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AUKTION 73 | 17. September 2022 |
Gemälde 16.-19. Jh.
Gemälde Moderne
Gemälde Nachkrieg/Zeitgen.
Grafik 16.-19. Jh.
Nachlass Martin Pietzsch
Grafik Moderne
Grafik Nachkrieg/Zeitgen.
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878 Drei Lacktabletts. Japan. Wohl Meji-Periode, 19. / frühes 20. Jh.
Schwarzlack, polychrome Malerei, goldstaffiert. Blätter- und Blütenzweige mit je einem Singvogel. Ein Tablett signiert.
Verso kratzspurig. Montierung der Böden partiell gelöst. Lackoberfläche des großen Tabletts unterseitig mit Schollenbildung und größeren Fehlstellen. Die Randkanten besonders des großen und kleinen Tabletts mit Ausbrüchen der Lackschicht.
L. 31,1 cm, B. 18 cm / L. 29,7 cm, B. 17,5 cm / L. 20,4 cm, B. 12,7 cm.
881 Seladon-Schale. Korea. Wohl Goryeo-Dynastie, 12.- frühes 14. Jh.
Steinzeug, rötlichgrauer Scherben, transparente, glänzende Seladonglasur über weißen und schwarzen Schlicker-Einlagen in sanggam-Technik. Weite, flache, leicht unrunde Form. Innenseitig mit vier Blütenbändern unter einem schmalen Band mit Strichdekor, im Spiegel drei zentrale Chrysanthemenblüten umgeben von einem Band aus ruyi-Zepter-Köpfen. Die Außenseite mit vier Chrysanthemenmedaillons in einem breiten Band aus floralen Arabesken zwischen einem oberen Band mit Strichdekor und einem
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D. 20,3 / 19,8 cm, H. 7 cm.
Qingbai Ware 960 n. Chr. – Mitte 14. Jh. Jiangxi
Porzellan, weißer Scherben, die Außenwandungen glänzend seladonfarben, innen gräulich-weiß glasiert. Die Wandungen mit geschnittenem Chrysanthemenblüten- und Blattdekor. Am Stand umlaufend eine stilisierte Lotosblatt-Bordüre. Glasierter Boden, ungemarkt. Auf hölzernen Lotossockeln.
In der Art von LongQuan-Seladon- oder Qingbai-Objekten.
Provenienz: Familienbesitz seit 1954, Diplomatengeschenk der chinesischen Staatsregierung.
Mündungsrand einer Vase mit drei kleinen Glasurfehlstellen sowie am Hals mit t-förmigem Spannungsriss in der Glasur. Die Außenwandungen vereinzelt mit punktartigen Einschlüssen, Lunkern, kleinen Glasurfehlstellen und Bereibungen sowie Unebenheiten in der Masse. Eine Vase mit sehr kleinem Brandriss. Die Glasur der Innenwandungen mit zahlreichen Lunkern.
H. 54,5 cm.
883 Qingbai (?)-Gefäß. China. Wohl Yuan-Dynastie, 1261– 1368
Steinzeug, rotbrauner Scherben, mit mattglänzender grünlich-grauer Glasur. Gedrückt kugelförmiger Korpus mit eingezogenem Hals und tellerförmig ausgestellten Mündungsrand. Korpus an Stand und Boden unglasiert. Am Boden ein Papier-Etikett des chinesischen Handelsverbandes Kulturgut der frühen 1950er Jahre mit Angaben zum Objekt.
Provenienz: Familienbesitz seit 1954, Diplomatengeschenk der chinesischen Staatsregierung.
Glasur herstellungsbedingt mit vereinzelten Luftblasen und Materialanhaftungen. Unterhalb des ausgestellten Mündungsrandes Glasurrisse (2 cm, 6 cm, 6 cm und 2 cm), zum Teil in Hals und Schulter einlaufend. Mündungsrand innenseitig mit oberflächlicher Bestoßung (max. 1,3 x 0,4 cm).
