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Asiatika/Ethnika
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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031
Otto Altenkirch "Das Kalkhaus Seitendorf". 1922.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Geritzt signiert u.Mi. "Otto Altenkirch". Verso o.Mi. auf dem Leinwandumschlag in Blei betitelt und
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nochmals signiert "Otto Altenkirch" sowie ortsbezeichnet "Dresden". In einem breiten, profilierten, goldfarbenen Rahmen mit Zierleisten im Wellendekor. WVZ Petrasch 1922–62–SC, dort betitelt "Kalkhaus Seitendorf im Schnee".
Mit dem Umzug in das ländliche Siebenlehn begann für Otto Altenkirch 1920 eine neue kreative Schaffensphase. In diese Zeit fiel auch der erste Aufenthalt des Künstlers in Seitendorf / Schlesien (heute Myslów, in der polnischen Gemeinde Bolków) bei dem befreundeten Maler und Kupferstecher Rudolf Hacke. Dieser studierte wie auch Altenkirch zunächst in Berlin und anschließend an der Kunstakademie in Dresden unter Eugen Bracht. 1922 entstanden in Schlesien mehrere Gemälde Altenkirchs, die ganz im Stil seiner charakteristischen Freiluftmalerei stehen. Anmerkungen im Werkregister zufolge malte der Künstler auch unter schwierigsten Bedingungen in der Natur. Dabei war er nicht auf der Suche nach besonders spektakulären Motiven, sondern konzentrierte sich auf ausgesuchte Leitmotive, die er unmittelbar und authentisch zu erfassen versuchte. Daher verzichtete er auch auf kompositorische Veränderungen und dramatisierende Effekte. Im Mittelpunkt stand vielmehr das flüchtige Wechselspiel atmosphärischer Stimmungen. Auch die vorliegende Arbeit zeugt von Altenkirchs Interesse an ländlicher Idylle und bäuerlicher Architektur sowie von seiner impressionistischen Farb- und Formauflösung. Das Gemälde zeigt eine schneebedeckte Winterlandschaft, die Luft wirkt klar und hell. Vor dem Betrachter eröffnet sich eine verschneite Wiese, auf der partiell das Grün durchschimmert. Im Hintergrund erblickt man linksseitig mehrere Bäume sowie zentral das im Titel erwähnte Kalkhaus. Rechtsseitig verdeckt ein Baum weitere Gebäude. Der Horizont lässt eine hügelige Umgebung erahnen. Charakteristisch für Altenkirch sind die deutlichen Spachtelspuren, die in dem motivisch ruhigen Gemälde eine gewisse Dynamik erzeugen.
Lit. Maria Petrasch: "Otto Altenkirch. 1875–1945. Leben und Werk." Dresden 2005.
Wir danken Herrn Frank Petrasch, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Malschicht mit Krakelee und Schüsselbildung und leichter Klimakante. Wenige kleine Retuschen. Verso Leinwandumschlag mit zwei winzigen unscheinbaren Löchlein.
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55 x 68 cm, Ra. 70 x 83 cm. |
Aufruf
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4.800 € |
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Zuschlag |
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18.000 € |
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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040
Wilhelm Dodel, Stillleben mit Trichterwinde. Wohl um 1933.
Wilhelm Dodel 1907 Moskau – 1944 Grustinja, Sowjetunion
Öl auf textilem Gewebe, auf Holz aufgezogen und allseitig weiß grundiert. Verso in schwarzem und rotem Farbstift
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signiert "Wilhelm" sowie in blauem Farbstift "Dodel", mit Adressvermerk in Blei "Ostbahnstr. 16 IV. Dresden." versehen sowie in Blei bezeichnet "Preis: 40 MK" (gestrichen) o.Mi.
Vom künstlerischen Schaffen Wilhelm Dodels, einem der begabtesten Schüler von Otto Dix, sind kaum Werke überliefert – ein Umstand, der einerseits dem großen Anteil von kurzlebiger Agitations- und Theatermalerei des Künstlers bis zu Beginn der 1930er Jahre geschuldet ist, sich andererseits durch seinen tragischen frühen Tod im Zweiten Weltkrieg mit fast gleichzeitiger Vernichtung seines Werkes durch die Bombenangriffe auf Dresden begründet.
Die Städtischen Sammlungen Freital zeigten 2016 mit "Dix im Sinn" eine Ausstellung mit Werken von Künstlern, deren Schaffen nachhaltig durch den Einfluss ihres Lehrers Otto Dix geprägt wurde, darunter auch Werke von Wilhelm Dodel. Von Dix übernahm Dodel den Einsatz feinster Pinselarbeit in der abschließenden Malschicht zur Darstellung von Details. Dodel folgte seinem Lehrer jedoch nur eine Zeit lang und bemühte sich um eine persönliche künstlerische Handschrift. In seinem kleinen, überlieferten Werk gibt es offensichtliche Beziehungen zur Bildwelt des italienischen Quattrocento und der deutschen Romantik sowie Parallelen zu Werken von Rogier van der Weyden und Hugo van der Goes. Vgl. Claußnitzer, Gert: Wilhelm Dodel. Maler und Werk, Dresden, 1981, S. 1–8.
Das Motiv der Trichterwinde findet sich auch in dem Gemälde "Rosemarie", 1939, Öl auf Holz, wieder. Dort hält das in einer Waldlandschaft hoch über dem Elbtal sitzende Mädchen einen Windenzweig mit roten Blüten in der Hand. Vgl. Claußnitzer, Gert: Wilhelm Dodel. Maler und Werk, Dresden, 1981, KatNr. 8.
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Bleistiftunterzeichnung partiell sichtbar (werkimmanent). Malschicht leicht angeschmutzt, mit Fleckchen, sowie partiell frühschwundrissig und mit leichtem Abrieb im Bereich des blauen Topfes. Maltechnikbedingte Glanzunterschiede. An den Rändern berieben, mit partiellem Verlust der Malschicht, v.a. an den Ecken. Drei unscheinbare Wachsflecken o.re. U.re. eine kleine Stelle mit Farbverlust im Bereich des Tisches.
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16,5 x 42 cm. |
Aufruf
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1.800 € |
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Zuschlag |
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4.400 € |
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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044
Richard Dreher, Porträt der Frau des Künstlers (Maria Dreher). Um 1920.
Richard Dreher 1875 Dresden – 1932 ebenda
Öl auf Leinwand. Unsigniert. Unvollendetes Gemälde. Verso auf o. Spannrahmenleiste Mi. ein Händler-Etikett.
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Aus dem Nachlass Richard Dreher.
Ein weiteres Porträt der Frau des Künstlers befindet sich im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, Inv.-Nr.: Gal.-Nr. 2581 B.
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Fachmännisch geschlossener Leinwand-Riss mit kleiner Retusche u.li. Stärkere Deformation am Rand re.u. Gesicht berieben. Transparente Klebemittelspuren und Papierreste am li. und re. Rand, dort vereinzelte Reißzwecklöchlein und leichter Malschicht-Abrieb. Spannrahmen-Eckverbindungen genagelt.
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116,5 x 81,5 cm. |
Aufruf
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800 € |
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Zuschlag |
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2.200 € |
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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067
Carl Lohse, Baumblüte. Um 1931.
Carl Lohse 1895 Hamburg – 1965 Dresden
Öl auf Leinwand, beidseitig bemalt. Verso ein über einer verworfenen Bildanlage ausgeführtes Mädchenporträt in
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Öl. Auf diesem o.re. signiert "C Lohse" (teils unter dem Keilrahmen befindlich). In einer profilierten, schwarz gefassten Holzleiste gerahmt, inneres und äußeres Profil mit goldfarbener Blattmetallauflage.
Vgl. stilistisch "Wintertag mit Sonne und Krähe", 1931, Privatbesitz, abgebildet in: Tiesler, Frank: Carl Lohse (Publikation der Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1980).
Wir danken Frau Dr. Gabriele Werner, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Baumblüte: Kleine, aufgewölbte Malschicht-Lockerung mit kleinen Verlusten u.li., o.re. sowie am re. Rand Mi. Wenige Randläsionen, je ein Reißzwecklöchlein an den o. Ecken. Hellbräunliche Laufspur o.li. Verso Verschmutzungen zwischen Keilrahmen und Gemälde. Mädchenporträt: Malschicht-Abhebungen und kleine Verluste, insbes. li. sowie o.Mi. Weiße Farbfleckchen. Zwei kleine Kratzer mit Auffaserung der Leinwand o.li. sowie u.Mi.
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60,3 x 79,7 cm, Ra. 75,2 x 95,2 cm. |
Aufruf
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5.000 € |
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Zuschlag |
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11.000 € |
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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072
Rudolf Nehmer, Aufziehendes Gewitter. 1940.
Rudolf Nehmer 1912 Bobersberg – 1983 Dresden
Öl auf Hartfaser. U.re. monogrammiert "RN" und darunter in Sütterlin signiert "R. Nehmer" und datiert. In einem
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breiten dunkelbraun lasierten Holzrahmen.
Der Rahmen mit Etikett: "Große Deutschen Kunstausstellung 1940 im Haus der Deutschen Kunst zu München, Einlieferungsbuch 4253, Kiste 1370, Stoß 23".
Die Porträts von Personen seines privaten Umfelds, besonders der Eltern, Geschwister, der Ehefrau und den Kindern, bilden einen großen Anteil im Schaffen Rudolf Nehmers. Mit dem kleinformatigen "Bildnis meiner Mutter", gemalt 1940 während des Kriegseinsatzes an der Westfront, beginnt der Künstler die Reihe von Arbeiten dieser Porträtkategorie. (Abb. In: Voigt / Voigt (Hrsg): "Rudolf Nehmer zum 100. Geburtstag". Dresden 2012. S. 23.) Das vorliegende Gemälde aus demselben Jahr ist als großformatige Arbeit mit großer Wahrscheinlichkeit noch zuvor entstanden. Auch hier stellte der Künstler in der vom Betrachter abgewandten, älteren Frau, seine Mutter dar. Ihre Sorge um das Schicksal ihrer vier Kinder, die in den Krieg ziehen mussten, scheint motivisch gleichnishaft in der gebeugten, in sich gekehrten und verhüllten Figur der alten Frau auf. Nach der Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft porträtiert Nehmer 1945/46 noch einmal seine Mutter. Das Gemälde "Meine Mutter. Der schlimme Brief" (Abb. Ebd. S. 27), zeigt sie in dem Moment, in dem sie vom Tod ihres Sohnes Herbert erfährt. Lit.: Gerd-Helge Vogel: "Rudolf Nehmer (192–1983)". Berlin 2013.
Wir danken Frau Gundula Voigt, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Ausgeprägtes Frühschwundrissnetz in o. Malschicht sowie partielles Alterskrakelee, insbes. o.li. Umlaufend einrahmungsbedingte Randläsionen mit partiellem Farbverlust sowie Ränder teils ungefirnisst. Punktuelle Schmutzfleckchen auf der Oberfläche sowie mit maltechnikbedingten matten Stellen. Ecke u.re. etwas bestoßen. Zwei Stellen mit Retuschen u.Mi. (Bereich der Rockfalten). Verso an den o. Ecken je eine kleine Stelle mit Abrieb, in den Randbereichen wenige Firnisflecken. Der Rahmen partiell mit Farbverlusten. Die Ecken nachverleimt, verformungsbedingt leichte Fassungsdifferenzen.
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79,6 x 100,8 cm, Ra. 109 x 129 cm. |
Aufruf
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3.600 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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66.
Kunstauktion |
05. Dezember 2020
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087
Georg Siebert "Junge im Böhmerwald" (Mein Junge). 1931.
Georg Siebert 1896 Dresden – 1984 Köln
Öl auf leinwandkaschierter Hartfaserplatte. Signiert "Georg Siebert" und datiert u.li. Bildträger verso weiß
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gestrichen und auf einem Pappetikett vom Künstler in schwarzem Faserstift betitelt und datiert. In einer breiten rotbraunen Holzleiste mit goldfarben abgesetzten Profilen gerahmt. Verso ein montierter Ausschnitt einer Ausstellungsbroschüre des Künstlers, mit Bleistift-Annotationen des Künstlers.
Ausgestellt 1932 im Museum der Stadt Ulm.
Abgebildet u.a. in: "Deutsche romantische Malerei der Gegenwart. Zur Ausstellung im Ulmer Museum". In: "Die Kunst für alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 48 (1932/1933). S. 46–48. Hier S. 46 unter dem Titel "Mein Junge"; "Westermanns Monatshefte. Illustrierte deutsche Zeitschrift". Braunschweig, Berlin u.a. August 1933. Jg.77. S. 508; Galerie von Abercron (Hrsg.): Georg Siebert. Gemälde und Aquarelle aus sechs Jahrzehnten. Erschienen im September 1977 anlässlich einer Ausstellung der Galerie von Abercron, Köln 1977, S. 15, Nr. 9, Werknummer: A-31–1.
Das vorliegende Gemälde entstand auf Initiative des Akademischen Rats in Dresden, welcher einige Maler in den Böhmerwald schickte, um ihre Eindrücke künstlerisch festzuhalten. 1932 wurde es in der Ausstellung "Romantische Malerei der Gegenwart" in Ulm ausgestellt. In einem aufgezeichneten Toninterview mit Georg Siebert von 27.07.1979 im Haus des Künstlers in Köln, hing das Gemälde im Wohnzimmer, in dem das Interview stattfand. Das Ulmer Museum, in welchem das Bild 1932 ausgetellt wurde, war damals an einem Ankauf interessiert, Siebert lehnte jedoch ab. Das Gemälde befand sich bis zum Tod des Künstlers in seinem Besitz. Aufgrund des abweichenden Titels "Mein Junge" ist der dargestellte Junge hier mit großer Wahrscheinlichkeit der Sohn des Künstlers, der auch in dem 1932 entstandenen Ölgemälde des Künstlers "Selbstbildnis mit Sohn" porträtiert wurde. (Abgebildet in: Westermanns Monatshefte. Bd. 154.II. Heft 924. S. 90.)
