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Europ. Kunsthandwerk
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Design des 20. Jh.
Asiatika/Ethnika
Asiatika/Ethnika
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72. Kunstauktion | 18. Juni 2022
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AUKTIONSREKORDE
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582
Großes Senfgefäß "Schwanendessin" mit Löffel. Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein für Meissen. 1739.
Johann Joachim Kaendler 1706 Fischbach/Dresden – 1775 Meißen
Johann Friedrich Eberlein 1696 Dresden – 1749 Meißen
Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 Meißen
Porzellan, glasiert, polychrom und goldstaffiert. Mit Löffel. Exemplar "25/50" der "Edition SinnBilder" der
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Porzellanmanufaktur Meissen 2004. Am Boden der Kanne die Schwertermarke in Unterglasurblau, das Sondersignet eines stilisierten Akanthusblattes in Gold, geritzter Modellnummer 5174, Nummerierung "25/50" in Gold, geprägtem Jahreszeichen sowie Pressnummer 27 und Malernummer 2834 in Eisenrot. Der Stiel des Löffels unterseitig ebenfalls mit der Schwertermarke in Unterglasurblau, Sondersignet eines stilisierten Akanthusblattes in Gold und Nummerierung "25/50" in Gold. Ausformung 2004.
Mit dem originalen Zertifikat der Porzellanmanufaktur Meissen vom 05. Juli 2004.
1736/37 entwarf Johann Joachim Kaendler das Design des Schwanenservices. In den folgenden Jahren bis 1743 entstanden die verschiedenen Gefäßformen aus der Hand Kaendlers und seines Mitarbeiters Johann Friedrich Eberlein. Auftraggeber für das umfangreiche und wohl prächtigste Service des achtzehnten Jahrhunderts war Heinrich Graf von Brühl (1700–1763), Premierminister unter Kurfürst und König August III. (1696–1763). Zu den über 2000 Einzelteilen des Services zählte auch eine Senfkanne, die Kaendler im Januar 1739 als "Krüglein zum Senff in gestalt eines Schwanes, welcher ein Krüglein Von Muschelwerk träget, ... und kann der darzu gehörige Löffel gar füglich oben hinein gehangen werden" beschreibt. Senf wurde zur damaligen Zeit noch in flüssigerer Konsistenz gereicht als heute: der erwähnte Löffel diente als Rührinstrument. (Zitiert nach Staatl. Porzellanmanufaktur Meissen, Zertifikat Senfgefäß "Schwanendessin" 2004).
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Tadelloser Erhaltungszustand.
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H. 25,3 cm, L. Löffel 14,5 cm. |
Aufruf
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3.000 € |
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Zuschlag |
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3.000 € |
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72. Kunstauktion | 18. Juni 2022
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AUKTIONSREKORDE
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584
Sehr seltene "Dscheladamaske". Max Esser für Meissen. 1923.
Max Esser 1885 Barth – 1945 Berlin
Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 Meißen
Böttgersteinzeug, partiell geschliffen, poliert und geölt. Unter dem Kinn die geprägte Schwertermarke der
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Pfeiffer-Zeit. Verso nochmals mit der geprägten Schwertermarke, geritzter Modellnummer "A 1124", gestempelt "BÖTTGER / STEINZEUG" sowie Bossierernummer. Exemplar "10. /55". Ausformung 1924–1934.
Frühe Ausformung der Maske eines Blutbrustpavians. Aus einer Serie von zehn monumentalen Tiermasken, die Max Esser von 1923–1929 schuf.
Vgl. motivisch die 1926 geschaffene Bronze "Dschelada" Max Essers für den Berliner Zoologischen Garten. Seit 2003 steht die Arbeit als Leihgabe vor dem Affenhaus des Tierparks Berlin (Friedrichsfelde).
Vgl. Sabine und Thomas Bergmann: Meissener Künstler – Figuren, Modellnummern A 100 – Z 300, Erlangen 2010, S. 563, KatNr. 1134.
Lit.: Marusch-Krohn, Caren: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Leipzig, 1993. S. 109.
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Am o. Gaumen ein oberflächlicher, manufakturseitig retuschierter Brandriss. Rückseitig ein weiterer am li. Auge sowie u.re. An der Spitze des u.li. Eckzahn ein winzigem Chip.
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44,5 x 55,5 cm. |
Aufruf
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5.500 € |
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Zuschlag |
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8.500 € |
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72. Kunstauktion | 18. Juni 2022
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AUKTIONSREKORDE
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585
Sehr seltene "Tigermaske". Max Esser für Meissen. 1924/1925.
Max Esser 1885 Barth – 1945 Berlin
Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 Meißen
Böttgersteinzeug, partiell geschliffen, poliert und geölt. Unter dem Kinn die geprägte Schwertermarke der
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Pfeiffer-Zeit, geritzter Künstlersignatur "M. Esser" und Datierung "1926". Verso nochmals mit der geprägten Schwertermarke, geritzter Modellnummer "A 1099", gestempelt "BÖTTGER / STEINZEUG" sowie Bossierernummer. Exemplar "6/55". Ausformung 1925–1934.
Frühe Ausformung. Aus einer Serie von zehn monumentalen Tiermasken, die Max Esser von 1923–1929 schuf. Eine weiteres Exemplar wurde ausgestellt in: "Böttger und das rothe Porcellain". Sonderausstellung des Museums der Manufaktur Meissen vom 4.12.–31.12. 2019.
Vgl. Sabine und Thomas Bergmann: Meissener Künstler – Figuren, Modellnummern A 100 – Z 300, Erlangen 2010, S. 565, KatNr. 1136.