H. 12 cm.
884 Große Swatow-Schale mit Phoenix. China. Späte Ming-Dynastie, 16./17. Jh.
Swatow Ware 1574 – 1650 bei Zhangzhou
Porzellan, grünlichweiß glasiert und in Aufglasureisenrot, -grün und -schwarz staffiert. Im Spiegel ein großer Phoenix in einer Landschaft mit Blumen, Sträuchern und Wolken. Auf der Fahne fünf geschweifte Kartuschen auf einem Rautengitterfond, darin alternierend Landschaftsdarstellungen mit Lotosblüten bzw. anderen Pflanzen.
Staffierung und Glasur im Spiegel zum Teil deutlich berieben, vereinzelte leichte Bereibungen auf der Fahne und am Mündungsrand. Re. Mündungsrand mit drei größeren und sechs kleinen Chips. Glasur der Fahne unterseitig ganzflächig mit Kratzspuren, vereinzelte Rostspuren.
D. 37 cm, H. 8 cm.
885 Baluster-Vase. China. Qing-Dynastie, wohl Kangxi-Periode, 1662– 1722.
Porzellan, leicht gräulicher Scherben, die Außenwandung glänzend schwarz glasiert, die Innenwandung sowie der Boden mit bläulich-weißer Glasur. Die Außenwandung mit Prunus-Blütenzweigen und Chrysanthemenblüten in Gold dekoriert. Am Boden die Sechs-Zeichen-Marke im Doppelring in Unterglasurblau.
Provenienz: Familie Nocht, Tropeninstitut Nocht, Hamburg.
Mündungsrand mit Chip (ca. 8 mm). Malerei deutlich berieben. Ausgeprägte Bossierfuge. Schwarze Glasur mit vereinzelten Kratzspuren, am Hals ein offener Lunker, Standring mit Schleifspuren. Kleine Glasurunebenheit am Hals innen, einzelne Eisenflecke und Nadelstiche.
H. 19,8 cm.
886 Stehendes Pferd im Stil der Tang-Dynastie. China. 20. Jh.
Bronze, gegossen, patiniert, grün gefasst.
Ein Schmuckelement am Schweifgurt mit sehr kleiner Fehlstelle. Sattelkante mit zwei Druckstellen, an der Schabracke Kratzspur.
H. 27,7 cm, L. 22,7 cm, B. 10 cm.
887 Bodhisattva Guanyin. Wohl China. Wohl frühe Qing Dynastie. 1644-1912.
Bronze, hohl gearbeitet, dunkelbraun patiniert, mit Resten einer Vergoldung über roter Grundierung. In Padmasana auf einem doppelten Lotossockel sitzender Bodhisattva, die Hände in Karana Mudra. Der Kopf mit einer hohen Krone geschmückt, auf seiner rechten Schulter ein Gefäß, auf der linken ein Vogel sitzend.
Die Spitze des kleinen Fingers der re. Hand mit Materialverlust.
H. 24,9 cm, B. 16,5 cm, T. 9,9 cm.
888 Teedose. China. Späte Qing-Dynastie, 19. Jh.
Holz, Lackmalerei. Oktogonaler Korpus, die Seitenflächen und Deckeloberseite mit figürlicher Goldlackmalerei. Innengefäß aus Zinn, ziseliert, mit zweifachem Deckel, auf dem oberen zwei Pfirsiche.
Kanten bestoßen. Zinneinsatz deformiert. Lack an einzelnen Stellen mit Schollenbildung, mehrere kleine Fehlstellen. Boden innen und unterseitig stärker berieben. Schlüssel fehlend.
H. 12,2 cm.
889 Teedose. China. Wohl 19. Jh.
Holz , polychrome Lackmalerei, Goldlack. Rechteckform, scharnierter Deckel, innen zwei Zinn-Einsätze mit ziselierten Deckeln, jeweils mit Knauf.
Deutliche Bestoßungen. Deckel leicht verzogen. Kanten der Zinndeckel mit leichten Deformationen. Schlüssel fehlend.
10,5 x 21,5 x 16,6 cm, Zinneinsätze jeweils 7 x 13,3 x 8,9 cm.
890 Achtteiliger Paravent im chinesischen Stil. Wohl spätes 19./20. Jh.
Lars Boelicke 19./20. Jh.
Holz, beidseitig mit polychromer Lackmalerei auf schwarzem bzw. rotem Grund. Mit Scharnieren montiert. Eine Schauseite mit felsiger Flusslandschaft, einzelnen Pavillons und Figurenstaffage, auf der anderen zwölf Frauen – drei Paare, flankiert von je einer Dreiergruppe – in einer Landschaft mit Felsen, Bäumen und Brücke.