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Falzbereich mit umlaufenden, kleinen Retuschen. Firnis etwas gegilbt und mit wenigen, kleinen Partikeleinschlüssen. Winzige Retuschen auf der Bildfläche. Leinwand-Ecke o.re. mit kleiner Stauchung. Verso mit vereinzelten Nagellöchern entlang der Ränder (montierungsbedingt) und stockfleckig.
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35 x 46 cm, Ra. 45,5 x 56 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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3.800 € |
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64.
Kunstauktion |
20. Juni 2020
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039
Ferdinand Dorsch "Der Besuch". Um 1910.
Ferdinand Dorsch 1875 Fünfkirchen/Ungarn – 1938 Dresden
Öl auf Malpappe. Zweifach signiert "F. Dorsch" und ortsbezeichnet "Dresden" o.re. Verso auf der Malpappe nochmals
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signiert "F. Dorsch", ortsbezeichnet "DRESDEN", Bezeichnung "TERRASSEN – UFER 27" gestrichen und korrigiert in "Kunst-Akademie Brühlscher Garten 2" sowie betitelt. Im goldfarbenen Originalrahmen.
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Re. Rand des Bildträgers von Künstlerhand minimal verkleinert, daher zweitsigniert. Verso Malpappe gebräunt und am Rand umlaufend mit Papierrückständen. Bildträger etwas gewölbt. Ränder ungerade geschnitten und mit leichten Stauchungen. Ra. mit Altersspuren.
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60 x 74 c cm, Ra. 80 x 94 cm. |
Aufruf
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2.400 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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64.
Kunstauktion |
20. Juni 2020
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047
Josef Hegenbarth, Akrobaten. Um 1930.
Josef Hegenbarth 1884 Böhmisch Kamnitz – 1962 Dresden-Loschwitz
Öl auf Malpappe. Signiert "Jos. Hegenbarth" o.li. In einer schlichten, schwarz gefassten Holzleiste
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gerahmt.
Wir danken Frau Annabell Rink und Herrn Thomas Baumhekel, Josef-Hegenbarth-Archiv Dresden, für freundliche Hinweise.
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Bildträger im u. Bereich gewölbt. Verso Malpappe atelierspurig. Vereinzelte Verluste der Malschicht an den Kanten des Bildträgers. Ecke u.li. etwas bestoßen.
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40,8 x 26,1 cm, Ra. 44 x 30 cm. |
Aufruf
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8.800 € |
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Zuschlag |
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28.000 € |
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64.
Kunstauktion |
20. Juni 2020
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048
Josef Hegenbarth "Eichelhäher". Um 1937.
Josef Hegenbarth 1884 Böhmisch Kamnitz – 1962 Dresden-Loschwitz
Öltempera auf Malpappe. Signiert o.li. "[…]os. Hegenbarth" sowie "Josef Hegenbarth" u.li. Fragment einer
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Nummerierung "5" in der Ecke o.re. Verso eine in Öl ausgeführte und verworfene Porträtstudie einer Dame. Verso mit dem Etikett des Nachlasses o.re., darauf mit der alten JHA-Inv.Nr. "479" versehen. In einer schlichten, braun gefassten Holzleiste gerahmt.
Vgl. motivisch die nahezu identische Leimfarbenarbeit im Stadtmuseum Bautzen (Inv.Nr. 8733) "Eichelhäher", um 1937, WVZ Zesch B V 698 sowie Schmidt 1954, Nr. 154.
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Malpappe wohl von Künstlerhand nachträglich an den Längsseiten geschnitten. Unscheinbare, feine Frühschwundrisse und winziger Ausbruch an einer Pastosität im Ast Mi. Malschicht entlang der Ränder minimal berieben und mit vereinzelten, sehr kleinen Fehlstellen im Falzbereich. Winzige grundierungssichtige Stelle in Pastosität oberhalb des Kopfes. Ein Nagelloch im Bildträger am o. Rand Mi. Vereinzelte, winzige glänzende Fleckchen auf der Oberfläche.
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41 x 24,5 cm, Ra. 47,5 x 29 cm. |
Aufruf
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2.800 € |
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Zuschlag |
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3.600 € |
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64.
Kunstauktion |
20. Juni 2020
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058
Gotthardt Kuehl "Brühlsche Terrasse vor der Akademie". 1914.
Gotthardt Kuehl 1850 Lübeck – 1915 Dresden
Öl über schwarzer Kreide auf Malpappe. Monogrammiert "GK", datiert und mit einer Widmung versehen "z.fr. Erinnerung
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am 6/2.14." u.li. Verso mit der ehemaligen Inv.-Nr. "1830" des Museums der bildenden Künste Leipzig. Hinter Glas in einer hochwertigen Conzen-Modellleiste mit Silberauflage gerahmt. WVZ Neidhardt 703, dort mit minimal abweichender Maßangabe.
Provenienz: Privatbesitz, Dresden; Museum der bildenden Künste Leipzig, 1997 restituiert; Sammlung Krug von Nidda, Frohburg.
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Malschicht im Kantenbereich partiell berieben. Zwei kleine, unscheinbare Kratzer (ca. 1 cm) im Bereich des Himmels o.Mi. sowie Malschicht vereinzelt minimal fingerspurig re.Mi.
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44,5 x 34 cm, Ra. 55 x 44 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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14.000 € |
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63.
Kunstauktion |
28. März 2020
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058
Ferdinand Dorsch "Am Spiegel". 1910er-1920er Jahre.
Ferdinand Dorsch 1875 Fünfkirchen/Ungarn – 1938 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "F. DORSCH." sowie ortsbezeichnet "DRESDEN" o.re. Verso auf der Leinwand nochmals in
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schwarzer Kreide signiert "Dorsch" und in Pinsel o.re. betitelt. Auf dem Keilrahmen o.li. nochmals signiert "F.DORSCH", bezeichnet "DRESDEN-A-TERRASSENUFER 20". Auf re. Leiste in blauem Farbstift nummeriert "273" und getilgte Bezeichnung auf u. Leiste.
> Mehr lesen
Kleine Leinwand-Deformation an Ecke o.re. sowie eine weitere, punktuelle im Randbereich o.re. Partielles, geringfügiges Frühschwundkrakelee sowie vereinzeltes alterungsbedingtes Krakelee. Punktueller Verlust der oberen Malschicht im Eckbereich u.li. im schwarzen Hutband sowie vereinzelte, minimale Fehlstellen entlang der Ränder.
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80 x 65 cm. |
Aufruf
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2.400 € |
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Zuschlag |
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11.000 € |
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63.
Kunstauktion |
28. März 2020
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074
Gotthardt Kuehl, Blick auf den Dresdner Neumarkt mit Goldenem Reiter und Dreikönigskirche. Um 1908.
Gotthardt Kuehl 1850 Lübeck – 1915 Dresden
Gouache und Öl über schwarzer Kreide auf ockerfarbenem Karton. U.li. in Blei signiert "G. Kuehl“. Verso mit
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minimalen Resten des Papieretiketts von "Emil Richter Hof-Kunsthändler Sr. Majestät des Königs". Auf der Rückwand von fremder Hand in Blei unleserlich bezeichnet und nummeriert. Im Originalzustand erhaltene, verso verklebte Rahmung mit goldfarbener Blattmetallauflage. Ovale, masseverzierte Leiste mit Lorbeer-Dekor zwischen zwei zarten, ornamentierten Bändern sowie einer Mittelkartusche am oberen Scheitelpunkt. Nicht im WVZ Neidhardt, vgl. jedoch motivisch WVZ Neidhardt 630 und 631.
Im Jahr 1908 beauftragte der Dresdner Stadtrat Gotthardt Kuehl mit der Ausführung von elf Landschaftsgemälden für den Sitzungssaal der Stadtverordneten im Neuen Rathaus. Die Serie umfasste Ansichten der Alt- und Neustadt, sowie der historischen Dorfkerne Kaditz und Leubnitz-Neuostra. Als besonderes Charakteristikum prägt die Serie das Oval-Format, welches im Genre der Landschaftsgemälde eine außergewöhnliche Bildgrenze zieht und die Werkgruppe unabhängig der Sujets vereinheitlicht. Die Vorderseite des Goldenen Reiters bildete Kuehl um 1910 in einem Ölgemälde ab, welches heute im Stadtmuseum Dresden aufbewahrt wird (WVZ Neidhardt 644).
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Hinter der originalen Verglasung Reste von winzigen Insektenhüllen. Zwei Reißzwecklöchlein o.Mi. Partielle Ablösung der oberen Malschicht im Bereich des Goldenen Reiters. Scheibeninneres aufgrund technikbedingter Bindemittelspuren leicht mattiert, an wenigen Stellen mit (oxidierter) Farbanhaftung. Rahmen mit Fehlstelle an der o. Kartusche sowie einzelnen Rissen. Partieller Verlust der Blattmetallauflage mit durchscheinendem Bolus.
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BA. 49,5 x 41 cm, Ra. 59 x 47,5 cm. |
Aufruf
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8.000 € |
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Zuschlag |
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8.000 € |
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62.
Kunstauktion |
07. Dezember 2019
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033
Otto Altenkirch "Am Waldrand" (Schnee). 1929.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Signiert "Otto Altenkirch" und datiert u.re. Verso auf der Leinwand von Künstlerhand betitelt,
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signiert "Otto Altenkirch" und ortsbezeichnet "Dresden-Siebenlehn". In einem mit vegetabilen Eck- und Mittelkartuschen masseverzierten Rahmen. WVZ Petrasch 1929–19–S, dort als "Birken am Waldrand" betitelt.
Vgl. eine motivgleiche Ausführung mit Abbildung im WVZ Petrasch 1929–10–S, signiert und datiert u.li.
Wir danken Herrn Frank Petrasch, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Alterskrakelee im Bereich des Schnees und der Birkenstämme. Leichte Klimakante. U.re. sowie u.Mi. Malschicht mit werkimmanenter, leichter Bläschenbildung und winziger, fachgerechter Retusche. Rahmen mit retuschierter Fehlstelle im Stuck u.re.
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30,5 x 25,5 cm, Ra. 37,5 x 32 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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6.500 € |
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62.
Kunstauktion |
07. Dezember 2019
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168
Georg Siebert "Wochenende". 1928.
Georg Siebert 1896 Dresden – 1984 Köln
Öl auf Malpappe. O.li. signiert "G. Siebert" und datiert. Verso nochmals signiert "Georg Siebert", betitelt, datiert
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sowie bezeichnet "Dresden-Blasewitz Deutsche Kaiserallee 40 II" und mit einem Ausstellungsetikett der Galerie Gerstenberger, Chemnitz versehen. In einem breiten, schwarzen Holzrahmen mit roter, profilierter Einlegeleiste gerahmt.
1931 war das Gemälde wohl Teil der Kollektivausstellung "Georg Siebert" des Kunstsalons Gerstenberger in Chemnitz.
Den idyllischen Charme das Alltags verstand Georg Siebert in seinen Genreszenen festzuhalten. Mit spitzem Pinsel malte er zeitlebens Abbilder der Wirklichkeit und führte sein Oeuvre ohne Stilbrüche unter der Bestimmung des Realismus fort. Er betitelte mehrere Arbeiten verschiedener Sujets mit "Wochenende", ein Exemplar wird in der Fränkischen Galerie in Nürnberg bewahrt. Zwei Motive des vorliegenden Gemäldes "Wochenende" finden sich in weiteren Werken wieder: die junge Dame mit kurzem, dunklem Lockenschopf porträtierte Siebert in dem bereits im August 1925 entstandenen Aquarell der "Schlafenden", das zusammengerollte Hündchen übernahm er identisch aus dem 1927 entstandenen Gemälde "Sonntag in einem sächsischen Dorfgasthaus". Bekannt war der Künstler für die milieuhafte Darstellung, deren soziale Hintergründe aufgrund der naturalistischen Umsetzung offensichtlich wurde – so lag es ihm am Herzen die "[…] verbliebenen Freuden des 'kleinen Mannes' zu malen." (Georg Siebert zitiert nach Ausstellungskatalog der Galerie von Abercron, Köln, 1977, S. 4.) Das kleine Bildformat und die äußerst detaillierte Ausführung animiert den Betrachter zum nahen Herantreten. Er wird dadurch nicht nur zum Zeugen der intimen Atmosphäre des Wochenend-Picknicks, sondern – in direktem Blickkontakt mit dem liegenden Herren stehend – zum direkten Teilnehmer der Szene. Auf einer weißen Serviette sind Genussmittel arrangiert: eine Flasche guten Weines, Kuchen und Trauben – in ihrer illusionistischen Darstellung zum direkten Verzehr einladend, komplettieren sie mit dem portablen Plattenspieler die Auswahl an Dingen, welche das Gelingen eines entspannten Nachmittags im umliegenden, satten Grün garantieren.
Vgl.: Dalbajewa, Birgit (Hrg.): Neue Sachlichkeit in Dresden, Dresden 2012, S. 74, Abb. 297. Galerie von Abercron (Hrg.): Georg Siebert. Gemälde und Aquarelle aus sechs Jahrzehnten. Erschienen im September 1977 anlässlich einer Ausstellung der Galerie von Abercron, Köln 1977, S. 2–9, Nr. 66.
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Malpappe ungerade geschnitten sowie mit oberflächlichem Einschnitt außerhalb der Darstellung u.li und o.re. Oberfläche leicht angeschmutzt. Vereinzelt minimales Frühschwundkrakelee. Drei unscheinbare Reißzwecklöchlein (D. 1 mm) am o.re. Bildrand sowie am o. Rand des Kissens und re. im Deckel des Grammophonkoffers. Minimale, punktuelle Verluste der Farbschicht u.re. Firnis partiell matt.
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38,5 x 41 cm, Ra. 46 x 48 cm. |
Aufruf
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10.000 € |
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Zuschlag |
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32.000 € |
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62.
Kunstauktion |
07. Dezember 2019
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181
Hans Unger, Frauenkopf. Vor 1926.
