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AUCTION 77 | 04. November 2023 |
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Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst
1909 Unterweißbach – heute Rudolstadt
Die Geschichte der "Aeltesten Volkstedter Porzellan-Manufaktur" ist geprägt von häufigen Besitzerwechseln, mit denen immer wieder auch eine Änderung der Marke einherging. 1762 von Georg Heinrich Macheleid (1723–1801) gegründet, wurde sie bereits 1767 an Christian Nonne (gest. 1813) aus Erfurt verpachtet und erlebte unter seiner Ägide ihre größte Blüte. Um diese älteste Manufaktur entstanden in Rudolstadt-Volkstedt weitere, zunächst eigenständige Porzellan-Betriebe, vor allem Ende 19., Anf. 20. Jh., die teilweise später in der "Aeltesten" Manufaktur aufgingen.
Die frühesten Manufaktur-Marken zeigen zwei gekreuzte Heugabeln und nehmen damit ein Motiv aus dem fürstlichen Wappen von Schwarzburg-Rudolstadt auf. Schon bald ähnelte die Marke mehr und mehr gekreuzten Schwertern, wogegen die Meissener Manufaktur protestierte. Seit dem frühen 20. Jh. etablierte sich das gekrönte Spiegelmonogramm Friedrich Günthers von Schwarzburg-Rudolstadt (reg. 1807–1867) als Marke, der später noch das Gründungsjahr 1762 hinzugefügt wurde.
Die "Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst" entstanden 1909 als Kunstabteilung der 1882 gegründeten "Unterweißbacher Werkstätten für Porzellankunst". Max Adolf Pfeiffer (1875–1957), der spätere Direktor der Meissener Porzellan-Manufaktur, konnte für dieses Projekt namhafte Künstler gewinnen, zu denen u. a. Ernst Barlach (1870–1938), Gerhard Marcks (1889–1981), Paul Scheurich (1883–1945) und Etha Richter (1883–1977) gehörten. In den Folgejahren entstand eine Vielfalt von Porzellanplastiken, die zu einer kurzen, aber intensiven Blütezeit führte, bis die Weltwirtschaftskrise die Werkstätten in den Konkurs trieb. Die Modelle befinden sich heute in der "Aeltesten Volkstedter Porzellan-Manufaktur" und werden dort noch immer ausgeformt.
Die Marke der "Schwarzburger Werkstätten" ist ein schnürender Fuchs.
780 Pierrot, kniend / Pierrette mit Maske. Roland Paris für Schwarzburger Werkstätten. 1920's.
Roland Paris 1894 Wien – 1945 Swinemünde
Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst 1909 Unterweißbach – heute Rudolstadt
Porcelain, glazed, sparsam in schwarzen und grün-grauen Aufglasurfarben staffiert. Rückseitig am Sockel signiert "Roland Paris". Unterseitig die geprägte Manufakturmarke "Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst", der Blindstempel "Schnürender Fuchs" und die Modell-Nr. "U331" bzw. "U303".
Vgl. zu Pierrette: Shayo, Alberto: Art Deco's Jester King. Woodbridge 2016. S.85, mit Abb.
Pierrette mit zwei kleinen Brandrissen im Bereich der Hände. Glasur punktuell leicht unregelmäßig.
H. 26 cm / H. 36 cm.
785 "Blinder Bettler". Ernst Barlach für Schwarzburger Werkstätten. 1906.
Ernst Barlach 1870 Wedel – 1938 Güstrow/Mecklenburg
Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst 1909 Unterweißbach – heute Rudolstadt
Porcelain, glazed. Auf der Plinthe signiert " EB/ar/lach" Unterseits mit Firmenprägung "Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst", Blindstempel "Schnürender Fuchs" und Modell-Nr. "U61" sowie mit der geprägten Bossierersignatur "Hollosi".
Ausformung: nach 1995.
WVZ Laur 101.
Von 1908 bis 1912 leitete Max Adolf Pfeiffer die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in Unterweißbach. Er übernahm ein ehrgeiziges künstlerisches Programm und beauftragte bekannte
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H. 26 cm, B. 24,5 cm, T. 21 cm.