Lit.: Marusch-Krohn, Caren: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Leipzig, 1993. S. 109.
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Werkseitig geschlossener Brandriss im Stirnbereich o.re. Verso oberhalb der Aufhängung ein kleiner, unscheinbarer Riss und Kratzspur. Kaum sichtbare, sehr kleine Brandrisse unterhalb der o.re. Lefze, die Schnurrhaare mit sehr vereinzelten, winzigen geöffneten Luftbläschen, materialimmanent.
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H. 37 cm, B. 51 cm, T. 16 cm. |
Aufruf
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6.000 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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67. Kunstauktion | 20. März 2021
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AUKTIONSREKORDE
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790
Bedeutender früher Bergmann "Waldhornist". Georg Fritzsche (zugeschr.) für Meissen. Um 1725.
Georg Fritzsche 1697 Meißen – 1756 ebenda
Porzellan, glasiert, in Aufglasurschwarz, -rotbraun, -gold, -gelb und -braun sowie lachsfarben teilstaffiert. An einen
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felsigen, scharfgratigen Sockel gelehnter Bergmann in sächsischer Tracht, in der linken Hand ein Waldhorn zum Mund führend, die rechte Hand in die Seite gestützt. Der schwarze Schachthut mit Meissner Schwertern und gewellter Konturlinie auf der Stirnseite, in Aufglasurgold geritzt. Weiße Jacke mit goldener Knopfleiste, schwarzes Leder mit schwarzer Tscherpertasche, weiße Hosen und Strümpfe, hochgeschnallte schwarze Kniebügel sowie schwarze Schuhe. Unterseits mit der Schwertermarke in Unterglasurblau in einer ovalen Vertiefung.
Provenienz: Sammlung Richard Seyffarth, Dresden. Seyffarth, der als renommierter Porzellanrestaurator wesentlich zum Wiederaufbau der Porzellansammlung im Zwinger ab 1945 beitrug, war bereits in der Vorkriegszeit für das Dresdner Schloss und das Haus Wettin tätig.
Die Einzigartigkeit der frühen Meissner Bergmannsfiguren wird in der Forschungsliteratur des 20. Jahrhunderts auf bemerkenswerte Weise dargelegt. In einer 1949 bei Julius Raub (damaliger Direktor des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum) erstmals publizierten Fotografie sind vier musizierende Bergleute dokumentiert (Raub 1949, S. 9): ein Bergmann mit Trinkpokal, ein Bergmann mit Fagott, ein Bergmann mit Cello und ein Bergmann mit Waldhorn. Ein Teil der Forschung sowie die Leitung der Porzellanmanufaktur Meissen gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass es sich bei der Serie nicht um Meissner Porzellan handelt, da keine Modellformen in der Manufaktur nachweisbar waren. Dagegen erkannten andere Wissenschaftler die Bergmusikanten als sehr frühe Erzeugnisse Meissener Porzellans. Erich Köllmann bezeichnete die Figuren schließlich mit ausführlicher Begründung als mögliche "Inkunabeln der Meißner Manufaktur" (Köllmann 1958, S. 263, Abb. 250). Auch wurden sie von der Porzellanmanufaktur Meissen schlussendlich als authentisch bestätigt. Die Spurensuche beginnt allerdings bereits vor 1922 mit der Präsentation von vier Bergmusikanten aus Porzellan in der Dresdner Porzellansammlung. Diese Figuren gehörten nach Angaben des damaligen Direktors Ernst Zimmermann – neben zwei weiteren, 1920 aktenkundig geführten Bergmusikanten in der Porzellansammlung – ursprünglich nicht zum alten Bestand der Sammlung im Schloss (Arnold 1990, S. 421). Es wird vermutet, dass die Abbildung mit den vier Bergmännern aus dieser Ausstellung stammen könnte (Slotta et al. 1999, S. 207).
Das Thema des Bergbaus fand bereits früh Eingang in die Herstellung von figürlichem Porzellan, da August der Starke (1670–1733) sowohl als Förderer Johann Friedrich Böttgers (1682–1719) als auch des sächsischen Bergbaus galt. Böttger beschäftigte neben Töpfern, Silberschmieden und Zinngießern zahlreiche ehemalige Bergleute in der Manufaktur. Entsprechend stand vorerst der handwerkliche Charakter im Vordergrund. Für figürliche Erzeugnisse trat man mit freien Künstlern in Verbindung, welche zeitweilig für die Manufaktur in Meissen arbeiteten. Erfahrene Bossierer und Former erarbeiteten die beauftragten Figuren meist von Modellen aus Gips oder Holz. Aufwendige Barockplastiken galten als kaum ausführbar, da die Fähigkeiten der Mitarbeiter, besonders in Bezug auf die Nachbearbeitung der Figuren oft nicht ausreichte. Zu Beginn der 1720er Jahre wurde das Verlangen nach einem Manufakturmitarbeiter, welcher freie bildhauerische Arbeiten in Porzellan kunstfertig ausarbeiten konnte, immer dringlicher.