Hans Unger 1872 Bautzen – 1936 Dresden
Öl auf Leinwand, auf fester Malpappe kaschiert. Signiert „H. Unger“ o.re. Verso auf dem Bildträger nochmals in
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blauem Farbstift u.li. signiert "Hans Unger" und o.re. mit dem Ausstellungsetikett der „Großen Berliner Kunstausstellung 1926“ (handschriftlich datiert) versehen und darauf schwach lesbar, typografisch nummeriert "3810" (?). Zudem o.li. mehrmals nummeriert „2“, „426“ sowie „53“. In einem hochwertigen, polimentvergoldeten Modellrahmen mit Wellenprofilen gerahmt. Das vorliegende Gemälde wurde im Jahr 1926 auf der „Großen Berliner Kunstausstellung“ gezeigt. Dort war Hans Unger 1926 mit insgesamt 19 Werken vertreten, darunter vier Frauenporträts. Da die Nummerierungen auf dem Gemälde nicht mit den im Ausst.-Kat. aufgeführten Nummern korrespondieren, ist eine genaue Zuordnung des Bildes nicht möglich. Es könnte sich hierbei um das Gemälde Lauf.-Nr. 906: "Frauenkopf" handeln. Vgl. „Grosse Berliner Kunstausstellung“ Berlin, 1926, S. 66. Lit: Rolf Günther, Hans Unger Leben und Werk mit dem Verzeichnis der Druckgraphik, Dresden, 1997.
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Leinwandränder umlaufend etwas ungerade geschnitten (werkimmanent). Kleines Stück der Pappe an Ecke u.re. beschnitten (werkimmant), darüber Leinwand und Malschicht im Falzbereich mit Knickspur, ebenso Ecke u.li. mit kleiner Läsion. Ehem. Knickspur an Ecke o.re., dort mit kleiner Retusche. Rahmen mit unscheinbaren Kratzern und vereinzelten Abplatzungen der Fassung.
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42 x 33 cm, Ra. 59,2 x 53,2 x 4,3 cm. |
Aufruf
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2.500 € |
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Zuschlag |
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6.500 € |
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61.
Kunstauktion |
21. September 2019
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080
Otto Altenkirch "Bauernhof in Breitenbach im Schnee" (Gelbrichs Gut und Ralles Schmiede). 1928/1929.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Geritzt signiert "Otto Altenkirch" und datiert u.re. Verso auf dem Leinwandumschlag o.re. nochmals
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signiert "Otto Altenkirch Dresden" sowie li. ortsbezeichnet "Bauernhof Breitenbach – Siebenlehn". Verso auf dem Keilrahmen o.re. von Künstlerhand in Blei werknummeriert "1929 25" sowie zweifach vermerkt "ph". Im originalen weißgoldfarbenen, historisierenden Hohlkehlrahmen mit klassizistischem Palmettenornament in den Ecken gerahmt. WVZ Petrasch 1929–25–S.
Vgl. eine motividentische, erste Ausführung "Dorfstraße in Breitenbach" WVZ Petrasch 1929–21–S, Abb. S. 157.
In den 1920er Jahren verlegte Otto Altenkirch seinen Wohnsitz nach Siebenlehn. Hier findet sich auch das Motiv aus Breitenbach, ein 1913 zu Siebenlehn eingemeindeter Ortsteil.
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Ganzflächiges Alterskrakelee, partiell im unteren Bilddrittel leicht schüsselförmig, mit winzigen Ausbrüchen in o. Malschicht u.Mi. Sehr vereinzelt leichtes Frühschwundkrakelee. Leichte Markierung des Keilrahmen-Mittelholms (Klimakante). Punktuelle, kleine Retuschen am Rand u.li. Verso mit leicht durchgedrungener Grundierung und etwas farbspurig (werkimmanent).
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86 x 103 cm, Ra. 101 x 117 cm. |
Aufruf
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7.800 € |
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Zuschlag |
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15.000 € |
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61.
Kunstauktion |
21. September 2019
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181
Sascha Schneider "Krieger mit zwei Schwertern". 1915.
Sascha Schneider 1870 St. Petersburg – 1927 Swinemünde
Öl auf Leinwand. U.re. monogrammiert ".SS." und datiert. Verso mit einem zweiten, voll ausgeführten Gemälde
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"Stehender Athlet mit Stab in beiden Händen" sowie nochmals u.li. monogrammiert "S.S." . Im beidseitig ansichtigen Spannrahmen. WVZ Starck G 115.
Provenienz: Privatsammlung Niedersachsen; aus dem Nachlass des Künstlers.
Vgl. Starck, Christiane: Sascha Schneider: Ein Künstler des deutschen Symbolismus (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag/Kunstgeschichte). Marburg 2016. S. 406, abgebildet auf einem Atelierfoto des Künstlers von 1927.
Wir danken Frau Dr. Christiane Starck, Dreieich-Buchschlag, für freundliche Hinweise.
In den Jahren zwischen 1914 und 1918 widmete sich Sascha Schneider mehrfach der Darstellung von Kriegern in unterschiedlichster Haltung und Ausformung. Mag zu Beginn des Ersten Weltkrieges noch eine gewisse Euphorie gegenüber der Wucht des Ereignisses existiert haben, so schlug diese spätestens mit dem Tod seines Malerfreundes Robert Spieß im September 1914 in Erschütterung und Resignation um. Zwar wandte sich Schneider niemals vom männlichen Körperideal des Kriegers ab, doch häufen sich die Darstellungen trauernder und innerlich zerbrochener Figuren (vgl. das Gemälde "Trauernder Krieger", 1915). Sowohl Begeisterung als auch Kritik Sascha Schneiders am Krieg fanden Ende 1914 Einzug in einen Zyklus von 24 Kohlezeichnungen mit dem Titel "Kriegergestalten und Todesgewalten", welcher im darauf folgenden Jahr im Verlag Breitkopf & Härtel als Mappe mit einem Vorwort des Kunsthistorikers Ludwig Volkmann erschien. Im Oktober/November 1915 wurden die Originale (im Zweiten Weltkrieg überwiegend zerstört) sowie sechs lebensgroße Kriegergestalten in der Galerie Ernst Arnold in Dresden ausgestellt (vgl. Range, Annelotte: Zwischen Max Klinger und Karl May. Bamberg 1999. S. 136), wozu der Künstler die Ehefrau Karl Mays brieflich einlud. "Sehen Sie sich doch bitte meine Ausstellung bei Arnold in der Schlosstrasse an. Das wird vieles sagen. Ich habe in einem Jahr 24 Blatt gezeichnet, 6 grosse Kerle gemalt und ein Grabdenkmal ausgehauen. Das ist schon ein wenig viel." (Steinmetz/Vollmer (Hrsg.): Briefwechsel mit Sascha Schneider. Radebeul 2009. S. 322) Ebenfalls im Oktober 1915 fand eine Lichtbildvorführung der Motive in der Gutenberghalle des Leipziger Buchgewerbehauses statt. Das Gemälde „Krieger mit zwei Schwertern“ von 1915 findet sich auf Fotografien aus dem Künstleratelier von 1927 und ist das einzige überlieferte dieser sechs erwähnten, lebensgroßen Krieger. Die übrigen fünf, in der Sammlung Mühlberg befindlichen Kriegergestalten gelten als verschollen. Es ist zudem auch eines der wenigen überkommenen Gemälde Schneiders aus der Schaffenszeit von 1910 – 1919, da der Verbleib der meisten Werke aus diesen Jahrgängen unbekannt ist. Motivische Ähnlichkeit weist die Darstellung des „Kriegers mit zwei Schwertern“ gegenüber "Kämpfer" und "Schwertertanz" aus "Kriegergestalten und Todesgewalten" auf. Ihre Ausführung zeigt eine extrem dichte Symbolsprache, denn Sascha Schneider konnte offenbar "das Kriegsthema nicht anders als zeitlos, von aller historischer Realität entkleidet, überpersönlich und eigentlich sogar parteilos gestalten." (Dr. phil. Felix Zimmermann in Kunstgabe 5, Dresden 1924; zit. n. Hatzig, Hansotto: Karl May und Sascha Schneider. In: Beiträge zur Karl-May-Forschung Band 2. Bamberg 1967. S. 185f.) Ein weiterer Verweis auf die Ausstellung in der Galerie Arnold findet sich in einem Brief Sascha Schneiders an Professor Heinrich Gerland (Vgl. Starck, Christiane: Sascha Schneider. Marburg 2016. S. 100-101), auf dessen Initiative hin er die vergleichbaren monumentalen Wandbilder "Torwächter" 1908 (zweite Fassung "Fackelträger der Wissenschaft" 1917) in der Universität Jena geschaffen hatte. Angelehnt an die Wandbilder unter Verzicht auf räumliche Tiefenillusion und Hintergrund tendierte Schneider in den Jahren zwischen 1908 und 1918 zur Monumentalisierung und zu einer zeitweise äußerst flächigen, jedoch bewegten Auffassung seiner Figuren in Anlehnung an die griechische Antike.
„Das Abwenden von der Tiefenillusion im Zweidimensionalen und gleichzeitige Hinwenden zum dreidimensionalen Schaffen ist dabei die entscheidende technische Entwicklung, welche die kommenden Schritte der Überwindung des Materials vorbereiteten. Das Befreien der zweidimensionalen Arbeiten von Beiwerk, Hintergrund und "Umgrund" und der Verzicht zugunsten von Fläche und Linie auf alle räumliche Illusion war an die Kunst der Antike und der Frührenaissance angelehnt, wo ein Bild "nur eine Flächenwirkung haben darf." Die Gründe für diese Wende formulierte Schneider selbst: "Das verloren gegangene Ideal [ist] im Menschen, nicht in seiner Umgebung und im Verhältnis zu dieser zu finden." Über die Malerei in der griechischen Kunst schrieb er in Bezug auf Plinius d.Ä.: „In der griech. Kunst war nichts Illusion – der Quatsch mit den Trauben des Apelles – spätere Erfindung.“ In den Erinnerungen des Schriftstellers Friedrich Kurt Benndorf an Sascha Schneider werden noch zwei wichtige Aspekte seines Kunstschaffens deutlich: "Mittelpunkt ist für mich der Mensch.[…] Wenn jenem eine Wolke, die auf einem Berge lagert, zum Sinnbild eines seelischen Zustandes werden kann, wird es mir eine Linie, eine Muskelwendung, eine Wölbung, ein Schattenzug am menschlichen Leib.[…] Ich trage mich immerfort mit Form-Visionen und zeichne sie aus dem Kopfe hin. Die Imago, das Imaginäre ist es, das mir vorschwebt und das ich nachbilde. Die Wirklichkeit bietet mir die Modelle nicht, die ich brauche.“ In diesem Auszug zeigt sich, dass Schneider den Pfad der symbolistischen Kunst nur scheinbar verlassen hatte, da er dem menschlichen Körper alle Facetten der Ausdrucksfa¨higkeit des Abstrakten zusprach." (Vgl. Starck, Christiane: Sascha Schneider. Marburg 2016. S.231)
In jenem neuen Kunstideal spiegelt sich gleichermaßen Schneiders Begeisterung für Gymnastik und Athletik wider (er war ab 1919 Leiter des "Kraft-Kunst-Instituts" in Dresden). So ergibt sich parallel, im Zusammenspiel mit dem Athleten mit Stab auf der Rückseite der Leinwand, die motivische Verbindung zu einer Reihe von Speerwerfern, Diskuswerfern, Ringern und Siegern als nicht individuell aufgefasste, sondern typische Gestalten um 1912/13. Das rückseitig ausgeführte Gemälde „Stehender Athlet mit Stab in beiden Händen“ zeigt ebenfalls einen männlichen Akt in Schrittstellung. Die gleiche Pose findet sich in einer lebensgroßen Kohlezeichnung aus dem Jahr 1907 (Vgl. WVZ Starck S069). Diese Zeichnung und ein Pendant (Athlet in Grundstellung) waren vermutlich direkte Vorläufer der Jeaner Torwächter. Da sich diese Pose in idealer Weise zur Präsentation des Körpers und Muskeln eignet, liegt ein wiederholter Rückgriff Schneiders auf diese Zeichnung nahe.
Abbildungsnachweis: Atelierfotografien: Starck, Christiane: Sascha Schneider: Ein Künstler des deutschen Symbolismus (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag/Kunstgeschichte). Marburg 2016. S. 406, Abb. 8 und 9. Publikation: Kriegergestalten und Todesgewalten von Alexander (Sascha) Schneider. Verlag von Breitkopf & Härtel, Leipzig und Berlin 1915. S. 2, 4, 11, 17 und 21.
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"Krieger mit zwei Schwertern": Malschicht recto im Bereich des Inkarnats sowie in den figurnahen Hintergrundbereichen mit fachmännisch ausgeführten Retuschen. Geschlossener und recto retuschierter Riss u.re. Leinwand partiell mit kleinen Deformationen. Schwach sichtbare Schabspuren einer ehemaligen Beschädigung. Vereinzelt winzige, grundierungssichtige Malschicht-Fehlstellen. "Stehender Athlet (…)": Malschicht partiell berieben, mit kleineren Verlusten. Kleine gelbliche Farbstiftstriche im Bereich der Brustwarzen und des Bauchnabels.
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223 x 135 cm, Ra. 245 x 159,7 cm. |
Aufruf
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12.000 € |
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Zuschlag |
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12.000 € |
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60.
Kunstauktion |
15. Juni 2019
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043
Otto Altenkirch "Weinkeller" (Hellerschänke). 1923.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Signiert "Otto Altenkirch" u.li. Verso auf oberer Keilrahmenleiste in schwarzer Farbe li. betitelt
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und re. nochmals signiert "Otto Altenkirch", ortsbezeichnet "Dresden", datiert und nummeriert "1923. 27." sowie bezeichnet "ph". Im hochwertigen, versilberten und mit "Goldlack"-Überzug versehenen Modellrahmen. WVZ Petrasch 1923 -27–H.
Ausgestellt in: Jubiläumsausstellung im Sächsischen Kunstverein Dresden Jan. 1925 und Jubiläumsausstellung im Kunstverein Meißen. Feb. – Apr. 1925.