Provenienz: Sammlung Lars Boelicke, erworben im frühen 20. Jh.
Druck- und Kratzspuren, mit Bestoßungen und Fehlstellen der Lackschicht. Oberflächen partiell wischspurig, mit einzelnen Laufspuren. Scharniere teilweise erneuert, nicht passgenau, dort partiell mit Materialausplatzungen im Holz.
H. 90 cm, B. gesamt 173,7 cm, B. Einzelpaneel 21 cm.
891 Paar zierliche Satztische. China. Späte Qing-Dynastie, um 1900.
Holz, Rot- und Schwarzlack sowie Goldmalerei. Seitenrahmenkonstruktion. Verschiedene Blumenmotive und Vögel, auf den Stirnseiten der Wangen Ornamentbordüren.
Unterseitig Reste eines alten Etiketts.
Deutliche Gebrauchsspuren, Bestoßungen besonders an den Kanten mit Fehlstellen der Lackschicht. Tischplatten kratz- und wischspurig, verso mit sichtbaren Klebstoffspuren. Steg des kleineren Tisches erneuert, der des größeren geklebt.
H. 71,5 cm, B. 50 cm, T. 33,2 cm / H. 57,2 cm, B. 32,7 cm. T. 26,8 cm.
893 Gu Jianlong (nach), Drei Luohan. China. Wohl späte Qing-Dynastie. 18./19. Jh.
Gu Jianlong 1606 Suzhou Taichang – nach 1686
Tusche und Farben auf Seide. O.li. bezeichnet "Long Ming und Gu Jianlong" und Siegel "Jianlong", zyklisch datiert "bingchen". Im Passepartout hinter Glas in einer hochwertigen, auf rotem Bolus vergoldeten Leiste gerahmt.
Malträger mit kleinen bräunlichen Fleckchen, Farbschicht partiell leicht berieben, am Mantel des re. Reiters drei sehr kleine Fehlstellen. Rahmen an den Ecken leicht bestoßen, verso etwas stärker, eine Gehrung leicht geöffnet.
BA 50 x 37 cm, Ra. 69,3 x 55 cm.
Deckfarben auf Seide, pastose Weißhöhungen. Binnenzeichnung und einzelne Konturen in Gold. Hinter Glas in einer auf rotem Bolus versilberten, profilierten Leiste mit filigranem Perlstab gerahmt. Verso Aufhängung.
Bildträger und Malschicht leicht angeschmutzt.
20,5 x 23 cm, Ra. 22,4 x 24,7 cm.
Seide auf Seide, Plattstich. Auf cremefarbenem Grund mit Päonien und anderen Blüten bestickt, die umlaufende Bordüre ebenfalls mit gestickten Blumenmotiven. Jeweils hinter Glas gerahmt, verso zwei Aufhängungen.
Provenienz: Sammlung Bruno Steinhorst (1881 Potsdam – 1953 Bad Wiessee).
Steinhorst war von 1909 – 1914 Generalvertreter für die Pelikan-Werke der Familie Günther Wagner in Asien.
Zum Teil deutlicher Materialverlust der Schussfäden. Einzelne kleine (Wachs?)-fleckchen.
89 x 40 cm, Ra. 92,5 x 43 cm / 87 x 37,5 cm, Ra. 90,5 x 40,5 cm.
901 Art Déco – Tischdecke. Um 1920.
Seide, Brokat-Applikationen, Goldfadenstickerei sowie Wolle, Platt- und Stielstich.
Leichte Gebrauchsspuren. Einzelne gelöste Fäden. Seideneinfassung minimal verblichen, mit kleinem Riss (7 mm). Verso auf dem Rückseitenstoff, einzelne kleine bräunliche Fleckchen.
91 x 91 cm.
911 Bratsche. Wohl Markneukirchen. Wohl um 1900.
4/4. Fichte und Ahorn mit getöntem Lack. Eingelassene Reifchen. Griffbrett und Wirbel aus ebonisiertem Holz, Saitenhalter aus Ebenholz. Auf dem inneren Boden mit einem Etikett "Joannes Franciscus Pressenda q. Raphael / fecit Taurini anno Domini 1838", dahinter ein Pfeilsymbol nach rechts. Mit einem Kinnhalter aus Kunststoff. Im neuzeitlichen Instrumentenkoffer.