Mit dem Ausbau der Dresdner Residenz Augusts des Starken waren allerdings alle Bildhauer in Dresden gebunden (Walcha 1973, S. 71ff.). Vor dem Eintritt Johann Gottlieb Kirchners (1706–1768) in die Porzellanmanufaktur Meissen zeichnete sich Georg Fritzsche als besonders begabter Former aus. Ab 1710 absolvierte Fritzsche eine Ausbildung als Töpferlehrjunge in der Porzellanmanufaktur Meissen und avancierte bald zum Former. Er besaß vor Kirchner als einziger Mitarbeiter die handwerklichen Fertigkeiten, figürliche Plastiken auch ohne Vorlagen aufzubauen. Dies wird durch einen Archiveintrag im Fertigungsbuch des Weißen Corps belegt, welcher zudem vermerkt, dass Fritzsche zwischen 1723 und 1728 vorwiegend Figuren ausformte sowie Modelle fertigte (Slotta et al. 1999, S. 209). Eine Zuschreibung des Bergmanns mit Waldhorn an Georg Fritzsche erscheint demnach als sehr wahrscheinlich. Möglicherweise handelt es sich aufgrund der Teilstaffierung des hier vorliegenden Exemplars um eine der frühesten Ausformungen von Bergmännern in Meissner Porzellan, da "die Ausdruckskraft des weißen Porzellans im Vordergrund stand und die Kunst der Farbstaffierung noch begrenzt war. Für diese Annahme spricht auch, dass, soweit es aus den vorliegenden Beschreibungen bekannt ist, die Schwertermarke unter dem unglasierten Sockel aufgetragen worden ist, während sie zu dieser Zeit sonst auf die Sockelrückseite gemalt wurde". Weitere, vollständig staffierte und später datierte Ausformungen von musizierenden Bergmännern befinden bzw. befanden sich in namhaften Privatsammlungen (u.a. Slg. Simon Goldblatt) sowie im Indianapolis Museum of Art (vormals Slg. Otto Blohm, zuvor Slg. Feist). Auffällige Ähnlichkeiten zwischen u.a. dem Bergmann mit Trinkpokal und dem Bergmann mit Waldhorn (u.a. Indianapolis Museum of Art) deuten darauf hin, dass die Ausformungen zum Teil aufeinander aufbauen, Details verändert oder hinzugefügt wurden, wobei der Bergmann mit Trinkpokal als mutmaßlicher Vorläufer des Hornisten gilt. Künstlerische Vorlagen der Bergmusikanten sind wohl im skulpturalen, volkskundlichen Bereich zu verorten. Die Georg Fritzsche zugeschriebenen Bergmusikanten stellen eine spannende Weiterentwicklung der frühesten, verbrieften Meissener Ausformung eines figürlichen Bergmanns als Leuchter ("Bergmanniger") in Böttgersteinzeug dar. Diese Figur ist dem 1638 gestifteten und von Hans Fritzsche ausgeführten Kanzelträger des Freiberger Doms entlehnt, stammt aus der Zeit vor 1719 und befindet sich in der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nr. P.E.2393). Gleichzeitig sind die etwas unbeholfen wirkenden Bergmusikanten ein einzigartiges Bindeglied zu den formvollendeten Bergmannsfiguren Johann Joachim Kändlers um 1745/1750. Über die Funktion der Figuren wird vermutet, dass sie "…neben Tragant und Zucker als Tischdekoration bei einem Bergwerkfest Verwendung gefunden haben.".
Lit.: Slotta, R.; Lehmann, G.; Pietsch U.: "Bergleute als Kleinskulpturen" in: Ein fein bergmannig Porcelan – Abbilder vom Bergbau in "weißem Gold". Katalog der Ausstellung in der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger (28. Februar bis 23. Mai 1999). Bochum 1999, S. 205–210, Abb. S. 208, Zitat S. 208, S. 206, Nr. 331 (Abb. Leuchter in Gestalt eines Bergmanns). Pietsch, U.: Triumph der blauen Schwerter. Leipzig 2010, Zitat S. 231. Arnold, K.-P.: "Bergmannsfiguren aus Meissner Porzellan" in: Bachmann, M., Marx, H. und Wächtler E. (Hrsg.): Der silberne Boden. Kunst und Bergbau in Sachsen. Leipzig 1990, S. 421 ff. Walcha, O.: Meißner Porzellan – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dresden 1973, S. 71ff. Köllmann, E.: "Bergbau und Porzellan" in: Winkelmann, H. et al.: Der Bergbau in der Kunst. Essen 1958, S. 278, Abb. 250 und S. 262. Raub, J.: "Porzellan mit Bergbaumotiven aus dem 18.Jh." in: "Der Anschnitt -Mitteilungsblatt der Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau", Jg. 1, Nr. 1, 1949, Abb. S. 9.
Abbildungsnachweis: Fotografie vier Bergmannsfiguren. Der Bergbau in der Kunst. Essen 1985, S. 278, Abb. 250.
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Stand schauseitig sowie seitlich mit zwei kleineren Chips. Sockelunterseite mit Brandriss, partiell grobkörnig gearbeitet sowie mit Lunkern. Daumen der re. Hand verso mit herstellungsbedingter Einkerbung. Der u. Bogen des Horns zweifach gebrochen und neu angesetzt. Der Mündungsrand des Schallbechers mit eventuell entstehungszeitlicher Nachmodellierung, dort mit kleinen Ausbrüchen, das Mundstück und Mundrohr mit Haarrissen. Die o. Bogenhälfte wohl verloren und nachmodelliert, diese sowie Mundrohr und Mundstück mit neuem Decklack und neuer Vergoldung. Das li. Ohr mit zwei minimalsten Retuschen an oberflächlichen Materialbereibungen (ca. 0,4 x 3 mm). Vereinzelt winzige Brandfleckchen. Aufglasurschwarz teils minimal berieben und mit sehr vereinzelten Kratzspuren, die Vergoldung punktuell minimal berieben.