Das frühbarocke Bacchusportal, welches die Initialen der Adelsfamilien von Erdmannsdorff und von Pflugk (frühere Besitzer des Guts) trägt, wurde bei Abriss des Hellergutes 1969 geborgen und 1973 an der Rückseite der Sekundogenitur an der Brühlschen Terrasse in der Inneren Altstadt in Dresden wieder errichtet.
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Kleiner geschlossener Riss mit Retusche o.re. (am Hausdach). Malschicht im Falzbereich minimal berieben. Partielles, alterungsbedingtes Krakelee. Leichte Schmutzablagerungen und winzige bräunliche Flecken auf der Oberfläche. Leinwand an den u. Ecken aufgrund des Keilrahmens etwas gedehnt. Rahmen mit ausgebesserten, kleinen Fehlstellen der Fassung. Partien der Eckverzierungen ergänzt.
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67 x 67 cm, Ra. 86 x 86 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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60.
Kunstauktion |
15. Juni 2019
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070
Hermann Glöckner "Herbst am Kanal, Großer Garten Dresd.[en]". 1943.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera auf bräunlichem, faserigen Papier. Verso Mi. von Künstlerhand in Feder signiert "Hermann Glöckner",
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ortsbezeichnet "Dresden" sowie betitelt und datiert. U.li. nochmals in Blei monogrammiert und datiert "G 1943" und darunter in Feder ausführlich datiert und nummeriert "43 11 01 / I". Mit dem Adress-Stempel des Künstlers u.Mi. Nicht im WVZ Dittrich.
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Blatt insgesamt maltechnikbedingt unscheinbar wellig. U. Rand mit horizontaler Knickspur und ungerade geschnitten. Ränder umlaufend etwas knickspurig. Mehrere kleine Quetschfalten o.li. sowie mit minimalem Farbabrieb u.li. An drei Ecken je ein Reißzwecklöchlein. Verso an den o. Ecken zwei Papierreste ehemaliger Montierung.
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44,5 x 35,2 cm. |
Aufruf
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2.200 € |
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Zuschlag |
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7.000 € |
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59.
Kunstauktion |
23. März 2019
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103
Richard Müller "Der dreiste Freier". 1921.
Richard Müller 1874 Tschirnitz/Böhmen – 1954 Dresden-Loschwitz
Öl auf Leinwand. Monogrammiert "RM" und datiert o.Mi. Verso auf der u. Keilrahmenleiste in blauem Farbstift bezeichnet
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"Rich. Müller" sowie nummeriert "563". Auf der re. Leiste Mi. in Blei nochmals bezeichnet "Prof. Müller". Nicht mehr im WVZ Meißner; WVZ Wodarz M 1921.02.
Provenienz: Privatsammlung New York; Privatsammlung München; 1990 Schloss Ahlden.
Der Marabu als Bildmotiv findet sich im Oeuvre Richard Müllers erstmals 1896. Nach Beendigung seines Militärdienstes kehrte Müller nicht mehr an die Dresdner Kunstakademie zurück, sondern vervollkommnete sein künstlerisches Können mittels Tierstudien, welche vornehmlich im Dresdner Zoo sowie in der Dresdner Umgebung entstanden. Dem Gemälde "Zwei Marabus" (heute Museum der bildenden Künste Leipzig, Inv.Nr. 1539; WVZ Wodarz M1896.01) folgten im selben Jahr zwei grafische Varianten - die Lithografie "Marabus" (WVZ Günther 4) sowie die Radierung "Marabu-Paar" (WVZ Günther 9). In diesen drei Arbeiten widmete sich der Künstler der Darstellung des zur Gattung der Störche gehörenden großen Vogels zunächst unter ausschließlich zoologischen Aspekten. Ab 1910 finden sich im Müller'schen Werk Marabus als vermenschlichte Wesen noch ohne erotischen Bezug. 1913 entwickelte er erstmals das Bildmotiv des "Dreisten Freiers", zunächst als Zeichnung (WVZ Wodarz Z 1913.03) und noch im gleichen Jahr als Aquarell. 1916 variierte Müller das Thema des "Dreisten Freiers" erstmalig in einer Ausführung als Ölgemälde. In diesem Jahr listet der Ausstellungskatalog der Dresdner Kunstgenossenschaft unter Kat.Nr. 99 ein 1916 entstandenes Rundgemälde mit dem Titel "Der Verehrer" (WVZ Wodarz M 1616.06). Im Zeitraum von 1915 bis 1917 entstanden die bedeutendsten und populärsten Arbeiten der Werkgruppe mit subtil-erotischer Weib-Tier-Thematik - "Ibis", "Rivalen", "Akt mit Schmetterlingen" und eben jenes Rundgemälde "Der Verehrer". Eine Vervielfältigung der Werke durch Kunstdrucke und Kunstpostkarten förderte die Bekanntheit zusätzlich. Sie bewegte Müller 1921 zu einer weiteren, nach Format und Sujet als Hauptwerk des Künstlers einzuordnenden Variation - dem hier angebotenen Gemälde "Der dreiste Freier". Der Künstler versetzt das Thema in eine Strandszenerie, das Tuch als einziges Accessoire ist nicht eindeutig als Kleidungsstück (ein Umhang?) identifizierbar. Die Annäherung des Marabus an das Mädchen erscheint hier direkter und freizügiger. Hat der Vogel das Tuch dem Mädchen entrissen oder war es bereits entkleidet? Der Freier bringt seiner Angebeteten keine Blumen, die unmittelbare Interaktion zwischen Akt und Tier rückt in den Mittelpunkt. 1923 griff Müller das Motiv der ursprünglichen Zeichnung von 1913 nochmals in einer motivgleichen Radierung auf.
Ein faszinierendes geschichtliches Detail offenbart die Leinwand-Rückseite: der spiegelverkehrt erkennbare Kopisten-Stempel "Kopie nach No. 1364 der Königl. Gemälde-Galerie zu Dresden 1910". Mindestens 10 Galerie-Kopien Müllers nach Werken alter Meister sind bekannt. Auf dem Keilrahmen notierte Müller eigenhändig "563" - die Nummer des Gesuches zu einer Kopie nach Diego Velasquez, die Müller ebenfalls 1921 anfertigte. Trug die Leinwand eine frühere Kopie Velasquez' "Bildnis des Grafen Olivarez"? Weder finden sich in den Archivunterlagen für das Jahr 1909 oder 1910 Gesuche Müllers, noch stimmen die später unter der Galerienummer "1364" geführten Gemälde mit dem vorliegenden Format überein.
Abbildungsnachweis: Postkarte Prof. Richard Müller "Der Verehrer". Kunstverlag Malke & Co., Leipzig, Nr. 19. Kunstausstellung Dresden 1917. Veranstaltet von der Dresdner Kunstgenossenschaft. 1917. S. 16 sowie Abb. S. 79.
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Ursprüngliches Bildformat am li. Rand wiederhergestellt (spätere Verkleinerung um 1 cm), Keilrahmen dort erweitert. Bildträger im Bereich des Aktes unscheinbar gewellt, leichte Klimakante am re. Bildrand. Malschicht mit alterungsbedingtem Krakelee sowie sehr vereinzelt oberflächlich berieben. Vereinzelte kleine, fachgerechte Retuschen in der Bildfläche und im Randbereich. Eine etwas größere Retusche u.li. im Tuch. Verso minimale Malschichtreste eines verworfenen Gemäldes, mit durchgedrungenem Kopie-Stempel der Gemäldegalerie Dresden sowie Nummerierungen in schwarzer Kreide auf der Leinwand (wohl von Künstlerhand).
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90,1 x 71,9 cm. |
Aufruf
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40.000 € |
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Zuschlag |
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40.000 € |
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58.
Kunstauktion |
08. Dezember 2018
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143
Otto Altenkirch "Reinsberger Lindenallee (Herbst)". 1931.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Signiert "Otto Altenkirch" und datiert u.li. Verso auf der oberen Keilrahmenleiste in schwarzer Farbe
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betitelt, nochmals signiert "Otto Altenkirch" und ortsbezeichnet "Dresden". Auf der unteren Keilrahmenleiste li. auf einem Etikett typografisch nummeriert "372". In einer bronzefarbenen, profilierten Holzleiste mit ornamental verzierten Ecken gerahmt. Verso auf oberer Rahmenleiste re. auf einem alten Papieretikett handschriftlich nummeriert "356". WVZ Petrasch 1931-37-S.
Provenienz: Sächsische Privatsammlung, erworben von der Witwe des Künstlers Anna Altenkirch.
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Leinwand etwas wellig, mit leichten, unscheinbaren Deformationen auf der gesamten Bildfläche. Malschicht im Falzbereich minimal berieben. Malmaterialbedingt partiell glänzende Stellen. Vereinzelt punktförmige, bräunliche Fleckchen auf der Oberfläche. Unscheinbares, alterungsbedingtes Krakelee. In den Bäumen Mi. mehrere kleine Stellen mit hochstehenden, gelockerten Schollen und Fehlstellen in oberer Malschicht.
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87,2 x 103 cm, Ra. 99 x 114,2 cm. |
Aufruf
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7.000 € |
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Zuschlag |
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9.000 € |
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58.
Kunstauktion |
08. Dezember 2018
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733
Paul Wilhelm, Bildnis einer jungen Damen mit Pelzkappe. Um 1908/1909.
Paul Wilhelm 1886 Greiz – 1965 Radebeul
Öl auf Malpappe. Unsigniert.
Zum stilistischen Vergleich siehe das Gemälde "Mädchen mit dunkler Haarschleife
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im Malsaal", um 1908-1909, Öl auf Pappe, unsigniert, abgebildet in: Werner Schmidt: Paul Wilhelm zum 100. Geburtstag. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik. Dresden, 1987. S. 46, Abb. 16.
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Vertikale Knickspuren mit Malschicht-Quetschungen Mi. (über gesamter Höhe des Bildes verlaufend). Ecken und Bildkanten etwas aufgefasert, kleiner Materialverlust in der Pappe am Rand o.Mi. Vereinzelte, winzige Malschicht-Fehlstellen, o.Mi. sowie u.re. eine Stelle mit netzförmigem Krakelee. Mehrere Reißzwecklöchlein am u. Rand sowie zwei Nagellöcher im Bildträger o.li. und u.li. Verso mit Laufspuren einer Flüssigkeit, etwas stockfleckig.
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67 x 50 cm. |
Aufruf
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1.500 € |
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Zuschlag |
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4.600 € |
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57.
Kunstauktion |
22. September 2018
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114
Max Pietschmann, Nächtlicher Blick auf die Elbe mit Anlegestelle bei Pillnitz. Wohl Spätes 19. Jh.
Max Pietschmann 1865 Dresden – 1952 ebenda
Öl auf Leinwand. Signiert "Max Pietschmann" u.re. Verso auf dem Keilrahmen in blauem Farbstift auf einem Papieretikett
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o.Mi. nummeriert "2482" sowie o.re. "8681". In einer profilierten, grauen Holzleiste mit umlaufendem Wellenprofil gerahmt. Verso Rahmen mehrmals nummeriert "463", "C.K. 655" sowie "8681".
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Sehr kleine Retuschen in Malschicht-Fehlstellen Mi. im Dampfer sowie u.re. Malschicht im Falzbereich leicht berieben sowie Fehlstelle an Ecke o.re. sowie weitere sehr kleine. Leichte Deformationen der Leinwand an den Ecken. Fassung des Rahmens etwas berieben und partielle Bestoßungen.
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59,3 x 97,5 cm, Ra. 69,5 x 107,5 cm. |
Aufruf
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2.200 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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57.
Kunstauktion |
22. September 2018
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324
Rudolf Bergander, Liegender Akt mit rotem Tuch. 1940.
Rudolf Bergander 1909 Bohnitzsch bei Meißen – 1970 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Bergander" und datiert u.li. Verso auf dem Keilrahmen o.re. ein Ausstellungsetikett der
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"Großen Deutschen Kunstausstellung 1942 im Haus der Deutschen Kunst zu München", darauf typografisch nummeriert "3000" sowie in rotem Farbstift "453". Weitere Nummerierung "1390" auf linker und "D. 1631" auf oberer Leiste.
Das Gemälde ist im Kat. der Dt. Kunstausstellung nicht nachweisbar und wurde vom Künstler vermutlich nur eingereicht.
> Mehr lesen
Malschicht mit alterungsbedingtem Krakelee, deutlich entlang der Klimakante sowie partiell technikbedingt frühschwundrissig. Kleine Malschicht-Fehlstelle u.Mi. und vereinzelt entlang der Bildränder, insbes. an den Ecken. Leichter Malschicht-Abrieb o.li.
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65,5 x 90,5 cm. |
Aufruf
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700 € |
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Zuschlag |
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2.800 € |
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57.
Kunstauktion |
22. September 2018
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872
Hans Unger, Der Sommer. Späte 1920er Jahre.
Hans Unger 1872 Bautzen – 1936 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "H. Unger" u.re. Verso auf oberem Spannrand li. in Blei nummeriert "2500". In einer
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profilierten, vergoldeten, teils polimentsichtigen Holzleiste gerahmt.
Wir danken Herrn Rolf Günther, Freital, für freundliche Hinweise.
Ein immer wiederkehrendes Thema in der Malerei Ungers ist die weibliche Schönheit. Sein bevorzugtes Modell war seine Frau Marie Antonia, welche er 1899 heiratete. In unzähligen Werken hielt er ihre für ihn ideale Schönheit fest bzw. näherte seine Bildnisse dem durch Marie Antonia verkörperten Idealtypus an. Ein Künstlerfreund Hans Ungers beschrieb sie als "Ein Wesen edelster Weiblichkeit. Eine Seele, deren Demut und Reinheit Mensch und Werk durchwebte." (zitiert nach: Günther, Rolf: Hans Unger. Leben und Werk mit dem Verzeichnis der Druckgraphik. Dresden, 1997, S. 50.) So sind auch in dieser Arbeit ihre typischen Gesichtszüge bei Nase, Stirn, Lippen oder Kinn erkennbar, die langen, lockigen, dunklen Haare erinnern ebenfalls an sein Lieblingsmodell.
