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26.000 € |
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50. Kunstauktion | 10. Dezember 2016
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AUKTIONSREKORDE
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132
Theodor Rosenhauer "Stilleben mit Brot und Zinnkrug" / Stillleben mit Tulpen, Narzissen und Tränendem Herz im weißen Krug. Um 1980 / wohl 1970er Jahre.
Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin
Öl auf Leinwand. Signiert "Th. Rosenhauer" u.re. Verso mit einem Blumenstillleben im weißen Krug, Öl, wohl 1970er
...
Jahre. Verso auf dem Keilrahmen betitelt und nummeriert "109". Im originalen, schwarz gefassten Künstlerrahmen mit silbern abgesetztem Abschluss. Rahmen mit kleiner aufsteigender Hohlkehle, einer einfach getreppten Platte, einem hinterschnittenen Vierkantstab und einer eingefassten Wulst als Abschluss. WVZ Werner 464, mit abweichenden Maßangaben.
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
"Das sinnlich erregende erklärt sich vor allem daraus, dass die Banalität der dargestellten Gegenstände im Gegensatz steht zu dem kostbaren, tonwertreichen Farbkörper und der würdevoll schlichten Raumordnung." (Zitiert nach: Gabriele Werner: Theodor Rosenhauer in der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden. Bestandskatalog und Werkverzeichnis der Gemälde. Dresden, 1997. S. 44.) In dem für Rosenhauers Schaffen so wichtigen Thema des Stilllebens griff der Künstler, wie so oft, das Motiv des Brotes auf. Gerade in der Spätphase seines Werkes, in den 1980er Jahren, schuf er zahlreiche kleinformatige Brotstillleben. Das längliche, mehlbestäubte Brot mit mehreren Einkerbungen liegt parallel zum unteren Bildrand ausfüllend in einem hellen Korb. Daneben steht ein zylindrischer Zinnkrug mit c-förmigem Henkel nach rechts. Die hellgraue Tischplatte hebt sich nur leicht vom grauen Hintergrund ab. In zumeist waagerechter Pinsel- und Spachtelführung modellierte der Künstler die pastosen Farbmassen und hält somit die Textur der Gegenstände auf unverkennbare Weise in fein abgestufter Palette fest. Das auf der Rückseite befindliche verworfene Blumenstillleben zeigt einen frühlingshaften Blumenstrauß in einem weißen Krug mit blauem Muster. Obwohl das Stillleben unvollendet ist und der Betrachter wohl auf erste ausgearbeitete Farbschichten blickt, stehen die hellen, differenziert abgemischten Farben bereits in ausgewogener Beziehung zueinander. Im Zusammenspiel mit der reliefartig gestalteten Oberfläche gelingt es Rosenhauer, die Blumen in einer unmittelbar und lebendig wirkenden Momentaufnahme festzuhalten.
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Rahmen mit kleinen Bestoßungen, die Fassung vereinzelt übergangen, diese partiell mit Fehlstellen.
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40 x 59,8 cm. |
Aufruf
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33.000 € |
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Zuschlag |
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33.000 € |
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50. Kunstauktion | 10. Dezember 2016
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AUKTIONSREKORDE
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145
Ernst Schroeder "Stilleben mit Flundern". 1952-1958.
Ernst Schroeder 1928 Stettin – 1989 Hamburg
Öl auf Pappe. Unsigniert. Verso auf der Abdeckung in rotem Faserstift betitelt und eingekreist nummeriert "101" u.li.
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Weiterhin in braunem Faserstift bezeichnet " Aus dem Nachlaß von Ernst Schröder. Bestätigt Ruth Rehfeldt". Im originalen Künstlerrahmen. WVZ Makarinus VG 53.
Ausgestellt in: Ernst Schroeder. Bilder aus der Sammlung seines Freundes Robert Rehfeldt. Heringsdorf, Kunstpavillon 1987. Ernst Schroeder. Malerei und Zeichnungen aus den Jahren 1949 bis 1959. Altenburg, Lindenau-Museum, Berlin, Ephraim-Palais, Rostock, Kunsthalle 1990.
Ernst Schroeders fruchtbarste Schaffensperiode umfasst den Zeitraum von 1949-1959. Als er 1959 die DDR verließ und nach Hamburg zog, ließ er sein gesamtes Oeuvre bei seinem Freund, dem Maler Robert Rehfeldt, zurück und beendete sein künstlerisches Werk. Es scheint fast so, als hätte Schroeder in dieser Schaffensdekade alles Erlebte und Gefühlte in einer Art Essenz konzentriert festgehalten. Menschen fanden als Motiv selten Eingang in seine Malerei. Vielmehr schuf er zurückhaltende Landschaften, gut komponierte Hafenansichten und bis ins Detail sorgsamst arrangierte Stillleben. Seine Bilder wirken nahezu naiv. Ihre melancholische Stimmung und Reduziertheit intensivieren den Eindruck auf den Betrachter, sie rufen Rührung hervor. Die fein komponierte Welt von Schroeders Stillleben, bestehend aus Alltagsgegenständen wie Kannen, Schüsseln oder Lampen, kombiniert mit Muscheln, Fischen oder Früchten, lässt die Suche nach einer höheren Ordnung, einer allgemeingültigen Struktur erkennen. Schroeder setzte sich intensiv mit der Gestaltung und Umsetzung von Form und Farbe auseinander. Er lotete die Verhältnisse zwischen Flächigkeit und Raum, Materialität und Leere, Hell und Dunkel immer wieder aus. Seinen Arbeiten ist die Freude an diesem Experimentieren, dieser Suche nach den Grenzen der scheinbaren Gegensätze anzumerken. Zeichnung und Kontur dienten ihm als Grundgerüst. Auch im vorliegenden Gemälde zeigt sich seine sichere Linienführung und klare Komposition. Die Reduktion der Farbigkeit auf eine Vielzahl von Grauabstufungen und der immer glatter werdende, auf pastose Strukturen verzichtende Farbauftrag unterstützten seine künstlerische Intention. Deutlich spürt man auch den Einfluss des künstlerischen Vorbildes Giorgio Morandi und die Verehrung der pittura metafisica. Einfach, sparsam und formbetont ergeben die dargestellten Gegenstände selbst die Bildordnung. Matthias Flügge schreibt über Schroeders Werke "Dieser Künstler hat nach einer Zeit der Barbarei und der Vernichtungskriege anhand klarer und einfacher Motive die Kostbarkeit des Lebens gezeigt und nicht ohne zweifelnde Melancholie gefeiert". Ganz sicher hatte Schroeders Parisreise 1956, das Kennenlernen des Existenzialismus, Einfluss auf die künstlerische Gestaltung. Sein Kontakt zu Künstlern wie Manfred Böttcher, Harald Metzkes und Werner Stötzer führten zu einer Entwicklung der Malerei, die heute unter der Bezeichnung "Schwarze Berliner Periode" zusammengefasst wird. Wenn auch von der offiziellen Kunstkritik seiner Zeit abgelehnt, ist Ernst Schroeders Einfluss auf die Berliner Malschule unumstritten und bis heute bedeutsam.