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H. 14,8 cm. |
Aufruf
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15.000 € |
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Zuschlag |
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28.000 € |
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61. Kunstauktion | 21. September 2019
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AUKTIONSREKORDE
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1035
"Tänzerin" (Gertrud Leistikow). Thomas Andreas Vos für Lorenz Hutschenreuther, Selb. 1926– 1940.
Thomas Andreas (Theo) Vos 1887 Groningen – 1948 Haarlem
Porzellan, glasiert und partiell vergoldet. Unterseits des tropfenförmigen Sockels mit Manufaktur- und
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Künstlerstempel "Th. A. Vos, Amsterdam" in Aufglasurgrün sowie mit der Ziffer "56" in Aufglasurgold. Modellnummer 495. Entwurfsjahr: 1926 (H. 37,3 cm).
Für die Hutschenreuther-Kunstabteilung schuf Vos eine Serie von zehn Entwürfen, welche ab 1925/26 auf der Leipziger Messe präsentiert wurden – darunter drei Tanzstudien (Modellnummern 492, 494 und 495). Als Vorbild für diese ausnehmend expressiven und in ihrer Darstellung reduzierten Modelle konnte die Tänzerin Gertrud Leistikow, eine Vertreterin des Ausdruckstanzes, anhand fotografischer Aufnahmen identifiziert werden (Modellnummern 495 und 494). Den Charakter des modernen Tanzes, welcher sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte, gibt Vos in seinen Plastiken treffend wieder. Eindrucksvoll wurden die improvisierten, individuellen und teils bizarren Bewegungen in äußerst verknappter Form umgesetzt. Der Verkaufserfolg veranlasste Hutschenreuther die heutzutage sehr begehrte Ausformung in vier Größen anzubieten (Modellnummern 1164, 1273, 1472). Die Bronzegießereien De Plastiek in Bloemendaal und De Kroon in Haarlem führten bereits ab 1920 Tänzerinnenfiguren für Vos aus. Eine Erstausformung der Modellnummer 495 in Bronze wurde 1925 in der Bronzegießerei De Kroon in Haarlem gefertigt.
Vgl. Mey, E.: Im Zeichen des Löwen – Porzellan aus Künstlerhand. Die Kunstabteilung Lorenz Hutschenreuther, Selb, 1918–1945. Deutsches Porzellanmuseum, Hohenberg an der Eger, 2009, S. 237ff, Abb. S. 238.
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Herstellungsbedingte Glasurunebenheiten u.a. im Bereich des Ellenbogens des ausgestreckten Armes oder des Sockels. Unterseite von Ellenbogen und ausgestreckter Hand sowie des Sockelrandes mit herstellungsbedingten Glasurfehlstellen. Vergoldung der Volute schauseitig sowie des Goldfadens am Sockel etwas berieben.
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H. 37,3 cm. |
Aufruf
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2.500 € |
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Zuschlag |
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3.600 € |
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59. Kunstauktion | 23. März 2019
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AUKTIONSREKORDE
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1230
Bedeutender früher Bergmann mit Trinkpokal. Georg Fritzsche (zugeschr.) für Meissen. Um 1725.
Georg Fritzsche 1697 Meißen – 1756 ebenda
Richard Seyffarth 1906 Worms – 1985 Dresden
Porzellan, glasiert, in hellem Inkarnat sowie Aufglasurschwarz, -gold und -braun teilstaffiert. An einen felsigen,
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scharfgratigen Sockel gelehnter Bergmann in sächsischer Tracht, in der linken Hand einen Trinkpokal zum Mund führend, die rechte Hand in die Seite gestützt. Der schwarze Schachthut mit Meissener Schwertern und gewellter Konturlinie auf der Stirnseite. Weiße Jacke mit goldener Knopfleiste, dunkles Leder mit schwarzer Tscherpertasche, weiße Hosen und Strümpfe, hochgeschnallte schwarze Kniebügel sowie schwarze Schuhe. Unterseits mit der Schwertermarke in Unterglasurblau in einer ovalen Vertiefung. Einziges belegtes Exemplar.
Provenienz: Sammlung Richard Seyffarth, Dresden. Seyffarth, der als renommierter Porzellanrestaurator wesentlich zum Wiederaufbau der Porzellansammlung im Zwinger ab 1945 beitrug, war bereits in der Vorkriegszeit für das Dresdner Schloss und das Haus Wettin tätig.
