300 Emil Orlik "Beim Chion-in in Kyôto". 1900.
Emil Orlik 1870 Prag – 1932 Berlin
Dr. Lothar Bolz 1903 Gleiwitz – 1986 Berlin-Ost
Farbholzschnitt auf feinem Japanbütten. In Blei signiert und datiert "Orlik 1900" u.re. Im u.li. weißen Rand mit Annotationen in Blei von fremder Hand. Am o. Blattrand auf Untersatzpapier montiert.
WVZ Voss-Andreae H 61.
Provenienz: Nachlass Sammlung Dr. Lothar Bolz, Berlin.
Ausgestellt in der Graphischen Ausstellung in Hamburg 1903/04, Nr. 461. Orlik war in dieser Ausstellung mit 40 Werken vertreten.
Lit.:
Emil Orlik – Graphik: im Berliner Kupferstichkabinett.
...
Berlin 1983. S. 22, KatNr. 100, Abb. 48.
Albert Voigtländer-Tetzner: Emil Orlik: sein graphisches Werk; ausgestellt bei A. Voigtländer-Tetzner, Kunsthandlung für Graphik, Frankfurt am Main vom 20.03. – 20.04.1910. Frankfurt am Main 1910. S. 12, KatNr. 173.
"Das Chion-in mit dem Bergnamen Kachozan ist ein Tempel im Stadtbezirk Higashiyama der Stadt Kyoto, Japan. Er ist der Haupttempel der Jodo-Richtung des Buddhismus." Er wurde im Jahr 1234 an dem Ort erbaut, an welchem der Priester Jodo-shu lehrte und starb. Nach einem Brand 1633 wurde er vom 17.-19. Jahrhundert wieder aufgebaut. (Quelle: Wikipedia).
Emil Orlik trat im Jahr 1900 seine erste Orientreise mit dem Ziel an, in Japan die Technik des Farbholzschnitts zu erlernen. Er "versuchte das Wesenseigene der japanischen Kunst – der alten wie der modernen – zu bestimmen. Er kam zu dem Schluß, der darzustellende Gegenstand werde vereinzelt und seine Charakteristika überbetont. Dies entspricht sowohl Orliks künstlerischem Ziel als auch dem der Wiener Secession. Vor diesem Hintergrund bekommt das Vorhaben, in Japan die Technik des Farbholzschnitts zu lernen einen ganz anderen Stellenwert als zuvor in Europa. Es wurde Orlik wichtiger, sich mit den Grundsätzen der japanischen Kunst – Vereinzelung des Gegenstandes, Betonung des Wesentlichen durch die Kontur und Negierung der Räumlichkeit – vertraut zu machen und sie auf seine Weise […] umzusetzen." (zitiert nach: Emil Orlik – Graphik: im Berliner Kupferstichkabinett. Berlin 1983. S. 7).
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Abzug außermittig im Papierformat sitzend. Im li. und u. weißen Rand mit vereinzelten, ganz minimalen Knickspuren. Am o.li. Blattrand eine papierimmanente Materialunebenheit (außerhalb des Druckbereichs).
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Stk. 20,5 x 12,6 cm, Bl. 25,5 x 18,8 cm.