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Malschicht angeschmutzt, partiell mit beginnendem Krakelee. Vereinzelte Laufspuren von Bindemittel unter der Malschicht, die zu Glanzbildung und Krakeluren führten. Bildträger etwas konvex gewölbt. Reißzwecklöchlein in den Ecken und am u. Rand. Verso atelierspurig und durch Bindemittel gegilbt.
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48 x 68 cm, Ra. 51,8 x 72 cm. |
Aufruf
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7.700 € |
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Zuschlag |
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7.700 € |
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49. Kunstauktion | 17. September 2016
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AUKTIONSREKORDE
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088
Wolfgang Peuker "Drei Lebensalter mit Engel". 1990/1991.
Wolfgang Peuker 1945 Aussig – 2001 Groß-Glienicke
Öl auf Hartfaser. Monogrammiert "P." und datiert u.Mi. Verso mit einem Klebeetikett versehen. Darauf in braunem Faserstift betitelt, datiert und signiert "W. Peuker" o.li. In schwarzer, profilierter Holzleiste gerahmt.
Malschicht mit leichtem Farbabrieb und Druckstellen im Falzbereich. Ein Kratzer am Gesäß der Figur li. und re. des Unterschenkels der Figur re. Pentimenti erkennbar, im Hintergrund unscheinbare Laufspuren.
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71,5 x 52 cm, Ra. 82,5 x 62,5 cm. |
Aufruf
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2.500 € |
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Zuschlag |
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4.400 € |
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47. Kunstauktion | 19. März 2016
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AUKTIONSREKORDE
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057
Hans Jüchser "Frau im Balkonzimmer". 1959.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Jüchser." und datiert u.li. Verso mit einer übermalten Arbeit, darauf betitelt sowie
...
nochmals datiert und signiert. Auf dem Keilrahmen o.Mi. mit einem Papieretikett versehen, darauf in Schreibmaschine bezeichnet. In der originalen Künstlerrahmung.
Das Gemälde wurde 1960 anläßlich des 65. Geburtstages des Künstlers im Vorjahr in der Städtischen Kunstsammlung Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) ausgestellt. Vgl.: Hans Jüchser. Dresden – Gemälde – Aquarelle – Zeichnungen – Graphik. Ausstellungs-Katalog Städtische Kunstsammlung Karl-Marx-Stadt. Karl-Marx-Stadt, 1960. Kat.Nr. 65 (mit Abb), dort betitelt "Balkonzimmer".
Das Gemälde von musealer Qualität zeigt Helga, die Muse des Künstlers. Hans Jüchser heiratete sie im Entstehungsjahr des vorliegenden Werkes und setzte ihr 1963 und 1964 mit mehreren Bildnissen, die sie mit einem schwarzen Tuch zeigen, Denkmäler seiner Verehrung. Bereits 1956 schuf er ihr Bildnis und ein Jahr später das Portrait mit chinesischem Fächer und chinesischem Brokatkleid.
Das weit geöffnete, französische Fenster, an welchem Helga sich hingebungsvoll einer Handarbeit widmet, gibt den Blick auf den Bodden von Ückeritz frei, in der Ferne genießt eine Familie den Sommertag. Der Künstler verbrachte seit den 1930er Jahren seinen Urlaub auf Usedom, wo er Malerfreunde wie Otto Manigk und Otto Niemeyer-Holstein traf. Oft wohnte Jüchser bei Niemeyer-Holstein, der in Lüttenort, an der schmalsten Stelle der Insel sein Atelier mit einem bezaubernden Garten hatte.
Die aus vielen Farbflecken zusammengesetzte beinahe impressionistische Darstellung zeugt von der Leichtigkeit des empfundenen Moments und transportiert die Wärme der Luft und die Zärtlichkeit, mit der der Maler sein Modell ins Bild setzte. Die Komposition ist bei größter Asymmetrie von beeindruckender Ausgewogenheit, die Gegensätze von Innen und Außen, von durch Malerei dargestelltem Handwerk, von Ornament und Natur sind vereint im Zusammenklang von Licht und Farbe.
Vgl. Gisbert Porstmann und Linda Karohl (Hgg.), Hans Jüchser, Farbe als absolute Kraft (Kat. Ausst. Dresden 2010), Altenburg 2010.
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122 x 93 cm, Ra. 130 x 99,5 cm. |
Aufruf
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20.000 € |
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Zuschlag |
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20.000 € |
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47. Kunstauktion | 19. März 2016
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AUKTIONSREKORDE
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125
Walter Womacka, Fischkutter am Strand von Loddin (Usedom). 1965.
Walter Womacka 1925 Obergeorgenthal (Tschechoslowakei) – 2010 Berlin
Öl auf Leinwand. U.re. monogrammiert "Wo." und datiert. Im profilierten, weißen Rahmen mit bräunlicher Sichtleiste.
Minimal angeschmutzt.
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70 x 91 cm, Ra. 81 x 102 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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4.200 € |
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46. Kunstauktion | 12. Dezember 2015
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AUKTIONSREKORDE
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064
Hans Jüchser "Heimkehr des verlorenen Sohnes". 1966.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf beidseitig kaschierter Malpappe. Signiert "Jüchser" und datiert u.li. Verso von Künstlerhand betitelt,
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nochmals datiert und signiert sowie bezeichnet "Dresden 8054". Im originalen, vom Künstler nachträglich sparsam gefaßten Jugendstil-Stuckrahmen. Nicht im WVZ Schmidt.
Zum Bildmotiv vgl. Porstmann, Gisbert; Karohl, Linda: Hans Jüchser. Farbe als absolute Kraft. Dresden, 2010. KatNr. 26, Abb. S. 56.
Hans Jüchser reiht sich mit der Bearbeitung dieser Bildthematik in eine lange Darstellungstradition ein. Schon frühmittelalterliche Thympanareliefs an Westportalen von Kirchen zeigen das Gleichnis des wiederkehrenden „verlorenen Sohnes“ (Lk 15,11-32). Weiterhin thematisierten zahlreiche Gemälde und Druckgraphiken von der frühen Neuzeit bis in den Barock die Rückkehr des Verlorengeglaubten. In der Bibelauslegung wird das Gleichnis des verlorenen Sohnes als Versinnbildlichung der Liebe Gottes für alle Menschen bewertet. Nach dieser Auslegung nehme Gott jeden wieder in seine Gemeinschaft auf, der zu ihm zurückkehrt, unabhängig davon, ob er sich zuvor von dieser Glaubensgruppe abwandte oder als unrein galt. In der Geschichte der Kunst setzten sich Künstler auf vielfältige Weise mit dem Gleichnis des verlorenen Sohnes auseinander. Zu den Bekanntesten gehört sicherlich Rembrandt Hamensz. van Rijns Selbstportrait als verlorener Sohn in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Während die meisten künstlerischen Zeugnisse jedoch die Wiederkehr des Verlorenen und die liebevolle Aufnahme durch den Vater thematisierten, inszenierte Rembrandt den verlorenen Sohn als Lebemann und Genussmensch. Hans Jüchser wählte hingegen die eher traditionelle Darstellungsform des Verlorenen. In der halbfigürlichen Komposition nimmt der Vater den verlorenen geglaubten jüngeren Sohn freudig in die Arme, während der Ältere sich im Hintergrund hinter der Figur des Vaters hält. Die Verschattung des Hauseinganges sowie das stoisch wirkende Gesicht des älteren Sohnes implizieren seinen Unmut über die Rückkehr des Bruders sowie dessen Wiederaufnahme auf dem väterlichen Gut ungeachtet seiner Verschwendungssucht und vormaligen Untreue. Durch die Reduktion der Bildfiguren auf die wesentlichen Leitlinien, die dezente Andeutung des Hintergrundes und die Verwendung von teils reinbunten Primärfarben steigerte Jüchser die Konzentration auf den freudigen und unerwarteten Moment der Rückkehr des Sohnes. Durch die großflächigen und angeschnittenen Figuren entsteht zudem der Eindruck, der Betrachter würde in das Bild integriert und könne an dem Geschehen sowie an der Aussage des Gleichnisses unmittelbar teilhaben. Das Bildwerk gehört in die Werkgruppe der biblischen und sakralen Themen, mit denen sich Jüchser zwischen 1950 und 1977 auch im Auftrag von Kirchen und Gemeinden befasste.