Die Einzigartigkeit der frühen Meissner Bergmannsfiguren wird in der Forschungsliteratur des 20. Jahrhunderts auf bemerkenswerte Weise dargelegt. In einer 1949 bei Julius Raub (damaliger Direktor des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum) erstmals publizierten Fotografie sind vier musizierende Bergleute dokumentiert (Raub 1949, S. 9): ein formgleicher Bergmann mit Trinkpokal, ein Bergmann mit Fagott, ein Bergmann mit Cello und ein Bergmann mit Waldhorn. Ein Teil der Forschung sowie die Leitung der Porzellanmanufaktur Meissen gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass es sich bei der Serie nicht um Meissner Porzellan handelt, da keine Modellformen in der Manufaktur nachweisbar waren. Dagegen erkannten andere Wissenschaftler die Bergmusikanten als sehr frühe Erzeugnisse Meissener Porzellans. Erich Köllmann bezeichnete die Figuren schließlich mit ausführlicher Begründung als mögliche "Inkunabeln der Meißner Manufaktur" (Köllmann 1958, S. 263, Abb. 250). Auch wurden sie von der Porzellanmanufaktur Meissen schlussendlich als authentisch bestätigt. Die Spurensuche beginnt allerdings bereits vor 1922 mit der Präsentation von vier Bergmusikanten aus Porzellan in der Dresdner Porzellansammlung. Diese Figuren gehörten nach Angaben des damaligen Direktors Ernst Zimmermann - neben zwei weiteren, 1920 aktenkundig geführten Bergmusikanten in der Porzellansammlung - ursprünglich nicht zum alten Bestand der Sammlung im Schloss (Arnold 1990, S. 421). Es wird vermutet, dass die Abbildung mit den vier Bergmännern aus dieser Ausstellung stammen könnte (Slotta et al. 1999, S. 207). Zugleich ist sie der einzige bekannte Beleg des Bergmanns mit Trinkpokal, dessen Standort seit der Ausstellung 1922 in der Literatur als unbekannt gilt. Bei dem Vergleich der zur Auktion angebotenen Bergmannsfigur mit Trinkpokal aus der Sammlung Richard Seyffarth mit der Abbildung kann festgestellt werden, dass es sich um ein und denselben Bergmann und somit um das bisher einzig bekannte Exemplar handelt. Das Thema des Bergbaus fand bereits früh Eingang in die Herstellung von figürlichem Porzellan, da August der Starke (1670-1733) sowohl als Förderer Johann Friedrich Böttgers (1682-1719) als auch des sächsischen Bergbaus galt. Böttger beschäftigte neben Töpfern, Silberschmieden und Zinngießern zahlreiche ehemalige Bergleute in der Manufaktur. Entsprechend stand vorerst der handwerkliche Charakter im Vordergrund. Für figürliche Erzeugnisse trat man mit freien Künstlern in Verbindung, welche zeitweilig für die Manufaktur in Meissen arbeiteten. Erfahrene Bossierer und Former erarbeiteten die beauftragten Figuren meist von Modellen aus Gips oder Holz. Aufwendige Barockplastiken galten als kaum ausführbar, da die Fähigkeiten der Mitarbeiter, besonders in Bezug auf die Nachbearbeitung der Figuren oft nicht ausreichte. Zu Beginn der 1720er Jahre wurde das Verlangen nach einem Manufakturmitarbeiter, welcher freie bildhauerische Arbeiten in Porzellan kunstfertig ausarbeiten konnte, immer dringlicher. Mit dem Ausbau der Dresdner Residenz Augusts des Starken waren allerdings alle Bildhauer in Dresden gebunden (Walcha 1973, S. 71ff.). Vor dem Eintritt Johann Gottlieb Kirchners (1706-1768) in die Porzellanmanufaktur Meissen zeichnete sich Georg Fritzsche als besonders begabter Former aus. Ab 1710 absolvierte Fritzsche eine Ausbildung als Töpferlehrjunge in der Porzellanmanufaktur Meissen und avancierte bald zum Former. Er besaß vor Kirchner als einziger Mitarbeiter die handwerklichen Fertigkeiten, figürliche Plastiken auch ohne Vorlagen aufzubauen. Dies wird durch einen Archiveintrag im Fertigungsbuch des Weißen Corps belegt, welcher zudem vermerkt, dass Fritzsche zwischen 1723 und 1728 vorwiegend Figuren ausformte sowie Modelle fertigte (Slotta et al. 1999, S. 209). Eine Zuschreibung des Bergmanns mit Trinkpokal an Georg Fritzsche erscheint demnach als sehr wahrscheinlich. Möglicherweise handelt es sich aufgrund der Teilstaffierung des hier vorliegenden Exemplars um eine der frühesten Ausformungen von Bergmännern in Meissner Porzellan, da "die Ausdruckskraft des weißen Porzellans im Vordergrund stand und die Kunst der Farbstaffierung noch begrenzt war. Für diese Annahme spricht auch, dass, soweit es aus den vorliegenden Beschreibungen bekannt ist, die Schwertermarke unter dem unglasierten Sockel aufgetragen worden ist, während sie zu dieser Zeit sonst auf die Sockelrückseite gemalt wurde". Weitere, vollständig staffierte und später datierte Ausformungen von musizierenden Bergmännern befinden bzw. befanden sich in namhaften Privatsammlungen (u.a. Slg. Simon Goldblatt) sowie im Indianapolis Museum of Art (vormals Slg. Otto Blohm, zuvor Slg. Feist). Frappierende Ähnlichkeiten zwischen u.a. dem Bergmann mit Trinkpokal und dem Bergmann mit Waldhorn (u.a. Indianapolis Museum of Art) deuten darauf hin, dass die Ausformungen zum Teil aufeinander aufbauen, Details verändert oder hinzugefügt wurden, wobei der Bergmann mit Trinkpokal als mutmaßlicher Vorläufer des Hornisten gilt. Künstlerische Vorlagen der Bergmusikanten sind wohl im skulpturalen, volkskundlichen Bereich zu verorten. Die Georg Fritzsche zugeschriebenen Bergmusikanten stellen eine spannende Weiterentwicklung der frühesten, verbrieften Meissener Ausformung eines figürlichen Bergmanns als Leuchter ("Bergmanniger") in Böttgersteinzeug dar. Diese Figur ist dem 1638 gestifteten und von Hans Fritzsche ausgeführten Kanzelträger des Freiberger Doms entlehnt, stammt aus der Zeit vor 1719 und befindet sich in der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nr. P.E.2393). Gleichzeitig sind die etwas unbeholfen wirkenden Bergmusikanten ein einzigartiges Bindeglied zu den formvollendeten Bergmannsfiguren Johann Joachim Kändlers um 1745/1750. Über die Funktion der Figuren wird vermutet, dass sie "…neben Tragant und Zucker als Tischdekoration bei einem Bergwerkfest Verwendung gefunden haben.".