Vgl. zum Etikett die entsprechende Abbildung in: Paul de Wit: Geigenzettel alter Meister vom 16. bis zur Mitte des 19.
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Korpus L. 39,1 cm, obere B. 18,6 cm, mittlere B. 13,3 cm, untere B. 23,0 cm, Mensur 36,8 cm.
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.
912 Bratsche mit einem Etikett von Paolo Zara. 20. Jh.
Paolo Zara 19. Jh.
4/4. Fichte und Ahorn. Lackierung wohl erneuert. Eingelassene Reifchen. Griffbrett, Wirbel und Saitenhalter aus Ebenholz und ebonisiertem Holz. Auf dem inneren Boden unterhalb des linken f-Loches auf einem Etikett in Tusche bezeichnet. Mit einem Etikett "Paolo Zara / Pontremoli 1921". Mit einem Kinnhalter aus ebonisiertem Holz. Im neuzeitlichen Instrumentenkoffer.
Paolo Zara ist möglicherweise Sohn des Gaspare Zara, Geigenbaumeister in Pontremoli, tätig 1876–1902, dieser erwähnt in:
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Korpus L. 39,1 cm, obere B. 18,5 cm, mittlere B. 12,7 cm, untere B. 22,7 cm, Mensur 35,9 cm.
913 Bratschenbogen. Wohl Deutsch. Nach 1970.
4/4. Holz und Rosshaar. Achtkantige Stangenform. Ebenholzfrosch mit Pariser Auge. Mit der fragmentarisch erhaltenen Angabe "GERMA[…]" zwischen Frosch und Beinchen. In einem Etui.
Rosshaarbespannung wenig bespielt. Minimale Abnutzungsspuren. Stange punktuell leicht bestoßen.
74 cm, 63 g.
921 Breiter Schmuckrahmen. Spätes 19. Jh.
Holz, goldfarbene Schlagmetallauflage. Glatte Sichtleiste mit Perlstab, Viertelkehle mit schmaler Platte, Rundstab, Kehle mit Akanthusblattwerk, Viertelkehle, Akanthusdrehstab als Wulstprofil mit abschließender Viertelkehle. Verso mit zwei Aufhängungen.
Rahmen zu dem Gemälde Wolfgang Heinz "Chiemsee", KatNr. 140.
Gehrungen ganz leicht geöffnet. Fassung partiell etwas berieben, mit kleinen Fehlstellen, teils unfachmännisch überfasst. In den Tiefen Staubablagerungen. Verso und seitlich einzelne Nagellöchlein.
Ra. 97 x 126 cm, Falz 70,7 x 100,6 cm, Profil 15 x 8,5 cm.
922 Großer Rahmen mit feinen Wellenband-Profilen. Um 1900.
Holz, grau grundiert, goldfarbene Blattmetallauflage, mit Wellenband-Masseapplikationen. Innen ein breiter, flacher Wulst, in eine steil ansteigende Kehle übergehend. Darauf folgend eine Wellenband-Masseverzierung. Nach einer schmalen Platte nochmals eine Wellenband-Masseverzierung als Abschluss. Hintere Außenkante der Seitenflächen unterkehlt.
Gehrungen altersschwundbedingt leicht geöffnet. Partiell Fehlstellen im Wellenband an den Ecken. Oxidationsfleckchen sowie Abrieb und Fehlstellen in der Blattmetallauflage. Innenliegender Wulst teils mit größeren Kratzern.
Ra. 116,5 x 88 cm, Falz 100,6 x 72,5 cm, Profil 9,1 x 4,6 cm.
923 Profilierter Rahmen. Frühes 20. Jh.
Holz, Silber- und Blattmetallauflage über rotem Poliment. Die Zier- und Abschlussleisten poliert. Sichtleiste im Halbrundstab, darauf folgend ein breiter, geschwungener, nach außen ansteigender Karnies mit Halbrundstab an der Außenkante leicht gekehlt.