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Die Kaschierung v.a. im linken und unteren Bildbereich recto und verso durch Feuchteeinwirkung wellig und partiell gelöst. Der Malträger insgesamt etwas wellig. Verso atelierspurig.
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48,8 x 35,2 cm, Ra. 64,5 x 51,5 cm. |
Aufruf
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5.000 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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46. Kunstauktion | 12. Dezember 2015
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AUKTIONSREKORDE
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080
Carl Marx "Der alternde Odysseus nimmt Abschied von Kalypso". 1975/ 1977.
Carl Marx 1911 Göttnitz – 1991 Dessau
Mischtechnik auf Hartfaser. Monogrammiert "C.M." und datiert "75" o.li. Verso mit einem Papieretikett des Carl Marx
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Nachlasses, mit dem Nachlaßvermerk sowie der Nachlaßnummer "751" versehen sowie von fremder Hand in Kugelschreiber betitelt und bezeichnet, u.a. "überarbeitet 1977". In einer einfachen Holzleiste gerahmt.
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Malträger montiert, die Fugen des Malträgers mit leichtem Versatz.
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102 x 143 cm, Ra. 105,5 x 147 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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3.800 € |
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46. Kunstauktion | 12. Dezember 2015
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AUKTIONSREKORDE
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086
Theodor Rosenhauer, Radebeul - Blick auf die winterliche Lößnitz von der Jägermühle aus (Diptychon). 2.H. 1950er Jahre.
Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin
Öl auf Rupfen. Beide Arbeiten u.re. signiert "Th. Rosenhauer". Jeweils in Schattenfugenleisten gerahmt.
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Nicht im WVZ Werner, vgl. jedoch motivisch WVZ Werner 224.
"Die winterliche Jahreszeit ist Rosenhauers hohe Zeit zum Malen, die Zeit des Jahres, da sich das Grün verdunkelt, Grau und Schwarz und Blau zusammensetzt. Ähnlich dem Schatten ist Schnee ein Phänomen intensiver Farbigkeit. Voller Bewunderung sah Rosenhauer dabei auf die braunen Schneeschatten von Pieter Bruegel und die blauen Farbmischungen der Expressionisten. Dem Vorbild Bruegel d.Ä. folgend, liegt die Ausdrucksstärke der Schneelandschaften Theodor Rosenhauers in der Wahrhaftigkeit des Atmosphärischen, in der besonderen Stimmung eines frostklaren Tages, der die Anwesenheit der Menschen bedeutungslos erscheinen läßt". Zitiert nach: Gabriele Werner: Theodor Rosenhauer in der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden. Bestandskatalog und Werkverzeichnis der Gemälde. Dresden, 1997. S. 38.
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Die Leinwand wurde im Werkprozeß vom Künstler geteilt, der linke Teil am linken Bildrand angerändert und die Schnittkante retuschiert. Die pastose Malschicht zum Teil krakeliert, im rechten Gemälde am Bildrand li. teilweise aufstehend.
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Je 80 x 51 cm, Ra. 85,5 x 56 cm. |
Aufruf
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20.000 € |
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Zuschlag |
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32.000 € |
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45. Kunstauktion | 26. September 2015
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AUKTIONSREKORDE
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118
Heinz Plank "Lebensphasen" 1989.
Heinz Plank 1945 Bad Elster – lebt in Niederlichtenau
Öl auf Hartfaser. Signiert u.Mi. "Plank" und datiert. Verso mit Klebeetikett, darauf typographisch und in
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Kugelschreiber bezeichnet. Auf der Hartfaserplatte von fremder Hand bezeichnet. In schlichter, schwarzer Holzleiste gerahmt. Auf den Rahmen aufgesetzt, fest montiert.
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19,7 x 19,7 cm, Ra. 25,5 x 25,5 cm. |
Aufruf
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350 € |
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Zuschlag |
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2.800 € |
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43. Kunstauktion | 14. März 2015
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AUKTIONSREKORDE
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116
Albert Wigand, Sedanfassade. Um 1966.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Hartfaser über schwarzem, roten und blauen Farbstift. Verso in Kugelschreiber signiert "Wigand" o.re.
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Malträger am oberen und unteren Rand auf einem Untersatzkarton klebemontiert und freigestellt in einer profilierten Leiste gerahmt. WVZ Grüß-Wigand A-1966/17, mit leicht abweichenden Maßangaben sowie abweichender Angabe zum Malträger, die aktualisierten Daten werden in den Nachtrag zum WVZ Grüß-Wigand aufgenommen.
Wir danken Frau Dr. Ursula Grüß-Wigand und Frau Gylfe Matt, Berlin, für freundliche Hinweise.
Das Zergliedern von Häuserfronten in farblich fein nuancierte, subtile Flächen beschäftige Albert Wigand erstmals 1916, intensiv jedoch seit den frühen 1950er Jahren. Um 1966 entstand die in dieser Auktion angebotene "Sedanfassade", welche motivisch auf das Stadterlebnis Wigands im französischen Sedan während des Ersten Weltkrieg zurückzuführen ist. Diese Fassaden sind auch Erinnerungsstücke, in welchen sich der Künstler insbesondere durch das Fehlen von Figuren allein auf die rhythmisch-statische Wiedergabe der architektonischen Form konzentrierte.
"Für Albert Wigand ist die Paarung von Stärke und Ursprünglichkeit mit Sensibilität und einer hohen Farbkultur charakteristisch. Er malt meist kleinformatige [...] Straßenbilder. Die fein abgestimmte Farbe zeigt die Schönheit [...] verwaschener, zerlebter Vor- und Kleinstadthäuser. Des Malers Straßen und Hausfassaden zeichnen sich durch unauffällige Schlichtheit aus. Gern wird Schrift, wie sie an alten Häusern zu finden ist, ins Bild integriert: Schrift als Bildbau-Element und als Zeichen menschlichen Lebens. In der Dresdener Kunst ist Wigands Arbeit -neben der von Glöckner- die "reinste" Malerei, weil ihm Farbe und Farbordnung wichtiger sind als linear oder plastisch bestimmte Form - und Erzählung im Bilde kommt nirgendwo vor. [...]". Zitiert nach Lothar Lang "Malerei und Graphik in der DDR". Leipzig, 1978. S. 193f.
