219 Nuria Quevedo Teixidó "Schwangere im Atelier am Pariser Platz" (Blick auf den Potsdamer Platz). 1972.
Nuria Quevedo Teixidó 1938 Barcelona – lebt in Berlin
Öl auf Leinwand. U.re. monogrammiert "NQ" und datiert. Verso auf der Leinwand betitelt und signiert "Quevedo". In
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einer schwarz gefassten Leiste mit breiter, silberfarbener Sichtleiste gerahmt.
WVZ Wetterney 1972 / 8.
Abgebildet in: Anke Kuhrmann, Doris Liebermann, Annette Dorgerloh: Die Berliner Mauer in der Kunst: Bildende Kunst, Literatur und Film. Berlin, 2011. S. 117, Abb. 62.
Ausgestellt in: FallMauerFall / 61 – 89 – 09. Museum Ephraim Palais, 11. November 2009–01. Februar 2010.
"Ein interessantes Sujet innerhalb der künstlerischen Grenzlandschaftsdarstellungen bildet der 'Fensterblick' – Ost- wie West-Berliner Künstler, die aus ihren Ateliers, aus Wohnungen und aus Fahrzeugen aller Art auf die Berliner Mauer schauten. Diese Arbeiten verdeutlichen die Allgegenwärtigkeit der Grenzanlagen in und um Berlin, die 28 Jahre lang Teil der täglichen Stadterfahrung waren. Zugleich offenbaren die über Jahre vom gleichen Standpunkt aus festgehaltenen Beobachtungen die topografische Umcodierung des einstigen Todesstreifens nach dem Mauerfall. (…) Nicht selten ist es der Blick aus dem eigenen Atelier auf die Grenzanlage, den die Künstler einfangen. Bei Nuria Quevedo [ist] der Todesstreifen zwischen der Akademie der Künste am Pariser und dem Potsdamer Platz noch ein scheinbarer Nebenschauplatz, der mit seiner zerstörerisch-tödlichen Konnotation im Kontrast zu der lebenspendenden Schwangeren im Vordergrund steht (…).
Vor allem im Osten ermöglichte der Fensterblick vom erhöhten Standpunkt Einblicke und damit auch Einsichten in das Grenzanlagensystem mit all seinen Sperr- und Überwachungselementen, die eigentlich nur denen im Todesstreifen patrouillierenden Grenzsoldaten vorbehalten sein sollten. Umfangreiche Sichtschutzmaßnahmen verhinderten, dass sich die DDR-Bürger ein allzu konkretes Bild vom Aufbau der Berliner Mauer machen konnten. Die 'Grenzordnung' schränkte den Zutritt zum unmittelbaren Grenzgebiet ein. Rund um Berlin waren damit der innerstädtisch rund 100 Meter, an der Umlandgrenze rund 500 Meter breite 'Schutzstreifen' und an der innerdeutschen Grenze die circa fünf Kilometer tiefe 'Sperrzone' gemeint. Außerhalb dieses Gebietes lebende Bürger durften das Areal nur mit einem Passierschein betreten." (zitiert nach: Anke Kuhrmann: An der Grenze. Künstler aus Ost und West sehen die Berliner Mauer. In: Anke Kuhrmann, Doris Liebermann, Annette Dorgerloh: Die Berliner Mauer in der Kunst: Bildende Kunst, Literatur und Film. Berlin, 2011. S. 215–219.).
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Malschicht mit deutlichem Krakelee, vereinzelt etwas schüsselförmig. Farbverlust im Falzbereich. Am o. Bildrand horizontale dunkle Farbspuren. Ein länglicher, bräunlicher Farbfleck unterhalb der Signatur u.re. Zwei kleine Retuschen u.li. nahe dem Handgelenk und in der Fensterscheibe u.li. sowie weitere, sehr kleine Retuschen.
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121 x 81 cm, Ra. 136 x 94,7 cm.