Partiell berieben und mit kleinen Fehlstellen. Eine Ecke mit deutlicherer Fehlstelle (ca. 8 x 1 cm) an der Außenkante, mit Goldfarbe übermalt.
Ra. 75 x 61 cm, Falz 63,8 x 49,9 cm, Profil 6,5 x 3,5 cm.
924 Schmuckrahmen im Louis XV – Stil. 20. Jh.
Holz, masseverziert, über partiell rotem Bolus goldfarben gefasst. Sichtleiste mit stilistierten Blatt-Fries. Gekehltes Wulstprofil mit geschweiften Außenkanten und betonten Ecken mit floralem, Akanthus- und Rocailledekor. Verso mit einer Aufhängung.
Mehrere Trocknungsrisse und Fehlstellen der Fassung sowie an den Zierleisten, partiell ergänzt. Größerer Riss an einer C-Volute u.Mi. Verso farbspurig, einzelne Nagellöchlein.
Ra. 79 x 98,5 cm, Falz 60,8 x 80,6 cm, Profil inkl. Verstärkungsecken 10,2 x 8 cm.
925 Großer Schleiflack-Profilrahmen. Frühes 20. Jh.
Holz, schwarz gefasst. Goldfarbene Sichtleiste, masseverziert.
Die erhabenen Profilbereiche mit Fehlstellen.
Ra. 103,5 x 143,5 cm, Falz 82 x 121,5 cm, Profil inkl. Verstärkungsecken 13 x 7,5 cm.
926 Breiter historisierender Schmuckrahmen im Stile des Barock. 1970er Jahre.
Holz, masseverziert, gold- und bolusfarben staffiert. Sichtleiste mit stilisiertem Blütendekor ornamentiert, die schmale Rahmenplatte mit zweifachem Vierkantstab, breiter, nach außen stark ansteigender, seitlich unterkehlter Karnies in Ornamentband mündend. Das Karnies reich mit Akanthusblattranken, Rollwerk und Blütenzweigen bedeckt. Die Eckkartuschen mit von Akanthusranken umgebenen Rocaillen. Gehrungen mittels Dreiecksverbindungen stabilisierend hinterlegt.
Partiell minimal berieben.
Ra. 70,5 x 60 cm, Falz 53 x 43,5 cm, Profil 9 x 5,8 cm.
931 Biedermeier-Pfeilerspiegel. Um 1830– 1840.
Mahagoni, auf Nadelholz furniert. Hochrechteckige, architektonische Form. Seitliche Pilaster, darüber eine Attika-Zone mit flachem Dreiecksgiebel ("Schinkelgiebel"), die Furnierfelder durch helle Fadenintarsien akzentuiert. Spiegelglas mit Facettenschliff.
Eine Gesimsleiste und Verkröpfung lose. Am li. Pilaster eine kleine Kratzspur. Spiegelglas mit Alterungsspuren.
H. 138,5 cm, B. 83 cm.
932 Achteckiger Wandspiegel. Murano, Italien. 2. H. 20. Jh.
Farbloses Glas, partiell mit Goldfolieeinschmelzungen. Spiegelglas. Doppelte Rahmung künstlich (?) gealterten Glaselementen und acht aufgelegten, gedrehten Glasleisten. Über den Ecken gekniffene Blütenrosetten und Blätter, 40 Ziernägel mit Glaskopf. Auf eine Holzplatte montiert.
Drei Glasblätter mit sehr kleinen scharfkantigen Kerben, werkprozessimmanent. Glasapplikationen mehrheitlich mit leichtem Spiel. Rahmung ganz leicht angeschmutzt.
H. 82,5 cm, B. 62 cm.
933 Kissen-Stollenschrank. Norddeutsch / Holland. Spätes 17. Jh.
Laubholz und Nussbaum (?)-Furnier, schwarz lackgefasst, auf Nadelholz. Hochrechteckiger Korpus mit abgeschrägten Ecken, Untergestell mit vier Balusterbeinen und Kreuzsteg. Tür und Seitenwangen mit Kissenfüllungen, gerahmt von Flammleisten. Die Türseiten als Kymation-Fries. Füllungen schauseitig als Marketerien, seitlich als volle Furnierspiegel in Nussbaum und Palisander. Eingerichte mit zwei Einlegeböden, oben kleine Galerie mit vier Schüben, unten ein größerer Schub mit zwei
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H. 167 cm, B. 99,9 cm, T. 53,3 cm.