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Bildträger vom Künstler zweitverwendet, vorherige Komposition überstrichen. Malschicht leicht angeschmutzt sowie partiell etwas gegilbt. Am oberen Rand mit kleinem, segmentkreisförmigen Farbverlust. Die obere linke sowie untere linke Ecke unscheinbar bestoßen und mit ebenso unscheinbarem Farbverlust. Rahmen bestoßen und mit Fehlstellen.
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46,5 x 24,7 cm, Ra. 53,5 x 32 cm. |
Aufruf
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10.300 € |
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Zuschlag |
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10.300 € |
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42. Kunstauktion | 06. Dezember 2014
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AUKTIONSREKORDE
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039
Johannes Beutner, Elbe bei Dresden - Wachwitz. 1946.
Johannes Beutner 1890 Cunnersdorf/Sächs. Schweiz – 1960 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Joh. Beutner" und datiert u.li.
Provenienz: Ostdeutscher Privatbesitz.
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Wir danken Frau Brigitte Beutner, Dresden, für freundliche Hinweise.
Die Sehnsucht nach dem Süden, nach dem vielbesungenen Italien, und die Lust der ansässigen Künstler, vielleicht gar der Einwohner Dresdens in grosso modo, eine gewisse „Italianità “, ein italienisches Lebensgefühl, an die Elbe zu übertragen, hat eine fast dreihundertjährige Historie. Unter August dem Starken lebten zahlreiche italienische Gastarbeiter im sogenannten „Italienischen Dörfchen“ und brachten durch den Bau an der katholischen Hofkirche mediterranes Leben in den Norden. Der Venezianer Bellotto, gen. Canaletto, hat der Stadt an der Elbe zur selben Zeit die berühmteste Vedute geschenkt und über Casanovas Bruder, der an der Kunstakademie lehrte, hat es auch den berühmten Literaten und Verführer samt der ihn umgebenden Mythen nach Dresden verschlagen. Im 19. Jahrhundert orientierte sich die Dresdner Baukunst verstärkt an italienischen Vorbildern und die den Elbhang säumenden toskanischen Villen prägten nachhaltig das Erscheinungsbild der Stadt außerhalb des historischen Zentrums, so daß der nunmehr sprichwörtliche Beiname „Elbflorenz“ noch heute im alltäglichen Sprachgebrauch Verwendung findet. Die Leidenschaft, die den Maler Johannes Beutner mit Italien verband, sollte lebenslang andauern. Seit einer intensiven Reise in den Süden in den Jahren 1930/31 ließ ihn die Sehnsucht nach dem Land, „wo die Zitronen blüh’n“ nicht mehr los. So nimmt es nicht wunder, daß sich Beutner ein Jahr nach Kriegsende und der Zerstörung Dresdens seine Heimat in südlichem Licht und Farbenspiel ersehnte. Beutner läßt den vom Bombenhagel verschonten Wachwitzer Elbhang als toskanisches Bergdorf erstrahlen, die Pappeln in den Gärten und Parks der Villen werden zu Zypressen, die Kuben der Häuser wandeln sich in hochgestreckte italienische Bauten mit deutlich flacheren Dächern. Über allem thront die prächtige Villa Wollner, die Beutner überlängt festungsgleich abbildet und die das umtriebige Menschengewimmel am Flußufer wohlwollend zu überwachen scheint. So wird in ihrer Überformung eine vertraute Szene zur Metapher der Sehnsucht vieler vergangener Generationen und in der unmittelbaren Nachkriegszeit gleichsam zum Ausdruck einer großen Hoffnung der Lebenden.
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Malschicht mit beginnendem Alterskrakelee. Bildträger am Bildrand re. und im Bereich des Himmels re. mit je einer sehr unscheinbaren Druckspur.
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91 x 115,5 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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42. Kunstauktion | 06. Dezember 2014
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AUKTIONSREKORDE
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074
Hans Jüchser "2 Akte in den Dünen mit weißer Wolke". 1967.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf Hartfaser über einer verworfenen Komposition. Signiert "Jüchser" und datiert u.re. Verso betitelt,
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ausführlich datiert und mit Größenangabe versehen; ebenfalls mit einer verworfenen, weiß überstrichenen Komposition. Im originalen Künstlerrahmen. Dieser verso signiert "Jüchser" und ortsbezeichnet "Dresden" li.o. Am Rahmen o.Mi. ein Klebeetikett der Kunstausstellung Kühl, Dresden.
Abb. Ausstellungskatalog der Städtischen Galerie Dresden 2010, Nr. 59, Abb. S. 91.
Die beiden Frauen, von denen sich eine vom Betrachter abwendet, die andere ihn stehend anblickt, befinden sich auf einer Anhöhe, vor welcher sich das Meer öffnet. Es handelt sich bei den Dargestellten um Paula Jüchser und ihre engste Freundin Elisabeth Ahnert. Wie um sich der beiden zu erinnern, schuf der Maler ein Doppelportrait der Freundinnen. Jüchsers erste Frau Paula starb bereits 1955 und erst ein Jahr vor der Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes war Ahnert über 80jährig verstorben, was den Künstler veranlaßt haben mag, in seinen Skizzenbüchern und Vorkriegsarbeiten nach gemeinsam Erlebtem zu forschen. So liegt dem Gemälde eine Zeichnung aus den 1930er Jahren zugrunde, einer Zeit, in der sie häufig zusammen Urlaube an der Ostseeküste verbrachten. Neben diesen privaten Bezügen, spannt sich um das Werk ein Netz aus kunsthistorischen Referenzpunkten - von Caspar David Friedrich bis zu den Brücke-Malern. Diese hatten nicht nur dem Bildthema des Aktes in einer Landschaft zu besonderer Geltung verholfen, auch an die kraftvolle Farbigkeit ihrer Gemälde fühlt man sich bei der Betrachtung der zwei Akte erinnert. Jüchser lotete das Farbspektrum aus, ohne aufdringlich bunt zu sein. Die seit Friedrich bedeutungsvoll aufgeladenen Kreidefelsen unterlegen die Arbeit mit einem melancholischen Klang. Jüchser sah die Frauen im Tode vereint, nach vorn und gleichzeitig zurückblickend und setzte ihrer Freundschaft so ein intimes Denkmal.
Wir danken Frau Helga Jüchser, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Bildformat an der li. Seite vom Künstler mit einem Stück Hartfaserplatte erweitert. Diese verso mit einem Hartfaserstreifen hinterlegt. Recto am Bildrand li. dadurch ein unscheinbarer durchgehender horizontaler Bruch in der Malschicht und eine minimale konvexe Verwölbung des Bildträgergefüges.
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65 x 55,7 cm, Ra. 77,5 x 67 cm. |
Aufruf
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9.000 € |
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Zuschlag |
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9.000 € |
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41. Kunstauktion | 13. September 2014
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AUKTIONSREKORDE
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071
Joachim Heuer, Sitzende Figur im Raum. Späte 1950er/ frühe 1960er Jahre.