Literatur: Slotta, R.; Lehmann, G.; Pietsch U.: "Bergleute als Kleinskulpturen" in: Ein fein bergmannig Porcelan - Abbilder vom Bergbau in "weißem Gold". Katalog der Ausstellung in der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger (28. Februar bis 23. Mai 1999). Bochum 1999, S. 205-210, Abb. S. 208, Zitat S. 208 S. 206, Nr. 331 (Abb. Leuchter in Gestalt eines Bergmanns). Pietsch, U.: Triumph der blauen Schwerter. Leipzig 2010, Zitat S. 231. Arnold, K.-P.: "Bergmannsfiguren aus Meissner Porzellan" in: Bachmann, M., Marx, H. und Wächtler E. (Hrsg.): Der silberne Boden. Kunst und Bergbau in Sachsen. Leipzig 1990, S. 421 ff. Walcha, O.: Meißner Porzellan - Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dresden 1973, S. 71ff. Köllmann, E.: "Bergbau und Porzellan" in: Winkelmann, H. et al.: Der Bergbau in der Kunst. Essen 1958, S. 278, Abb. 250 und S. 262. Raub, J.: "Porzellan mit Bergbaumotiven aus dem 18.Jh." in: "Der Anschnitt -Mitteilungsblatt der Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau", Jg. 1, Nr. 1, 1949, Abb. S. 9.
Abbildungsnachweis: Fotografie vier Bergmannsfiguren. Der Bergbau in der Kunst. Essen 1985, S. 278, Abb. 250.
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Sockel mit Brandrissen, vereinzelt Brandfleckchen, die Unterseite des Sockels z.T. grobkörnig gearbeitet. Am Sockel minimale Chips. Vergoldung minimal berieben. Bossierfuge der rechten Schulter unterseitig mit Haarspalt. Medaillon der Kappe nachvergoldet - die geritzte Zeichnung (gekreuzte Schwerter und gewellte Konturlinie) dadurch abgedeckt.
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H. 15 cm. |
Aufruf
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12.000 € |
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Zuschlag |
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23.000 € |
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51. Kunstauktion | 25. März 2017
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AUKTIONSREKORDE
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1064
"Schreitende Schlafwandlerin". Gerhard Marcks für Meissen. 1972.
Gerhard Marcks 1889 Berlin – 1981 Burgbrohl/Eifel
Böttgersteinzeug. Unterhalb des ovalen Sockels mit der geritzten Schwertermarke sowie mit der geritzten Modellnummer
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"F.271", der Formernummer "22" mit Jahreszeichen sowie der geprägten Bezeichnung "BÖTTGER STEINZEUG". Erste Wahl. Entwurfsjahr 1919. WVZ Rudloff 64.
"Zart, kostbar und zerbrechlich wirkt die 'Schreitende Schlafwandlerin'. Die mädchenhafte Gestalt trägt ein schmuckloses wadenlanges Gewand, unter dem sich das rechte Bein sanft markiert und die Brüste relativ weit oben wie junge Knospen abzeichnen. Letztere und der langgestreckte Leib mit den schmalen Schultern lassen an plastische Lösungen bei gotischen Frauen- und Mädchengestalten denken." Zitat aus Marusch-Krohn, C.: Meissener Porzellan 1918-1933 - Die Pfeifferzeit, Leipzig, 1993, S. 114, mit Abb. 94 (in Weißporzellan).
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Nähte der Form schwach erkennbar. Vereinzelt Oberflächenunebenheiten aus dem Herstellungsprozess.
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H. 35,3 cm. |
Aufruf
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1.200 € |
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Zuschlag |
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2.400 € |
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49. Kunstauktion | 17. September 2016
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AUKTIONSREKORDE
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837
Sehr seltene "Schale mit Nixe und Tintenfisch". Konrad Hentschel für Meissen. 1900 -1923.
Julius Konrad Hentschel 1872 Cöllin – 1907 Meißen
Porzellan, glasiert, in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Unterseits die Schwertermarke in Unterglasurblau, die
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geritzte Modellnummer "S. 163" sowie die Prägeziffer "65". Entwurfsjahr 1900.
Das Vermächtnis Johann Joachim Kaendlers sollte im Bereich der figürlichen Porzellanplastik des Meissner Jugendstils weiterhin eine überragende Rolle spielen. Daher ist in Entwürfen um die Jahrhundertwende kein markanter Bruch mit den Traditionen des 18. Jahrhunderts festzustellen, vielmehr bildeten die Modelle des Rokoko einen wichtigen Grundpfeiler für den Schritt in die Moderne. Beispielhaft führt Johannes Just in seiner Publikation "Meissener Jugendstilporzellan" die Schale "Nixe und Tintenfisch" an, welche um 1900 von Konrad Hentschel entworfen wurde und mit dem Motiv der Welle auf eine beliebte Form des Rokoko Bezug nimmt. "Nicht zufällig wird es [das Motiv der Welle, d.A.] gerade im Jugendstil wieder aufgegriffen. Die Künstler entdeckten erneut den Reiz der fließenden Form, der in der Bewegung des Wassers und in der Gestalt der Meerespflanzen und -tiere liegt."
Vgl. Just, J.: Meissener Jugendstilporzellan. Leipzig, 1983, Abb. S. 46, S. 97, 98.
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Staffierung auf dem Kopf der Nixe etwas berieben. Eine punktförmige Kratzspur auf dem Körper des Tintenfischs, die Staffierung der Tentakel außenseitig sehr vereinzelt unscheinbar berieben. Winzige herstellungsbedingte Materialfehlstelle an der Standfläche unterhalb der Nixe.