934 Aufsatzkommode. Mitteldeutsch, eventuell Berlin. Um 1800.
Birke massiv und Birkenfurnier, mahagonifarben gebeizt, auf Nadelholz furniert. Vierschübige Kommode mit zweitürigem Aufsatz, Mittel- und schräg gestellte Eckpilaster mit verkröpftem Gesims, Flechtbandfries und zwei kleinen Rosetten. Die Seitenwände kassettiertes Furnier. Eingerichte mit drei Einlegeböden und zwei unteren Schubladen. Originale Beschläge, originales Tourenschloss und Stulpriegel mit Fehlbediensperre.
Die Querstücken des Furniers der Seitenwände verwölbt und abgelöst. Die Profilleisten des Aufsatzes abgeleimt. Oberes Gesims seitlich fachmännisch restauriert. An der Ecke der Verkröpfung li. ein kleines Stück fehlend. Li. Tür mit Ergänzung am o. Gesims. Korpusinnenseiten sowie Rückwand gebeizt.
H. 210 cm, B. 123,3 cm, T. 55,5 cm.
935 Seltene zweischübige Kommode. Sachsen. Um 1760– 1770.
Nussbaum und Nusswurzel auf Nadelholz furniert, lackiert.
Korpus allseitig einfach geschweift über dezent geschwungenem Zargensockel. Auf ca. 30° eingestellte Ecklisenen mit Stirnflächen, leicht bombiert. Deckplatte, Schübe, Seitenwangen und Stirnflächen der Ecklisenen mit rahmenden doppelten Filetbändern akzentuiert. Originale Messing-Handhaben.
Zwei Trockenrisse an Fuß-Zargen-Verbindung. Das Furnier partiell etwas bestoßen, vereinzelt mit Fehlstellen, Kratz- und Druckspuren. Füße gekürzt. Böden im Laufbereich aufgedoppelt. Schlosskästen aufgedoppelt, Einsteckschlösser und Schlüsselschilder ergänzt.
H. 75 cm, B. 115 cm, T. 52,7 cm.
936 Aufsatz eines Schreibschrankes. Dresden. 1760er Jahre-1770.
Nussbaum und Nusswurzel auf Nadelholz furniert, lackpoliert. Messingbeschläge. Hochrechteckiger Korpus mit gesprengtem Giebel, seitlich schräg gestellte Ecklisenen. Türen, Schlagleiste, Seitenwangen und Stirnflächen der Ecklisenen mit rahmenden, doppelten Filetbändern akzentuiert. Halbes Eingerichte, zentrales Schließfach in Tabernakelform flankiert von sechs Schubladen. Im Schließfach vier Schubkästen. Unter dem nach oben ausziehbaren Tabernakelrahmen drei Geheimfächer, unteres mit flacher geviertelter Schublade, oben zwei kleine Fächer. Schlüssel vorhanden.
Furnier mit Trocknungsrissen. Li. Ecklisene mit kleiner Furnierfehlstelle. Oberflächen altersbedingt etwas kratzspurig. Zwei Geheimschübe fehlen. Hochwertiges Messing-Kastenschloss ergänzt. Wasserfleckchen auf der Schlagleiste. Rückwand partiell mit inaktivem Anobienbefall. Unterbaute Platte ergänzt.
H. 91 cm, B. 84,2 cm, T. 32 cm.
937 Großer klassizistischer Zylindersekretär. Wohl mitteldeutsch. Um 1800.
Nussbaum auf Nadelholz furniert, schelllackpoliert. Zweischübiger Korpus auf konischen Vierkantbeinen. Zylinder öffnet sich beim Herausziehen der Schreibplatte, dahinter ein zentrales Ablagefach, von je zwei Schüben flaniert, darunter ein dreiteiliger Blindschub. Abschließend drei Kopfschubladen. Korpus mit Bandmarketerien, die unteren Schübe mit je zwei intarsierten Blütenrosetten aus partiell geschwärztem Bein, Kopfschübe und untere Schübe mit intarsierten, rautenförmigen
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H. 119,1 cm, B. 145 cm, T. 68 cm.
