735 Seltenes Kaffeeservice "Watteaumalerei in Kupfergrün" für 12 Personen. Meissen. Nach 1748.
Gottlob Siegmund Birkner 1712 Meissen – 1771 ebenda
Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 Meißen
Maria Amalia von Sachsen 1724 Dresden – 1760 Madrid
Jean-Antoine Watteau 1684 Valenciennes – 1721 Nogent-sur-Marne
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Aus dem Service "Neuer Ausschnitt", Reliefzierat
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"Neumarseille", die Zuckerdose und Kaffeekanne mit Rosenknäufen. Die Wandungen und Spiegel mit dem Dekor "Watteaumalerei in Kupfergrün", die Ränder mit Goldzahnkante, Goldschleifen, Goldblumenranke und Goldrand. 41–teilig, bestehend aus 12 Tassen mit Untertassen, 12 Kuchentellern, Kaffeekanne, Sahnegießer, Zuckerdose und zwei Kuchenplatten. Unterseits mit den Schwertermarken in Unterglasurblau, geprägte Form- und Drehernummern, Jahreszeichen sowie den Malernummern "147g" und "474c" in Eisenrot.
Ausformung: 1962–1963.
"Ab 1741 erhielt die Manufaktur durch den Grafen Hennicke nach und nach 230 Kupferstiche mit sogenannten Watteau-Motiven und weitere zwischen 1746 und 1747 durch den Pariser Agenten Le Leu. Dabei handelte es sich um grafische Reproduktionen nach Gemälden der französischen Maler des Rokokos wie Jean Antoine Watteau, Nicolas Lancret, Jean Baptiste Pater und anderen. Seitdem wurden in Meißen galante Paare und Gruppen in Parklandschaften als Vignetten farbig oder kupfergrün auf Porzellangeschirr von insgesamt 11 Künstlern gemalt. Seit 1745 hatte der Maler Gottlob Siegmund Birkner die Kupferstiche zu verwalten, die er selbst für seine Dekore verwendete, wie zum Beispiel 1748 auf einem Tafel- und Toilettenservice mit grünen Watteau-Szenen für König Karl von Neapel-Sizilien und seine Gemahlin Maria Amalia von Sachsen, das früher 1738 datiert, nach jüngeren Forschungen jedoch erst zum zehnjährigen Hochzeitsjubiläum des Fürstenpaares geschaffen und 1748 von August III. verschenkt wurde. Für den Dresdner Hof ist wohl erst danach ein Tafelservice mit kupfergrünen Watteau-Szenen geschaffen worden, das bis zum frühen 20. Jahrhundert immer wieder Ergänzungen erfuhr. Stets hat man dafür das leicht irisierende Grün aus Kupfer und niemals das 1817 erfundene, stumpfere, aber leichter zu verarbeitende Chromgrün in Unterglasurtechnik verwendet." (zitiert nach: Pietsch, Ulrich: Triumpf der blauen Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815. Dresden 2010, S. 290).
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Eine Untertasse mit abweichender Bemalung sowie ohne Goldschleifen und Goldblumenranke.
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Tasse H. 6 cm, Untertasse D. 13,7 cm, Teller D. 18 cm, Milchkanne H. 10,9 cm, Zuckerdose H. 9,2 cm, Kaffeekanne H. 23 cm, Servierteller D. 30,8 cm.