> Mehr lesen
Format wohl von Künstlerhand verkleinert, mit weiterer Signatur am unteren bemalten Spannrand. Malschicht mit unscheinbarem Alterskrakelee. Mehrere kleine Malschicht-Fehlstellen im Falzbereich. Unscheinbare Fehlstellen, teils mit winzigen Retuschen im Hut. Kleine Retusche im Hintergrund o.li., Mi.re. sowie am Rand u.li., dort mit geringfügigen Spuren eines Festigungsmittels. Eine kleine Kratzspur u.re.
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125,4 x 64,7 cm, Ra. 131,8 x 71,5 cm. |
Aufruf
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11.000 € |
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Zuschlag |
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14.000 € |
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54.
Kunstauktion |
09. Dezember 2017
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044
Fritz Beckert, Dresden - Rampische Straße mit Blick auf die Frauenkirche. 1917.
Fritz Beckert 1877 Leipzig – 1962 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Fritz Beckert" und datiert u.re. Verso o.re. auf der Leinwand in Kohle altbetitelt "Abend
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a.d. Ha [...]". Leinwand zweitverwendet. In einem bronzierten Stuckrahmen (Louis XV-Stil).
Die Dresdner Altstadt zwischen Altmarkt und Brühlscher Terrasse, insbesondere das Areal um den Neumarkt mit der prachtvollen Frauenkirche, zählt zu den liebsten Motiven des Malers und Architekturprofessors Fritz Beckert. Mehr als 500 Ölgemälde und entsprechend zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen dokumentieren die historische Bausubstanz zwischen 1910 und 1945. Der Blick entlang der Rampischen Straße auf die Kuppel der Frauenkirche findet sich, vom identischen Standpunkt des Kurländer Palais' aus betrachtet, wiederholt zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten im Oevre des Künstlers. Dies spricht für den Reiz des turbulenten Treibens vor der perspektivischen Staffelung unzähliger Fensteröffnungen und Dachgauben. Fritz Beckert selbst beschreibt dies folgendermaßen: "Dadurch, daß die Straße nicht gerade verläuft, sondern eine leichte Biegung macht, gewinnt man beim Durchschreiten immer ein neues Bild, und die einzelnen Häuser, so bescheiden sie auch in ihren Abmessungen bzw. Frontbreiten sind, treten in ihrer Geltung hervor." (Fritz Beckert und Robert Buck, Dresden - eine kunstbetrachtende Wanderung, Dresden 1924). In der Nachfolge Gotthardt Kuehls gilt Fritz Beckert als der bedeutendste Chronist der Dresdner Altstadt innerhalb der ersten Jahrhunderthälfte. Zunächst in spätimpressionistisch-atmosphärischer und später topografisch-genauer Malweise prägte er die Wahrnehmung Dresdens als barocke Stadt entscheidend mit.
Vgl. Jordt, Claudia: Fritz Beckert und der Dresdner Neumarkt, in: Neumarkt Kurier, hrsg. von der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V., 3. Heft 2002, 1. Jahrgang.
> Mehr lesen
Verso Grundierung Mi. durchgedrungen (werkimmanent). Keilrahmen mit Löchern eines ehemaligen Anobienbefalls. Untere Keilrahmenleiste erneuert. Rahmen mit Bestoßungen.
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106 x 70,5 cm, Ra. 130 x 95,5 cm. |
Aufruf
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8.000 € |
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Zuschlag |
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8.000 € |
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50.
Kunstauktion |
10. Dezember 2016
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001
Paul Baum, Weite Wiesenlandschaft mit kleinem, schilfbewachsenen Bachlauf. 1889.
Paul Baum 1859 Meißen – 1932 San Gimignano
Öl auf Leinwand. Signiert "Paul Baum", datiert und ortsbezeichnet "Dachau" u.re. In einem vergoldeten historistischen
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Schmuckrahmen. Dieser mit einer breiten Sichtleiste, bestehend aus ansteigender Kehle und Platte, gefolgt von einem Perlstab mit anschließender, ansteigender Hohlkehle. Breite ansteigende, durch eine Platte nach außen eingefasste Dekorzone mit floralem Fries und Akanthusornamenten in den Ecken. Abschluss durch Hinterschneidung der Dekorzone gefolgt von einer schmalen Platte und einem floralen Fries. Wohl WVZ Hitzeroth (1988) F 25 v.
Wir danken Herrn Dr. Wolfram Hitzeroth, Marburg, für freundliche Hinweise.
Auf Anraten seines treuen Künstlerfreundes Carl Bantzer (1857-1941) schloss Paul Baum sich 1888 der Künstlerkolonie Dachau bei München an, die sich vor allem an französischen Künstlern orientierte, welche sich in Barbizon zur Pleinair-Malerei versammelten. Von der französischen Haltung und Künstlern wie Camille Corot beeindruckt, studierte Baum die Landschaft teilweise bis zu zehn Stunden am Tag unter freiem Himmel. Zur Entstehungszeit des zur Versteigerung kommenden Gemäldes fühlte er sich auch dem niederländischen Landschafter Jacob van Ruisdael (1628/29–1682) verbunden „Man sollte auf der Welt nichts weiter haben als den lieben Gott und Ruisdael“. Er empfand sich mit seiner Malerei auf dem selben künstlerischen Weg wie das barocke Vorbild. Dennoch drängte es ihn, keine Nachbildung, keine komponierte Landschaft wieder zu geben. Er wollte mit seiner Malerei „original“ sein und die Natur unmittelbar in ihrer flüchtigen Stimmung abbilden. Dachau führte Baum zweifelsohne zur Freilichtmalerei und zu einer größeren Farbigkeit seiner Bilder. Jedoch sollte seine Malerei den empordrängenden Geist der Zeit ganz frei atmen können. Entsprechend brach er 1890 zu einer Parisreise auf und lernte die Impressionisten kennen und schätzen. In den kommenden Jahren vollzog sich dann die Entwicklung zum Neoimpressionismus, sicher auch beeinflusst durch die Bekanntschaft des belgischen Künstlers Théo van Rysselberghe. Paul Baums erste 25 Schaffensjahre spiegeln also die Wandlung der Landschaftsmalerei, die sich innerhalb kurzer Zeit vollzog, wider. Beginnend mit intimen Landschaften im Sinne der Barbizonschule über impressionistische Arbeiten hin zum Pointilismus durchlief Baum eine „Schule“ der Landschaftsmalerei, die zur Entwicklung der ihm eigenen Handschrift und Farbigkeit führten. Das vorliegende Gemälde steht am Anfang dieser Entwicklung, aber Maltechnik und Farbkultur verdienen bereits besondere Beachtung. Der Himmel, etwas mehr als die Hälfte der Komposition einnehmend, ist in langen und eher breiten Pinselstrichen umgesetzt, in der Schilderung etwas an seinen Dresdner Lehrer Friedrich Preller d. J. (1838-1901) erinnernd. Die Wiese jedoch setzt sich aus vielen Farbtupfern und kurzen Pinselstrichen zusammen. Rote und rosafarbene Akzente agieren mit den Grüntönen. Die Farbe ist in den Wiesenblumen teils kräftig, in den Graswedeln jedoch wie ein zarter Hauch aufgesetzt. Hier zeigen sich die Einflüsse der Weimarer Schule. Der Duktus des frühen Gemäldes lässt die weitere, sehr erfolgreiche Entwicklung Paul Baums bereits erahnen.
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Malschicht v.a. im Himmel mit Alterskrakelee und kleinsten Fehlstellen. Diese Partie von fremder Hand übergangen.
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56,5 x 80,2 cm, Ra. 85,4 x 108,5 cm. |
Aufruf
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10.000 € |
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Zuschlag |
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16.000 € |
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50.
Kunstauktion |
10. Dezember 2016
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116
Richard Müller "Schmetterlinge". 1946.
Richard Müller 1874 Tschirnitz/Böhmen – 1954 Dresden-Loschwitz
Öl auf Holz. Geritzt monogrammiert "RM" und datiert u.re. Verso in Kugelschreiber und Farbe betitelt, nochmals
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signiert "Rich. Müller", ortsbezeichnet "Dresden" und datiert Mi. Weiterhin mit dem Künstlerstempel versehen u.li. Unter grünem Passepartout mit Goldschnitt in einer breiten Hohlkehlleiste mit ornamentaler Sichtleiste gerahmt. Verso auf der Abdeckung in Blei signiert "Rich. Müller", datiert und betitelt. Nochmals mit Adress-Stempel des Künstlers versehen o.li. In Blei nummeriert "200" o.Mi. WVZ Wodarz M 1946.08, mit abweichenden Maßangaben sowie nochmals M 1945.04.
Die in den 1910er Jahren entstandenen meisterhaften Aktdarstellungen junger, von großen Vögeln umworbenen Frauen nehmen in Müllers Radierwerk, noch vordergründiger aber in seinem malerischen Werk, wohl den prominentesten Platz ein. Müller setzt dieses Motiv erstmals in dem 1911 entstandenen Gemälde "Die Rivalen" um, 1913 dazu in der gleichnamigen, stark variierten Radierung. Schon in der Radierung "Der dreiste Freier" (1913) reduziert Müller aber die vordergründig erotischen Attribute. Sieben weitere Variationen immer liegender Akte sind dieser Werkgruppe zuzuordnen, in denen ein subtilerer erotischer Moment nur aus der sinnlichen Aktdarstellung und dem Spiel der Akteure erwächst ("Neckerei" 1912, "Der rote Ibis" 1915, "Liebesbotschaft" 1917, "Schmetterlinge" 1917, "Perlen" 1916, "Kampfhähne" 1918, "Der Affe" 1918). Sind uns diese Entwürfe zumeist aus den meisterhaften Radierungen bekannt, so setzt Müller nur drei Motive als Ölgemälde um, beim vorliegenden Motiv "Schmetterlinge" arbeitet er wohl sogar unmittelbar im Medium des Gemäldes. Mit einem Abstand von 30 Jahren künstlerischer Entwicklung manifestiert er diese Wertschätzung durch die vorliegende Wiederholung des 1917 entstandenen Gemäldes. Zu dem dort zur Edition 1922 noch als "Münchner Privatbesitz" gelisteten ursprünglichen Gemäldeentwurf existierte nur die in Meißners Werkverzeichnis der Gemälde schwarz-weiß abgedruckte Abbildung. Mit einer im Zuge der kunstwissenschaftlichen Recherchen entdeckten, bisher unbekannten, Postkarte der Münchener Kunstausstellung liegt nun erstmalig eine farbige Reproduktion der ersten Gemäldefassung vor.
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Firnis gedünnt, etwas ungleichmäßig im Glanz.
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17,8 x 23,8 cm, Ra. 37,7 x 46,5 cm. |
Aufruf
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3.800 € |
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Zuschlag |
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11.000 € |
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50.
Kunstauktion |
10. Dezember 2016
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599
Richard Müller "Der rote Ibis". 1916.
Richard Müller 1874 Tschirnitz/Böhmen – 1954 Dresden-Loschwitz
Gouache über Heliogravüre. O.re. kaum wahrnehmbar monogrammiert "R.M." und datiert. Verso von fremder Hand in Blei
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mit Künstlerinformation bezeichnet o.re. und u.li. WVZ Wodarz, S. 860 sowie M1917.04 (motivgleiches Gemälde)
Die in den 1910er Jahren entstandenen meisterhaften Aktdarstellungen junger, von großen Vögeln umworbenen Frauen nehmen in Müllers Werk wohl den prominentesten Platz ein. Müller setzt dieses Motiv erstmals in dem 1911 entstandenen Gemälde "Die Rivalen" um, 1913 dazu in der gleichnamigen, stark variierten Radierung. Schon in der Radierung "Der dreiste Freier" (1913) reduziert Müller aber die vordergründig erotischen Attribute. Sieben weitere Variationen immer liegender Akte sind dieser Werkgruppe zuzuordnen, in denen ein subtilerer erotischer Moment nur aus der sinnlichen Aktdarstellung und dem Spiel der Akteure erwächst ("Neckerei" 1912, "Der rote Ibis" 1915, "Liebesbotschaft" 1917, "Schmetterlinge" 1917, "Perlen" 1916, "Kampfhähne" 1918, "Der Affe" 1918). Corinna Wodarz bewertet das vorliegende Motiv, das in besonderem Maße in seinem leuchtenden Farbkontrast besticht, im Rahmen ihres Gesamtwerkverzeichnisses "Symbol und Eros - Die Bildwelten Richard Müllers", 2002, als wohl populärstes Werk Müllers.
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Ecke u.li. leicht gestaucht und minimal eingerissen. Kleinste Fehlstelle an der Unterseite des Oberschenkels. Mehrere oberflächliche Kratzer, teils mit minimalem Farbabrieb. Eine punktueller Druckspur re. des Ibis. Verso umlaufend Reste eines Papierklebebands.
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Pl. 28,1 x 49,1 cm., Bl. 28,3 x 29,3 cm. |
Aufruf
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2.500 € |
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Zuschlag |
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5.000 € |
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49.
Kunstauktion |
17. September 2016
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112
Bruno Paul Seener, Bildnis eines Knaben mit Kleeblatt (Portrait A. M.). Um 1924.
Bruno Paul Seener 1893 Nürnberg – 1952 Dresden
Öl auf Sperrholz, auf eine Sperrholzplatte montiert und mit umlaufender, vergoldeter Schmuckleiste versehen.
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Unsigniert. Verso von fremder Hand mit Künstlerdaten bezeichnet. In einem vergoldeten, punzierten und goldgravierten Schmuckrahmen.
Provenienz: Nachlaß Prof. Adolph Mahnke, welcher das Portrait seines Sohnes bei dem mit ihm befreundeten Künstler in Auftrag gab.