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H. 10,0 cm, L. 25,0 cm. |
Aufruf
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2.000 € |
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Zuschlag |
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3.400 € |
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49. Kunstauktion | 17. September 2016
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AUKTIONSREKORDE
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839
"Junge Katze, aufrecht sitzend". Erich Hösel für Meissen. 1924 -1934.
Erich Oskar Hösel 1869 Annaberg – 1953 Meißen
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Auf der Unterseite der ovalen Plinthe mit der
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Schwertermarke in Unterglasurblau, seitlich ein Schleifstrich. Des Weiteren die geprägte Modellnummer "V173" sowie eine weitere Prägeziffer. Entwurfsjahr 1917.
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Oberfläche der Ohren minimal berieben.
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H. 10,7 cm. |
Aufruf
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250 € |
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Zuschlag |
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1.700 € |
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49. Kunstauktion | 17. September 2016
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AUKTIONSREKORDE
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847
Eindrucksvoller Elefant. Max Esser für Meissen. 1924 -1934.
Max Esser 1885 Barth – 1945 Berlin
Böttgersteinzeug. Verso an der Plinthe sowie am Boden die vierfach geschliffene Schwertermarke, die geritzte
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Modellnummer "A 1089", die Bossierernummer "136", die zweifach geritzte Bezeichnung "M. L 237", die Limitierung "3 / 55" sowie die geprägte Bezeichnung "BÖTTGER STEINZEUG". Entwurfsjahr 1924.
Vgl. dazu das Gegenstück (Formnr. A 1090) in: Vgl. Bergmann, Sabine: Meissener Künstlerfiguren, Erlangen, 2010, Kat.-No. 1140, S. 567.
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Oberfläche im Bereich des Rückens und der Flanken mit je ca. 18 offenen Blasen (D. max. 1,5 cm), partiell retuschiert. An der Innenseite ein über die Seitenlänge verlaufender, hakenförmiger Trocknungsriß. Dieser außen teilweise sichtbar, vor dem Brandprozess restauriert, zwei weitere innenseitige kleine Trocknungsrisse nicht bis zur Oberfläche reichend. Gussnaht im Bereich des Kopfes und Nackens wahrnehmbar.
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H. 39,5 cm, L. 66 cm, B. 39 cm, Gew. 29,2 kg. |
Aufruf
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2.800 € |
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Zuschlag |
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4.600 € |
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34. Kunstauktion | 08. Dezember 2012
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AUKTIONSREKORDE
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650
Malabarin. Friedrich Elias Meyer für Meissen. 1997.
Friedrich Elias Meyer 1724 Erfurt – 1785 Berlin
Porzellan, glasiert, in polychromen Aufglasurfarben staffiert, partiell goldgehöht. Singende und Drehleier spielende,
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von einem Kratergefäß mit Agave gestützte Malabarin. Blütenbesetzter Rocaillesockel. Am Boden die Schwertermarke in Unterglasurblau, die geritzte Modellnummer "67033", Bossierermarke mit Jahreszeichen sowie weitere Beizeichen in Aufglasureisenrot. Entwurfsjahr: um 1750/51.
Anhand alter Arbeitsverzeichnisse der Porzellanmanufaktur Meissen gelang es Professor Erich Hösel zu Beginn des 20. Jahrhunderts, figürliche Entwürfe eindeutig dem Modelleur Friedrich Elias Meyer zuzuordnen. Er stellte unter Beweis, dass Meyer in seiner kurzen Schaffensphase an der Porzellanmanufaktur Meissen nicht ausschließlich mit der Ausformung der Modelle Kaendlers beschäftigt war, sondern herausragende, eigenständige Werke schuf. Dazu gehören auch die figürlichen Porzellanplastiken "Malabar" und "Malabarin", deren üppige, exotische Gewänder und temperamentvollen Bewegungen die Fantasie des Betrachters anregen und die Sehnsucht nach der Entdeckung ferner, zu jener Zeit nahezu unerreichbarer Kulturen weckt.
Doenges, W., "Die Entwicklung unter Kaendler 1735 bis 1763" in Meißner Porzellan - seine Geschichte und künstlerische Entwicklung, Dresden, 1921.
Vgl. Rückert, R., Meissener Porzellan 1710-1810. München, 1966, Kat.-Nr. 987, Abb. Tafel 241, Kat.-Text S. 182.
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H. 29,8 cm. |
Aufruf
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900 € |
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Zuschlag |
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1.900 € |
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33. Kunstauktion | 15. September 2012
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AUKTIONSREKORDE
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770
"Schwebender Gottvater". Ernst Barlach für Meissen. 1996.
Ernst Barlach 1870 Wedel – 1938 Güstrow/Mecklenburg
Böttgersteinzeug. Links am Sockel mit der geprägten Signatur "E. Barlach". Verso am Sockel geritzte Schwertermarke,
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unterhalb eine vertikal geritzte Strichmarke. Der Boden mit der Ritznummer "85034", der geprägten Bezeichnung "BÖTTGER STEINZEUG" und der Bossierernummer "25" mit Jahreszeichen. Entwurfsjahr 1922. WVZ Laur 353.
Aus der 1920 entstandenen Holzschnittserie "Die Wandlungen Gottes", insbesondere dem Blatt "Der erste Tag", entnahm Ernst Barlach die Vorlage zu seiner wenige Jahre später für Meissen geschaffenen Plastik "Schwebender Gottvater". Die ruhig und konzentriert anmutenden Gesichtszüge, das schlichte, flächig wirkende und durch kantige Falten gegliederte Gewand sowie der emphatische, mit lang gestreckten Armen ausgeführte Schöpfungsgestus, erwirken beim Betrachter einerseits eine kraftvolle, mächtige, andererseits eine behütende und tröstliche Wirkung.