Joachim Heuer 1900 Dresden – 1994 ebenda
Öl auf Hartfaser. U.li. monogrammiert "h". In schwarzer Schattenfugenleiste gerahmt. Das Gemälde wird in das in
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Vorbereitung befindliche WVZ von Dr. Karin Müller-Kelwing, Dresden, aufgenommen.
Provenienz: Dresdner Privatbesitz.
Wir danken Frau Dr. Karin Müller-Kelwing, Dresden, für freundliche Hinweise.
Heuer wollte mit seiner Malerei keine Wiedergabe der Realität schaffen. Gleichzeitig lehnte er die abstrakte Malerei ab. Im Spannungsfeld dieses scheinbaren Gegensatzes versuchte er, die ihn umgebende, geheimnisvolle Wirklichkeit abzubilden und gleichzeitig deren tieferen Sinn zu ergründen. Bildaufbau und Bildarchitektur wurden ihm grundlegende Parameter. Bereits früh entwickelte er seinen subtilen Kolorismus, der sich auch im vorliegenden Gemälde zeigt. Selten sind ungebrochene Farben zu sehen. Blau- und Grauwerte sowie erdige Töne dominieren. Vielleicht war dies Heuers Rot-Grün- Blindheit geschuldet, vielleicht aber auch dem Einfluss Albert Wigands. Beide Künstler verband eine enge Freundschaft, zudem war und ist Wigand für seine delikate Farbigkeit bekannt. In den 1950er Jahren begann Heuer seine künstlerischen Formen weiter zu entwickeln. Weniger die kubistische Analyse, weniger die Linie interessierte ihn. Seine Arbeiten zeigen mehr und mehr die Beschäftigung mit Flächen, die nicht mehr nur konturiert sind, sondern sich aufgrund ihrer Farbigkeit und Form gegeneinander absetzen, sich gegenseitig halten und optische Spannung erzeugen. Gleichzeitig gelang es dem Künstler so, sein Motiv aus der gegenständlichen Umgebung heraus zu lösen und ihm eine neue Bedeutung zu verleihen.
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Malschicht minimal angeschmutzt und stellenweise mit Alterskrakelee. Vereinzelt Runzelbildung. Ecken des Malträgers unscheinbar bestoßen. Am Bildrand u. einzelne kleine Fehlstellen.
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80 x 60,3 cm, Ra. 82,4 x 62,6 cm. |
Aufruf
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3.500 € |
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Zuschlag |
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3.800 € |
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40. Kunstauktion | 14. Juni 2014
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AUKTIONSREKORDE
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045
Johannes Beutner, Liegender weiblicher Rückenakt (Hilde). 1947.
Johannes Beutner 1890 Cunnersdorf/Sächs. Schweiz – 1960 Dresden
Öl auf Hartfaser. U.li. signiert "Joh. Beutner" und datiert. Im profilierten, goldfarbenen Rahmen.
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Die Kunst und die Landschaft, das Licht und die Luft Italiens waren seit seiner großen Reise in das südliche Land im Jahr 1931 absolut prägend für das malerische Werk Johannes Beutners. Dies zeigt sich nicht nur in der vielfach decouvrierten Annäherung an die Farbig- und Tonigkeit der Valori Plastici-Maler oder in der an Tizian, Tintoretto und Correggio erinnernden Komposition der Figuren im Raum, sondern auch in der auf die Leinwand gebannten sinnlichen Leidenschaft für eine schöne Frau. Erinnert die leicht aufgestützte, sich erhebende wohlgeformte Figur des weiblichen Rückenaktes nicht an die italienischen Venusdarstellungen? Oder an eine von Jupiters Geliebten, die sich vom Lager erhebt? Oder blickt man in der Abgewandtheit der Figur doch auf Diana, der keuschen Göttin der Jagd, die sich zudringlichen Blicken zu entziehen sucht? Die Vielfalt der Eindrücke und Seherfahrungen in Andeutungen nutzend, offenbahrt sich die eigentliche Absicht des Malers: die Präsentation unkritischer und zeitloser Schönheit.
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Malschicht mit kleinen oberflächlichen Kratzern, vereinzelt leicht angeschmutzt. Im Bereich des linken Oberschenkels des liegenden Aktes eine rötliche Farbspur, vertikaler Farbverlust im Bereich der linken Wade. Am Bildrand o. li. Krakelee durch punktuelle Druckeinwirkung.
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100 x 120 cm, Ra. 119 x 139 cm. |
Aufruf
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12.000 € |
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Zuschlag |
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14.000 € |
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40. Kunstauktion | 14. Juni 2014
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AUKTIONSREKORDE
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068
Siegfried Klotz "Dresden mahnt". 1989.
Siegfried Klotz 1939 Oberschlema – 2004 Dresden
Öl auf Sperrholz. U.re. signiert "Klotz" und datiert. In schwarzer Leiste mit goldfarbener Sichtleiste gerahmt.
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WVZ Weber 169, mit abweichender Datierung und Signaturangabe. Provenienz: ehemals Sammlung Schmidt Bank, vormals Weberbank, Berlin.
Zwischen 1985 und 1996 wählte Siegfried Klotz mehrfach die Ruine der Frauenkirche als Motiv für seine Gemälde. Einerseits dokumentierte er die Ruine als Mahnmal, gleichzeitig fühlte er dem stark verletzten Baukörper in seinen Formen mit Farben nach und verfolgte durch mehrfache Wiederholung dessen Entwicklung bis zum Beginn des Wiederaufbaus. Gleichsam gelang es ihm so, den negativen Vorzeichen des Motivs einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft bildnerisch entgegen zu setzen.
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Malschicht partiell frühschwundrissig und angeschmutzt. Im Bereich des Himmels teilweise Austritt von Malmittel.
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144 x 122 cm, Ra. 156 x 134 cm. |
Aufruf
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7.000 € |
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Zuschlag |
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8.000 € |
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40. Kunstauktion | 14. Juni 2014
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AUKTIONSREKORDE
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069
Siegfried Klotz "Weiblicher Akt mit Silberfuchs". 1998.
Siegfried Klotz 1939 Oberschlema – 2004 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "S. Klotz" und datiert u.re. Im profilierten, schwarzen Rahmen mit goldfarbener
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Sichtleiste. WVZ Weber 252.
Neben den farb- und duktusstarken und doch im Grundklang subtilen Stadtlandschaften wird das Werk des 2004 verstorbenen Dresdner Künstlers Siegfried Klotz vom Genre des Portraits und des Aktes bestimmt. Hier zeigt sich der Maler mehr als Suchender denn als Sehender, spürt dem Wesen des Portraitierten nach, versucht, das eigene Er- und Empfinden des Gegenübers auf die Leinwand zu bannen. Ein Akt ist ihm mehr, als eine abzubildende Körperlichkeit. Durch die Inszenierung des weiblichen Körpers mit einem Accessoire wie dem Silberfuchs oder einer Puppe bringt Klotz ein dialogisches Element in das Szenario, welches entscheidend auf das Modell und damit auf den Tenor des Gemäldes einwirkt. Das "Menschliche" zeigt sich in den Portraits und Aktdarstellungen von Siegfried Klotz nicht in den Schwächen und Fehlern der Dargestellten, sondern vielmehr in der persönlichen Erfahrung des Vis-à -vis durch den Künstler: "Auch hier Suchen und Finden, selten nur Tangieren, oft kosend, manchmal distanzierend, in einzelnen Fällen liebend." (Günther, Rolf: Der Maler Klotz. In: Siegfried Klotz. Malerei. Ausstellungskatalog der Städtischen Sammlungen Freital, Freital 2003, S. 7).