Das Oeuvre von Bruno Seener, der an der Dresdner Akademie studierte und zeitweilig auch dort Anatomieunterricht erteilte, wartet noch auf eine angemessene Würdigung und kunsthistorische Aufarbeitung. Dies mag verwundern, wenn man das bis dato in Privatbesitz befindliche Knabenportrait betrachtet. In der Tat sind von Seener, dessen 1937 entstandene Darstellung der drei Grazien 2010 im deutschen Auktionshandel für Furore sorgte, bisher nur wenige Arbeiten bekannt geworden, die zudem unterschiedlichen Schaffensperioden entstammen. Seener war um die 30 Jahre alt, als er dieses museumswürdige Bildnis des etwa achtjährigen Adolf Mahnke schuf. Dessen gleichnamiger Vater, der Dresdner Professor für Bühnenbild Adolph Mahnke, hatte es bei seinem Freund Seener in Auftrag gegeben.
Es zeigt einen zarten Jungen mit vollem Haar und rundlichen Gesicht, dessen große braune Augen unter fein geschwungenen Brauen den Blick des Betrachters auf sich ziehen, bevor dieser weiter hinab zu den roten Lippen wandert. Der etwas gelängt gezeigte Körper des schlanken, grazilen aber nicht dünnen Jungen steht an der Schwelle zwischen Kindheit und Adoleszenz. Subtil spielen Lichter auf den Schultern, in der Mitte des Brustkorbes und unter den Achseln. Die Auffassung des Knabenaktes mit seinen beinahe weiblichen Gesichtszügen und seinem noch kindlichen Körper, der doch schon ein männliches Muskelspiel erahnen lässt, kam dem zeitgenössischen Interesse an androgyner Körperlichkeit entgegen. Dieses spiegelte sich auch im Kleidungsstil der Frauen und der neuen Frisurenmode - dem beliebten Bubikopf, der bereits im Namen eine Verbindung der Trägerin zum kleinem Jungen konstruiert.
Obwohl es sich um ein Auftragswerk mit sehr persönlichem Entstehungshintergrund handelt, überlagern sich darin also offenbar die verschiedensten Bedeutungsebenen, und ein nicht zu verleugnender Eros, der im Kontext des Entstehungshintergrundes so faszinierend wie irritierend auf den wissenden Betrachter zu wirken vermag. Doch all dies bleibt Anspielung, ist mehr Suggestion als vordergründiges Bildthema. Seit Caravaggios ikonischen Bildern, für die er römische Jünglinge als Modelle engagierte, scheint sich dieses Schillern zwischen Unschuld und Erotik in unser kollektives Bildgedächtnis eingeschrieben zu haben. Damit spielt der Künstler, der eben doch niemals nur Auftragnehmer ist.
Kinderbildnisse hatten auch im Motivrepertoire der Maler der Neuen Sachlichkeit ihren festen Platz. Hier denkt man beispielsweise an Otto Dix, der mit den Potraits seines Sohnes Ursus als Neugeborenes (1927), mit dem abgehärmten Streichholzhändler II (1927, Mannheim) oder dem heute in Minneapolis befindlichen nackten "Kleinen Mädchen" (1922) nicht nur seine Sicht auf das menschliche Dasein, sondern auch seinen sezierenden Blick auf den menschlichen Körper exponiert. Das Kind als schutzloses Subjekt wird bei Dix zum Objekt einer beinahe manischen Gesellschaftsanalyse. Ganz anders Seener: Sein Bildnis des etwa achtjährigen Adolf zeigt den Portraitierten nicht als dem Maler ausgeliefertes Studienobjekt. Vielmehr schuf Seener ein einfühlsames Kunstwerk, dem man den Versuch, etwas vom Wesen des Dargestellten zu transportieren, ansieht. Seiner berückenden Schönheit - Bildwürdigkeit -, derer er sich vielleicht gerade bewusst wird, steht eine gewisse Scheu gegenüber, der Seener in der kaum merklichen Krümmung seines Rückens Ausdruck verleiht. Er wählte hierfür eine altmeisterliche Lasurtechnik in Öl, mit der in dieser Zeit zahlreiche seiner Kollegen experimentierten. Dies war jedoch nicht die einzige Möglichkeit, denn die stilistische Bandbreite der Maler der so genannten Neuen Sachlichkeit reichte von einem offenen, freien Duktus bis zu einer eher seltenen beinahe fotorealistischen Glätte. Diese ist auch Seeners Bild zueigen und er scheint diesen Modus bewusst in Einklang mit seinem Motiv gewählt zu haben. Meisterlich traf er dabei den Ton des Inkarnats und legte besondere Raffinesse in die wenigen farblichen Akzente: die leicht geröteten Wangen, die verwaschenen aber leuchtenden Lippen, die zarten kindlichen Brustwarzen sowie das große vierblättrige Kleeblatt, das der Junge mit beinahe geziertem Griff vorsichtig in der Hand hält. Die ikonografischen Dimensionen dieses Motivs zu deuten, hat der Künstler uns überlassen.
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Bildträger am Bildrand o. mit zwei kleinen Rissen (je 1 cm). Malschicht mit Alterskrakelee. Vereinzelt oberflächliche Kratzer, kleinste Druckstellen und Retuschen. Firnis etwas unregelmäßig aufgetragen und partiell minimal matter.
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56 x 28 cm, Ra. ca. 66 x 38 cm. |
Aufruf
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7.000 € |
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Zuschlag |
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16.000 € |
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47.
Kunstauktion |
19. März 2016
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119
Albert Wigand "Rathaus - Hinterhäuser Bankstraße" (Dresden). 1939.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Sperrholz. Signiert "Wigand" u.li. Verso von Künstlerhand in Blei betitelt und datiert o.re. sowie am oberen
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Bildträgerrand bezeichnet. O.li. mit einem alten Klebeetikett versehen, darauf von Künstlerhand in Tinte signiert "Alb. Wigand" sowie bezeichnet "Dresden A Bernhardstr. 115 Schnee", in Blei betitelt "Rathaus" sowie in blauem Farbstift nummeriert "8". Nachträglich auf eine farbig lasierte Sperrholzplatte randmontiert und freigestellt in einer profilierten, braunschwarz gefaßten Holzleiste gerahmt, die Rückseite des Malträgers sichtbar. WVZ Grüß-Wigand A-1946-6, mit abweichenden Angaben zur Datierung und Bezeichnung.
"In der Dresdener Kunst ist Wigands Arbeit - neben der von Glöckner- die "reinste" Malerei, weil ihm Farbe und Farbordnung wichtiger sind als linear oder plastisch bestimmte Form - und Erzählung im Bilde kommt nirgendwo vor. […]". Zitiert nach Lothar Lang "Malerei und Graphik in der DDR". Leipzig, 1978. S. 193f.
In unzähligen, fein nuancierten Grautönen, sparsam akzentuiert durch gedeckte Rot-und Gelbtöne, zaubert der Maler aus einer vermeintlich frostigen winterlichen Stadtlandschaft eine nahezu heitere, nahsichtige Ansicht des heute in dieser Bebauungsform nicht mehr existenten Dresdner Zentrums.
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Malschicht sehr vereinzelt in den pastosen Bereichen mit unscheinbaren Frühschwundrissen. Ränder von Künstlerhand ungerade geschnitten.
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29 x 37 cm, Ra. 40 x 48 cm. |
Aufruf
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12.500 € |
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Zuschlag |
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12.500 € |
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46.
Kunstauktion |
12. Dezember 2015
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074
Willy Kriegel, Winter an der Wilden Weißeritz bei Klingenberg. 1938/ 1939.
Willy Kriegel 1901 Dresden – 1966 Starnberg
Öl auf Hartfaser. Monogrammiert "K" u.re. In der originalen Rahmung des Künstlers.
Eines der letzten vor der
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Natur entstandenen Gemälde des Künstlers.
Wir danken dem Sohn des Künstlers, Herrn Peter Kriegel, Bad Mergetheim, für freundliche Hinweise.
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Malschicht partiell ganz minimal angeschmutzt, der Falzbereich umlaufend etwas gedunkelt und berieben. Malschicht am unteren Rand li. mit einer kleinen Kratzspur sowie einer weiteren unscheinbaren, vertikal verlaufenden Kratzspur links der großen Fichte.
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60 x 50 cm, Ra. 73,5 x 63,5 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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16.000 € |
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46.
Kunstauktion |
12. Dezember 2015
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094
Hans Unger, Stilleben mit Rosen. Wohl 1910 - 1920.
Hans Unger 1872 Bautzen – 1936 Dresden
Öl auf allseitig hellgrau grundierter, sehr kräftiger Holztafel. O.re. signiert "Hans Unger". verso von Künstlerhand
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monogrammiert "H.U." sowie mit der Werknummer "238" versehen o.Mi. In einer breiten Schmuckleiste gerahmt.
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Malschicht vereinzelt mit unscheinbarem Alterskrakelee. Die Grundierung verso und an den Seitenkanten partiell etwas bestoßen und mit leichtem Materialverlust. Verso atelierspurig.
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40 x 35,2 cm, Ra. 59 x 53 cm. |
Aufruf
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750 € |
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Zuschlag |
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4.800 € |
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45.
Kunstauktion |
26. September 2015
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133
Albert Wigand "Stilleben mit Schale und Früchten". 1939- 1948.
Albert Wigand 1890 Ziegenhain/Hessen – 1978 Leipzig
Öl auf Malpappe. Verso in Kugelschreiber am oberen Rand li. in Kugelschreiber signiert "Wigand" sowie in blauem
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Faserstift li. bezeichnet "vor 33 am […]platz Mittagspause" und u.re. "Franz 3 Hanna[…] RÖSELERSTR 1". Weiterhin von fremder Hand bezeichnet. Fest in einer neuen hochwertigen, partiell vergoldeten und gefassten Modelleiste mit Schattenfuge gerahmt. WVZ Grüß-Wigand A.1939-48/5, mit abweichenden Maßangaben.
In einer Schale liegen Äpfel, Bananen und eine Zitrone auf einem mit smaragdgrüner Tischdecke versehenen Tisch. Mit einfachen malerischen Mitteln, kräftigem Pinselstrich und einer reduzierten Palette erzeugt Wigand auf der Bildfläche spannungsvolle Ausgewogenheit. Für den Stil und die Farbauffassung der Stilleben dieser Zeit haben Susanne und Klaus Hebecker die treffende Formulierung gefunden: "seinem expressiven Duktus liegt eine impressionistische Bildvorstellung zugrunde." (WVZ Ölgemälde, S. 21). Dies impliziert eine sinnlich ausgedrückte Suche nach etwas Ausgleichendem in einer ins Wanken geratenen Welt. Stillleben und Stadtansichten waren Albert Wigands beliebteste Sujets der Kriegsjahre und kurz darauf. Darin lässt sich vielleicht der Wunsch erkennen, die unmittelbare Umgebung, die Stadt - mehr und mehr entvölkert und zunehmend bedroht - und einfache kleine Elemente des täglichen Lebens, gleichermaßen bedroht, festzuhalten. Beides wurde in dieser Zeit seiner Selbstverständlichkeit beraubt, Alltag und Alltägliches wurden in Frage gestellte Symbole der Extremsituation Krieg.
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Verso atelierspurig sowie mit Rückständen eines alten Klebebands. Malschicht minimal angeschmutzt, Pastositäten leicht verpresst.
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28,5 x 42,5 cm, Ra. 41 x 55 cm. |
Aufruf
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7.500 € |
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Zuschlag |
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7.500 € |
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44.
Kunstauktion |
06. Juni 2015
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022
Otto Altenkirch "Das alte Hellergut (Herbst)". 1928.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Geritzt signiert "Otto Altenkirch" und datiert u.li. Verso auf dem Keilrahmen von Künstlerhand
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betitelt, nochmals signiert "Otto Altenkirch" sowie bezeichnet "Dresden". Mit dem Klebeetikett der "Kunsthandlung Richter, Dresden" versehen. In einer breiten Holzleiste gerahmt. WVZ Petrasch 1928-81-H, mit minimal abweichender Maßangabe zur Höhe.
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Malschicht mit leichter Klimakante, sehr vereinzelt Alterskrakelee. Firnis wohl partiell etwas vergraut.
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86,5 x 112 cm, Ra. 99 x 124 cm. |
Aufruf
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4.500 € |
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Zuschlag |
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9.000 € |
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44.
Kunstauktion |
06. Juni 2015
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197
Conrad Felixmüller "Schlafende". 1940.
Conrad Felixmüller 1897 Dresden – 1977 Berlin
Farbige Pastellkreide auf "Ingres"-Papier, vollflächig auf die Rahmenrückwand (Sperrholz) aufgezogen. Signiert "C.
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Felixmüller" und datiert u.li. Hinter Glas im originalen, vergoldeten, masseverzierten Modellrahmen gerahmt. Die Rahmenrückwand mit dem großen Sammlerstempel Hanns Conon von der Gabelentz. WVZ Felixmüller 845, mit leicht abweichenden Maßangaben.
Vgl.: Conrad Felixmüller - 40 Gemälde der Sammlung Hanns Conon von der Gabelentz. Gabelentz-Museum Poschwitz. Altenburg, 1945. Kat.Nr. 50. (Erste Ausstellung Felixmüllers nach Kriegsende).
Einem hoffnungsvollen Beginn der künstlerischen Ausbildung 1912 bei Ferdinand Dorsch sowie der vorzeitigen Aufnahme als Fünfzehnjähriger an der Dresdner Kunstakademie schloss sich für Conrad Felixmüller ein großer und andauernder Erfolg an. Erfolgreiche Ausstellungen und ein reiches Schaffen sicherten dem Künstler sein Auskommen. Nichts schien seiner herausragenden Stellung in der deutschen Malerei der Zeit entgegen zu stehen.
