016 Adolph Tidemand "Lystringen" (Nächtlicher Fischfang). 1849.
Adolph Tidemand 1814 Mandal – 1876 Christiania
Öl auf Leinwand. Signiert "A. Tidemand" und datiert u.re.
Wohl WVZ Dietrichson 323.
Vgl. Boetticher II, Band
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2, Tidemand, A., Nr. 11, zwei motivgleiche Gemälde genannt.
Nach seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie in den Jahren 1837-41 reiste Adolph Tidemand durch sein Heimatland Norwegen. Die Urwüchsigkeit der Landschaft und das einfache, friedliche Leben der bäuerlichen Bevölkerung beeindruckten ihn sehr und gaben Anlass zu zahlreichen Studien und Gemälden. Dabei legte er großen Wert darauf, das Wesen der Dargestellten zu erfassen, eine größtmögliche Individualisierung zu erreichen. Im Zuge der unermüdlichen Auseinandersetzung und mehrfachen Umsetzung eines Motivs reifte seine künstlerische Anschauungsweise und sein Ansehen wuchs sowohl in Deutschland als auch in Norwegen deutlich.
In Folge dessen erhielt der mittlerweile dauerhaft in Düsseldorf ansässige Tidemand 1848 den Auftrag des norwegischen Königs Oscar I., den Speisesaal des in der Nähe von Oslo befindlichen Lustschlosses Oscarshall mit künstlerischem Schmuck zu versehen. Die Ausführung der zehn Gemälde, welche Stationen des menschlichen Lebens schildern, erfolgte 1850. Neben Kindheit, Hochzeit und Kindsgeburt zeigt eine Arbeit auch das Familienleben anhand eines gemeinsamen nächtlichen Fischfangs. Bereits kurze Zeit nach Fertigstellung dienten die Gemälde als Vorlage für einen 1852 erschienenen Radier- und Gedichtzyklus.
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich wahrscheinlich um die früheste bekannte Studie zur Bildfindung des Fischfangmotivs. Tidemands Fähigkeit, Leben, Sitten und Trachten der ländlichen Bevölkerung in intimen und poetisch gedachten Szenen wieder zu geben, bestärkt bis heute seinen Ruf als führender Genremaler der norwegischen Nationalromantik.
Für freundliche Hinweise bedanken wir uns bei Frau Dr. Bettina Baumgärtel, Düsseldorf und Frau Dr. des. Anja Gerdemann, Darmstadt.
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Gemälde in restauratorisch unberührtem Originalzustand.
Malschicht frühschwundrissig o.re. und unscheinbarer o.li., mit zwei kleinen Fehlstellen Mi. u., eine größere Mi. re. Mehrere oberflächliche Kratzer. Malträger mit vereinzelten Druckstellen am unteren und linken Bildrand. Unscheinbare konkave Malträgerverwölbung links des sitzenden Knaben.
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24,5 x 39 cm.