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Malschicht stellenweise mit Farbrunzeln.
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70 x 100 cm, Ra. 85 x 114,5 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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4.600 € |
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39. Kunstauktion | 08. März 2014
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AUKTIONSREKORDE
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059
Siegfried Klotz "Dresden (vom Ständehaus elbabwärts gesehen)". 1997.
Siegfried Klotz 1939 Oberschlema – 2004 Dresden
Öl auf Leinwand. In Rot signiert u.re. "S. Klotz" und datiert. In originaler (?) Künstler-Schattenfugenleiste
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gerahmt. WVZ Weber 218, mit abweichender Datierung 1996.
Den Gemälden des 2004 verstorbenen Dresdner Künstlers Siegfried Klotz haftet etwas Skulpturales an. Die pastose, aus mehreren Schichten bestehende Malschicht bildet auf der Leinwand eine unvergleichliche Erlebnislandschaft aus Farben und dynamischem Pinselschwung. Nahezu einem Bildhauer gleich formt Klotz mit Pinselstiel und Spachtel die einzelnen Bildelemente, läßt die Paradebauten des Dresdner Schloßplatzes fühlbar aus der Flächigkeit des Malgrunds heraustreten. Die prominent in Szene gesetzte katholische Hofkirche modelliert er plastisch in hellen und goldähnlichen Tönen, den Farben des innen herrschenden Barocks, im Gegensatz zur vor Ort sichtbaren Erscheinung des gedunkelten Sandsteinbaus. Auch die feiner gegliederte Fassade des angrenzenden Schloßbaus mit dem Georgentor wird in bestimmten, dichten und farbreichen Pinselbewegungen herausgearbeitet und bildet so im Zusammenklang mit dem Kathedralgebäude ein opulentes Gegengewicht zu der sich in der rechten Bildhälfte öffnenden Flußlandschaft. Hier fließt alles in breiten Spachtelzügen - Straße und Gewässer scheinen sich zu einem hellblauen Meer zu vereinen und die Gebäude des heutigen "Italienischen Dörfchens" auf eine Insel zu verbannen. In der Ferne erahnt man die Bögen der Marienbrücke, die in der Tiefe der Farbschicht zu versinken scheinen. Den Dresdenansichten von Siegfried Klotz ist etwas Poetisches eingegeben, das durch die Dynamik und Lebendigkeit der pinselführenden Hand des Künstlers lebt und beeindruckend von dessen Verbundenheit zur Stadt an der Elbe spricht.
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Malschicht mit feinen, großgliedrigen Frühschwundrissen, partiell beginnende Schollenbildung. Unscheinbare Farbablösung o.re.
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60 x 89,5 cm, Ra. 67 x 97,5 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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9.000 € |
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39. Kunstauktion | 08. März 2014
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AUKTIONSREKORDE
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063
Hans Körnig, Flora. 1953.
Hans Körnig 1905 Flöha – 1989 Niederwinkling
Öl auf Leinwand. Signiert "Körnig" und datiert o.li. Im weiß gefaßten Künstlerrahmen.
Vergleichbares Motiv
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in: Hans Körnig. Malerei. Graphik. Ausstellungskatalog des Stadtmuseums Dresden, 1992, S. 27 mit Abb.
Betrachtet man Körnigs Gesamtwerk, so tritt das malerische scheinbar hinter seinem umfangreichen druckgrafischen Oeuvre zurück. Doch gerade für die Gemälde setzte sich der Künstler über Jahre hinweg intensiv ein. Während der 1930er und 1940er Jahre durften seine Arbeiten nicht gezeigt werden. In den 1950er Jahren kämpfte er für seine Werke, indem er die offiziell refüsierten Arbeiten auf seinem Dachboden ausstellte. Ab 1961, nach dem Verlassen der DDR, wurde sein malerisches Oeuvre weiterhin der Öffentlichkeit vorenthalten und blieb daher bis zur Wende weitgehend unbekannt. Nachdem er sich in beengten und finanziell begrenzten Verhältnissen in Bayern niedergelassen hatte, entfernte er sich immer weiter von der Malerei, stellte sie schließlich gänzlich ein und wandte sich der Aquatinta zu, die er zu einem neuen Höhepunkt führte und die seinen Ruf als meisterhafter Grafiker bestärkte. In Körnigs Malerei nahmen die Themen Familie, Portrait und menschlicher Körper einen zentralen Platz ein. Die häusliche Umgebung und die Nähe zu seiner Familie steigerten seine Produktivität. Immer wieder saß ihm seine Familie Modell. Gern stellte er dabei auch allegorische Bezüge her - so stellt Körnig seine Frau Lisbeth in vorliegendem Bild als Flora dar.
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Bildträger in den Ecken o.li. und o.re. minimal verzogen. Malschicht mit einer Fehlstelle in der Ecke o.li. Am li. Bildrand mehrere dachförmig aufstehende Malschichtschollen. Vereinzelt krakeliert, Pentimenti erkennbar.
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108,5 x 75 cm, Ra. 112,8 x 79,7 cm. |
Aufruf
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8.000 € |
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Zuschlag |
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8.000 € |
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39. Kunstauktion | 08. März 2014
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AUKTIONSREKORDE
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533
Hermann Glöckner "Schwarzer Balken, aus Rot abgerückt in Gelb". Ende 1978.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera über Bleistift auf Zeitungspapier (Sächsische Zeitung vom 30. November 1978). Unsigniert. Verso in Blei u.li. von fremder Hand mit der Nachlaß-Nr. "3277" versehen.
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51,1 x 35,6 cm. |
Aufruf
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750 € |
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Zuschlag |
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4.200 € |
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38. Kunstauktion | 07. Dezember 2013
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AUKTIONSREKORDE
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048
Hermann Glöckner "Gelbgrüne Faltung zwischen Grau und Blau". Um 1955.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera und Collage auf leichtem Karton. Verso in Blei monogrammiert "HG" und mittig datiert. Weiterhin in Blei von
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Künstlerhand bezeichnet "an F[rieda] 1957" und nummeriert "74". U.li. mit der Nachlaß-Nr. "2699" in Blei. Verso auf dem Rückseitenschutz in Blei signiert "Glöckner" u.Mi., nochmals monogrammiert "HG", datiert, bezeichnet und nummeriert. Hinter Glas in der originalen Rahmung des Künstlers.
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Malschicht leicht stockfleckig, der untere Randbereich mit leichtem Wasserfleck links und einer Kratzspur rechts. Die Ecken des Malträgers etwas gestaucht, mit kleinen Randläsionen.