Ab 1933 bekam Felixmüller jedoch die ersten Diskriminierungen durch die Propaganda der Nationalsozialisten zu spüren. In der Hoffnung, den äußeren Zwängen zu entgehen, wieder freier arbeiten zu können, siedelte er 1934 von Dresden nach Berlin- Charlottenburg über. Bereits drei Jahre später schloss man ihn jedoch aus dem Verein Berliner Künstler aus. 151 Werke aus öffentlichem Besitz wurden beschlagnahmt und vernichtet. Felixmüller selbst vernichtete daraufhin aus Angst ebenfalls Frühwerke , die sich in seinem Besitz befanden. Dass er sein künstlerisches Schaffen nach Kriegsende wieder aufnahm, ist auch seinem Freund und Mäzen Hanns Conon von der Gabelentz zu verdanken. Künstler und Sammler lernten sich bereits 1932 kennen. Von der Gabelentz bestärkte Felixmüller, nachdem dieser 1944 durch einen Bombenangriff sein Heim verloren hatte, eine Scheune in Tautenhein auszubauen, um wieder wohnen und arbeiten zu können. Gleichzeitig kuratierte er Felixmüllers erste Nachkriegsausstellung. 40 Gemälde der Sammlung von der Gabelentz wurden 1945 im Schloss Poschwitz / Altenburg gezeigt. Bei dem vorliegenden Akt handelt es sich um eines dieser 40 Werke.
In kunsthistorischen Publikationen findet man oftmals eine einseitige, auf die "Dresdner Jahre" begrenzte Rezeption des Werkes. Dies geht mit einer leicht verzerrten Wahrnehmung des künstlerischen Oeuvres einher. Da die Arbeiten aus den vier Jahrzehnten 1934-1977 eher weniger beachtet wurden, erscheint das vorliegende Pastell zunächst stilistsch etwas ungewöhnlich für Conrad Felixmüller. Betrachtet man die kleine Arbeit jedoch genauer, so wird der delikate Umgang mit dem Medium der Pastellkreide, die Tonwirkung und Eleganz des Farbauftrags sowie dessen harmonsiche Gesamtwirkung offenbar. Die fein umgesetzte Farbigkeit, die Zartheit des Materials und die scheinbare Harmlosigkeit des Motivs zeigen wohl gleichzeitg den Künstlerwunsch nach Ruhe in rastloser Zeit, nach Frieden inmitten des Krieges und nach Schönheit im Angesicht des Grauens auf. Felixmüller verstand sich auch in den graphischen Techniken als Maler: "In der Malerei begriff ich aus eigenem Studium am Menschen die einzig gültige Regel: Ton an Ton, Farbe an Farbe zu setzen. Keine Kontur dazu – das wäre Zeichnung, das Ende der Malerei. Farbe und Ton müssen formbildend sein, den Körper und den Raum ergeben, müssen Licht, Schatten, stoffliches Material wiedergeben.". Ein Leitsatz der sich trefflich auf den vorliegenden, kleinen Akt anwenden lässt.
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Vereinzelt punktuell minimal angeschmutzt und vereinzelt mit unscheinbaren Fleckchen.
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34,2 x 39,5 cm, Ra. 44 x 49,5 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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11.000 € |
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43.
Kunstauktion |
14. März 2015
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013
Gotthardt Kuehl "Augustusbrücke - Dresden". Um 1895- 1898.
Gotthardt Kuehl 1850 Lübeck – 1915 Dresden
Öl auf sehr kräftiger Malpappe. Signiert "Gotthardt Kuehl" sowie betitelt u.re. Verso in Graphit von fremder Hand
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bezeichnet und nummeriert. In einer profilierten Holzleiste mit partieller Echtsilberauflage gerahmt. Nicht im WVZ Neidhardt.
Mit einem Gutachten von Frau Dr. Uta Neidhardt, Dresden, vom 12.02.2015.
Provenienz: Süddeutscher, vormals Dresdner Privatbesitz, aus der Sammlung des Druckereibesitzers Ernst Mayer.
Vgl. dazu motivisch: G. Kuehl "Die Augustusbrücke zu Dresden im Schnee". 1895/1900. Öl auf Leinwand, 75,5 x 110 cm. (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, Gal.-Nr. 2324). Sowie: G. Kuehl "Die Augustusbrücke im Winter". Um 1899. Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm (Städtische Galerie Dresden, Inv.-Nr. 1978/k 112). Weitere Versionen dieses von G. Kuehl in seinen letzten 20 Schaffensjahren mehr als 50 mal in verschiedenen Techniken wiederholten Motivs sind vertreten in der Kunsthalle Bremen, Kunsthalle Kiel, Nationalmuseum Berlin, Museum der bildenden Künste Leipzig, Kunstsammlungen Chemnitz und Ostdeutsche Galerie Regensburg.
Auszug aus dem Gutachten: "[...] Kuehl dokumentierte die Barockstadt am Fluss aus jenem Blickwinkel, der duch seine Werke Berühmtheit erlangt hat. Mit unverändert großem Interesse schilderte er über Jahre das Brückenmotiv, das er von seinem Arbeitsplatz in der Kunstakademie täglich vor Augen hatte, in den wechselnden Stimmungen der Jahreszeiten und des Lichts. In typisch impressionistischer Sichtweise reizte es ihn, das Panorama in seiner jeweils völlig verwandelten Erscheinung immer wieder mit Ölfarbe oder Pastellkreide festzuhalten. Im vorliegenden Gemälde dokumentierte Kuehl die Atmosphäre eines milden Wintertags. Der Schnee auf der Terrasse und am Ufer scheint bereits zu tauen, während sich an den Brückenpfeilern in der Flussmitte Eisschollen aufgetürmt haben. Trotz des verhangenen Himmels lässt das Tageslicht die teils schneebedeckten Dächer der Bauten am Ufer hell aufleuchten. Der feine, mitunter flüchtige Duktus, der die Konturen der Dinge verwischt und an ihren Grenzen ineinander verfließen lässt, steigert den Eindruck des Rauchig -Verschwommenen, der für die Dresdener Elbniederung charakteristisch ist. Die wiederholte Darstellung eines Motivs bei unterschiedlichem Wetter und gewandelter Stimmung hatte in der Malerei des französischen Impressionismus bereits Tradition, als sich Kuehl mit der Gruppe seiner Augustusbrücken-Ansichten diesem Thema zuwandte. Kuehl näherte sich der Auffassung seiner französischen Vorläufer auch in stilistischer Hinsicht an, jedoch sind seine Werke der frühen Dresdener Jahre von größerer Nüchternheit, kompositorischer Ausgewogenheit und Gründlichkeit.".
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Firnis angegilbt und partiell mit oberflächlichen Bereibungen. Malschicht in den Bereichen mit lasierendem Farbauftrag, insbesondere im Bereich des Himmels und des Wassers mit vertikalem Krakelee.
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48,5 x 80,5 cm, Ra. 62 x 94,5 cm. |
Aufruf
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15.000 € |
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Zuschlag |
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34.000 € |
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43.
Kunstauktion |
14. März 2015
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077
Willy Kriegel, Wilde Weißeritz. 1935- 1938.
Willy Kriegel 1901 Dresden – 1966 Starnberg
Öl auf Nesseltuch, auf Sperrholz aufgezogen. Monogrammiert "K" u.re. Verso von Künstlerhand weiß grundiert. In einer
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modernen, schwarz lackierten Leiste mit goldfarbener Sichtleiste gerahmt.
Wir danken dem Sohn des Künstlers, Herrn Peter Kriegel, Bad Mergetheim, für freundliche Hinweise.
Seit 1935 bis zum Umzug der Familie nach Schluchsee zog es den Künstler Willy Kriegel jedes Jahr im Sommer auf das Rittergut Klingenberg im Osterzgebirge, um dort gemeinsam mit Frau und Sohn unbeschwerte Urlaubstage zu verbringen - und natürlich um zu malen. Täglich wanderte der Maler an den Flußlauf der Wilden Weißeritz mit seinen Tümpeln und Böschungen, um die Natur zu "portraitieren". Hier entstanden nicht nur Skizzen und Zeichnungen vor der Natur, sondern auch großformatige Gemälde wie das hier zum Aufruf kommende. Mit der Übersiedlung nach Baden malte Kriegel in Größe, Technik und Motiv vergleichbare Arbeiten nur noch im Atelier, was Zeugnis seines eindrucksvollen fotografischen Gedächtnisses ist.
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Malschicht vereinzelt mit unscheinbarem Krakelee, an zwei Stellen mit Schüsselbildung o.re. Umlaufend im Falzbereich mit vereinzelten Bereibungen.
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80 x 100 cm, Ra. 91,5 x 110,5 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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12.000 € |
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43.
Kunstauktion |
14. März 2015
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121
Paul Wilhelm, Frühling am Gradsteg. Nach 1945.
Paul Wilhelm 1886 Greiz – 1965 Radebeul
Öl auf Leinwand. Unsigniert.
Provenienz: Dresdner Privatbesitz; Nachlaß des Künstlers.
Malschicht vereinzelt mit beginnendem, unscheinbaren Alterskrakelee.
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35,5 x 46 cm. |
Aufruf
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1.600 € |
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Zuschlag |
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3.800 € |
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42.
Kunstauktion |
06. Dezember 2014
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033
Otto Altenkirch "Vor dem Hellergut". 1923.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Verso auf dem Keilrahmen signiert "Otto Altenkirch", ortsbezeichnet "Dresden", betitelt und
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nummeriert "1923.41.ph". In profiliertem, bronzefarbenen Rahmen. WVZ Petrasch 1923-41-H.
Seit 1907 malte Otto Altenkirch wiederholt den Dresdner Heller - einen Teil der Dresdner Heide im Nordwesten der Stadt. Die Landschaft mit spärlicher Vegetation übte einen besonderen Reiz auf dem Maler aus, konnte er hier doch die Auswirkungend des Lichtes zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten besonders gut studieren. So finden sich in seinen Aufzeichnungen zahlreiche Angaben zu den Stimmungen oder Verhältnissen zur Entstehungzeit des Bildes: "Sonnig, Abendstudie", "Sonnig herbstlich mit gestreifem Schattenspiel auf der Wand" oder "Graue Stimmung". Ganz einfach "Sonnig" schrieb Altenkirch zu dem hier vorliegenden Ölgemälde, das wie viele seiner Bilder wahrscheinlich direkt vor Ort entstanden ist. Dominierend sind die Bäume vor dem Hellergut, die nur im unteren Bereich den Blick auf das Gebäudeensemble freigeben. 1915 und 1926 schuf er beinahe motivgleiche Gemälde, die die mächtigen Gewächse in jeweils unterschiedlichen Lichtverhältnissen stimmungsvoll inszenieren. So mag man in ihm einen späten Nachfolger oder Verehrer Claude Monets sehen oder aber sich die Eigenheiten des deutschen Spätimpressionismus Dresdner Couleur lehrstückhaft vor Augen führen.
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Malschicht minimal angeschmutzt.
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95,5 x 120,5 cm, Ra. 114,3 x 129,2 cm. |
Aufruf
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4.000 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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42.
Kunstauktion |
06. Dezember 2014
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060
Hermann Glöckner "Haus auf Hügelkamm und Bäume im Tal". 1935.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Tempera (Pinsel und Spachtel) auf Zeitungspapier. In Graphit u.re. ausführlich datiert "7.12.35", darunter nochmals
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undeutlich datiert. U.li. in Blei monogrammiert "G". Verso 1960 nachträglich eingestrichen, in Graphit li. eingeritzt monogrammiert "G", re. datiert "35 12 07" sowie nochmals in der unteren li. Ecke "35 12 07". U.re. in Blei von fremder Hand mit der Nachlaßnr. "3422" versehen. WVZ Dittrich (2010) Z 661.
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Malträger minimal wellig und mit mediumbedingter vertikaler Mittelfalz. Die Blattkanten teilweise unscheinbar ungerade, die Ecke u.re. mit minimalem Materialverlust. Die Randbereiche mit Reißzwecklöchlein und verso mit fachmännisch hinterlegten Einrissen, verso im Falzbereich mittig ebenfalls eine Hinterlegung.
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40 x 55,7 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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7.700 € |
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42.
Kunstauktion |
06. Dezember 2014
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080
Bernhard Kretzschmar, Elbfähranlegestelle in Dresden. 1916.
Bernhard Kretzschmar 1889 Döbeln – 1972 Dresden
Öl auf Leinwand. U.li. monogrammiert "B.K." und datiert. Verso das Porträt einer Frau mit zwei Kindern (wohl Susanne
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Kretzschmar), Öl . In einer profilierten, goldfarbenen Holzleiste gerahmt.
Provenienz: Ahrensburger - Dresdner Privatbesitz, Geschenk des Künstler in den 1960er Jahren.
Wir danken Frau Dr. Ingrid Stilijanov und Herrn Peter Stilijanov, Regensburg, für freundliche Hinweise.
Dem malerischen Thema der Stadtlandschaft in repräsentativen oder nahsichtig detaillierten Darstellungen wurde in Dresden seit jeher eine große Resonanz zuteil. Spätestens jedoch seit der Impressionist Gotthardt Kuehl als Akademiedirektor die Liebe zu diesem Sujet an seine Schüler vererbte, ist die künstlerische Auseinandersetzung mit der Stadt und deren Erscheinungsbild nicht mehr aus der Dresdner Kunst wegzudenken. Vielleicht liegt es am Fluß, der der Bebauung seine Beachtung abringt oder an den lebendigen geographischen Gegebenheiten, daß Künstler sich zu jeder Zeit vom Umfeld der Stadt motivisch inspiriert finden – Bernhard Kretzschmars Bildfindungen der Stadt an der Elbe zählen mit Sicherheit zu den stimmungsvollsten und nachhaltigsten Werken dieses Reigens. Mit der „Elbfähranlegestelle“ präsentiert sich ein typisches Werk zum Thema Stadtlandschaft aus der selten auf dem Kunstmarkt präsenten frühen Schaffensperiode Kretzschmars. Der Künstler wählte hier ein nahezu „Sterlsches“ Motiv und offenbart auch in der malerischen Ausführung noch deutlich die Verbundenheit zu seinem damaligen Lehrer an der Kunstakademie. Der bewegte, beinah flirrende Farbeinsatz, der keine Konturen zuläßt, das schon bei den Franzosen beliebte Sujet der Boote mit hohen Masten auf dem reflektierenden Wasser und der sich aus dem diffusen Farbauftrag ablesende Klang der Szene lassen an spätimpressionistische Werke Robert Sterls denken, auch wenn Kretzschmar mehr Mut zur kontrastierenden Farbe zeigt und sich in der sehr lockeren, großzügigen Formung des Hintergrunds eine eigene künstlerische Auffassung von Räumen und Farbwirkungen ablesen läßt. Kretzschmar nimmt die Errungenschaften der aufkeimenden Moderne auf ohne die Wurzeln gänzlich zu kappen und gelangt so zu der starken künstlerischen Position, die ihm einen festen Platz unter den wichtigsten Dresdner Künstlern des 20. Jahrhunderts sichert. Das sich rückseitig auf dem Malträger befindliche Bildnis zeigt wohl seine erste Frau Susanne mit zwei Kindern. Es ist in seiner ruhigen, liebevollen Stimmung und dem virtuosen, trotz seiner Lebendigkeit unaufdringlichen, Farbenspiel ein herausragendes Beispiel der Portraitkunst Kretzschmars. Der Künstler zeigt die junge Frau (Susanne Uhmann und er hatten 1917 geheiratet) in liebevoller Gesellschaft zweier kleiner Kinder in natürlichen, nicht inszenierten Posen – ein Bild, das sich wohl mit verwandten und befreundeten Kindern häufig wiederholte, für das junge Paar jedoch als eigenes familiäres Glück nie erfüllte, da die Ehe bis zum frühen Tod von Susanne im Jahr 1942 kinderlos blieb. So klingt hier neben der warmen Zuneigung zu den Kindern und dem selbstverständlichen Umgang mit ihnen auch ein sehnsüchtiges Moment an; ein Hoffen zeigt sich, das den Zweifel an Erfüllung schon leise in sich trägt.