938 Vitrinen-Aufsatzkommode. Sogenannter Zweiter Dresdner Barock. 2. H. 19. Jh.
Nußbaum und Nußwurzel auf Eiche furniert, gebeizt, schellackpoliert. Zweischübiges Kommodenunterteil mit geschweifen Fronten und Zargen auf geschweiften Vierkantbeinen, Rückwand eingesteckt. Hochrechteckiger Vitrinenaufsatz mit Kranzgesims und gesprengtem Giebel. Eintürige Front im gestreckten Vierpaß verglast, rückwärtig verspiegelt, zwei Glas-Einlegeböden. Bronzierte Messingbeschläge,-handhaben und -schlüsselschilder. Zwei Schlüssel vorhanden.
Marriage, Vitrinen-Aufsatz ergänzt. Partiell mit Trocknungsrissen und kleineren Furnierausbrüchen. Oberflächen mit Gebrauchsspuren. Spiegelrückwand unfachmännisch ergänzt. Spiegel und Böden mit kleinen Ausbrüchen.
H. 177 cm, B. 69 cm, T. 47,5 cm.
939 Vitrinen-Aufsatzschrank. Spätes 19. Jh.
Nussbaum, auf Nadelholz furniert, lackpoliert. Korpus mit abgeschrägten Ecken. Unterteil zweitürig, auf geschweifter Zarge. Zweitüriger Vitrinenaufsatz mit gesprengtem Giebel und Mittelkonsole. Türen und Seitenwangen des Unterteils mit rahmenden Furnierbändern akzentuiert. Eingesteckte Rückwand. Vier Einlegeböden. Originale Beschläge und Scharnierbänder. Schloss am Aufsatz mit zierlicher Griffolive und Falle sowie Doppelriegel.
Politur partiell verblindet. Oberfläche mit Druck- und Nutzungsspuren, vereinzelt Trockenrissbildung. Zargenkante etwas bestoßen, mit kleineren Furnierfehlstellen. Ein Kantriegel ergänzt.
H. 209,5 cm, B. 123,8 cm, T. 39 cm.
940 Aktenschrank. Deutsch. Spätes 19. Jh.
Eiche massiv, mittelbraun gebeizt. Hochrechteckiger Korpus auf Balusterfüßen, rückseitig Vierkantfüße. Zwanzig Fächer mit eingesetzten Kartonschüben, jeweils seitlich mit der äußeren Lisene abschließbar. Die Lisenen jeweils mit drei Bandscharnieren. Abschließendes Kranzgesims mit glatter Frieszone, über drei kannelierten Lisenen. Schlösser original, ein Schlüssel vorhanden, beidseitig passend.
Die seitlichen Wangen mit vertikalen Trocknungsrissen, o.li. ein Schraubloch. Oberflächen druck- und kratzspurig und mit Bereibungen, die u. Profilkante mit einer Bestoßung. Kartonschübe mit Gebrauchsspuren, die Klappe eines Schubes lose.
H. 179 cm, B. 100,3 cm, T. 35,6 cm.
941 Rollsekretär. Deutsch. 2. H. 19. Jh.
Nussbaum, auf Nadelholz furniert, mahagonifarben gebeizt. Zweitüriger Unterbau mit abschließendem Schub über balusterförmigen Füßen, rückseitig Vierkantfüße. Seitlich ausziehbare Ablageplatten. Lamellenklappe öffnet sich beim Herausziehen der Schreibplatte. Eingerichte mit vier Schüben und einer Tür, der obere Schub mit klappbarer Front und Stehpultfunktion, nochmals mit zwei Schüben und zentralem Fach, seitlich ausziehbare Ablagen. Hölzerne Schlüsselschilder, Schlösser origina. Ein Schlüssel vorhanden.
Mit Gebrauchsspuren. Dreiseitig umlaufende Randleiste fehlend, Zapfenlöcher verschlossen. Lamellen-Griffleisten fehlend, die beiden Öffnungen unfachmännisch geschlossen. Laufleisten des großen Schubes erneuert. Drei hölzerne Schlüsselschilder gelöst, zwei davon fehlend. Schreibunterlage partiell gelöst, etwas verzogen, mit einzelnen Löchlein. Schlüssel für die Tür des Unterteils fehlend.