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17,3 x 20,8 cm, Ra. 19,6 x 22,2 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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38. Kunstauktion | 07. Dezember 2013
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AUKTIONSREKORDE
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071
Rudolf Nehmer "Stilleben vor weitem Feld". 1979.
Rudolf Nehmer 1912 Bobersberg – 1983 Dresden
Öl auf Sperrholz. Signiert "Rudolf Nehmer" und datiert u.re. Verso in Farbstift signiert "Rudolph Nehmer" und
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betitelt. Mi. Im profilierten Künstlerrahmen.
Provenienz: Vom Einlieferer im Atelier des Künstlers erworben.
"Neben dem Porträt nimmt in meiner Malerei einen weiteren wichtigen Platz das Stilleben ein. Es ist beinahe eine Art Ehrenrettung, die ich versuche, wenn ich mich diesem heute häufig etwas abschätzig beurteilten Thema gelegentlich gerne zuwende. Immer gibt das freudige Erstaunen an den gar nicht immer eigentlich ,schönen' Dingen, die ich zur Darstellung wähle und in denen ja oft auch etwas Gleichnishaftes liegt und sichtbar werden will, den Anlaß. Und ich hoffe jedesmal neu, daß die Freude und Nachdenklichkeit, die das ,Stille Leben' in mir weckt, im Bilde dem Betrachter zu gleicher Freude erwächst." Lit.: Emmrich, Irma: Nehmer (aus der Reihe Maler und Werk), S. 30, Abb. 16.
> Mehr lesen
Malschicht im Falzbereich umlaufend mit oberflächlichen Bereibungen, unscheinbare Kratzspuren links vom Kristall. Der Malträger am unteren Rand mittig mit leichtem Haarriß.
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76 x 76cm, Ra. 81,5 x 81,5 cm. |
Aufruf
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1.400 € |
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Zuschlag |
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3.600 € |
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37. Kunstauktion | 14. September 2013
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AUKTIONSREKORDE
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040
Hermann Glöckner "Faltung von vier schwarz-weißen Rechtecken vertikal". 1957.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera und Faltung auf leichtem Karton. Verso rotbraun gestrichen, darauf in die nasse Farbe geritzt ligiert signiert
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"HG" und datiert "31/1/57". Der obere und untere Blattrand vom Künstler gefalzt, am oberen Blattrand eine dünne Kordel als Hängevorrichtung klebemontiert und verso von Glöckner auf klebemontierten Papieretiketten in Schreibmaschine bezeichnet "Hermann Glöckner Dresden N 54 Pillnitzer Landstr. 59". Am unteren Blattrand in Pinsel bezeichnet "Foto Fi. 105/4 151058".
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Die Falzbereiche besonders am oberen und unteren Rand unscheinbar brüchig. Malschicht vereinzelt mit leichten Kratzspuren, im Bereich der grauen Farbfelder vereinzelte Wasserflecken, wohl aus dem Entstehungsprozeß. Im Bereich der Faltungen partiell mit unscheinbaren Farbverlusten.
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70,3 x 17,6 cm. |
Aufruf
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3.600 € |
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Zuschlag |
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5.500 € |
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37. Kunstauktion | 14. September 2013
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AUKTIONSREKORDE
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054
Siegfried Klotz "Dresden". 1998.
Siegfried Klotz 1939 Oberschlema – 2004 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Klotz" und datiert u.re. In einer schwarzen Schattenfugenleiste gerahmt. WVZ Weber 259,
...
mit abweichenden Angaben.
Oft traf man Siegfried Klotz malend mit seiner Staffelei auf der Brühlschen Terrasse in Dresden oder im näheren Umfeld der Hochschule für bildende Künste an. Wie kein anderer suchte er in einem relativ engen Wirkungsradius um die Gebäude der Akademie stets neue Ein- und Durchblicke auf die Stadtlandschaft Dresdens. Das Erbe Gotthardt Kuehls, des großen Stadtimpressionisten, forttragend, malerisch jedoch stärker seinem Lehrer Bernhard Kretzschmar verhaftet, schuf Klotz eine Vielzahl stimmungsvoller Ansichten der Stadt an der Elbe, die ihm stets Hort großer künstlerischer Tradition und Entwicklung sowie ab 1965 eine neue Heimat war. Läßt die aufgehellte Palette und der tiefliegende Horizont eine geistige Verbindung zur Malerei Kretzschmars zu, sind die proportional über- und ausgedehnten Bauwerke und Bildelemente typisch für das Werk von Klotz.
> Mehr lesen
Malschicht stellenweise mit leichtem Krakelee.
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100 x 120 cm, Ra. 105 x 124,8 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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14.000 € |
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37. Kunstauktion | 14. September 2013
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AUKTIONSREKORDE
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064
Wilhelm Lachnit "Stilleben mit Eule". Um 1954.
Wilhelm Lachnit 1899 Gittersee/Dresden – 1962 Dresden
Mischtechnik (Öl und Tempera) auf Hartfaser. Unsigniert. Verso dreifach mit dem Nachlaß-Stempel versehen u.re. sowie
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mittig in Blei betitelt und nummeriert "3". In der originalen Leiste des Künstlers gerahmt.
Vgl.: Walther, Sigrid; Porstmann, Gisbert: Refugium und Melancholie. Wilhelm Lachnit. Malerei. Dresden, 2012. S. 78, Kat.-Nr. 23 mit Abbildung.
Der künstlerische Neubeginn nach Ende des Krieges stand für Lachnit von Anfang an unter schwierigen Vorzeichen. 1947 übernahm er an der wiedereröffneten Dresdner Kunstakademie eine Professur für Malerei, aber bereits Ende 1945 wurden seine Arbeiten als formalistisch abgeurteilt. Die kulturpolitischen Kämpfe übertrugen sich auch auf die Zeit seiner Amtsführung an der Akademie und eskalierten in solchem Maße, daß einer Beurlaubung im Jahr 1953 die endgültige Aufgabe der Professur 1954 folgte. In diesem Jahr entstand das enigmatische "Stilleben mit Eule". Bedrohlich breiten sich die Flügel der blauen Eule über dem Arrangement aus - dass sie ausgestopft ist, wird dem Betrachter erst auf den zweiten Blick bewusst, gerade weil der Übergang von der Plinthe zum Vogel im Unklaren bleibt. Wasserglas und Zitrone stehen dem wie dialektisch gegenüber, was das Bild als ein Nachdenken des Künstlers über sein Schaffen interpretierbar macht: Bedrohtsein der Kunst durch geltende Doktrinen auf der einen und der Wille des Künstlers, etwas klares in einer reinen Form zu schaffen auf der anderen Seite scheinen auf diesem einfachen Stuhl versammelt.
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Umlaufend an den Bildrändern mit kleinen Retuschen.
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79,5 x 99,5 cm, Ra. 100 x 120 cm. |
Aufruf
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14.000 € |
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Zuschlag |
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14.000 € |
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37. Kunstauktion | 14. September 2013
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AUKTIONSREKORDE
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092
Albert Wigand, Stilleben mit Fisch und Zitrusfrüchten. Wohl 1950er Jahre.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Malpappe. Unsigniert. Verso in Graphit von fremder Hand bezeichnet "Conr". Wird in den Nachtrag zum WVZ
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Grüß-Wigand aufgenommen.