Wir danken Frau Dr. Anke Fröhlich, Dresden, für freundliche Hinweise.
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Malträger partiell etwas wellig. Malschicht vereinzelt mit beginnendem Alterskrakelee sowie leicht angeschmutzt. Im Bereich des Himmels einzelne Krakeluren aufgrund rückseitiger Druckeinwirkung.
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64 x 76 cm, Ra. 74,5 x 86 cm. |
Aufruf
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3.500 € |
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Zuschlag |
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13.000 € |
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42.
Kunstauktion |
06. Dezember 2014
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127
Paul Wilhelm, Brustbild eines jungen Mannes en face. 1908/ 1909.
Paul Wilhelm 1886 Greiz – 1965 Radebeul
Öl auf Malpappe. Unsigniert. Verso von Prof. Dr. Werner Schmidt, Dresden, mit einer Authentizitätsbestätigung versehen. Originaler Wachsfirnis des Künstlers.
Am Bildrand li. und re. jeweils zwei kleine Reißzwecklöchlein. Bildträger u.re. mit Knickspur, Ecken bestoßen. Verso mit zwei oberflächlichen Materialverlusten. Bildkanten minimal bestoßen.
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29,2 x 20,5 cm. |
Aufruf
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850 € |
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Zuschlag |
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2.800 € |
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41.
Kunstauktion |
13. September 2014
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107
Hans Unger, Portrait einer Dame mit Perlenkette. Um 1915.
Hans Unger 1872 Bautzen – 1936 Dresden
Öl auf Malpappe. Signiert "H. Unger" u.re. Verso monogrammiert "H.U." und nummeriert "265" Mi. Im originalen,
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profilierten, glanz- und mattvergoldeten Künstlerrahmen. Dieser verso signiert "Hans Unger" o.li.
Provenienz: Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen, bei der Tochter des Künstlers Maja Unger 1971/72 erworben.
Wir danken Herrn Rolf Günther, Städtische Sammlungen Freital auf Schloss Burgk, für freundliche Hinweise.
Stark von der deutschen und englischen Malerei des späten 19. Jahrhunderts und des damit von Böcklin, Rossetti und Alma Taddema begründeten Schönheitsideals der melancholisch glühenden Weiblichkeit geprägt, schenkte Unger in der Darstellung und dem Portrait weiblicher Schönheit der ihn treibenden Kraft der Verherrlichung des Weibs freien Raum. In der Erscheinung seiner Frau Marie Antonia fand Unger die Personifikation des von ihm empfundenen Idealbilds und schuf daraus einen Frauentypus, den er für über drei Jahrzehnte in seinen Portraits, auch in seinen Auftragswerken, beibehielt. Rolf Günther zitiert in Bezug auf Ungers Schönheitsempfinden sehr treffend Baudelaire: "Ich habe die Merkmale des Schönen, meines eigenen Begriffes vom Schönen, gefunden. Es ist etwas Glühendes und Trauriges zugleich. Ein verführerischer Kopf, der - freilich in verworrener Weise - Träume von Wollust und zugleich von Trauer hervorruft; der eine Idee von Schwermut, Ermüdung, sogar von Überfluß einschließt oder auch die entgegengesetzten Vorstellungen weckt, nämlich Glut und Lebensgier, verbunden mit gestauter Bitterkeit, wie sie nur Entbehrung und Verzweiflung hervorrufen können. Auch das Geheimnis und der Schmerz gehören zu den Merkmalen des Schönen." (zitiert nach: Günther, Rolf: Hans Unger. Leben und Werk mit dem Verzeichnis der Druckgraphik, Dresden 1997, S. 25).
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Malschicht umlaufend im Falzbereich mit mehreren Fehlstellen, beginnendes Krakelee. Im Bereich des Gesicht mehrere Retuschen. Unregelmäßiger Firnis. Bildränder ungerade geschnitten.
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49,8 x 39,6 cm, Ra. 64,6 x 54,8 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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39.
Kunstauktion |
08. März 2014
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058
Hans Jüchser "Bauernhof Mecklenburg". 1938.
Hans Jüchser 1894 Chemnitz – 1977 Dresden
Öl auf Rupfen. U.re. signiert "Jüchser" und datiert. Verso auf dem Keilrahmen o. betitelt und nochmals datiert sowie
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in Blei signiert "Hans Jüchser" li. In einem hochwertigen Conzen-Modellrahmen mit Echtsilberauflage gerahmt.
Ein Jahr vor Entstehung des „Bauernhofs Mecklenburg“, im Jahr 1937, wurden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ sechs Gemälde Jüchsers aus öffentlichen Sammlungen entfernt und vernichtet. Eine solche Mißachtung und bewußte Repression des künstlerischen Schaffens und der eigenen Person bleiben nicht ohne Folge im künstlerischen Werk. Dies mag ein Grund dafür sein, weshalb die Gebäude des dargestellten Bauernhofs so unbelebt und abweisend erscheinen, weshalb die Szenerie nicht im verspielten Sommerlicht erstrahlt, sondern sich dem Betrachter in gedeckter Palette präsentiert. Diese kleine, für den Rest der Welt in dieser Zeit unbedeutende Szenerie ist in ihrer Zurückhaltung und leicht anklingenden Melancholie wohl auch als sehr persönliche Äußerung Jüchsers zu verstehen, dem es damit gelang, ein formal interessantes Motiv eindringlich zu interpretieren.
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Malträger wachsdoubliert. Malschicht partiell mit leichtem Krakelee, u.Mi. mit minimalem Farbausbruch.
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59,5 x 75,5 cm, Ra. 72 x 87,5 cm. |
Aufruf
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8.000 € |
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Zuschlag |
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8.200 € |
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39.
Kunstauktion |
08. März 2014
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118
Paul Wilhelm, Kinderkopf. Um 1909.
Paul Wilhelm 1886 Greiz – 1965 Radebeul
Öl auf Malpappe, auf stärkere Malpappe aufgezogen. Unsigniert. Verso mit der handschriftlichen Nachlaßbestätigung versehen "Um 1909. Aus dem Nachlaß von Paul Wilhelm f. d. R. Werner Schmidt".
Bildträgerränder bestoßen und minimal konkav verwölbt. Mehrere kleine, retuschierte Fehlstellen. Späterer Wachsüberzug.
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35,2 x 29 cm. |
Aufruf
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950 € |
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Zuschlag |
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2.800 € |
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37.
Kunstauktion |
14. September 2013
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025
Johannes Beutner "Ernterast". 1940- 1941.
Johannes Beutner 1890 Cunnersdorf/Sächs. Schweiz – 1960 Dresden
Öl auf Leinwand. In Rot signiert "Joh. Beutner" und datiert u.li. Verso mit verschiedenen, teilweise handbezeichneten
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Ausstellungsnachweisen. In einer profilierter Leiste gerahmt. Schmuckrahmen verso bezeichnet.
Ausgestellt in: Große Deutsche Kunstausstellung, Haus der Deutschen Kunst, München, 1941.
Provenienz: Österreichischer Privatbesitz.
Die großformatige „Ernterast“ ist eines weniger noch erhaltener Werke Johannes Beutners aus der Zeit vor 1945. Orientiert an dem bühnenartigen, leicht steifen aber erzählerisch dichten Kompositionsaufbau des Lehrers Otto Hettner, gruppiert Beutner vier junge Frauen um ein imaginiertes Bildzentrum, das letztlich allein der Betrachter einnimmt. Vor einer unspezifischen, mythischen Landschaft, die durch ihren tiefliegenden Horizont und die warmen Lichtvaleurs an Italien erinnert ohne italienisch zu sein, präsentiert der Maler vier Variationen seines einzigen Modells Hilda Franke, die auf sehr sinnliche und anregende Weise den Wunsch nach Abkühlung während eines spätsommerlichen Ernteeinsatzes illustrieren. Die Einflüsse, die dieses Werk Beutners prägen, sind vielfältig – neben der für Hettner typischen klaren Figurenkonstellation, die meist den Aufbau mythologischer Szenen bestimmte, kann der ästhetische Anspruch Ludwig von Hofmanns ebenso erkannt werden, wie der stark prägende Einfluß der Valori plastici – Künstler, deren Werken Beutner 1931 auf einer Italienreise begegnete. Die noch lebendigere, pastosere Pinselführung der frühen Werke hinter sich lassend und die spröde Farbigkeit seiner Malerei der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht erreichend, steht dieses Werk für eine Malerei, die Fritz Löffler in ihrer sensualistischen Anmutung als „blühend und nobel“, in Summa „delikat“, beschrieb. Beutner überfrachtet nicht, er reduziert, ohne in Abstraktion zu verfallen und akzeptiert die Stilisierung als bildnerisches Mittel.
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Malschicht im Falzbereich umlaufend mit kleinen Retuschen, am Bildrand u. kleine Fehlstellen. Sehr vereinzelt unscheinbares Krakelee. Im Bildbereich o.re. mit Kratzspuren, eine Flüssigkeitsspur u.re. Unregelmäßiger Firnis.
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160,5 x 180,5 cm, Ra. 179,5 x 199 cm. |
Aufruf
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20.000 € |
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Zuschlag |
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20.000 € |
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37.
Kunstauktion |
14. September 2013
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055
Ernst Kolbe, Dresden - Blick auf Augustusbrücke und Hofkirche. 1. H. 20. Jh.
Ernst Kolbe 1876 Marienwerder – 1945 Rathenow
Öl auf Leinwand. Signiert "E. Kolbe" u.re. In profilierter, goldfarbener Leiste gerahmt.
Malträger doubliert. Malschicht vereinzelt mit kleinen Retuschen sowie unscheinbarem Krakelee im Bereich des Himmels links.
< Weniger lesen
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55,5 x 60,5 cm, Ra. 70,1 x 74,5 cm. |
Aufruf
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1.400 € |
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Zuschlag |
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4.200 € |
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36.
Kunstauktion |
08. Juni 2013
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020
Otto Altenkirch "Birkenecke am Heller". 1917.
Otto Altenkirch 1875 Ziesar – 1945 Siebenlehn
Öl auf Leinwand. Signiert u.li. "Otto Altenkirch" und datiert. Im vergoldeten, profilierten Schmuckrahmen mit
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Hohlkehlenleiste und Eckkartuschen. WVZ Petrasch 1917-29-H.
Die in ihrer variantenreichen Farbigkeit beinah skulptural wirkenden Birkenstämme auf den Hellerbergen nördlich von Dresden waren vielfache Inspiration für Altenkirchs strichkräftige Kompositionen. Die ausschnitthafte Szenerie öffnet sich in der Ferne, die wie Wächter aufragende Birken flimmern im pastosen Farbmeer auf der Leinwand. Die Wirren des im Entstehungsjahr des Gemäldes noch herrschenden Ersten Weltkriegs dringen bis hierher nicht vor - der Birkenwald ist gleichsam schützendes Refugium und Hoffnungsträger.
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Malschicht partiell leicht angeschmutzt und mit unscheinbarer Krakeleebildung, teilweise Tendenz zur Schollenbildung. Vereinzelt frühschwundrissig. Minimale Farbausbrüche Mi.li.
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120 x 95 cm, Ra. 138 x 118 cm. |
Aufruf
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5.000 € |
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Zuschlag |
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10.000 € |
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35.
Kunstauktion |
09. März 2013
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436
Hermann Glöckner "Wünschendorf, von einer Höhe aus". 1934.
Hermann Glöckner 1889 Cotta/ Dresden – 1987 Berlin (West)
Wasserfarben auf kräftigem, gelblichen Torchon. Unsigniert. In Blei bezeichnet "Wü 2" u.re. Darunter in Tinte
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ausführlich datiert "19.5.34". Nochmals in Blei bezeichnet "Wü 2" und ausführlich datiert o.li. Verso mit einem weiteren Aquarell, blühende Bäume vor einem Haus darstellend. In Tinte datiert u.re. "27.5.34". In Blei bezeichnet "Wü 1" und nochmals datiert o.li. WVZ Dittrich (2010) Z 615.
Mit einem großartigen Gespür für Raum und Farbe evoziert der Künstler in der vorliegenden Arbeit satte und fruchtbare Landschaften. Die Grenzen zum Abstrakten und zur Auflösung in reine Fläche werden berührt und so dominiert diese Landschaftsdarstellung eine ganz eigentümliche Klarheit, welche die Natur der Dinge scheinbar vollständig erfasst und auf den Punkt bringt.
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Die Blattecken mit Reißzwecklöchlein.
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35,5 x 50,6 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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7.000 € |
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NACH OBEN
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