Literatur: Laur, E.: Ernst Barlach. Das plastische Werk, Güstrow, 2006, S. 182, Kat.-Nr. 353.
Marusch-Krohn, C.: Meissener Porzellan 1918-1933 - Die Pfeifferzeit, Leipzig, 1993, S. 116f.
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H. 53 cm, L. 50 cm, B. 32 cm. |
Aufruf
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1.000 € |
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Zuschlag |
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2.800 € |
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25. Kunstauktion | 18. September 2010
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AUKTIONSREKORDE
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727
Seltene Figurengruppe mit Apollo und Athene. Johann Joachim Kaendler für Meissen. Spätes 19. Jh.
Johann Joachim Kaendler 1706 Fischbach/Dresden – 1775 Meißen
Porzellan, glasiert, in polychromer Aufglasurmalerei staffiert. Auf einem getreppten Sockel erheben sich die Figuren
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der Athene und des Apollon. Beide mit ihren Attributen versehen und mit Assistenzfiguren unter den Füßen in Form eines Drachen und des sich windenden Marsyas. Hinter Apoll steht ein Putto auf einem Felssockel. Unterseiten aller Teile mit Schwertermarke in Unterglasurblau, die der beiden Hauptfiguren mit einem Schleifstrich. Putto mit Formnr. "32" und Prägenr. Apollon ebenfalls mit Formnr. "32". Malerzeichen in Eisenrot. Gruppe vor allem im unteren Bereich mit großflächigen, fachgerechten Restaurierungen, insbesondere am Drachenkorpus, an Schwanz, Ohr, Flügeln und Pfeil. Die Finger der rechten Hand der Athene neu angefügt, ebenso das obere Ende des Bogens Apollos. Die Nase des Marsyas und die Flügel des Putto sind restauriert. Wenige der Lorbeerblätter gebrochen. Goldstaffierung teilweise erneuert. Die Restaurierungen wirken sich in keiner Weise auf das Gesamterscheinungsbild der äußert seltenen Figurengruppe aus.
Die Gruppe greift den Mythos von Athene, Apollon und Marsyas auf. Athena entdeckt im Spiegel, daß das Flötenspiel ihre Schönheit entstellt. Marsyas, der das von der Göttin fortgeworfene Instrument entdeckt, erzürnt die Götter mit meisterhaftem Spiel. Apollon fordert ihn zum Wettstreit heraus und lässt den Unterlegenen bei lebendigem Leibe häuten. Den Entwurf des für seine Zeit typischen Figurenprogramms fertigte Kaendler für die sogenannte "Große russische Bestellung" von 1772 aus. Die Figur der Athene kann als Huldigung des Künstlers an Zarin Katharina II. aufgefasst werden.
Vgl.: Ulrich Pietsch (Hg.): Meißen für die Zaren. Porzellan als Mittel sächsisch-russischer Politik im 18. Jh., München 2004, S. 103 - 105 und S. 105, Abb. 29.
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H. 38 cm, B. 35 cm, T. 14 cm. |
Aufruf
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1.400 € |
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Zuschlag |
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5.000 € |
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16. Kunstauktion | 14. Juni 2008
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AUKTIONSREKORDE
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731
Dame mit Mohr. Paul Scheurich für Meissen. Wohl um 1940.
Paul Scheurich 1883 New York City – 1945 Brandenburg an der Havel
Porzellan, glasiert. Sparsam polychrom und goldstaffiert. Am sechseckigen Sockel signiert "Scheurich" (geritzt) und
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Schwertermarke in Unterglasurblau. Entwurfsjahr: 1919, Erstausformung: 1927. Am Boden geritzte Formnummer "A 1179", Prägenummer "50" und "112 LW 75 P=" .
Vgl. Meissner Porzellan von 1710 bis zur Gegenwart. Ausstellungskatalog. Wien. 1983. Kat.-Nr. 10 mit Abb. Gisela Reineking von Bock, Paul Scheurich, in: Keramik-Freunde der Schweiz. Mitteilungsblatt Nr. 100. Zürich 1985.
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H. 276,5cm, D. 30 cm. |
Aufruf
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1.800 € |
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Zuschlag |
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3.000 € |
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10. Kunstauktion | 02. Dezember 2006
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AUKTIONSREKORDE
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545
Otto Pilz "Säbelantilopen". Meissen. Um 1925.
Otto Pilz 1876 Sonneberg/Thüringen – 1934 Dresden
Porzellan, glasiert, naturalistisch staffiert. Entwurf: 1912. Auf flachem, annähernd ovalem Sockel. Dort signiert. Am Boden Schwertermarke in Unterglasurblau, geritzte Formnr. B. 253, Prägenr. 42.
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H. 29,5 cm. |
Aufruf
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900 € |
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Zuschlag |
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1.900 € |
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4. Kunstauktion | 09. Juli 2005
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AUKTIONSREKORDE
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334
Geck. Paul Scheurich, Meissen. Um 1935.
Paul Scheurich 1883 New York City – 1945 Brandenburg an der Havel
Porzellan, farbig staffiert. An der Hinterseite der Plinthe signiert: Scheurich und Schwertermarke in Unterglasurblau. Am Boden geritzte Formnr.: F 235 Entwurfsjahr: 1916.
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H. 23,5 cm. |
Aufruf
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850 € |
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Zuschlag |
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2.200 € |
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