005 Carlo Canella, Blick in den Chor der Frari-Kirche in Venedig. Mitte 19. Jh.
Carlo Canella 1800 Verona – 1879 Mailand
Öl auf Leinwand, auf eine Spanplatte maroufliert. Signiert "Canella. Carlo" u.li. Im prunkvollen, klassizistischen, vergoldeten Rahmen mit Pfeifenschnitt-Dekor gerahmt.
Der Maler Carlo Canella spezialisierte sich, wie auch sein Bruder Giuseppe Canella, auf das Sujet der Vedutenmalerei. Es entstanden vorrangig Ansichten norditalienischer Städte, u.a. von Mailand und Verona, wo der Maler vorwiegend tätig und mit seinen Werken auf internationalen und nationalen Ausstellungen vertreten
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war. Desweiteren widmete sich Canella auch der Darstellung von Innenräumen, insbesondere von Kirchen, welche aufgrund ihrer Detailgetreue auch stets einen dokumentarischen Wert besitzen.
Bei dem hier dargestellten Kircheninterieur handelt es sich um die Kirche Santa Maria Gloriosa die Frari, eine der Hauptkirchen Venedigs in gotischem Stil, welche ursprünglich und auch heutzutage wieder das berühmte Altarbild der "Assunta" von Tizian beherbergt. 1816 wurde dieses in einen eigens für das Altargemälde eingerichteten Raum in der Galleria dell'Accademia in Venedig überführt und erst wieder ab 1919 in der Frari-Kirche präsentiert. Anstelle der Mariä Himmelfahrt von Tizian wurde zwischenzeitlich ein Gemälde des gleichen Sujets von Giuseppe Porta, gen. Salviati, aufgestellt, welches Canella zu seiner Zeit sah und in seinem Gemälde festhielt.
Das Gemälde "Blick in den Chor der Frari-Kirche in Venedig", ist Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, als sich der Maler auf dem Höhepunkt seines Schaffens befand und sein Stil voll entwickelt war. Dies zeigt sich in der sehr präzisen und routinierten Ausführung der architektonischen Details und der Figurengruppen.
Vom linken Seitenschiff aus blickt der Betrachter in den durch einfallendes Tageslicht erhellten Chorraum, der den Mittelpunkt des Gemäldes bildet. Wie auch in anderen Werken des Künstlers ist die Perspektive dezentriert, wodurch die Szene den Charakter einer Momentaufnahme erhält und dem Betrachter die Rolle eines stillen Beobachters zukommt, der das Geschehen im Hauptschiff von einem etwas entfernten Standpunkt mitverfolgen kann.
Die festliche Atmosphäre der Messe mit der zum Hauptaltar schreitenden Prozession wird durch die stimmungsvolle Lichtführung besonders hervorgehoben.
Das Licht als Stimmungsträger und die gleichsam entstehenden Schattenpartien erzeugen spannungsreiche Kontraste, deren abgestufte Nuancen in vollem Umfang malerisch umgesetzt sind.
Olio su tela, su supporto ligneo con marouflage. Firmato in basso a destra „Canella. Carlo“. In cornice dorata classica con decoro geometrico a rettangoli.
Piccole cadute e aggiunte di colore sul bordo della tela. Vernice rinnovata. Verso leggermente deformato a causa di un adesivo. Cornice con minimi difetti, colore bronzo ritoccato.
Il pittore Carlo Canella, come il fratello Giuseppe, si specializzò nel genere della veduta. Egli rappresentò, con precisione documentaria e fedeltà di particolari, le città dell’Italia settentrionale, in particolare Milano e Verona dove visse ed operò. Canella si dedicò inoltre alla rappresentazione di ritratti e scene d’interni, nelle quali la chiesa cittadina occupa un soggetto privilegiato.
In questo quadro viene raffigurato l’intero della Basilica veneziana Santa Maria Gloriosa die Frari, nel cui coro si trova tuttora l’Assunta , la monumentale pala d’altare di Tiziano. Tra 1816 e il 1919 l’Assunta venne però temporaneamente trasportata in una delle Sale delle Gallerie dell’Accademia e al suo posto venne esposto un quadro di medesimo soggetto di Giuseppe Porta detto Salviati. È proprio in questa fase che viene documentato l’interno della Basilica nel quadro di Carlo Canella.
"Scorcio verso il coro della Basilica Santa Maria Gloriosa die Frari" viene datato verso la metà del Ottocento. Fase di piena maturità del pittore che si caratterizza per opere con una prospettiva decentrata e un forte contrasto chiaroscurale.
Al centro della composizione si trova uno scorcio aperto verso il coro della Chiesa, quest’ultimo illuminato dalla luce del giorno filtrata dalle alte vetrate. Come in altre opere dell’artista, anche qui viene rappresentata una scena dal forte carattere istantaneo, in cui l’osservatore viene catturato e diventa egli stesso uno spettatore silenzioso che segue da lontano messa e la processione. La solenne atmosfera viene accentuata dal forte contrasto di luci, le cui graduali sfumature sono rese con estrema maestria.
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Leinwand mit punktuellen Deformationen aufgrund rückseitigen Klebemittels. Farblich ergänzte Malschicht-Fehlstellen im Randbereich sowie weitere kleine in der Bildfläche. Malschicht gesamtflächig mit feinem Alterskrakelee. Firnis erneuert. Rahmen mit kleinen Fehlstellen der Fassung, bronzefarbene Retuschen.
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77,9 x 65,9 cm, Ra.102 x 89,5 cm.