Provenienz: Nachlaß Ilse Conradus, ehemalige Leiterin der Graphischen Sammlung im Angermuseum, Erfurt. Sie pflegte eine enge Freundschaft zu Albert Wigand.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wandten sich viele deutsche Künstler dem Stilleben zu. Für Dresden sind beispielsweise Wilhelm Lachnit und auch Albert Wigand zu nennen. Zuflucht in den kleinen, fassbaren alltäglichen Dingen zu suchen in einer Zeit, da selbst banale Dinge erst wieder alltäglich werden mussten, ist eine zutiefst menschliche Verhaltensweise. Wigands Stilleben mit Fisch und Zitrusfrüchten spiegelt mit seinen gedeckten Farben und den daraus wie hoffnungsvoll hervorleuchtenden Limetten sicher auch die Gefühlswelt des Malers, der sich kurze Zeit später der Abstraktion zuwenden sollte.
Wir danken Frau Dr. Ursula Grüß-Wigand für freundliche Hinweise.
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Die Eckbereiche des Malträgers teilweise unscheinbar gestaucht. Die Malschicht im Falzbereich partiell etwas berieben. Malträger verso mit kreisrunden Resten einer alten Klebemontierung.
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35,5 x 50,7 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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36. Kunstauktion | 08. Juni 2013
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AUKTIONSREKORDE
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048
Josef Hegenbarth "Menschen auf der Straße". Um 1949.
Josef Hegenbarth 1884 Böhmisch Kamnitz – 1962 Dresden-Loschwitz
Leimfarben. Signiert u.li. und u.re. "Jos. Hegenbarth". Verso mit biblischer, mythologischer oder literarischer Szene
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in Leimfarbe, nicht aufgelöst (Sintflut?). Verso in Tusche durch Johanna Hegenbarth betitelt Mi.re. sowie ebenda mit Adresstempel des Künstlers versehen (III). U.li. Nachlaßstempel III. Von fremder Hand u.re. in Blei bezeichnet "Inv. Nr. 756" (Josef Hegenbarth-Archiv) sowie u.re. auf Rückständen einer älteren Montierung undeutlich beziffert. Ungerahmt. WVZ Zesch B III 708, alte JHA-Inv.Nr.: 756.
Provenienz: Privatbesitz; vormals Nachlaß Josef Hegenbarth.
Die titelgebenden "Menschen auf der Straße" interessierten Hegenbarth als Sujet seit 1947 über mehrere Jahre hinweg. Nahsichtig schildert er Physiognomien, arbeitet Charaktere heraus, spielt mit Karrikatureskem und Momenten der Satire. Durch die gestaffelte Komposition der Figuren im Raum wird das Gefühl vermittelt, der Betrachter ginge geradewegs auf die dargestellte Menschengruppe zu bzw. befände sich bereits mitten in ihr. Hier wird das Unmittelbare betont, das unbeabsichtigte Ausgeliefertsein an das kritische Auge des Beobachters.
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Die beiden oberen Ecken mit Knickspuren, die linke deutlicher (ca. 40 mm) und teilweise eingerissen. Die Blattkanten ungerade, am rechten Rand Mi. ein kleiner Einriß, ein winziger am unteren Blattrand. Verso die Eckbereiche mit Resten älterer Montierungen mit Klebemittel- und Papierrückständen.
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37 x 49 cm. |
Aufruf
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3.800 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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36. Kunstauktion | 08. Juni 2013
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AUKTIONSREKORDE
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060
Herbert Kitzel "Stemmer, grün-braun". 1955.
Herbert Kitzel 1928 Halle (Saale) – 1978 Karlsruhe
Öl auf Karton. Unsigniert. Verso in blauer Tinte betitelt und datiert u.re., in Blei von fremder Hand bezeichnet
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"Wv.No. 135" u.re. Verso mit farbiger Komposition. Im Passepartout hinter Glas in weißer Leiste gerahmt. Verso auf der Abdeckung in Blei bezeichnet o.li. WVZ Franzke 135.
Provenienz: Privatbesitz; vormals Nachlaß Mareile Kitzel, Karlsruhe.
Herbert Kitzel hat in seinen dreißig Schaffensjahren überwiegend in Zyklen gearbeitet, die immer auch eine Auseinandersetzung mit seiner Rolle als Künstler waren. Das vorliegende Bild gehört in die frühe Phase der Gaukler- und Harlekindarstellungen. Hinter den maskierten Figuren verbirgt sich Kitzel selber - der um Ausdruck ringende Künstler, der fühlt, sich und seinem Publikum eine jenseits des Persönlichen liegende Geste schuldig zu sein. (Franzke 1982, S. 5) Doch gerade aufgrund der amorphen Gesichter besitzen seine Figuren eine Gültigkeit, die über den suchenden Ansatz des Malers hinausgeht. Man kann nicht umhin, in den mit ungelenker und spaßbefreiter Starrheit agierenden Gauklern auch eine Reflexion individueller Lebensumstände zu sehen, die maßgeblich von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen determiniert sind.
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In den Blattecken Reißzwecklöchlein, die rechte untere Ecke sowie die linke obere knickspurig und gestaucht. Am Bildrand re. Spuren gelber Farbe.
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61,2 x 54,3 cm, Ra. 75 x 69,3 cm. |
Aufruf
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1.800 € |
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Zuschlag |
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3.200 € |
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36. Kunstauktion | 08. Juni 2013
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AUKTIONSREKORDE
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082
Theodor Rosenhauer "Stilleben mit rundem Brot und Kännchen". 1991.
Theodor Rosenhauer 1901 Dresden – 1996 Berlin
Öl auf Leinwand. Signiert u.re. "Th. Rosenhauer". In der originalen profilierten, grau gefaßten Holzleiste des
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Künstlers gerahmt. WVZ Werner 528.
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
Theodor Rosenhauer gehört heute zu den bedeutendsten Vertretern der Dresdner Malschule. Das Stilleben - insbesondere die Darstellung von Brot - spielt in seinem Œuvre eine zentrale Rolle. Für den Maler, der zwei Weltkriege überlebte, war es mehr als nur Nahrung. In der konzentrierten Hinwendung zu diesem Thema zeigt sich, daß es für ihn Symbol des Lebens schlechthin war. Das hier zur Versteigerung angebotene Gemälde ist ein schönes Beispiel dafür, wie Rosenhauer, über den für ihn typischen pastosen Farbauftrag, dem Motiv eine tatsächliche, essentielle Natur einschreibt. Das Brot ist. Es erinnert uns daran, wie wenig wir im Grunde zum Leben benötigen.
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Bildträger verso mit Druckspuren, Am Bildrand li. mittig ein Bruch in der Malschicht. Bildträger am Bildrand li. und o. wellig. Unregelmäßig aufgetragener Firnis.
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46 x 54 cm, Ra. 55 x 65 cm. |
Aufruf
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22.000 € |
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Zuschlag |
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22.000 € |
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