H. 129 cm, B. 112 cm, T. 75 cm.
942 Satz von sechs Sesseln "Nr. 19". D. G. Fischel & Söhne, Niemes, Tschechien. 1920er Jahre.
D.G. Fischel & Söhne 1870 Niemes (Böhmen)
Buche, gebogen und dunkelbraun gebeizt. Sitzflächen mit Branddekor. Vier Stühle unterseitig mit dem Brandstempel "FISCHEL / TCHÉCOSLOV." Alle Stühel mit dem fragmentarisch erhaltenen Herstelleretikett ""FISCHE[L] / IMPORTÉ des ÉTATS TCHÉCO-SLOVAQUES. – MADE in the CZECHOSLOVAK STATE".
Vgl.: D. G. Fischel Söhne Niemes – Wien. Der Katalog von 1915. Mit einer Einleitung von Jaromíra Simoníková. München, 1992. S. 21.
Oberflächen mit Gebrauchsspuren, Lehnen am o. Scheitelpunkt mit zum Teil deutlichem Materialverlust. Spannungsrisse. Sitzrahmen verso und Stege mit Nagellöchlein. Eine Sitzfläche mit kleinem Wasserfleck, eine andere mit eingeritzten Ziffern und Buchstaben, ein Stuhlbein klebstoffspurig.
H. 85 cm, B. 45 cm, T. 54 cm, Sitzhöhe 42 cm.
943 Teppich mit Vasenmotiv. In der Art von Hereke, wohl Türkei. Wohl 20. Jh.
Flosh-Seide auf Baumwolle, ca. 600.000 Knoten / m². Geknotete Fransen. Zentralfeld mit Mihrabnische mit Blumenvase, Floraldekor mit Motiven aus Herati- und Boteh-Mustern sowie behangartig angeordnete Schmuckformen mit Quasten und Glöckchen, in der rahmenden Hauptbordüre "Schah-Abbas"-Palmetten. Signiert u.li., verso auf dem Kelim beziffert "9441".
Fransen partiell verkürzt. Einzelne überstehende Fädchen im Flor, im Gesamterscheinungsbild unscheinbar.
148 x 94,5 cm.
944 Teppich. Wohl Bakhtiari, Südwest-Iran. 2. H. 20. Jh.
Wolle auf Baumwolle, feste Knüpfung, ca. 230.000 Knoten / m². Zentralfeld mit achtpassigem, weißgrundigem Medaillon mit stilisiertem Floraldekor und Rosenmotiven. Dreiteilige Bordüre mit "Schah Abbas"-Palmetten.
Vgl. P. R. Jim Ford, Der Orientteppich und seine Muster, Augsburg 1997, S. 280–281 mit Abb. 633.
Kelim an einer Seite mit Fehlstellen. Kettelung einer Längsseite beschädigt. Fransen mehrheitlich verkürzt. Verso einzelne gelöste Fäden.
310 x 225 cm.
945 Hereke Seidenteppich. Wohl Türkei. 2. H. 20. Jh.
Seide auf Seide, ca. 1.050.000 Knoten / qm, partiell als Kelim mit motivfolgender Knüpfung. Mihrabfeld mit kunstvollen Arabesken und goldbroschierter Inschriftenkartusche. In der Hauptbordüre "Schah-Abbas"-Palmetten, im oberen Teil drei weitere Kartuschen mit arabischer Schrift, diese sowie einzelne Musterdetails goldbroschiert. O.li. ein kleines Rechteck mit stilisierten, arabischen Buchstaben.
91 x 63,5 cm.
946 Kelim. Schiras, Persien. Spätes 20. Jh.
Wolle auf Wolle, Kurzflor. Flächig mit einem in Gelb- und Sandtönen gestreiften Fond. Flache Kante, Fransen in Wollweiß.
Etwas fleckig.
240 x 180 cm.
947 Kelim. Schiras, Persien. Spätes 20. Jh.
Wolle auf Wolle, Flachgewebe in Sumakh-Technik. Lachsfarbener Fond mit einer umlaufenden gelben, linierten Bordüre mit Ak Gaz Motiven. Fransen in Wollweiß.
Vereinzelt mit kleineren Verschmutzungen.
168 x 242 cm.